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Versuchsaufbau TV-Wobbler
#1
Hallo,

um die Fernsehbasteleien weiter zu optimieren, hatte ich vor einigen Jahren bereits mal versucht, einen kleinen Wobbelgenerator speziell für die TV-ZF-Abgleicharbeiten zu basteln und so zu perfektionieren, daß ein Abgleich mit "Bastlergenauigkeit" möglich ist.

Das Vorhaben ist aber schwieriger als gedacht, mit sehr einfachen HF-Generatoren funktioniert es noch nicht sehr zufriedenstellend. Ein gewisser Stand ist aber bereits erreicht, die Bandpaßkurve läßt sich abbilden. Ich hab fast einen ganzen Tag gebraucht, um das wieder so aufzubauen und einigermaßen zum Spielen zu bringen.

Ich möchte das Teilprojekt trotz der noch ungelösten Probleme schonmal vorstellen, vielleicht hat jemand einen Tip, welcher HF-Generator um 40MHz sich am besten zum VCO machen läßt ohne die Amplitude mit zu modulieren, eine Voraussetzung zum erfolgreichen Wobbeln. Weitere Dinge sind dann später geplant, Einblendung von Frequenzmarken über Quarzgeneratoren, die es ja für wichtige Frequenzen sehr günstig gibt. Vielleicht probier ich auch nochmal eine Röhrenschaltung mit Reaktanzstufe.

Ich hoffe, man kann das Wichtigste auf den Bildern erkennen.

Der Gesamtaufbau
   

Der Wobbelgenerator als Versuchsaufbau, links der Sägezahnverstärker (Sägezahn kommt vom Oszi), rechts im Metallgehäuse der 1-Transistor-HF-Oszillator (kapazitiv rückgekoppelter Dreipunktoszillator mit Emitterfolgerstufe als "75-Ohm-Treiber") mit C-Dioden-Frequenzmodulation (z.Z: 2 VHF-Dioden und 3A-Diode MUR24, antiparallele Beschaltung von 2x2 C-Dioden hatte ich auch schon probiert)
   

Der Proband: Empfangs-Leiterplatte und Industrie-Bild-ZF-Verstärker mit TDA440 (A240), eingebaut in alte SAT-Receiver-Grundaufbau (sehr gut geeignet), Beschaltung zum Abgleich wie in der Serviceanleitung für das Empfangsteil beschrieben
   

Die Bandpaßkurve
   

Ich erinnere mich, daß in früheren Versuchen die Tontreppe und die schräge Nyquistflanke besser zu erkennen war.
Der interessierende Frequenzbereich läßt sich zwar grob rel. einfach finden (der Mini-TV im Hintergrund ist guter Indikator, der spricht rel. empfindlich auf das Bild-ZF-Band an, wenn es erreicht ist.), aber die verläßliche und reproduzierbare Darstellung des erwarteten Kurvenverlaufs muß unbedingt noch verbessert werden. Die C-Diode(n) sind auch ein Problem, wahrscheinlich muß man mehrere parallelschalten um die nötige Frequenzvariation zu erhalten. Im Moment ist behelfsmäßig eine große 3A-Diode am Start, weil 2 parallele C-Dioden aus einem VHF-Tuner nicht ausreichen.

Also noch einige Baustellen, aber ich finds schonmal gut, daß es grundsätzlich funktioniert. Für die Tücken der HF-Technik ist das auch ein rel. gutes Lehrstück. Vielleicht bleibts beim Versuch, aber ich denke, wenn die Probleme
- HF-Amplitudenstabilität
- Variationsverhältnis (gute reproduzierbare Oszidarstellung)
- eingeblendete Marken für 33, 36 und 40 MHz (3 kleine Quarzgeneratoren, die sehr lose so eingekoppelt werden, daß die Marken entstehen)
könnte das was werden, im Idealfall eine kleine Kiste mit Steckernetzteil

Gruß Ingo

Ergänzung:
Hab die letzten Minuten grad nochmal paar Sachen geändert, nur noch 2 C-Dioden, die MUR ist entfernt, hier und da etwas herumgekurbelt incl. Arbeitspunkt und nun hab ich die Kurve, die ich vor einigen Jahren schonmal hatte:

   

Das ist ziemlich genau die Durchlaßkurve, man erkennt sehr deutlich die Tontreppe und die schräger verlaufende Nyquistflanke auf der anderen Seite (dort wird das Bild demoduliert (also so demoduliert, daß linearer Frequenzgang entsteht, demoduliert wird das Bild über den gesamten Durchlaßbereich), die Schräge brauchts für linearen Frequenzgang beim niederfrequenten Videosignal im -> Restseitenbandverfahren...)

So, daß muß nun so gebaut werden, daß gleich beim Einschalten man sowas von sicher sein kann, daß der Wobbler so linear geht, wie grad im Moment...

14.10, 7:00h: ...und hier noch der Schaltplan, ohne Gewähr, es könnten noch Fehler drin sein, soll zunächst das Prinzip zeigen
   
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#2
Hallo,

mein Respekt über die Beherrschung der Wobbelei.

