31.01.2019, 19:57
Hallo zusammen,
neulich wollte ich auf unserem Bauhof etwas Elektroschrott entsorgen.
Als ich gerade dabei war, die Teile in einen Container zu werfen,
hielt neben mir ein weiteres Fahrzeug.
Der Fahrer öffnete den Kofferraum, in dem 2 Röhrenradios aus den 50ern standen,
diese wollte er ebenfalls im Container entsorgen.
Das konnte ich natürlich nicht zulassen und so wanderten die Geräte in meinen Kofferraum, den ich ja gerade geleert hatte.
50er-Jahre-Radios sind zwar nicht mein Jagdgebiet, aber in den Schrott, das geht nun mal gar nicht.
Bei den Geräten handelte es sich um einen "Saba Meerburg W5" und eine "Graetz Canzonetta 513", über die ich hier berichte:
Dieses Graetz Radio wurde vor ca. 62 Jahren, in meiner Nachbarstadt Altena, gefertigt
Einige Daten zum Gerät findet man hier:
https://www.radiomuseum.org/r/graetz_can...a_513.html
Zunächst ein paar Fotos vom "Anlieferzustand"
Nach einer gründlichen Entstaubung und Reinigung des Gerätes, sowie einer Sichtkontrolle,
die aber nur belegte, dass das Radio unverbastelt war (nur eine 5-polige DIN-Buchse hatte man mal nachgerüstet),
tauschte ich alle Problemkondensatoren.
Hier die Kondensatorausbeute:
Danach formierte ich den 3-fach Becher-Elko (im eingebautem Zustand),
der Leckstrom lag zum Schluss, bei etwa 0,5mA.
Die Röhren überprüfte ich per Röhrenprüfgerät, ihre Werte lagen alle im grünen Bereich.
Jetzt konnte der erste Test erfolgen,
also Lautsprecher angeschlossen, Röhren eingesteckt und eingeschaltet.
Ein recht lautes Netzbrummen ertönte aus dem Lautsprecher.
Der Fehler war sehr schnell gefunden, der Lade-Elko war taub, dieser muss wohl das Formieren überhört haben.
Da der 3-fach-Elko sehr schlecht auszubauen ist, habe ich mich für eine Einfachlösung entschieden
und einen separaten 47µF / 400V Elko eingelötet.
Die Leitung zum 3-fach-Elko habe ich natürlich unterbrochen.
Danach war der Brumm verschwunden und das Radio lief auf allen Wellenbereichen tadellos
und sehr empfangsstark.
Einen Wermutstropfen gab es jedoch,
die EM80 war leider nicht mehr zu gebrauchen, ihre Leuchtschicht konnte man leider nur noch erahnen.
Als Ersatz baute ich die Russenröhre 6E1P ein.
Damit diese nicht allzu schnell verschleißt, habe ich in ihre Anodenleitung, einen 30K Widerstand eingefügt.
Dadurch sank die Anodenspannung an dieser Röhre auf etwa 195V,
dennoch leuchtet sie recht hell.
Was mir aufgefallen ist, das Radio lässt sich sehr gut auf UKW abstimmen,
die Sender rasten regelrecht ein, als wenn eine AVR eingebaut wäre,
diese gibt es natürlich nicht.
Hier noch ein Foto der Skalenscheibe, mal nicht im Einheitsschwarz:
und hier 2 Fotos vom fertigen Chassis:
Fortsetzung folgt,
viele Grüße,
Rolf
neulich wollte ich auf unserem Bauhof etwas Elektroschrott entsorgen.
Als ich gerade dabei war, die Teile in einen Container zu werfen,
hielt neben mir ein weiteres Fahrzeug.
Der Fahrer öffnete den Kofferraum, in dem 2 Röhrenradios aus den 50ern standen,
diese wollte er ebenfalls im Container entsorgen.
Das konnte ich natürlich nicht zulassen und so wanderten die Geräte in meinen Kofferraum, den ich ja gerade geleert hatte.
50er-Jahre-Radios sind zwar nicht mein Jagdgebiet, aber in den Schrott, das geht nun mal gar nicht.
Bei den Geräten handelte es sich um einen "Saba Meerburg W5" und eine "Graetz Canzonetta 513", über die ich hier berichte:
Dieses Graetz Radio wurde vor ca. 62 Jahren, in meiner Nachbarstadt Altena, gefertigt
Einige Daten zum Gerät findet man hier:
https://www.radiomuseum.org/r/graetz_can...a_513.html
Zunächst ein paar Fotos vom "Anlieferzustand"
Nach einer gründlichen Entstaubung und Reinigung des Gerätes, sowie einer Sichtkontrolle,
die aber nur belegte, dass das Radio unverbastelt war (nur eine 5-polige DIN-Buchse hatte man mal nachgerüstet),
tauschte ich alle Problemkondensatoren.
Hier die Kondensatorausbeute:
Danach formierte ich den 3-fach Becher-Elko (im eingebautem Zustand),
der Leckstrom lag zum Schluss, bei etwa 0,5mA.
Die Röhren überprüfte ich per Röhrenprüfgerät, ihre Werte lagen alle im grünen Bereich.
Jetzt konnte der erste Test erfolgen,
also Lautsprecher angeschlossen, Röhren eingesteckt und eingeschaltet.
Ein recht lautes Netzbrummen ertönte aus dem Lautsprecher.
Der Fehler war sehr schnell gefunden, der Lade-Elko war taub, dieser muss wohl das Formieren überhört haben.
Da der 3-fach-Elko sehr schlecht auszubauen ist, habe ich mich für eine Einfachlösung entschieden
und einen separaten 47µF / 400V Elko eingelötet.
Die Leitung zum 3-fach-Elko habe ich natürlich unterbrochen.
Danach war der Brumm verschwunden und das Radio lief auf allen Wellenbereichen tadellos
und sehr empfangsstark.
Einen Wermutstropfen gab es jedoch,
die EM80 war leider nicht mehr zu gebrauchen, ihre Leuchtschicht konnte man leider nur noch erahnen.
Als Ersatz baute ich die Russenröhre 6E1P ein.
Damit diese nicht allzu schnell verschleißt, habe ich in ihre Anodenleitung, einen 30K Widerstand eingefügt.
Dadurch sank die Anodenspannung an dieser Röhre auf etwa 195V,
dennoch leuchtet sie recht hell.
Was mir aufgefallen ist, das Radio lässt sich sehr gut auf UKW abstimmen,
die Sender rasten regelrecht ein, als wenn eine AVR eingebaut wäre,
diese gibt es natürlich nicht.
Hier noch ein Foto der Skalenscheibe, mal nicht im Einheitsschwarz:
und hier 2 Fotos vom fertigen Chassis:
Fortsetzung folgt,
viele Grüße,
Rolf