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Röhrentester auf Basis µTracer
#21
Ja, der uTracer ist ein sehr empfehlenswertes Röhrenkennwerte-/-kennlinienmessgerät. Insbesondere kann man mit ein paar Messungen dann aus den Kennlinienmesswerten auch Realitätsnähe Simulations-Modelle von Röhren schnell erzeugen. Für eine Röhren-Prüfung muss man aber wie hier beschrieben einiges selber hinzubasteln. Besonderer „Kritikpunkt“ beim uTracer ist die Heizspannungserzeugung, weil man so insbesondere Röhren für Serienheizung mit hohen Heizspannungen (höher als die Netzteilspannung) nicht ohne zusätzliche Heizspannungsquelle messen/prüfen kann. Man könnte/hätte die Heizspannungserzeugung so gestalten, wie die Hochspannung auch erzeugt wird. Ist eigentlich nur eine kleine Schaltungsänderung, erfordert dann aber auch eine entsprechende Anpassung des PIC-Programms. Schade dass da nichts mehr weiterentwickelt wird und PIC-Programmierung ist leider nicht mein Ding.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#22
Hallo zusammen,

wie Kalle erwähnt hat, muss man beim µTracer schon noch verschiedenes dazubasteln.
Andererseits dürfte der µTracer von Preis-Leistungsverhältnis her unschlagbar sein.
Die noch benötigten Zutaten kosten nicht die Welt, vieles davon wird man auch in der Bastelkiste finden.

Aber das macht meiner Meinung nach ja den besonderen Reiz aus!
Hier kann ich ein Röhrenprüfgerät zusammenstellen, welches meinen Ansprüchen genügt!
Schon die Planungen haben viel Spaß gemacht!

Ich selbst habe Röhrengeräte von der Vorkriegszeit bis zum Ende der Röhrenära, daher benötige ich viele Fassungen, welche sich nicht mehr auf dem zur Verfügung stehenden Platz unterbringen ließen, daher habe ich mich für die Adapterlösung entschieden.

Des weiteren habe ich auch Radios in Allstromtechnik, daher habe ich mich entschieden, eine externe Heizspannungsquelle zu benutzen.
Dazu benutze ich mein ohnehin vorhandenes Labornetzteil.

Wenn jemand nur Röhren der E-Serie prüfen will, kommt er sehr wahrscheinlich mit der integrierten Heizstromversorgung aus.

Was den benötigten Rechner angeht, hier tut es ein abgelegtes Notebook.
Ich verwende einen alten Samsung P35 aus dem Jahre 2005.
Dieser alte Rechner hat den Vorteil, dass er noch eine physikalische RS-232 Schnittstelle hat, wobei aber auch USB -> Serielladapter mit FTDI-Chipsatz funktionieren.

Und so sieht meine 'Anlage' in Aktion aus:

.jpg   Komplett.JPG (Größe: 73,92 KB / Downloads: 295)

Den im Bild sichtbaren Etikettendrucker benutze ich nur, wenn ich Gebrauchtröhren für mein Ersatzteillager ausmesse.

Hier nochmals der Schaltplan.
In dieser finalen Version habe ich noch die Beschaltung des Netzfilters lt. Datenblatt herausgezeichnet.
   


Viele Grüße

Martin
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#23
Hallo zusammen,

heute habe ich mir noch was zusammenprogrammiert, damit ich nicht ständig in der Röhren-Taschentabelle rumblättern muss.


.jpg   Datenbank.JPG (Größe: 43,83 KB / Downloads: 279)

Da zum Betrieb des µTracer ohnehin ein Laptop oder PC benötigt wird, bot es sich an, so ein Hilfsmittel zu 'basteln'.

Die Datentabelle liegt in Form einer CSV-Datei vor.
Diese ist jederzeit erweiterbar.

Im Progrämmchen ist auch eine Hilfsroutine enthalten, welche dann aus der CSV-Datei die Hilfsdatei für das Auswahlfenster links unten erzeugt.

Eigentlich werden die Röhrendaten mit Ausnahme der zulässigen Ufk, der Heizspannung und der Heizart nur einmal zum erstellen der Einstellungen des µTracers benötigt.
Die Einstellungen können dann abgespeichert und jederzeit wieder aufgerufen werden.


Viele Grüße

Martin
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#24
Hallo zusammen,

seit dem letzten Beitrag habe ich nun rund 100 Röhren mit dem µTracer ausgemessen.

Wie Ronald Dekker auf seiner Homepage in der Beschreibung des µTracer schreibt, können die beiden Boostkonverter für Anoden- und Schirmgitterspannung etwa 3mA kontinuierlich liefern.
Das kann zum testen von magischen Augen genutzt werden.

Ich habe mir auch die Anschlüsse der beiden Boostkonverter herausgeführt.

Was allerdings lästig ist, ist die Tatsache, dass dann nach dem Elektrodentest umgesteckt werden muss von 'G2' auf 'Vs' und von 'A' auf 'Va'.

So habe ich mir nachträglich hierfür noch einen Umschalter eingebaut.
Zusätzlich habe ich noch einen Drehschalter eingefügt, um die am häufigsten benötigten Arbeitswiderstände für die Steuertrioden einschalten zu können.

