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UHER ROYAL C im Nussbaumgehäuse
#1
Land: 
Westdeutschland
Hersteller / Marke: 
UHER WERKE MÜNCHEN
Jahr: 1968/1969
Kategorie: Ton-/Bildspeichergerät oder -Spieler
Halbleiter (Zählung nur für Transistoren)
 
   39
 
Hauptprinzip
NF-Verstärkung , Kopfhörerausgang
Wellenbereiche
- ohne
Spezialitäten
Tonbandgerät
Betriebsart / Volt
Wechselstromspeisung / 110-250 Volt
Lautsprecher
keine
Belastbarkeit/Leistung

Modell
Royal de Luxe C [39 Transistoren] - Uher Werke; München
Material
Gerät mit Holzgehäuse
Form
Tischgerät-gross, - Querformat (breiter als hoch oder quadratisch).
Abmessungen (BHT)
445 x 195 x 345 mm / 17.5 x 7.7 x 13.6 inch
Bemerkung
HiFi-Stereogerät mit Einmotorantrieb für 4 Geschwindigkeiten, auswechselbarem Kopfträger für Halb oder Vietelspurbetrieb und eingebautem Dia-Pilot. Möglichkeit für alle Spieltechniken sowie getrennt regel- und mischbare Eingänge für zwei Stereo- oder Mono Programmquellen. 39 Trans. / 2 Dioden
Nettogewicht
13 kg / 28 lb 10.1 oz (28.634 lb)
Originalpreis
997.00 DM
 

   


Das vorstehende Gerät haben wir in der vergangenen Woche im Südschwarzwald anläßlich einer kleinen Tour durch diesen Teil der Region beim Verkäufer abgeholt. Das "C" in der Typbezeichnung deutet darauf hin, daß das vorliegende Gerät ebenfalls ein Royal DeLuxe ist, allerdings ohne eingebaute Lautsprecher und daher auch ohne Lautstärkeregler und ohne Klangregler. Auch der sonst übliche 2mal 10 Watt Sinus NF-Verstärker ist in diesem Gerät nicht vorhanden. Für die Wiedergabe der Bänder benötigt das Gerät also einen entsprechenden Verstärker nebst Lautsprechern und Klangregelnetzwerk. Ansonsten verfügt das Gerät aber über alle Einrichtungen und Trickmöglichkeiten wie die vollausgerüsteten Royal DeLuxe auch.

Auf dem Gerät steckt ein 4-Spur Tonträger wie auch auf meinem schon in meinem Besitz befindlichen Royal DeLuxe mit weißem Gehäuse und mit eingebauten Verstärkern und Lautsprechern. Diese Tonkopfträger sind bei Uher untereinander austauschbar ohne daß es besonderer Abgleich- bzw Einstellarbeiten bedarf (so auch die damalige Werbung von Uher). Dieser Austausch funktioniert solange, wie noch niemand die Justage dieser Köpfe frei nach Daumen verstellt hat; dann wirds etwas schwieriger, weil dann muß alles mit Meß-und Bezugsband nach DIN zumindest neu abgeglichen werden. Ein Werksabgleich ist ja nicht mehr möglich, denn außer dem Namen UHER existiert von den Münchener UHER-WERKEN nichts mehr.

Eine erste Inbetriebnahme von heute offenbarte allerdings, daß der Zahn der Zeit auch an diesem Gerät wohl doch nicht so spurlos vorüber gegangen ist, wie das wünschenswert gewesen wäre. Obgleich das Gerät äußerlich einen sehr guten und auf wenig Benutzung schließen lassenden Eindruck macht, sind in Bandstellung "Pause" die Bandtellerbremsen nicht mehr so, wie sie sein sollten. Vermutlich sind die Bremsgummis auf Grund jetzt fehlender Weichmacher derart verhärtet, daß sie nicht mehr greifen. Ein weiterer Fehler sind nahezu immer, -so auch in diesem Fall-, die Bandzugfühlerhebel, die in den meisten Fällen nicht richtig eingestellt sind und daher entweder schwingen oder zu stramm eingestellt sind und somit den Bandlauf unzulässig bremsen. Es war auch schon früher immer eine Fummelei, bis diese Bandzugfühler für unterschiedliche Bänder richtig eingestellt waren. Da werde ich wohl auch noch einmal ran müssen und diese Einstellungen bei allen drei Maschinen auf die richtigen Werte justieren müssen. Bei der schwarzen SG 560 (ist in meinem Logo abgebildet) ist der Antriebsriemen gerissen; sie läuft also im Augenblick nicht mehr. Smiley21  Ich denke, daß ich für alle 3 neue Gummis beschaffe und diese dann nacheinander einbaue, um für eine gewisse Weile mechanisch wieder Ruhe zu haben. Ich will sehen, daß ich dazu einen schönen Bericht hinbekomme, auch mit ein paar Bildern,- sofern und soweit meine Fotokünste für sowas ausreichen. Kann aber etwas dauern ..
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#2
Die Royal de Luxe C besitzt aber Kopfhörer-Ausgang. Der Regler dafür ist links oberhalb der Aufnahme-Taste.

