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EL84 Eintaktverstärkerbaustein für Kurzwellenempfänger
#21
Heute Abend hab ich mal mit den Gerätchen gespielt.
Der Aufbau sieht so aus:
   
Vorher hatte ich noch schnell mit Pappelsperrholz und Heißkleber ein Gehäuse für den Lautsprecher gebastelt.

Auf vermutlich 40m konnter ich ein paar europäische Stationen aufnehmen, unterhalb des Amateurbandes war ein Flugwetterbericht-Sender - vermutlich Shannon Volmet.
Aber die Abstimmung ist echt delikat. Wenn ich die Rückkopplung so anziehe, dass ich SSB/CW hören kann, beeinflusst die Vorstufe die Empfangsfrequenz und vor allem darf ich sie nicht genau auf das Audion abstimmen, da alles nur noch verzerrt und verbrummt klingt.
Mit der EF85 in der Vorstufe funktioniert die Schaltung noch am Besten - dafür ist die Schaltung ja auch dimensioniert.
Wenn ich die Rückkopplungsspule umschalte, verändert sich auch der Empfangsbereich. So richtig glücklich bin ich mit der Schaltung nicht.
Ich werde wohl wieder auf Steckspulen oder umschaltbare Spulensätze zurückgreifen müssen.
Aber als Lernobjekt ist das Ganze durchaus brauchbar Smile
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#22
Da hast Du voll reingetroffen und das geschrieben was 1000-de vor Dir auch schon erfahren mussten.
Mechanische Stabilität ist das A und O !
Bei KW genügen winzige Kapazitätsänderungen um große Sprünge zu machen.
Da reicht schon Temperaturänderung am Schwingkreis und es wandert.
Der Plattenschnitt vom Drehko wirkt auch noch und die Kreiskapazität.
Darum auch möglichst schmalen Abstimmbereich wählen. Festwert für den Kondensator als Bandsetzer, dann Drehko verkürzen durch Reihenkapazität. Und damit einigermaßen Linearität eintritt den Drehko an eine Anzapfung und nicht an den vollen Schwingkreis. Breites Betätigungsfeld für tagelange Beschäftigung!
Bei SSB muss der Träger wieder da hin wo er vorher war. also ca 300 Hz ober oder unterhalb der Empfangsfrequenz.
Sehr feinfühlig! Und kann man auch erst einstellen wenn einer sendet.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#23
Das erinnert mich irgendwie an Martin Selbers "Mit Logbuch, Call und Funkstation", wo er seinen 0-V-1 vorstellt, den er dann zum 1-V-1 (mit aperiodischer HF-Vorstufe) plus Lautsprecherempfang (1-V-2) aufrüstet.  Smile
Gruß Michael

Penthode?
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#24
Die letzten Wochen habe ich mal meine "Funktechnik" Zeitschriften von 1946 bis 1954 durchgeschaut nach Bauanleitungen für Kurzwellenempfänger ähnlicher Art und einiges digitalisiert.
Letzer "Eigentümer" der "Funktechnik" (West, es gab auch eine "Funktechnik" DDR) war der Pflaum-Verlag. Die haben sich inzwischen auf medizinische Schriften spezialisiert und gewährten einem Webseiten-Betreiber auch das Recht der nichtgewerblichen Veröffentlichung. Die werde ich mal fragen, ob ich die Bauanleitungen veröffentlichen darf.
Da sind auch so Artikel wie "moderner Fernsehempfänger zum Selbstbau" 1954/55 mit dabei. Auch viele Artikel "für den jungen Techniker". Die Jahrgänge bis Ende der 60er kann ich absolut empfehlen. Da stehen viele interessante Artikel drin. Besonders die technischen Neuerungen, neu erschienene Röhren, neuartige Schaltungen und Techniken - werden da ausführlich erklärt.
Außerdem gibt's immer wieder Bauanleitungen für Geräte, Messtechnik usw.
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#25
Hallo Daniel und Mitleser,

Es geht noch einfacher.
Damals, noch in den Siebzigern, hatte ich auf der Realschule einen Direktor, der auch Amateurfunker war. Bei ihm hatte ich die Möglichkeit, einige Elektrnikgrundkenntnisse zu erlangen und einen 0V2 Empfänger zu bauen. Praktischerweise konnte ich einige mechanischen Bauteile wie die fertig gebohrte Grundplatte von einen anderen Schüler übernehmen, der die Realschule verlassen hatte. Röhren und weitere benötigte Bauteile konnte ich aus dem Sperrmüll gewinnen. Damals gab es zu Hauf Röhrenfernseher mit vielen EF80 und Röhrenradios mit EL41 und EL84. Die gewonnennen Bauteile waren für mich somit kostenlos und einige davon habe ich bis heute über diverse Umzüge gerettet.
Den 0V2 habe ich noch erfolgreich fertiggestellt. Mit Steckspulen ausgerüstet, konnte ich die Amateurbänder durchaus brauchbar empfangen. Allerdings waren meine Antennenmöglichkeiten wohnungsbedingt sehr begrenzt. Dann musste auch ich die Schule verlassen und der Empfänger wurde zerlegt. Andere Interessen wurden wichtiger.

