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Telefunken E127/kW5 "Regenbogen"
#1
Telefunken, Kommunikationsempfänger, ca 1954
8 Röhren, 5 davon = EF805s, +1 Gasstabi
Elkos, keine. Die typische Langlebetechnik.
Bänder hat er 5, von 1,5 bis 30MHz
BFO hat er, Einfachsuper mit Quarzfiltern, 4 Bandbreiten schaltbar, Störaustaster,
Abregelung manuell oder automatisch. Abstimmung kapazitiv.
Frontlautsprecher, klein. Halter für Notizen
Regenbogenskala Smiley20 Den Abstimmknopf kann man ziehen = Feinabstimmung.

   

Das Radio ist portabel, es hat 2 Griffe zum tragen. ca 44kg
Metallgehäuse, keine Holzteile.

Betrieb: Es kann wenn es gut vorgewärmt ist auch über lange Zeit Seitenbandunterhaltungen zuhören,
die dazu nötige Stabilität hat der alte Oszillator. Übersteuerungsfest bis zu 100mV an der Antennenbuchse.
Ausgang für ZF, 525kHz. Die Zusatzgeräte der großen Brüder E104 und E108 kann es somit auch benutzen.
Arbeitstemperatur innen: am wärmsten ist der vorne rechts mit 55°C nach 2 Stunden Betrieb gemessen.

Vorkommen: Hauptsächlich Bund, Behörden, Schiffe eher selten da denen der Siemens-Regenbogen besser gefiel. Für Privatleute war der E127 etwas teuer.
Versionen: /Kw4 ist die zivile, /Kw5 die für Bund und Behörden welche vorn oben die Anschlüsse hat und bei Bedarf auch ein Schutzgitter davor.
E127 haben keinen Röhrenprüfer integriert.

SWL: der macht schon richtig Freude bei der Wellenjagd, ein externer Lautsprecher oder Kopfhörer ist aber ratsam.
Sammlerinfo: E127 sind allgemein recht teuer, das bleibt auch so, die Preise sind grundsätzlich dreistellig.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#2
Der wäre auch auf der Wunschliste - wenn ich mal mein herrschaftliches Anwesen habe Smile
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#3
hallo Daniel,
im Gegensatz zu dem darunter hab ich ihn allein hochheben können.
Die beiden sehen innen verwandt aus, E127 hat aber nur die untere Etage belegt.
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#4
Hallo Martin,

Schöner Empfänger, danke fürs zeigen.
Ich bin schon auf Fotos vom Innern gespannt.

Ich mag diese kommerziellen Empfänger ja auch gern, leider ist mein Platz begrenzt und die Dinger wiegen ja was...
Mein EKV-13 (Transistor) und Dabendorf 1340.21 (Röhre) sind ja ähnliche Kandidaten, allerdings runter bis zur Längstwelle.

Der größte Aufwand wird ja bei solchen Geräten immer für die Frequenzkonstanz betrieben.
Es ist schon bewundernswert, wenn nach wochenlanger Pause nach dem Einschalten der Sender ohne nachregeln "steht".


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#5
hallo Axel,
ich glaub Universalgenie Radios gabs in Deutschland nicht so oft,
also Geräte die von VLF bis 30MHz durchgängig empfangen. Macht auch Sinn weil es sonst kompromissbehaftet ist.
VLF Radios die wirklich alles rausholen sollen sind schwerer als Kw Geräte.
Bei Telefunken wars getrennt in der Oberliga,
der E108 für VLF und Lw, dazu passend der E104 für die Kurzwellen. Zusammen das große Telefunken-Set, jeder knapp 90kg.
E127 ist ein Kw-Gerät und ziemlich einfach gestrickt, genen E104 hätte der schlechte Karten. Dafür war er günstig und weniger als halbsoschwer.
Er ist aber einer der schönsten wegen der tollen Regenbogenskala. Genaues Abstimmen ist auf der nur bedingt machbar, dafür ist er sehr sehr schnell was Suchen und Finden anbelangt, nur fünf Bänder, Eilgang im Knopf und zieht man den hat er starke Untersetzung für Feinabstimmung. Hier auf dem Bild siehst du das Dilemma, da sitzen sie alle drei beieinander. Wenn ich fertig bin stapel ich das mal um für einen Telefunken-Turm (aber nicht alleine..)