Ich habe zwei vollständige Royal de Luxe ohne C. Das war mal in den 1980ern mein Lieblingsspielzeug und ersparte mir das Verleihen von Cassetten an die Freunde.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#3
Hm, bin auf Deinen Bericht gespannt: Ich hatte mehrere Royal`s, habe aber alle wieder abgegeben: Bin dann auf Revox/Studer umgestiegen: Habe dies niemals bereut...............  (4x A77, 2xB77, Pr99, 3x A700, A810 etc.)
Meine ganz persönliche Meinung: Uher als Cassette: ok, Uher als Bandgerät: Wird überschätzt.
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#4
Interessant wäre auch mal das innere zu zeigen. Wie ist das Hauptchassis aufgebaut.
Ich habe da ja nur TESLA Tonbandgeräte, sowie Unitra aus polnischer Produktion. Das sind teils Lizenz bauten von Grundig.
Aber bitte keine Diskussionen was besser ist und was Müll ist. Es ist Tonbandgeschichte.
Es hatte und hat alles seine Daseinsberechtigung.
Bei Annoncen würde man schreiben " Nur ernst gemeinte Zuschriften.... "
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#5
Grob gesagt: Das ist ne Einmotormaschine, wo alles über Riemen und Rollen angetrieben wird. Auf der Motorwelle befindet sich eine Welle mit meheren Durchmessern für die vier Bandgeschwindigkeiten, ein mechanischer Hebel bewegt eine weitere Rolle von da zur Tonwelle. Außerdem geht da noch ein Riemen zum Antrieb der Spulenteller ab. Mit dem Geschwindigkeitswaehler wird auch eingeschaltet, 2,4 - Aus - 4,7 -Aus - 9,5 - Aus - 19.

Das ganze Chassis ist eigentlich die Frontplatte, an der alles befestigt ist. Man baut den Tragebuegel ab und entfernt die dahinter liegenden Schrauben und kann alles aus dem Gehäuse klappen.

Die Royal de Luxe besitzt zwei voneinander unabhängig regelbare Stereoeingaenge, also ein kleines Mischpult mit 4 Eingaengen integriert. Multiplay, Echo und Synchronschaltungen kann man mit dem entsprechen Funktionswaehler einschalten. Für manche Effekte wie Stereo-Echo braucht man nur ein Kabel vom zweiten NF-Ausgang in den zweiten Stereo-Eingang stecken und die Hinterbandkontrolle einschalten. Drei Tonkoepfe plus Dia-Pilotkopf.
Des weiteren kann ein Dia-Projektor gesteuert werden.Eine Fernbedienung Bandlauf an/aus ist auch möglich.

Hab ich was vergessen?

Freundliche Grüße,
Arnold
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#6
da ich gerade Lust hatte und ich sowieso was dran prüfen wollte hab ich mal die Version mit Verstärker und Lautsprecher aufgemacht:
   

MfG
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#7
Danke für die Mühe. Sieht interessant aus. Wuste gar nicht das es die auch ohne Verstärker gab.
Als Tragegestell also ein Alu-Zink Druckguß Platte.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#8
Ich vergaß noch, das es einen Telefonadapter gab um Telefongespräche aufzuzeichnen. Damit erklärt sich auch die Geschwindigkeit von 2,4cm/s.
Den Motor kann man ausschalten und nur den Verstärker nutzen.

Der Kopftraeger ist mit zwei Raendelschrauben befestigt und lässt sich schnell wechseln.

Alles in allem ein universelles Gerät, kann mehr als die Revox A77 oder Braun TG1000.

MfG
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#9
Für Revox fehlt mir das dafür nötige Kleingeld und natürlich,-wie das ja höchstwahrscheinlich bei allen so sein dürfte,- auch der für solche Geräte notwendige Platz. Wenn ich könnte wie ich wollte und wenn ich Geld hätte wie ich keines habe, so hätte ich ein Haus so groß wie das Empire State Building. Da hinein könnte ich dann alles lagern, was mir so an Vergangenem gefallen hat und noch immer gefällt. Dieser glückliche Umstand wird jedoch nie eintreten, ich habe kein Haus (mehr) und auch in meinem Portemonais sieht es nicht gerade so aus, als daß ich jetzt mit den Euros besonders verschwenderisch umgehen könnte. Eine Revox beispielsweise für 4-500 Euronen ist nicht realisierbar. Ein Braun TG 1000 oder auch ein Telefunken Magnetophon 3002 wäre u. Umständen machbar, aber das müßte dann wegen seines großen Eigengewichtes selbst abgeholt werden. Entfernungen von mehr als 300 km Umkreis sind aber nicht mehr drin, das macht die Gesundheit nicht mehr mit und da muß man dann auch schon im Interesse anderer Verkehrsteilnehmer ehrlich zu sich selbst sein. Und so verfahre ich nach dem alten Grundsatz: Im Zweifel nie und lasse es bleiben.

