30.01.2019, 22:03
Hallo liebe Radiobastler,
Heute möchte ich mal meinen Ilmenau 675/55GWU vorstellen.
Gekauft, habe ihn -ich glaube vor 4 Jahren- zusammen mit meinem Stradivari II für um die 20 Euro. Nach einer ersten Bestandsaufnahme zeigte sich leicht brenzliger Geruch aus Richtung des Ausgangstrafos und sehr leiser Empfang. Also damals erstmal ausgemacht und ins Regal verfrachtet...
Also erstmal die Daten:
Hersteller: Stern-Radio Sonneberg
Typ: 675/55GWU
Baujahr: ca. 1955
Röhrenbestückung: UC92 UCH81 UBF80 UEL51
Stromversorgung: Allstrom
Wellenbereiche: Kurz, Mittel, UKW
Bedienelemente: Lautsärke, Klang, Sender, Wellenbereich
Gehäuse: Bakelit
Besonderheiten: Variometerabstimmung
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: UKW-Dipol, Antenne, Erde, Zweitlautsprecher
Abmessungen: 410 x 290 x 170 mm
Gewicht: ca, 4,5 Kg
Lautsprecher: permanentendynamisch
Neupreis: 269.00 DM
Vor einem Jahr wurde er dann endlich mal hervorgeholt und die Überholung begonnen. Nun ja, andere Projekte waren auf einmal schlagartig wichtiger , aber immer wieder mal wurde am Ilmenau was gemacht.
Hier mal Bilder gleich nach dem Kauf:
Das Radio war innen sehr sauber, da freut sich das Bastlerherz:
Aber leichte Verbastelungen (wohl noch aus DDR-Zeiten) zeigten sich auch:
Letztendlich war es nur eine schnöde Kondensatorkur, die es aber in sich hatte. Der Ilmenau hat sehr viele Papierkondensatoren und viele sind schlecht zugänglich.
Alle(!) Kondensatoren wurden neu befüllt, um die originale Optik so gut wie möglich zu erhalten.
Fiese Kandidaten waren diese hier, ganz rechts ist ein Elko in dritter (vierter?) Etage...:
Der Hammer war aber dieser Kandidat unter der von oben verrödelten Blechabdeckung:
Da musste erst umfangreich Platz geschaffen werden:
Auch das "Sofittenersatzkonstrukt" wurde halbwegs original ersetzt, 12 V 0.12 A -wie auf der Rückwand angewiesen- gibt es nicht mehr, jetzt werkelt dort natürlich eine richtige Sofitte 12 V 0.1 A:
Nachdem die Kondensatorkur beendet war, ging es an den Probelauf. An der Prüflampe war alles unauffällig, also volle Spannung drauf.
Erstmal eine leises Brummen -es dauert halt etwas, bis die Allströmer in Gang kommen- dann ein etwas lauteres Brummen und stark blubbernder Empfang.
Zwar mit guter Lautstärke, aber auf allen Wellenbereichen.
Somit wurde die NF als Fehlerquelle vermutet und alles nochmal überprüft.
Und richtig, hier hat sich mal wieder gezeigt das es von Vorteil ist, nach ein zwei Schritten immermal wieder einzuschalten und zu schauen (hören) was Sache ist, bzw. ob man was falsch gemacht hat. Habe ich aber nicht getan...
Es war zwar nicht die NF, aber nahe dran...
Letztendlich hatte ich die Plusseite von C46 nicht an R29, sondern an die Sicherung gelötet. Klar, das waren zwei Stunden Fehlersuche...:
Unbenannt.JPG (Größe: 34,71 KB / Downloads: 480)
Aber nun ist das Gerät fertig und erfreut mit (nachts) recht gutem Empfang auf AM und erstaunlich klarem Empfang auf UKW.
Der Ilmenau hat ja nur eine Flankendemudulator, trotzdem ist der Klang um Welten besser als bei meinem Super 875/53 GWU Schwarzburg mit ähnlicher Schaltung.
UKW kann man sehr gut hören, klar, es kommen nur die stärksten Sender rein, aber die ohne Verzerrungen und mit gutem Klang mit Bässen und Höhen fast wie bei einem Ratiodetektor.
Hier noch einige Impressionen vom fertigen Gerät:
Nachträglich noch ein Bild nach dem Kondensatortausch. Alle wurden neu befüllt und haben einen roten Punkt bekommen:
Die goldenen Linien wurden mit einem entsprechenden Edding nachgezogen, sieht gut aus, finde ich:
Mal wieder Sorry wegen dem "Roman"...