So habe ich nun diese Schaltung:
   

Die zusätzliche Schaltung habe ich im unteren Viertel der Frontplatte eingebaut:
   

Leider habe ich keine Videokamera zur Verfügung, sonst könnte ich ein Video eines Magische-Augen-Tests einstellen.


Viele Grüße

Martin
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#25
Hallo Martin ,

Dein Röhrentester ,sieht ja sehr gut austolle Arbeit .Meine Frage zu den Tester gibt es eine Adresse wo man den Bausatz bestellen kann .

Gruß Harald
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#26
Hallo Harald,

den Bausatz für den µTracer selbst kannst Du bei Ronald Dekker bestellen:
https://www.dos4ever.com/uTracer3/uTracer3_pag0.html
Das ist aber 'nur' der µTracer ohne jegliche externe Beschaltung.

Für das ganze 'drumherum' gibt es keinen Bausatz.
Hier musst Du selbst entscheiden, was Du dazu bauen möchtest und was nicht.

Je nach dem, welche Röhrentypen geprüft werden sollen, ist auch noch ein externes Netzteil zur Heizungsversorgung erforderlich.
Der µTracer selbst kann zwar Heizspannungen generieren, die abgegebenen Heizleistungen sind jedoch oft nicht optimal, da die Heizspannungserzeugung für Kleinsignalröhren optimiert ist und keine Rückregelung besitzt.
Daher benutze ich von Anfang an ein externes Netzteil.

Vor allem bei Röhren der A-Serie bzw. die alten REN/RGN-Typen bist Du schnell mal bei 2A Heizstrombedarf.
Eine RGN4004 benötigt 4A Heizstrom.

Weitere Fragen beantworte ich gerne.


Viele Grüße

Martin
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#27
Hallo Martin ,
 

Danke für die Info ,alles sehr gut erklärt .Meine Frage noch ,ist es sehr schwierig die Platine zu bestücken gibt es noch einen Vertrahtungsplan dazu
für die Röhrensockel oder ähnliches .

Ist das Einbaumessinstrument mit im Plan eingezeichne

Gruß Harald Smiley43
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#28
Hallo Harald,

das bestücken der Platine sollte keine Probleme bereiten, zumal eine bebilderte Anleitung (englisch) mitgeliefert wird.
Eine Besonderheit gibt es allerdings dabei!
Ronald Dekker weicht vom üblichen Verfahren, nämlich Leiterplatten nach aufsteigenden Bauteilhöhen zu bestücken ab und bestückt die Leiterplatte nach Funktionsbaugruppen.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass bereits während des Aufbaus Prüf- und Abgleicharbeiten durchgeführt werden können.
Zum Abgleich ist ein hinreichend genaues Multimeter ausreichend.

Diese Dinge sollten beim Aufbau bereitstehen:
- Digitalmultimeter
- PC mit installierter Software
- Nullmodemkabel und ggf. USB -> Seriellwandler
- Labornetzteil für min. 19V/2A

Dass Seitenschneider, Lötkolben, Lötzinn usw. vorhanden ist setze ich mal als selbstverständlich voraus.
Wegen eines evtl. erforderlichen USB->Seriellwandlers bitte auf der Homepage von Ronald Dekker nachschauen, welchen Chipsatz er empfiehlt, hier gibt es im wesentlichen zwei Chipsätze, nämlich FTDI oder PROLIFIC.
Da meine alten Rechner alle noch eine physikalische RS232-Schnittstelle haben, musste ich diesbezüglich noch nicht aktiv werden.

Aus den Bildern im Beitrag geht eigentlich hervor, wie ich vorgegangen bin.
In Beitrag #17 im ersten Bild die grüne Leiterplatte, das ist der µTracer, der ganze Rest muss selbst dazugebaut werden!
Das dort sichtbare Messinstrument ist das 100µA-Messwerk im Schaltplan.

Für die Verdrahtung der Röhrenfassungen gibt es kein allgemeingültiges Schema, das hängt davon ab, welche Röhrenfassungen Du vorsehen möchtest und ob Du diese fest einbauen, oder so wie ich, in Adapterboxen montieren willst.
Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile.
Wichtig ist nur, immer wieder die Leitungen zu den Röhrenfassungen durch Ferritringe zu ziehen, um die Schwingneigung zu unterdrücken.

Was Du auf jeden Fall benötigst, ist eine Vorrichtung, um die Elektroden (K, G1, G2, A) auf jeden beliebigen Fassungspin schalten zu können, das gleiche gilt für die beiden Heizleitungen.
Ich habe derzeit mit jemandem per Email Kontakt, der hat das ganze mit Drehschaltern gelöst, ich mache das mit kurzen Laborkabeln, ein Kollege hier im Forum nutzt fest verdrahtete Kodierstecker und auf der Homepage von Ronald Dekker habe ich schon Aufbauten gesehen, da haben sich die Erbauer der Geräte einen Kreuzschienenverteiler selbst gebaut.
Wichtig dabei ist zu beachten, dass es auch Röhren mit Anschlusskappen gibt.

Im übrigen gibt es kurze, farbige Laborkabel, solche benutze ich mittlerweile.


Viele Grüße

Martin
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