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Was macht Java in/mit meinem Rechner?
#1
Im Titel steht meine Frage, es interessiert mich wirklich,
was Java ist, tut und für was ich es brauche.

Könnt ihr helfen?

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#2
Hallo Wilhelm

Java ist eine Art Hilfsprogramm .
Mal ein Beispiel : Du hast in deinem Rechner eine DVB- S Karte, um mit den Rechner Fernsehsendungen mit zu schneiden.
Auch möchtest du keine Kaufprogramme verwenden, um daraus eine DVD zu erstellen . Nun kommt Java ins Spiel, da das Programm " ProjectX " nur mit Java zu starten ist . Mit ProjectX trennst du Bild und Ton damit man z.B. mit Mpeg2Schnitt die Werbung rausschneiden kann . Mit Ifoedit wird dann aus der geschnittenen Datei ( Bild und Ton immer noch getrennt) eine DVD Struktur zum brennen erstellt.
Ich weis, diese Art Filme zu speichern ist steinalt und es dient nur zur Info, für was z.B. Java gut ist . Wenn man Programme verwendet, die kein Java benötigen , braucht man es auch nicht zu installieren.

MfG. Dietmar
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#3
(19.11.2018, 20:28)Wilhelm schrieb: was Java ist, tut und für was ich es brauche.

Java ist eine Programmiersprache in der sich plattformunabhängige Programme erstellen lassen. Diese Programme brauchen nur einmal erstellt werden und können von Windows, Linux oder ... Kaffee- und Waschmaschinen ausgeführt werden. Damit das klappt werden Java Programme in eine Universalsprache übersetzt. Auf den Rechner wo das Javaprogramm laufen soll wird ein Dolmetscher installiert, der diese Universalsprache in genau die Sprache für die jeweilige CPU übersetzt.
Das ist das Java Runtime Environment (kurz "JRE") was im Betriebssystem installiert werden muss. Ohne diesen Dolmetscher kann dein Rechner mit Java nichts anfangen weil er die Universalsprache (den Bytecode) nicht verstehen kann.

Vorteil von Java:
- Der Entwickler braucht nur einmal das Programm in der Universalsprache, den Bytecode, übersetzen und sein Programm läuft auf allen Systemen für die es die JRE gibt. Ohne JRE müsste er für jeden Prozessortyp eine Version übersetzen lassen.

Nachteil von Java:
- Durch den Dolmetscher der den Bytecode in eine Sprache für die CPU übersetzt wird wertvolle Rechenzeit verschenkt. Java-Programme laufen in der Regel viel langsamer als Programme die direkt im Maschinencode (was die CPU versteht) vorliegen. Sie brauchen durch den Dolmetscher auch mehr Arbeitsspeicher.

Als Entwickler steht man also vor der Abwägung was man mit seinem Programm erreichen will. Überall lauffähig, dafür mit einer höheren Anforderung an CPU und RAM oder das Programm wird nur auf einem Betriebsystem oder Prozessortyp funktionieren, dafür schneller und mit weniger Hardwareanforderung.

Einfacher kann ich es nicht erklären Wilhelm.

Gruß Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#4
Dietmar Klaus schrieb:..Wenn man Programme verwendet, die kein Java benötigen , braucht man es auch nicht zu installieren..

das ist ein ganz wichtiger Punkt. Java wird gerne als Einfallstor für Schadsoftware missbraucht. Das erklärt auch warum es laufend Sicherheitsupdates gibt. Unsere softwareverteilung löscht Java gnadenlos. Und es gibt auch Routinen die alte Versionen deinstallieren. Die paar wenige Rechner, die Java benötigen, haben Ausnahmeregeln. Wir benutzen eine portableversion, die lässt sich besser automatisch verteilen. Aus Sicherheitsgründen muss es immer aktuell gehalten werden.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#5
(19.11.2018, 22:17)saarfranzose schrieb: Java wird gerne als Einfallstor für Schadsoftware missbraucht. Das erklärt auch warum es laufend Sicherheitsupdates gibt.

Ja aber, Java ist in diesem Fall nicht weniger oder mehr betroffen als .Net oder generell Bibliotheken und Programmteile eines Betriebssystems welches Netzwerkfunktionalität bietet und für Webtechnologien benutzt wird.

