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Nora Rheinländer (= Siemens G7)
#1
Hallo zusammen,

neulich erwähnte ich im OT-Forum einen Nora Rheinländer, der in der "guten alten Zeit" zunächst im Wohnzimmer und dann in der Küche meiner Tante auf dem Dorf dudelte.... Nunja, kurz nach dem Posting ist meine Tante verstorben und heute hatte ich die Gelegenheit, das Teil abzuholen, was ich eigentlich schon vor Jahren machen wollte.

Ein ziemlich trauriges Bild, das Gerät ist meines Wissens auch mal vom Nachtschrank gefallen. Anfang 2000 spielte er noch und der Stoff war in Ordnung.
   

Rückwand:
   

innen staubig, Ferritantenne abgerissen, typische Siemens-Filter und Lautsprecher, ist ja auch ein Siemens G7:
   

Röhren ECC85, ECH81, EF89, EF80, EABC80, EL84, EM80

Das Radio hat mein Vater als Mitarbeiter bei Siemens Ende der 1950er für seine Schwiegereltern erworben. Bekannte Defekte sind ein gerissenes Skalenseil, welches nicht ersezt wurde, sondern zwischen Drekho und Knopf ein Gummi o.ä. eingebaut. dann die hervorstehende FM-Taste (kenn ich gar nicht anders), kratzendes Lautstärkepoti.

Wie es damit weiter geht, weiß ich noch nicht.

nen größeren Nora Reigen (Siemens H7) habe ich auch noch, den habe ich aber von Dritten bekommen:
   

Freundliche Grüße,
Arnold
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#2
Lieber Arnold  Smile

Dieses Radio solltest Du aus den familiären Gründen in Ehren halten, und bestimmt läßt es sich wiederherstellen.
Daß der Stoff gerissen ist, läßt sich bestimmt erneuern, Schallwandstoff gibt's ja noch (u.a. bei e8ay). Und wenn es
wirklich so ist, daß das Radio mal vom Nachtschrank fiel, ist es doch noch gut gelaufen, da offensichtlich das Skalenglas
noch intakt ist (?) und das Gehäuse sieht mMn auch noch recht gut aus  Rose

Ich wünsche Dir gutes Gelingen bei der Restauration, und anschließend viel Freude mit der Nora  Maus

Herzliche Grüße, von Peter



Edit: Einmal pro Woche trinke ich bei einem Bekannten Linde's Korn~Kaffee, mir schmeckt der (solange es einmal pro Woche ist  Angel
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#3
Hallo Peter,

die Scheibe hats anscheinend überstanden. das Gehäuse ist wohl bißchen ausm Leim gegangen, kleine Kratzer, Ecken abgestoßen. am schlimmsten sieht der Stoff und die Ferritantenne und deren Umgebung aus.

Ich hab viele Geräte aus Familienbesitz erhalten, so langsam wirds zu voll, aber man wirft nichts weg.

Das passende historische Foto aus vermutlich erste Hälfte 1960er habe ich auch entdeckt, da stand das Radio im Wohnzimmer, Ende der 1970er stand dort ein Fernseher drauf und das Radio wanderte in die Küche. Als meine Tante 1982 in die Stadt umzog stand das Radio im Schlafzimmer auf dem Nachtschrank bis gestern.
   

Der Transport über mehr als 20 Kilometer (1,5 Stunden) aus dem benachbarten Salzgitter-Lebenstedt verlief dann so, hinten unter der Decke ist das Radio:
   

Da soll noch mal ein Autofahrer sagen, Getränke-Kisten transportieren, etc.pp... das geht alles nicht. Ein Bekannter hat neulich nen Kühlschrank auf so einem Anhänger gehabt.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#4
weiter gehts.....

also zumindest Staub ausblasen wollte ich heute machen.....
   

..... und es kam wie es kommen musste, Vorschaltlampe und Regeltrafo raus, langsam Spannung erhöht, es stellte sich ein leicht erhöhter Brumm ein, auf LMK-Bereiche scheint der Tuner zu arbeiten kommen typische Störgeräusche raus, heute nacht werde ich dann noch mal lauschen, auf UKW rauscht es nur, der Tuner scheint grundsätzlich zu funktionieren, aber nichts zu empfangen, vielleicht verstellt oder Wackler, oder Spannung reicht noch nicht aus (wegen Vorschaltlampe). Der einst von meinem Vater geflickte FM-Antrieb des Tuners geht nicht mehr, man kann aber die Seilscheibe hinten von Hand drehen.
Auf TA sauberer klang, sogar die Elektrostaten scheinen ein wenig zu funktionieren.....
Das magische Auge ist schwächer als im Bild zu sehen, Langzeitbelichtung.
   

