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Juwel 2 (1961) Problem mit Tuner
#61
Hallo Manfred,

die Anodenspannung an der Oszillatortriode könnte sich durch die Meßleitung verändern, wenn deren kapazitive Last den Oszillator stoppt. An der Eingangstriode könnte die Anodenspannungsmessung umgekehrt zu wilden Schwingungen führen. Man kann messen, ob überhaupt Spannung da ist, aber ob die Spannung, die man mißt, dem ungestörten Wert entspricht, bleibt unsicher.

Gruß Ingo.
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#62
Hallo Ingo, ich hatte ja gesagt, Zuführung über 5 bzw 25 kOhm.
Die Eingangstriode 1n und 300p gegen Masse. Feinschluss?
Die Oszitriode hat 160 pf gegen Masse. Hier auch Feinschluss möglich.
Es soll ja nicht ein Adapter vom 1 Meter länge werden. 5 cm reichen auch.
Und soll ja auch nicht für immer im Gerät bleiben.
War ja mal so ein Gedanke.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#63
Hallo Gemeinde,

hätte nie gedacht, daß das so eine spezielle Problematik ist. Also ich habe nochmal viel gelesen. Im Radiomuseum schrieb jemand, daß die Röhren aus alter Produktion "genauer" gefertigt waren, was kapazitive Verhältnisse im Inneren der Röhre anbelangt, die einen enormen Einfluß auf das Schwingverhalten haben können. Deshalb wurde empfohlen, für den UKW Tuner nur NOS-Röhren zu verwenden. Definitiv spielen hier auch Kontaktwiderstände im Röhrensockel eine Rolle. Ich habe jetzt mit ungeprüften Röhren aus der Sammelkiste experimentiert. Bei den DDR-Röhren lief der Tuner am stabilsten und es waren ein zwei Röhren dabei, wo die Drift sehr gering war. Es scheint also was dran zu sein.
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#64
Hallo Helge, ich habe auch nie gedacht was einem alles an Fehlerzuständen und deren Varianten über den Weg laufen können.
Und ich habe gelernt: Es gibt kein Backbuchrezept für eine Reparatur.

Also: Noch einmal den Schaltplan ran nehmen. Adapter bauen. Adapter einsetzen.
Im spannungslosen Zustand ohne ECC 85 lassen sich mit einem Widerstandsmessgerät viele Dinge kontrollieren.
zB Spule 6 zusammen mit C 13,14,16 zur Auskopplung der Zf

Wer sagt denn es muss unbedingt die Oszi-Frequenz weglaufen? Was passiert wenn das Auskoppelfilter bzw die Hf-seitige Beschaltung eine Macke hat?

Und mit eingesetzter Röhre und dann an Spannung lassen sich Betriebsspannungen kontrollieren.

Der Schaltplan vom Tuner enthält nach meinem Verständnis einen Fehler: Im Schwingkreis Anode System 1 fehlt auf der Seite der Anodenspannungszuführung noch der Knotenpunkt ( Ich bin Erbsenzähler!)

Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#65
für meinen Philips Capella hatte ich diese ECC85 gekauft,
weil balanciert / beide Kanäle gleichwertig

https://www.ebay.de/itm/1x-ECC85-RFT-NEU...2749.l2649

Diese Röhre läuft seit Anfang ohne notwendigen Abgleich des Tuners und mit einem super Empfang

also
- RFT Neuhaus
- Güteklasse 1 oder Militär
für dein gutes altes DDR Radio

Gruß
Jürgen
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#66
Hallo Gemeinde,

