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SDR-Selbstbau-Modularempfänger
#1
Hallo, liebe Radiofreunde,
auf Grund vieler nützlicher Hinweise im Forum bin ich von meinem
ursprünglichen Projekt, ein fast reines DRM-Radio in einem hervorragend
designed RKsensit-Gehäuse eines defekten Gerätes einzubauen, abgerückt.
Auch das Konzept, die HF/ZF-Lösung mittels TCA440 (A244) und mindestens
3-fach-Vorselektion ist vom Tisch. Die Realisierung habe ich jetzt begonnen,
jedoch als modulares Konzept. Dabei werden moderne und klassische
Techniken verknüpft. Alles basiert auf 100x160 Europlatinen und ich
werde dann später entscheiden, in welcher Hauptgehäuseform diese dann
eingebaut werden. Zur Zeit bin ich mit dem Hauptmodul fast fertig, es basiert
auf dem ATMega 162, welches folgende Leistungsmerkmale innehat;
- Frontplatte ist die 100mm-Kante
- 7-stellige numerische Anzeige in kHz, Statusanzeige mittels 2-Farb-LED
- Frequenzeingabe erfolgt über RS232 und/oder normaler IR-Fernbedienung
- interessante Frequenzen lassen sich auf den PC laden
- die Empfangsfrequenz ist 70kHz bis 16,5MHz für das Hauptmodul
- digitale Steuerschnittstelle für weitere Module (Downconverter, Preselectoren)
- SMD-Bauteile, auch für andere Module sind tabu
- das Hauptmodul läuft bis 16,5MHz eigenständig
Bei der Oszillatorfrequenz musste ich noch mit einer Bastellösung trixen, da mir
die 74AC163 noch fehlen. Wenn das Hauptmodul voll finalisiert ist, kommt
die Preselector-/Downconverter-Baugruppe dran.
Vielleicht kommt mein Faible für Schrittmotorsteuerungen noch zum Tragen
und ich nutze dann mittels Drehko richtig klassische HF-Technik.
Damit komme ich vielleicht auf 300MHz.
Eine zusätzliche Baugruppe, könnte dann den Satellitenempfang über ein LNB
ermöglichen. Die Frequenzanzeige ist jetzt schon reichlich dimensioniert und
der ATmega162 rechnet alles aus.
VG Micha



-
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#2
So, der erste Part auf dem Hauptmodul ist fertig, es handelt sich
um eine grüne siebenstellige Frequenzanzeige in kHz. Die Anzeige ist
zwar simultan und flackerfrei, wird jedoch bei Werteänderungen
multiplex nachgeflasht, dazu wird der interne Latch der verwendeten
74hc4511 genutzt. Dafür brauche ich (4bit Daten und 3bit Multiplexing)
vom Atmega162. Zur Zeit läuft die numerische Eingabe mittels IR-
Fernbedienung . Obwohl bisher alles (planmaessiig) läuft, werde ich
für spätere Projekte mit vielstelligen 7-Segmentanzeigen höchstwarscheinlich
die RGBDIGITs nehmen. Dieses Projekt ziehe ich jedoch noch mit den
klassischen Anzeigen durch, da in den anderen geplanten Modulen
derartige Anzeigenlatten nicht mehr vorkommen.
Als nächstes ist jetzt der Frequenzteiler mit den 4x74ac163 dran, welche
direkt von 16 Ports des Atmega162 adressiert wird,
Zusätzlich wird noch ein Festfrequenzteiler mit einem 74ac163 und einen
74hc163 am 66MHz-Quarz angeschlossen, um eine PLL-Referenzfrequenz
für das spätere Downmischermodul bereitzustellen.
Welche Frequenz dazu optimal ist, weiss ich noch nicht.
VG Micha
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#3
Hallo, liebe Radiogemeinde,
bis auf wenige Restarbeiten ist mein Grundmodul,
welches bis knapp über 16MHz empfängt, fertig.
Dabei ist festzustellen, dass
- noch viel Platz auf der Platine vorhanden ist
- der ATmega162 während des Empfanges nichts zu tun hat
Der AVR läuft zur Zeit freischwingend mit internen 1MHz,
deshalb wird er zuhünftig seinen Takt geteilt durch 36 aus
dem 66MHz-Muttergenerator extern bekommen.
Die resultierenden ca 1.833 MHz sind dann hochgenau
und ermöglichen zusätzliche Leistungsmerkmale:
- höhere RS232-Kommunikation, da Nähe zur Baudratenfrequenz von 1,8432
- der AVR kann dann die optimale PLL-Referenzfrequenz der Downmischer generieren
Gedanken mache ich mir daher jetzt schon über das (erste?) Downmischermodul.
Der oder die VFO(s) zur Herabmischung brauchen nicht frei durchstimmbar zu
sein, sollen jedoch auf die Festfrequenzen 16MHz, 32MHz, 48MHz ... N x16MHz
einstellbar sein, soweit es bauelementeseits möglich ist.
Es erfolgt dann die schon erwähnte Downmischung der einzelnen Teilbänder
mittel darunterliegender Oszillatorfrequenz.
Bewusst bin ich mir über die daraus resultierende Spiegelfrequenzproblematik,
habe jedoch über Internetrecherchen von der Möglichkeit eines Mischers nach
einer "Hartley-Methode" erfahren; das ist ein Quadraturmischer, wo das Q-Signal
nochmals um 90grad verschoben wird und auf das I-Signal summiert wird.
Leider fehlt mir zur Zeit die praktische Erfahrung dazu, währe jedoch eine
geniale Möglichkeit, diese Problematik ohne grossen Filteraufwand zu lösen
Vielleicht hat diesbezüglich jemand dazu Erfahrungen gesammelt.
Desweiteren (Platz auf der Leiterplatte) hätte ich mal die Frage, ob es
möglich bw sinnvoll ist, aus dem Signalgemischen der zur Soundkarte
gelangenden I- und Q-Signalgemischen eine der Empfangsstärke des
aktuellen Senders entsprechende Gleichspannung zu generieren, welche
für ein S-Meter bzw Vorstufenregelung Verwendung finden könnte.
VG Micha
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#4
Hallo, liebe Hobbykollegen,