Grundsätzlich ist schon mal nach 18 Jahren wieder Leben drin, aber es muss was dran gemacht werden :-)

Nachtrag: nachdem ich die Netzspannung auf 210V erhöht hatte (vorher waren nur 190V dran) spielte auch der UKW-Tuner mit Vollausschlag am MA!

Freundliche Grüße,
Arnold
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#5
Super, Arnold  Smile

Das sind doch schon Fortschritte  Rose Respekt, wie Du das Radio mit dem Fahrrad transportiert hast!
Und das schöne alte Photo. Du kriegst es bestimmt wieder hin mit der Zeit, und dann hast Du die Nora wieder am Leben  Maus

Herzliche Grüße, von Peter
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#6
einen habe ich noch...

also das ist ein Unterhosengummiband, das zwischen FM-Drehko und der Antriebswelle gespannt wurde. das hatte mein Vater damals gemacht, vermutlich als Schnellreparatur vor Ort, kann sogar sein, dass ich damals als ca 6-Jähriger mit dabei war. Eine Rekonstruktion des richtigen Skalenantriebs erscheint mir zur Zeit schwierig, weil anscheinend noch mehr defekt ist und auch nichts im Gerät eingelagert wurde (Skalenzeiger, Federn, etc). Evtl werde ich das anschließend genauso machen.
   

Möglicherweise sind einige Fehlteile in den Kleinteilkisten meines Vaters zu finden, andere Sachen kann ich viellecht von Ersatzteilspendern nehmen. Mal sehen.....

Wenn ich was mache lege ich die Teile in der Regel mit Zettel dabei, aber ich glaube mein Vater wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich mich 40 Jahre später mit dem Gerät beschäftige ;-)

Freundliche Grüße,
Arnold
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#7
Hallo, Arnold,
schönes Erinnerungsstück. Den Stoff ersetzen und alles gut. Habe nicht verstanden - funktioniert es mit dem"Gummi"Antrieb oder ist er schon marode?
Was sind für Getränke auf das Foto?
Gruß,
Ivan
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#8
Hallo Ivan,

nee, der Gummiantrieb ist nach 40 Jahren genauso ausgeleiert wie bei ner alten Doppelrippunterhose ;-)
Die FM-Abstimmung hat jedoch vor 18 Jahren zumindest ein wenig noch so funktioniert.

Das Problem ist jedoch auch, das die Welle mit den Knöpfen total lose ist. das Problem werde ich mir aber demnächst ansehen. Ich hatte mal vor rund 25 Jahren den baugleichen Siemens G7 auf dem Tisch, da musste ich das Skalenseil auch erneuern, kann mich jedoch nicht genau entsinnen obs da auch so lose war.

Bei Tunerbetrieb lässt sich die Lautstärke nicht auf 0 regulieren, EABC80 wurde bereits getauscht, ich vermute ein Massekontaktproblem. Aber das ist erstmal nur eine Bestandsaufnahme.
Radio zieht unsaniert gerade 40W bei Nennleistungsangabe 50W.

Getränke? keine Ahnung was die damals gesoffen haben, war ja Weihnachten wie man in der linken Bildhälfte sehen kann.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#9
Vielleicht kann man den Stoff reparieren in dem man die gelösten Cord-Streifen wieder annäht.

Das ist ja - was den Stoff angeht - leider ein Siemens-Problem. Es gibt einfach keinen Ersatzstoff, der da vernünftig passt. Die Kunststofffäden, mit denen diese Cordschnüre eingewoben sind, werden mit den Jahren brüchig und bröseln dahin.

Wegen dem Skalenantrieb. Ich habe drei G7 und kann mal in meinen Akten nach Fotos suchen, die den Skalenantrieb und den Zeiger zeigen. Sowas kann man sicher aus Draht nachbiegen und rot lackieren. Das fällt bestimmt nicht auf.
Soviel ich mich erinnere ist der Skalentrieb nicht komplex.

Auch wenn ich mich wiederhole Wink : Die Siemens-Elkos sind sehr langlebig und weisen meist noch richtig gute Werte auf.
Schön an den Siemens-Geräten dieser Zeit ist auch, dass die Kontaktschieber von unten frei liegen und man z.B. mit feinstem Schleifpapier und/oder mit Kontakt WL oder Oszillin getränkten Papierbriefchen, die Kontakte wieder sauber bekommt.