Viele Grüße,
Axel
Heute möchte ich mal meinen Ilmenau 675/55GWU vorstellen.
Gekauft, habe ihn -ich glaube vor 4 Jahren- zusammen mit meinem Stradivari II für um die 20 Euro. Nach einer ersten Bestandsaufnahme zeigte sich leicht brenzliger Geruch aus Richtung des Ausgangstrafos und sehr leiser Empfang. Also damals erstmal ausgemacht und ins Regal verfrachtet...
Also erstmal die Daten:
Hersteller: Stern-Radio Sonneberg
Typ: 675/55GWU
Baujahr: ca. 1955
Röhrenbestückung: UC92 UCH81 UBF80 UEL51
Stromversorgung: Allstrom
Wellenbereiche: Kurz, Mittel, UKW
Bedienelemente: Lautsärke, Klang, Sender, Wellenbereich
Gehäuse: Bakelit
Besonderheiten: Variometerabstimmung
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: UKW-Dipol, Antenne, Erde, Zweitlautsprecher
Abmessungen: 410 x 290 x 170 mm
Gewicht: ca, 4,5 Kg
Lautsprecher: permanentendynamisch
Neupreis: 269.00 DM
Vor einem Jahr wurde er dann endlich mal hervorgeholt und die Überholung begonnen. Nun ja, andere Projekte waren auf einmal schlagartig wichtiger , aber immer wieder mal wurde am Ilmenau was gemacht.
Hier mal Bilder gleich nach dem Kauf:
Das Radio war innen sehr sauber, da freut sich das Bastlerherz:
Aber leichte Verbastelungen (wohl noch aus DDR-Zeiten) zeigten sich auch:
Letztendlich war es nur eine schnöde Kondensatorkur, die es aber in sich hatte. Der Ilmenau hat sehr viele Papierkondensatoren und viele sind schlecht zugänglich.
Alle(!) Kondensatoren wurden neu befüllt, um die originale Optik so gut wie möglich zu erhalten.
Fiese Kandidaten waren diese hier, ganz rechts ist ein Elko in dritter (vierter?) Etage...:
Der Hammer war aber dieser Kandidat unter der von oben verrödelten Blechabdeckung:
Da musste erst umfangreich Platz geschaffen werden:
Auch das "Sofittenersatzkonstrukt" wurde halbwegs original ersetzt, 12 V 0.12 A -wie auf der Rückwand angewiesen- gibt es nicht mehr, jetzt werkelt dort natürlich eine richtige Sofitte 12 V 0.1 A:
Nachdem die Kondensatorkur beendet war, ging es an den Probelauf. An der Prüflampe war alles unauffällig, also volle Spannung drauf.
Erstmal eine leises Brummen -es dauert halt etwas, bis die Allströmer in Gang kommen- dann ein etwas lauteres Brummen und stark blubbernder Empfang.
Zwar mit guter Lautstärke, aber auf allen Wellenbereichen.
Somit wurde die NF als Fehlerquelle vermutet und alles nochmal überprüft.
Und richtig, hier hat sich mal wieder gezeigt das es von Vorteil ist, nach ein zwei Schritten immermal wieder einzuschalten und zu schauen (hören) was Sache ist, bzw. ob man was falsch gemacht hat. Habe ich aber nicht getan...
Es war zwar nicht die NF, aber nahe dran...
Letztendlich hatte ich die Plusseite von C46 nicht an R29, sondern an die Sicherung gelötet. Klar, das waren zwei Stunden Fehlersuche...:
Unbenannt.JPG (Größe: 34,71 KB / Downloads: 480)
Aber nun ist das Gerät fertig und erfreut mit (nachts) recht gutem Empfang auf AM und erstaunlich klarem Empfang auf UKW.
Der Ilmenau hat ja nur eine Flankendemudulator, trotzdem ist der Klang um Welten besser als bei meinem Super 875/53 GWU Schwarzburg mit ähnlicher Schaltung.
UKW kann man sehr gut hören, klar, es kommen nur die stärksten Sender rein, aber die ohne Verzerrungen und mit gutem Klang mit Bässen und Höhen fast wie bei einem Ratiodetektor.
Hier noch einige Impressionen vom fertigen Gerät:
Nachträglich noch ein Bild nach dem Kondensatortausch. Alle wurden neu befüllt und haben einen roten Punkt bekommen:
Die goldenen Linien wurden mit einem entsprechenden Edding nachgezogen, sieht gut aus, finde ich:
Mal wieder Sorry wegen dem "Roman"...
Viele Grüße,
Axel
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta!
...Na mit einem Fjord Siesta!