im Zuge des sich allmählichen Fortschritt meines Projektes, ist
es mir bisher nicht gelungen, ohne PC aus dem I- bzw Q-Signal
SSB-Signale durch direkte Einspeisung in einen NF-Verstärker
zu finden.
Vielleicht erwarte ich etwas, was gar nicht möglich ist und brauche
es nicht weiter versuchen?
Vielleicht sendet auch nur selten eine Station bis 16 MHz in SSB?
Vielleicht hab ich das SSB-Prinzip (bisher) auch noch nicht
verstanden?
Deshalb meine Frage; ist es möglich, nach der I/Q-Mischung
SSB-Signale direkt zu erhalten und in diesem speziellen Fall auf
Software verzichten zu können?

VG Micha
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#5
Die Rückgewinnung der NF aus den I/Q-Signalen geht mit Phase-Shift-Filter auch ohne Computer, siehe

http://qrp-labs.com/images/news/dayton2018/fdim2018.pdf

(S. 18 ff).

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#6
Hallo, Kalle,
vielen Dank für den Link.
Dafür ist noch Platz auf der Platine
VG Micha
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#7
Hallo Micha, ich habe eventuell Deine Frage hinsichtlich SSB falsch verstanden.
Darum sage ich es jetzt mal so in den Raum:
- 3500 bis 3800 kHz
- 7000 bis 7200 kHz
- 14000 bis 14350 kHz
Das sind die Amateurfunkfrequenzen und hier ist die Wahrscheinlichkeit groß ein SSB-Signal zu finden.
Bis 10 MHz unteres Seitenband, oberhalb oberes Seitenband.
Natürlich muss auch ein OM qrv sein. Kurzwelle braucht immer eine Antenne. Blos mal so ein wenig Elektronik bringt da keine Punkte.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#8
Erstmal vielen Dank für die vielen
hilfreichen Antworten.

Zum Stand der Dinge; mittels des
freilaufenden 1MHz-Oszillators im ATmega 162
ist es mir nach vielen Versuchen gelungen, die
Befehle einer RCA-IR-FB zu decodieren.
Die komplette Realisierung einer komfortablen
Zifferneingabe schlug jedoch bisher fehl, das
Programm wurde immer aufgeblähter und
undurchsichtiger, letztendlich habe ich den
Überblick verlören und der Drang, endlich weiter
an der eigentlichen Elektronik zu arbeiten wurde
immer grösser. Nach dem Motto; die Programmierung
rennt Dir nicht weg, machstest erstmal mit einer
simplen provisorischen Lösung.

Rausgekommen ist eine Eintastenbedienung, welche
nicht nur mit allen Tasten, sondern auch allen IR-FB
funktioniert;
Kurze Tastendrücke ermöglichen ein Finetuning in
250 Hz-Schritten, längeres Drücken beschleunigt den
Tuningvorgang immer mehr. Längere Tastenpausen
kehren den Tuningvorgang um. Es ist eine schnelle
und genaue Frequenzeingabe bis knapp 10GHz möglich.
Nach einem Timeout wird die eingestellte Frequenz über
die UART ausgegeben und kann in einer Datei gespeichert
werden. Die PC-Steuerung ist eh die Hauptbedienung,
das Finetuning mit der FB ist jedoch sehr bequem für
das Auffinden und Feineinstellen unbekannter Sender.

Das Grundmodul, an dem ich zZ arbeite empfängt zwar
bloss bis ca 16MHz, für höhere Frequenzen ist dann ein
zukünftiges Modul als Downmixer verantwortlich.
Wie schon erwähnt, erzeuge ich die Frequenz für den
IQ-Mixer mit 4x74AC163, welche mit 16 Ports des
ATmega162 voreingestellt werden. Dazu wäre eigentlich
ein Mutterquarz von 65536 kHz ideal. Zur Verfügung
stand jedoch nur en Quarzoszillator mit 66 MHz.
Das berechnete Word für die Voreinstellung wird daher
mit dem Faktor 65536/66000 korrigiert.
Es entsteht daher eine maximale Frequenzabweichung
von Null bis +/- knapp 126 Hz über den gesamten
Teilerbereich. Das stört nicht, da das niederwertigste
Anzeigedigit nur 1 kHz auflösst.

Betonen möchte ich nochmals, dass dieses Projekt in
erster Linie dazu dient, neue Erfahrungen in der Digital-,
Analog- und HF-Technik zu finden und zu festigen,
insbesonders auch für andere Projekte.
Daher die tlw "umständlichen" Lösungen.

VG Micha
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