ich wollte hier mal noch die Ergebnisse meiner Testreihen am Wochenede nachreichen. Die Versuchsreihe bestand darin, jeweils eine andere Röhre ECC85 einzusetzen. Dann wurde das Radio kalt eingeschaltet und in den ersten 15min spielte es unter Aufsicht. Zum Validieren wurde das Radio dann mindestens eine Stunde Spielen gelassen und hin und wieder geschaut, ob der Sender noch im Maximum ist (Ratiospannung).
Die eingesetzten Röhren sind sämtlich gebrauchte RFT, oder Neuhaus Röhren mit Ausnahme einer NOS EI Röhre (aus Jugoslawien). Ergebnis: bei einigen RFT Röhren war der Empfang schwächer, bzw. mußte der Sender Minimal neu abgestimmt werden. Einige verfügten in der Anlaufphase über minimale Drift, die nach spätestens 5 min ihren Endwert erreicht hatte (Abstimmfrequenz minimal neben Maximum).
Die EI Röhre wies nur noch eine minemale Drift auf, hat aber den NF-Klang irgendwie verunstaltet, es klang trotz Abstimmung auf Maximum so, als wenn der Sender nicht richtig abgestimmt war. Es kam bei keiner der Röhren mehr zum Abriss der ZF und damit zum Verstummen des UKW-Bandes. Ich kann mir das eigentlich nur damit erklären, daß die Kontakte des Stecksockels der ECC85 durch das viele ein und ausstecken jetzt "gereinigt" sind und dort evtl. Übergangswiderstaände reduziert haben.

Subjektiv empfunden haben die Neuhaus Röhren (Q1) das Beste Ergebnis erziehlt, gute Empfindlichkeit und keine Drift, auch nach Stunden. Resume´: Der Tuner scheint sehr empfindlich auf Übergangswiderstände zu sein. Es gibt Unterschiede, in Tonqualität, Empfindlichkeit und Driftneigung, die auf die verwendete ECC85 zurückzuführen sind. Leider konnte ich nur DDR-Röhren testen und diese Jugoslawische, ich hätte gern auch mal Telefunken oder Siemens probiert. Solche hab ich aber nicht in meinem Lager. Ich werde heute nochmal ein zwei Tests machen, um zu sehen ob das Verhalten jetzt Dauerhaft ist, was schön wäre...

Ich war schon kurz davor solch einen Adapter zu bauen, um die Röhrenspannungen mal außen messen zu können. Ich denke jedoch die zusätzlichen Kapazitäten bzw. nicht abgeschirmte Leitungen auch kurze Länge würden den Tuner beeinflussen.

Allen einen Guten Start in die Woche.
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#67
Hallo Helge,

ja, das ist etwas, das ich schon von vielen sammlerkollegen gehört habe. Die Röhren, obwohl gleiche Typen haben irgendwie unterschieedliche Eigenschaften. Allerdings schreibst Du, die Zf ist nicht mehr abgerissen. Das stimmt nicht. Was abreißen kann ist hier die Oszillatorschwingung. Das meintest Du ja auch wahrscheinlich. Also mal sehen, wie es zu dem Thema weiter geht. Auch Dir eine schöne Woche.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#68
Ich habe mit der Neuhaus Röhre sehr gute Erfahrung gemacht
Nun hat mein Radio AFC, da ist Drift kein Thema
Was sagt denn ein röhrentester wenn man eine Röhre längere Zeit drin lässt, kann man da eine Veränderung nachvollziehen?
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#69
Ich belasse die Original Röhren im Tuner. Selbst wenn die Werte laut Röhrenprüfer im unteren Bereich sind.
Solange das Radio funktioniert schadet es auch nicht.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#70
Hallo Gemeinde,

heute nochmal Endtest mit zwei verschiedenen Röhren gemacht, in beiden Fällen ohne Befund. Es konnten keine Abweichungen mehr festgestellt werden. Aus Neugier hab ich auch mal die als Ersatztyp für die ECC85 propagierte russische 6n1p eingesetzt, die ja von den Parametern her auch teilw. deutlich von dieser abweicht. Die erste blitzte kurz auf und tat dann gar nichts, außer bläulich zu leuchten, die zweite hingegen funktionierte ohne einen erkennbaren Unterschied, vom leichten Nachstimmen des Senders mal abgesehen. Tja, heute hab ich die Restarbeiten durchgeführt und das gute Stück in die Wohnstube an seinen alten Platz entlassen. Ich bin gespannt wie das Radio sich im Alltagsbetrieb schlägt.