Die Kurve sieht fast  wie im Bilderbuch wie beim Wiki.

Ich erinnere mich dunkel, weil seinerzeit ein Wobbler von einem Kollegen als Gesellenstück gebaut wurde.
Er konnte auch nicht auf gescheite C - Dioden zurückgreifen und baute daher eine Reaktanzstufe.
Mir fällt nicht mehr ein, mit welcher Röhre er diese realisierte.
Auf alle Fälle war der Wobbelhub Wobbeltiefe gescheiter als seinerzeit mit C - Dioden erreichbar geworden wären.

Bin mal auf weitere Beiträge gespannt.
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#3
Hallo ELEK,

Sehr schön, man sieht doch schon Wesentliches!

Ich hatte vor Jahren auch schon mal mit einen einfachen 1-Transistor-VCO experimentiert. Hier die Schaltung:


.jpg   OSZ597A.jpg (Größe: 37,77 KB / Downloads: 413)

Der Oszillator wurde auf 5,5 MHz Mittenfrequenz eingestellt und sollte ein frequenzmoduliertes Messignal vom rotierenden Teil einer Maschine an den ortsfesten Empfänger im Mess-Stand übertragen. FM war hier zwingend nötig, weil ein AM-Signal immer auch noch mit der Rotation moduliert worden wäre. Demoduliert wurde mit einem umgebauten TV-Ton-ZF-Verstärker, mit Quarzfilter und TBA 120. Ein bisschen AM Anteil von Seiten des Oszillators wäre zwar nicht schlimm gewesen, es hat sowieso alles vibriert und gewackelt. Aber der Oszillator war in diesem Punkt überraschend gut.

Zwei Aspekte waren am Oszillator wichtig: die Emitter-Basis-Diode des AF 127 wird gleichzeitig als spannungsabhängige Kapazität (Edit: stimmt nicht ganz, als Dämpfungswiderstand, der die Resonanzfrequenz des Schwingkreises verschoben hat) genutzt, und die Kollektor-Basis-Diode begrenzt die Schwingungsamplitude. Eine extra C-Diode wird also nicht gebraucht. Betrieben wurde er aus einer 1,5-V-Knopfzelle. Bei einer Signalspannung von +/- 80 mV am Eingang lag der Frequenzhub bei +/- 400 kHz. Hier die Modulationskurve:


.jpg   FM_osz597.JPG (Größe: 30,77 KB / Downloads: 404)

Allerdings: alles andere als oberwellenfrei. Hat damals niemanden beunruhigt. Aber vielleicht hilft Dir das Konzept beim Wobbler. Habe das kleine Ding auch noch in der Schublade liegen.

   

Grüße

Hans Martin
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#4
Hallo und Dank für die Rückmeldungen,

Hans Martin, bestimmt eine sehr interessante Schaltung, die werd ich mal vormerken... ich fürchte allerdings, daß das Verhalten bei 33...40 MHz zumindest bei der Amplitudentreue Probleme machen wird. Einen Test wäre es wert.
Schön einfach ist die Schaltung und viell. für den Ton-ZF-Abgleich zu verwenden, hier ist ja FM am Start und die AMplitudentreue wie bei Deiner Anwendung nicht ganz so wichtig.

Im Moment funzt es ja ganz gut mit den 2 C-Dioden, normalerweise hätt ich das ursprünglich auch so erwartet. Aber das ist alles noch nicht 100% reproduzierbar und nur mit Kurbelei an allen möglichen Punkten zu bewältigen.

Gruß Ingo
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#5
ich hab hier noch einen Philips TV Wobbler rumstehen, wenn der in guten Händen landen würde wär mir das sehr angenehm.
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#6
Hallo Martin,

Dankeschön für das Angebot, das geschäftliche machen wir dann am besten per pn oder mail.
Ich bin schon auch auf der Suche nach einem guten Wobbler, das Problem ist meist das Gewicht oder der Preis oder der Aufarbeitungsbedarf, bis man damit arbeiten kann. Ich hab einen teildemontierten SELEKTROGRAF stehen (den älteren ohne TV-Band). Damit könnte man auf der Oberwelle schon auch die Kurve darstellen, aber auch ohne Marken und mit dem Eichkreis ist mir das zu viel Fummelei.
Bei diesem Projekt gehts auch ums "Selberbasteln", denn so ein Bild-ZF-Abgleich hat ja eigentlich nur noch Liebhaberwert, so in etwa wie ein AM-Modulator für die Radiosammlung. Und da ist es schon bemerkenswert, daß das mit einem Band-I-Oszillator so gut klappt, aber da bleibt trotzdem wie gesagt genug "Fummelei"... Man lernt aber beim Bauen auch die Tücken dieses Verfahrens kennen, zu schnelle Abtastung verformt die Kurve usw.
Die meisten Geräte decken ja auch sehr viele Frequenzbänder ab und entsprechend groß wird der Aufwand.
Wenn mans genau nimmt, braucht man für AM- und FM-Empfänger nicht unbedingt einen Wobbler, weil es nicht auf Schnelligkeit ankommt..
Gruß Ingo
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#7
Hallo Ingo,

ich hatte vor längerer Zeit mal ein Projekt für einen Schwebungssummer angefangen.
Auf der Suche nach einem guten Oszillator bekam ich den Tipp mit einem amplituden-
stabilisierten Oszillator, aufgebaut mit einer EBF89 und einer EF85.
Das läßt zwar das Problem mit der FM noch aussen vor, ich suche aber heute Nacht
mal im Dienst den Plan heraus, villeicht kannst Du damit was anfangen ....


Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#8
Hallo Hans,
Dankeschön, würd mich interessieren, wenn Du ihn ohne viel Aufwand findest..
Gruß Ingo
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#9
Hallo Ingo,

im Anhang der originale Schaltplan und die pdf-Datei mit der Beschreibung.

Gruß,
RE 084


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       

.pdf   Ensing_Oszillator.pdf (Größe: 721,25 KB / Downloads: 15)
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#10
...cool, das ging ja schnell ^^
Danke Hans, sieht interessant aus !!
Gruß Ingo
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#11
Hallo Ingo,

Wenn Du einen Wobbler immer noch bauen möchtest hier noch eine Idee.

Nimm einen Oszillator mit fester Frequenz so ca. 180MHz. Dann baust Du einen 2. Oszillator der von ca. 200-250Mhz durchstimmbar ist. Ein TV Tuner würde sich hier anbieten. Die Signale der beiden Oszillatoren mischst Du. Dann filterst Du die Summenfrequenz mit einem Tiefpass weg. Da diese bei ca. 400MHz, also im UHF Bereich liegt sollte das nicht so schwer sein. Die Differenz ist dein Messfrequenz. Aufgrund des geringen relativen Hubes des 200MHz Oszillators bekommst Du eine einfache Möglichkeit den TV ZF Frequenzbereich von 30-40Mhz Durchzustimmen.

Noch besser wäre die Verwendung eines UHF Tuners als Durchstimmbares Teil. Da diese Tuner einen Frequenzbereich von 470-860 MHz abgedeckt hatten ist ein Wobbelhub von 20MHz sehr gering und es ist zu erwarten, dass Du eine gute Linearität der Frequenzänderung bekommst.

Ich würde das so machen:

- Tuner so umbauen, dass die Vorstufen und der Oszillator getrennt  abgestimmt werden können. Dazu musst Du die Steuerspannung der Kapaztätsdioden getrennt zugänglich machen.
- ZF Kreis am Ausgang entfernen und an dessen Stelle einen Tiefpass mit ca. 300-400 MHz Grenzfrequenz einbauen.
- Signal am Ausgang eventuell noch etwas verstärken und entkoppeln-
- an den Eingang legst Du eine feste Frequenz an (180MHz bei VHF Tuner, ca. 500MHz bei UHF Tuner

Das habe ich zwar selbst nicht probiert aber es sollte gehen. Viele Kommerzielle Geräte wie mein SWOB4 von R&S arbeiten so. Dort allerdings mit 2GHz Oszillatoren
Viele Grüße
Semir
---------------------------------
"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#12
Hallo Semir,

Dankeschön für Deine Anregungen ! Darauf wär ich so schnell garnicht gekommen, aber natürlich, je höher die Eigenfrequenz, je weniger wirken sich "Wobbeleien" auf die Amplitude aus, da die Verstimmung df/f0 immer kleiner wird..., heruntergemischt und man hat sein Signal. Interessant auch, daß es bei Profigeräten auch so gemacht wird... Ist ja so ähnlich wie der Grundgedanke Schwebungssummer bei Hans seinem Vorschlag.
Klassische C-Dioden-Tuner VHF/UHF ohne PLL hab ich ohne Ende da, das probier ich bestimmt mal aus ! (Ich hab im Jahr 2000 einen ähnlichen Vorschlag schonmal irgendwo gelesen, der wollte aber einen Spektrumanalyser mit einem Tuner bauen...)

(Ich hab mit höheren HF-Frequenzen immernoch so ein paar Problemchen, seit ich aber nach vielen Jahren das Thema "Niederohmigkeit bei niedrigen Signalpegeln" in der HF-Welt endlich richtig (...hoffentlich ^^) verinnerlicht hatte, geht mir das deutlich besser von der Hand... (über das Thema müßte man gesondert nochmal diskutieren..)

Bei meinem "NF"-HF-Oszillator (s. oben) sind die Amplitudenprobleme ziemlich deutlich erkennbar, wenn man die Grundfrequenz zB. mit der Spule abstimmt, also die Kurve auf dem Schirm entlangwandern läßt, ändert sie ihre Form und das darf natürlich nicht sein... zusätzlich gibts Aussetzeffekte, "Tanzen" bestimmter Areale usw... mit viel Mühe bekommt man das aber halbwegs zum Spielen... Ein Messgerät muß aber "rocksolid" seinen Job machen, das ist mit das Schlimmste, wenn man in einem Problem steckt und nebenher noch die Meßtechnik reparieren muß... da sinkt aber sowas von die Motivation.

Gruß Ingo
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