In den Fehlerlisten kann man das reihenweise für jede Softwarekomponente nachlesen. Auch wird Java nicht weniger oder häufiger deswegen gepatched als andere Komponenten. Lediglich wird über Java mehr in der populärwissenschaftlichen Computerpresse (Chip, Computerbild ,.. ) geschrieben, gerade weil Java bereits seit Jahren sehr bekannt und oftmals ein (meist nebulöser) Begriff für unerfahrene Computernutzer ist. So nach dem Motto, Java läuft auch im Browser, war da nicht mal was?
Wer von den "normalen" Computernutzern hat denn schon mal was von Mono oder .Net, ActiveX-Objects gehört oder gar Python? Alle haben letztendlich die gleichen Probleme. Nur schreibt kein Schwein darüber bzw. nur sehr wenige Fachzeitungen die sich direkt oder ausschließlich mit Softwareentwicklung befassen. Bei den meisten Computernutzern kommt das halt nicht an.
Es wäre falsch zu behaupten das Java das Einfallstor für Schadsoftware ist. Es ist eines unter vielen potentiellen Einfallstoren. Wenn man es nicht benötigt muss es nicht installiert werden, klar - nimmt auch nur Plattenplatz weg. Es wäre aber auch falsch wegen irgendwelchen Meldungen in Panik zu verfallen und generell auf Java oder die Webtechnologien die auf Java basieren zu verzichten. Auf Windowsmaschinen werden andere Softwarebugs, die nichts mit Java zu tun haben, viel häufiger für Angriffe ausgenutzt. Da ist man nicht gut beraten und könnte eigentlich auch gleich alle Webbrowser, alle Dateimanager mit Netzwerkfunktionalität und und und deinstallieren. Viel bliebe dann vom Betriebssystem und Anwendungsprogrammen nicht mehr übrig!

Auch Android Telefone nutzen Java zu 100%. Dort kannst du auf Java sogar gar nicht verzichten und es deinstallieren. Die Eingabe deines Pincodes zum Entsperren, das Programm was den Ziffernblock zum Wählen einer Nummer bereitstellt, dein Telefonbuch, Whatsapp, alles pures Java mit Webconnectivität so wie es auch auf dem PC existiert. Die paar Javaprogramme auf deinen PC, falls sie überhaupt ins Netz gehen, sind da nichts gegen und eine installierte JRE ist von sich aus auch erstmal nicht das Problem.
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#6
Vielen Dank für Eure gut verständlichen Erklärungen.
Jetzt kann ich einschätzen, welche Aufgaben Java in meinem Rechner
und vielen anderen Geräten hat.

Für mich ist es nun ein digitales Esperanto.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#7
Jo, ich hab keine Probleme mit "Java", sondern bin im Gegenteil froh, daß es sowohl
auf meinem Rechner, als auch auf meinem Smartphone läuft.

Mein Bruder ist ja IT-Programmierer, und hat nebenbei schon genug "Java" programmiert.
Ich amüsier mich einfach über das Logo (die dampfende Kaffee~Tasse), und freu mich, daß meine Programme laufen.

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#8
Wir haben in der Firma einige Probleme mit Java basierenden Anwendungen. Im schlimmsten Fall brauchen einige Anwendungen eine eigene Java-Runtime älterer Version als die aktuelle. Leider kommen einige Programmierer nicht mit den Veränderungen durch Updates der Java-Runtime zurecht und passen ihre Java-Anwendungen rechtzeitig entsprechend an. Das betrifft z.B. Die Datenbank-Software SEMA200 für Schiller EKG-Geräte. Andere Programmierer verhindern einfach die Nutzbarkeit ihrer Java-Anwendungen mit alter Java-Runtime, z.B. die Prüfroutinen der Kassenärztlichen Bundes Vereinigung zur Prüfung der Leistungsabrechnungsdaten. Genau so schlimm sind sich merkwürdig verhaltende Java-Anwendungen, wie z.B. der SQL-Client unserer Hauptanwendung.

Java war ein gut gemeinter Ansatz von vor 15...20 Jahren, um plattformunabhängig programmieren zu können, ist aber mehr ein Rückschritt gegenüber Anwendungen, die in Hochsprachen programmiert werden und dann plattformspezifisch kompiliert werden (können).

Naja, muss man mit leben (können).

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#9
Hallo Kalle,

den gleichen Mist findest Du auch bei der .Net-Runtime von Microsoft.
Einige Programme wollen eine alte Runtime, weil Sie genau für diese damals entwickelt wurden oder damals schon als deprecated markierte Klassen oder Methoden genutzt haben. Andere Anwendungen brauchen dann wiederum Funktionen, die nur in neueren .Net Laufzeitumgebungen vorhanden sind. Aber das Problem ist keines was grundsätzlich mit Interpretersprachen zu tun hat, auch nativer Code bzw. übersetzte Programme gibt es, die bestimmte Versionen irgend einer Bibliothek benötigen.

Letztendlich ist es zumindest bei Java kein Problem mehrere JREs auf ein und dem gleichen System zu installieren. Man kann dann direkt beim Programmstart des Javaprogramms angeben, mit welcher JRE Version es gestartet werden soll.
Ich denke soetwas sollte im Windowsumfeld mit .Net auch möglich sein, praktische Erfahrungen aber fehlen mir hierzu.
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