Auf Arnolds Bild sieht man die neuralgischen Stellen von so einem Laufwerk: die beiden Unterseiten der beiden Bandteller, die Bremsen mit den Fühlhebeln und den Antriebsriemen vom Motor zum Antriebspulley. Um den Riemen zu wechseln, muß der Motor gelöst werden. Der Zählwerksriemen ist da eigentlich nur eine Prophylaxe, wenn der gleich mit erneuert wird. Auch das Zwischenrad bzw dessen Gummi ist in vielen Fällen wechselwürdig. Nach so vielen Jahren sind solche Gummis entweder spröde und rissig und natürlich steinhart oder sie sind zu einer zähen schmierigen Pampe geworden.
Beim Ausbau des Chassis lege ich immer die "Wampe" von vorn auf das Gehäuse auf, um zu verhindern, daß das Gehäuse vorn wieder hochklappt und dann eventuell einige der Drähte an dem Betriebsartenschalter abreißt, wenn das Chassis nach oben aus dem Gehäuse heraus nach hinten geklappt wird. Der befindet sich etwa mittig auf der Platine, die vorn quer über die gesamte Vorderseite verläuft. Zum Glück verfügt das Modell "C" nicht über Lautsprecher und deren Anschlußkabel, sodaß damit das Gefummel, diese Lautsprecherkabel anzustecken ohne die Kabel abzureißen, entfällt. Das Netzkabel muß aber dennoch auch beim Modell "C" aus dem Kabelfach herausgefummelt werden.

Bei den eingebauten Verstärkern gibt es 2: Die älteren Endstufen sind in Germaniumtransistortechnik ausgeführt während die neueren Baumuster Endstufen in Siliziumtransistortechnik aufweisen. Die SG 560/SG 561 etc haben nur Siliziumtransistoren drin. Die Ausgangsleistung ist aber bei beiden Endstufen die gleiche: 2 mal 10 Watt sinus pro Kanal an 4-5 Ohm, wenn ich das richtig gelesen habe. Die entsprechenden Schaltpläne gibt es im Internet an entsprechender Stelle. Für gewöhnlich hat Uher zu allen an Kunden ausgelieferten Geräten auch ein Schaltbild mitgegeben, was aber in den meisten Fällen nach so vielen Jahren jetzt fehlt.
Während der laufenden Fertigung hat es Änderungen sowohl in der Schaltung als auch in der Mechanik gegeben; diese Änderungen sind in den Werkstatthandbüchern nach Fabriknummern aufgelistet. Es kann also durchaus sein, daß man beispielsweise ein Schaltbild aus dem Internet bekommt, welches dann aber mit den Gegebenheiten beim vorliegenden Gerät nicht in allen Punkten übereinstimmt. Das Gleiche gilt auch für die Mechanik und hier insbesondere für die Bandfühlhebel und deren Justage.

@ Frank (Moschti)

Ich habe in der Bay eine Tesla Maschine gesichtet, die mir auch gefallen hätte. Die ist jedoch erstens zu weit weg und zweitens vom Preis her außerhalb meines Budgets. Wie sollte ich auch 400 Euronen meinem Finanzminister beibiegen? Das wäre ein absolut aussichtsloses Unterfangen.
Das macht die doch nie mit. Smiley64[Bild: thumbs_down.png]
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#10
Bitte nicht falsch verstehen: Ich wollte die Royal nicht schlecht machen ! Sie ist wirklich eine schöne & gute Maschine ! Wenn nur der Riemen ersetzt werden muß, dann ist ja alles ok. Bei größeren Sachen, wird es aber schon komplexer.
@ A77 - Preis: Vor nicht allzu langer Zeit war eine noch gut erhaltene A77 für unter 100.-€ zu haben ! Ersatzteile dazu sind nicht billig, aber halt alles noch neu lieferbar. Das ist bei Uher leider nicht mehr dar Fall.
Aber momentan explodieren die Preise bei manchen Band - Maschinen - da macht das Sammeln dann keinen Spass mehr.
Dem Themenersteller: Glückwunsch zum Neuerwerb ! Thumbs_up
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#11
Oh, Peter, das hätte ich wissen sollen. Ich habe letztes Jahr zwei Tesla, ein 115 und ein 116 verschenkt.
Wuste gar nicht das man solche Preise ansetzt.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#12
Habe gerade die Bucht bemüht.

Dort werden Zwischenräder und Antriebsriemen angeboten.

https://www.ebay.de/itm/42mm-Zwischenrad...Sw57ZcZXB6

https://www.ebay.de/itm/Antriebsriemen-S...Sw9N1Vi4x2

Aber auch Bandführungsstifte, Knöpfe, Motoren etc.:

https://www.ebay.de/itm/Bandfuhrungsstif...SwyjBW2xxU

https://www.ebay.de/itm/Schalter-Drehkno...Swk45ccoK6

https://www.ebay.de/itm/Uher-royal-de-Lu...Sw-9hcf5dY

https://www.ebay.de/itm/Bremstrommeln-UH...Swx2dYI1Px

https://www.ebay.de/itm/Uher-Royal-De-Lu...SwxNBcf5IC
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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