lG Martin

   
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#6
         

         

         

große Wäsche und einiges an Kosmetik nötig.
Ein par kondensatoren werden wohl fällig aber nichts ernstes das Radio spielt.

lG Martin
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#7
Ein sehr schönes Gerät, danke für die Bilder und Info, Martin.
Ich hatte die Möglichkeit vor paar Monate ein Dabendorf zu bekommen, aber konnte widerstehen. Das sind super professionelle Geräte, wiegen aber was. Und wie ich Deine Berichte sehe - Du hast eine Menge Monster zu Hause Smile
Viel Spaß damit!!!
Gruß,
Ivan
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#8
hallo Ivan,

das kann man den Bastlern schmackhaft machen:
So ein Radio belegt exakt den gleichen Platz wie ein alter Fernseher aber das Programm daß es zeigt ist besser :-)

Nimm als Themenbereich der Sammlung "technische Faszination".
Bei den ganz großen Modellen haben die alten Ingenieure wirklich alles gegeben, da erfährst du was damals mit Röhren maximal möglich war.
Geld spielte keine wesentliche Rolle, es ging darum ganz vorne zu sein. Genau das findest du dann in der Kiste. Dazu noch sehr ordentlich aufgebaut mit wertigen Teilen.
Und es gab technische Genies unter denen.. schau dir mal einen alten Collins an, der hat 30 umschaltbare Bänder zu 1MHz und bewegt 16 Tauchkreise mechanisch, d.h. wenn du eines der Bänder wählst legt er mit seinem Getriebe für jeden Kreis die korrekte Startposition vor und beim Kurbeln fahren sie dann langsam weiter. Es gab damals weder CAD noch Computer, d.h. die Entwickler müssen aus derselben Generation sein wie die welche die mechanischen Rechenmaschinen geschaffen haben.
Sowas ist einfach nur faszinierend und extrem sammelwürdig (übrigends nur 21kg)... oder der Racal RA17: sein Wadley Loop ist der Vorgänger der heutigen PLL, aber alles in warm glühend. Er trifft die Frequenz genau. EK07 haben 32 Madenschrauben im Drehko zum einjustieren des Gleichlaufs, der Drehko ist aus einer Legierung gefräst worden die keinen nennenswerten Temperaturgang hat. Die Schleifer in der Trommel sind aus Silber. Und ein E104 der gute Laune hat rauscht <7kTo, davon träumen die meisten modernen Empfänger heute noch. Das ordentliche Gewicht mag 2 Gründe haben: zum einen sank dadurch der kg-Preis und zum anderen war es ein anerkanntes Mittel zum Zweck temperaturstabile Oszillatoren in möglichst dickwandige Gußteile einzubauen.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#9
Thumbs_up wir leben von unserer guten Laune Big Grin
Gruß,
Ivan
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#10
zurück zum E127.
Die beiden großen Becher die man da sieht sind Bosch-MP, also Wickelkondensatoren. Damit siebt er seine Versorgung.
Diese Technik ist nahezu unkaputtbar.
Als "EL84" haben sie ihm eine CV2975 reingesteckt, die Penthoden sind alle EF805s. Langlebe-Röhren.
Manko: es gibt allerhand Wickelkondensatoren die alterbedingt am besten alle erneuert werden. Da sie sogut wie alle als Verklatschung oder Koppel-C werkeln ist das recht unkritisch, die Kreiskapazitäten sind alle keramisch und davon nicht betroffen.
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#11
Mit den Bosch - NP stimme ich zu. Habe es in diversen Geräten erfahren...
Gruß,
Ivan
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#12
Servus,
Collins 390 URR (R390a) und Racal RA 17 sind bis heute noch unschlagbare Geräte, wenn sie abgeglichen sind. Meinen Collins habe ich vor Jahren an einen schwerbehinderten Funkamateur abgegeben, der ihn heute noch benutzt. Die Geräte sind unkaputtbar.

   

Das war er, ein feines Gerät!
Gruss, Volker
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#13
hallo Volker,

freut mich ja daß du so großes Vertrauen in diese Radios steckst,
was aber nix daran ändert daß ich dir hier widersprechen muß.