Schönen Abend euch allen.
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#71
Hallo Gemeinde,

ich habe heute mein Röhrenprüfgerät bekommen, welches in recht gutem Zustand, und damit gleich nutzbar ist. Es ist ein RPG61 Elektromess geworden. Es gibt sicher bessere Geräte aber für das was ich machen will schien es mir ganz angemessen. Die Verlockung war dann natürlich groß, und so habe ich gleich mal meine ECC85 durchgemessen. Dabei habe ich gleiche eine mit defekter Heizung gefunden und konnte zwei weitere mit anderen Defekten aussortieren (darunter besagte "neue russische Röhre"). Die meisten meiner Röhren hatten in beiden Systemen über 100%, aber ich habe auch drei herausgefunden die deutlich darunter lagen und zwei waren zudem sehr unterschiedlich "runtergeritten". Die drei haben auch bei meinem Tuner Test Probleme gemacht, wurden also schon ungeprüft zurecht beiseite gestellt.

@Andreas, danke nochmal für dein hilfsbereites Angebot meine Röhren zu testen.
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#72
Nochmal zum Tuner und zu den Röhren. Ich hab gestern bei einer längeren S-Bahn Fahrt die Gelegenheit genutzt und das Handbuch zu meinem RPG61 durchgelesen. Dort gibt es ein Kapitel "Diskussion der Messung", wo über die Bewertung des Röhrenzustandes im Hinblick auf den Verwendungszweck etwas geschrieben wurde. "Sehr kritisch sind als Oszillator arbeitende Röhren in manchen Schaltungen, da ein Aussetzen der Schwingungen bei einer geringwertigen Röhre eintreten kann." >Geringwertig< ist in dem Zusammenhang auf die Fertigungsqualität und Parametergenauigkeit anzuwenden "vor allem ausländischer Hersteller". Also ist das Problem an sich scheinbar keines der Neuzeit.
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#73
Hallo Helge,

dieses Problem kennen wir hauptsächlich von den alten Radios. Als es anfang 1930 noch keine Mischröhren gab, wurden Pentoden verwendet, die zwei Funktionen in sich vereinigen mußten. Es handelte sich um die sog. "Kathodenmischer". Hier wurden nur ausgewählte Röhren verwendet. Ich besitze den Telefunken-Nauen 331W. Ein sehr spezielles Radio. Was habe ich damals lange gesucht, bis ich eine Röhre fand, die endlich Schwingungen erzeugt hat.

Ob das bei den neueren röhren noch zutrifft, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Aber wer weiß.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#74
Hallo,

ich bin gespannt über  Langzeitergebnisse mit dem Tuner.
Denn ich kann mir nicht vorstellen, das nun der Stein der Weisen gefunden wurde und früher wie heute diese Tuner von Rochlitz nicht zur Zufriedenheit arbeitete.
Im Gegensatz zu anderen RFT Tunern.

Die 6 N 1 P ist aus meiner Erfahrung weniger oder kaum für so einen Einsatz gedacht.
In den Anlagen aus Russland, wie ich sie aus der Fliegerei kenne schon.
wir haben auch nur wieder diese eingesetzt und keine ECC 85
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#75
Hallo Jürgen,

völlig richtig, was Du da schreibst. Ich bin auch der Meinung mit dem UKW-Tuner ist das Problem nicht behoben. Aber es ist wohl abgemildert. Wen es nicht so sehr stört, der lebt eben damit.