Ein Nora würde mir auch noch gefallen Wink
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#10
Hallo Siemens78,

ich befürchte, den Stoff wird man nicht mehr reparieren können. Zumindest übersteigt das meine Fähigkeiten. Also bleibt nur Neukauf, was lieferbar ist.

Skalenantrieb: Muss ich erst schauen, was da überhaupt fehlt und warum die Antriebsachse so wackelt.

Tastensatz: macht derzeit keine Probleme, wurde vorsorglich mit Oszillin t6 behandelt, auch die Röhrenfassungen von ECH81, EF89, EF80, EABC80 habe ich eingesprüht, vorher die Röhren gezogen.

Lautstärkepoti auch mit t6 behandelt, Kracher und Ausfälle beseitigt. Vorsorglich auch Höhen- und Tiefenregler eingesprüht.

Elkos: Ja, das mit den Siemens-Elkos kann ich auch bestätigen, Ausnahme dürfte der 200µF-Elko in den Saba Freiburgs sein, der die Tastenmagneten versorgt, da zieht der Magnet nach 10-15 Jahren nicht mehr voll durch und die Taste rastet nicht ein. Mit frischem Elektrolyt läufts wie neu.
Beim Nora Reigen sind die Netzteil-Elkos ins Chassis geschraubt, keine Gegenmutter, die waren beide lose und verursachten ein sporadisches Brummproblem. Hier ist der Elko anscheinend fest.

Ich habe vor paar Tagen einen unbenutzten Valvo-Mehrfachelko unbekannten Alters (geschätzt 1960er-1970er) formiert, hat vor allem beim 200µF-Teil etwas lange gedauert, bis die Vorschaltlampe erloschen ist und die Kapazitäts-Werte stimmen auch.

Wenn du drei Siemens G7 hast, hast du im Prinzip ja den Nora Rheinländer, der hat nämlich ein identisches Chassis.
Mich würde mal interessieren, ob es neben Nora Reigen und Rheinländer, sowie dem kleinen Nora Menuett (Siemens A60) noch weitere Siemens-Nora gab.

Interessant auch die Preisangaben in RM.org, Nora Rheinländer und Reigen sind teuerer gewesen als die Original-Siemens-Geräte G7 und H7.

Bleiben noch die Fragen, warum und wie lange man Siemens-Geräte in anderen Gehäusen versteckt hat.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#11
Wenn es mein Radio wäre, und es denn einen original-ähnlichen Stoff nirgends gibt,
würde ich mir einfach einen anderen Stoff aussuchen, der mir gefällt.
Mir wäre ein anderer, aber heiler Stoff 100x lieber, als ein zerrissener Originaler  Angel

Beste Grüße, von Peter
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#12
Ehrlich gesagt hätte ich ein Radio in dem Zustand auf dem Flohmarkt stehen lassen, ausser als Teilespender bei schwer beschaffbaren Röhren.

Vor ein paar Tagen sagte ich auch noch, ich brauche nichts mehr aus der Wohnung da, jetzt bin ich u.a. noch mit Waschpulver, Reinigungs- und Toilettenartikel,  Konserven, Kuckucksuhr,  Spielesammlung,  Werkzeug, Wecker,  Töpfen, Wasserkocher,  Kaffeemaschine, etc. gut versorgt.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#13
Hallo in die Runde,
Ich weiß sicher, dass es auch ein Nora Bolero gab, welches baugleich mit dem Siemens Super G 63 ist. Dieses Gerät hat trotz Standard-Röhrensatz seine Reize: Es besitzt 5 Lautsprecher: 2 Hochtöner, 2 Seitenlaitsprecher und einen großen Tieftöner. Die Frequenzweiche kann zwischen 1-, 3-, und 5-Lautsprecher-Betrieb umgeschaltet werden. Das Radio klingt sehr gut und überraschend 'modern', sprich man kann damit jede Art von Musik sehr gut wiedergeben.
LG,
Gabriel 
P.S.: Für genau ein solches Radio suche ich zur Zeit einen Tastensatz. Es wäre wunderbar, wenn jemand so etwas übrig hätte.
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#14
Danke für den Hinweis.

Da haben wir ihn:
https://www.radiomuseum.org/r/nora_bolero.html
und den Siemens:
https://www.radiomuseum.org/r/siemens_g63_g_63.html

Freundliche Grüße,
Arnold
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