Und hier das Schaltbild, das ich gerade gefunden habe. Bitte entschuldigt meine krakelige Schülerhandschrift. Smiley57  Die NF EF80 ist als Triode geschaltet und die EL84 kommt ohne Gegenkopplung aus . Aber es funktionierte und Klangqualität war ja nicht gefragt. Smile
   

Schöne Grüße
Frank
Grüße

Frank
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#26
(21.01.2019, 14:53)Siemens78 schrieb: ...es gab auch eine "Funktechnik" DDR...

Hallo Siemens78,

meinst Du jetzt "Radio und Fernsehen" oder "Der praktische Funkamateur"?

Mein erster EL84-Eintakter stammte übrigens aus "Radiobasteln leicht gemacht" von Hagen Jakubaschk. Der Erstaufbau hat natürlich nicht funktioniert, weil ich alle Fehler gemacht habe, die man sich nur vorstellen kann. Erst der Zweitaufbau auf einem ausgedienten Deckel eines Kanalwählers funktionierte dann.

Und irgendwann kam dann eine EL84 als Eintakter hier rein. Die Kiste steht übrigens so, wie sie ist, heute noch in einer Ecke des Lagers. Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#27
@Michael:
Deine Beschreibung hier und auch hinter dem Link erinnert mich an meine Geschichte, war nur eben etwas früher.
Matertialsituation, Fachliteratur, alles Schmalspur.
Und auch das Herangehen an ein Thema war mehr nachbauen nach Backbuchrezept.

Hat sich erst geändert als mich ein alter Hase zur Seite genommen
und gesagt hat: Du musst aufteilen in
- Gleichspannung und Arbeitspunkteinstellung
- Signalfluss und Verarbeitung, also Wechselstromteil
- Ein - und Ausgänge dürfen sich nicht sehen!
Und wenn du über diese Hürde bist, ab da läuft es.
Und so war es dann auch
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#28
Hallo Frank,

ich habe mir mal erlaubt, Deine Schaltung mit Paint nachzubasteln Smile
   

Da sind bestimmt noch Fehler meinerseits beim Zeichnen entstanden - für Korrekturhilfe wäre ich dankbar Smile
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#29
meiner Meinung nach fehlt sowohl in der Handskizze, als auch bei Deiner Zeichnung an der "NF- EF80" der Gitterableitwiderstand. Da die Röhre keine Gitterkombination besitzt, dürfte der Widerstand so zwischen 4,7 und 10MOhm liegen (Gitterspannung durch Anlaufstrom).
Auch bei der Endröhre fehlt der Gitterwiderstand. Hier könnte er auf Grund der Gitterspannungserzeugung mit Katodenkombination so bei 470KOhm liegen.
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#30
Das ist doch keine Bastelei ... der Paint-Schaltplan!
Das ist RICHTIG KLASSE, steckte warscheinlich viel Arbeit dahinter.
Da ich selber mal eine Schaltplanseite einer Industriesteuerung
nach Schaltschrankänderungen ohne Stift und Korrekturband
durchführen wollte, blieb auch mir nur Paint übrig.
Sah professionell aus, verschlang jedoch die mehrfache Zeit
der eigentlichen Schaltungsänderung.
VG Micha
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#31
Ich würde statt der EF80 wahrscheinlich 'ne EC92 nehmen. Gitter1 mit 1MOhm nach Masse und dazu 'ne kleine Kathodenkombi mit 1,5KOhm und 22uF. Anodenarbeitswiderstand 100KOhm.
Gruß Michael

Penthode?
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#32
Servus,
Den 0,1=100nf(?) parallel zur Primärwicklung des Aü würde ich in 1nf umändern und natürlich die bereits erwähnten Gitterwiderstände 1Meg oder 470k an den beiden Röhren einzeichnen.
Gruss, Volker
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#33
Hallo zusammen und danke, Daniel für den netten Paint-Schaltplan. Thumbs_up 
Ich hatte ja meinen uralten "Schüler-Schaltplan" hier eingestellt zur allgemeinen Erheiterung und Anregung.

Ich denke auch, es fehlen die von scotty benannten Gitterableitwiderstände.

Bei dem Paint-Schaltplan ist mir noch aufgefallen, daß zwei Kondensatoren vertauscht sind. Der parallel zum AÜ primär ist 5000 (4700) p. Evtl. genügt auch ein kleinerer Wert, hatte ja Volker schon benannt. Der Am G2 der EL ist dann richtig mit 0,1µF.

Wegen der verwendeten Röhren: natürlich kann man da auch was anderes nehmen. Aber die Idee war ja damals die "Schüttware-EF 80" einzusetzen. Hab davon noch heute eine ganze Kiste voll. Smile

Grüße
Frank
Grüße

Frank
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#34
EF80 habe ich hier auch noch zwei Tragetaschen voll rumstehen - eine Tüte gute und eine Tüte <60%
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#35
Hol das Thema nochmal raus.
Hier wurde bewiesen, es existieren noch sehr viele EF80,
als Penthode gut, als Ersatztriode eine sehr gute Alternativlösung im NF-Bereich. VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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