Das, was Du über die Russenröhre schreibst kann ich ebenfalls nur bestätigen. Die arbeitet nur in den wenigsten Tunern zufrieden stellend. Man müßte evtl. den UKW-Tuner nach abgleichen. Das würde ich niemals tun. Einleuchtend auch: Da wo diese Röhre verwendet wurde, tut man sie wieder rein.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#76
Ich kanns auch nicht ganz glauben, aber das Radio spielt jetzt jeden Tag und ich muß den Sender nicht nachstellen oder neu abstimmen, auch nach Stunden keine erkennbare Drift. Ja ich ich bin auch gespannt, wer das Geheimnis des Tuners lüften wird und wie es heißt. Der Versuch mit der russischen Röhre ist als Experiment zu sehen, reine Neugier. Ich hab jetzt auch alles Originalröhren drin (außer EM80) und solange es die noch gibt wird das auch so bleiben.

Beste Grüße, Helge.
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#77
Hallo Helge,


Zitat:aber ich habe auch drei herausgefunden die deutlich darunter lagen und zwei waren zudem sehr unterschiedlich "runtergeritten"

diese Röhren würde ich an Deiner Stelle trotzdem nicht entsorgen!

Die können nämlich in anderen Schaltungen noch lange Zeit problemlos funktionieren!

Ich habe hier ein Grundig 4085 häufig in Benutzung, da sind Röhren drin mit teilweise < 50% Emission (ermittelt mit Neuberger RP270, meinen µTracer hatte ich seinerzeit noch nicht).
Nur, das Radio weiß das nicht und funktioniert trotzdem.

Es scheint also Schaltungen zu geben, welche gegenüber Röhrenverschleiß sehr tolerant sind.

Dieses Gerät arbeitet übrigens auch mit der 6N1P.
Die wurde mir auch mal als ECC85-Ersatz angedreht, bemerkt hatte ich es erst, als ich die Sendung bekommen und die Röhre ausgepackt habe!
Die war nämlich auf der Schachtel mit ECC85 gelabelt!


Grüße

Martin
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#78
        Hallo Martin,
nee, ich schmeiß nur weg, was definitiv keinen Lebensfunken mehr hat (belüftete Röhren usw.) Es ist ja bekannt, daß die Aussage des Röhrenprüfgerätes nicht das einzige Kriterium sein sollte, eine Röhre zu bewerten. Ich bin eigentlich auch der Meinung wie Morningstar, solange die Röhren ihre Aufgabe tun, bleiben sie in Betrieb. Anbei mal noch zwei Bilder.

Beste Grüße, Helge.
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#79
Hallo Helge,

ein schönes, wohnzimmertaugliches Radio hast Du nun. Der klang von diesen Geräten ist ja ganz hervorragend. Und wenn das alles mit dem Tuner so klappt, dann ist doch alles schön. Also viel Spaß mit dem Juwel2

Achja, den Röhrenprüfer kenne ich auch noch. Den hatte ich vor vielen Jahren auch mal gehabt. Leider fehlten mir die Prüfmöglichkeiten für meine Uralt-Röhren. Deshalb wurde es dann ein Funke 4/3. Mit den röhren machst Du das genau richtig. Wo noch etwas Leben drin ist, nicht wegwerfen. Taube oder defekte natürlich sofort entsorgen. In heutigen Zeiten ist es schon schön, wenn man eine Prüfmöglichkeiten für Röhren hat, sonst ist jede Reparaturbestrebung schlecht zu realisieren.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#80
Update nach einem 3/4 Jahr sporadischem Betrieb. Also ihr hattet recht. Das Problem, daß der Tuner "Wandertag" hat ist nicht behoben. Zusammenfassend kann ich aber sagen, daß die Röhre schon eine tragende Rolle spielt. Sie hat Auswirkung auf die Langzeitstabilität überhaupt, wie groß die Differenz der Frequenzdrift ist und ob die Oszillatorschwingung abreißt oder nicht. Also ich hab jetzt eine minimale drift. Wenn man immer den gleiche Sender hört, ist es am Anfang eben etwas verzerrt. Bei Neuabstimmung muß man nach 5 min eben (bei kaltem Radio) leicht nachstimmen. Schön ist das natürlich nicht und es wurm den Tüftler die Lösung nicht zu finden.
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