Selbstverständlich sind die Geräte weder unschlagbar noch unkaputtbar.
Das Verfassen berichtender Beiträge lebt vom Anspruch der wortgenauen Formulierung, das ist nicht immer auf Anhieb hinzukriegen.
Ich verwendete hier den Begriff "nahezu unkaputtbar", den man bitte so interpretieren soll: Es fällt nur sehr sehr selten mal sowas aus.

Unschlagbar. Das bezieht sich grundsätzlich auf einen Vergleich, stellt man dem Radio keinen Gegenkandidaten für einen Vergleich dazu ist es rein spekulativ.
R390A ist auch nur ein Kompromiss, er hat nicht soviele Tauchkreise wie Bänder. Untersuchst du das mal akriebisch wirst du feststellen daß er immer im Wechsel ein sehr empfindliches, gefolgt von einem etwas weniger empfindlichen Bandbereich schaltet. Das hat seine Ursache darin daß ein Vorkreis stets für zwei aufeinanderfolgende Bereiche genutzt wird, es wird lediglich der Tauchkern in eine neue Startposition verschoben. Da die Güte Q des Kreises nicht linear ist über den Bereich "Kern raus" bis "Kern tief rein" entstehen so nachweisbare Unterschiede. Das merkst du bei spitzem Ohr schon am Grundrauschpegel des jeweiligen Bandbereichs. Ebenso ist die höchste nachweisbare Empfindlichkeit in der Skalenmitte da die Kreise der variablen ersten ZF genau dort ihre höchste Güte erreichen. Das Optimale L/C Verhältnis ist mittig d.h. ganz Vorne und ganz Hinten ist die Empfindlichkeit etwas geringer.
Würdest du ihn gegen einen E104 antreten lassen stände er ziemlich im Regen was das Fischen kleinster Signale anbelangt. Dafür läßt sein Skalensystem eine genauere Einstellung der Frequenz zu, der Telefunken kann am Feingang keine Strichteilung machen da er die Mittenfrequenz der variablen ZF je nach Band wechselt was der Collins nicht tut. Es gibt immer irgendwelche markanten Unterschiede zwischen den Geräten, jedes hat seine Stärken und Schwächen.
Kaputtbar sind bei Collins insbsondere der steckbare Siebelko in der Versorgung sowie die großen tropenfesten Sprague-Kondensatoren bei denen es mitunter zu Isolationsproblemen zwischen den einzelnen Kondensatoren im gemeinsamen Gehäuse kommt, diese Sorte von Fehler ist übrigends ganz besonders faszinierend da es stellenweise so ist daß ein C der beiden in einem ganz anderen Tel des Radios verwendet ist als der andere, nehmen die beiden nun Verbindung zueinander auf entsteht ein neuer Schaltplan. Die Beschreibung dieser Vorgänge ist leider kein Bestandteil der Manuals.
Racal RA17: An ihm hab ich nur zwei Dinge anzumerken: 1.) er ist für ein Radio dieser klasse einfach zu unempfindlich, etwas mehr wär schön gewesen. 2.) Die Übersteuerungsfestigkeit durch Großsignale liegt unterhalb der deutschen Vorgaben, bei den einheimischen Großradios findest du stets die Angabe daß die ZF um maximal 3dB ansteigt wenn das Eingangssignal an der Antenne 100mV erreicht (sowas kommt vor wenn 2 Schiffe zusammen im Hafen liegen und miteinander plaudern)
Also sehs locker, die Kisten sind alle sehr gut und besser, aber eben nicht perfekt Smile
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#14
Servus,
Kann ich nichts oder kaum was zu sagen, wir hatten in der Wartung vor bummelig 30 Jahren nur die alten 390URR und die besseren 390aTypeIII, einige Racal RA17, sowie GB Marconis  und einige US Hammarlunds. Das waren die am Meisten benutzten Geräte bei der Navy und waren sogar auf dem kleinsten Eimer montiert. An die Empfänger von Martin Marietta und Western Electric auf den Atom U-Booten kamen wir nicht ran, die waren hochgeheim und durften nur in Norfolk, Diego Garcia und einer Basis in Japan gewartet werden.
Elkos und Spragues habe ich nie getauscht bei den 390-igern,diese Typen gab es bei uns nicht und die waren immer heile und alle immer von Western Electric, so eine total hermetisch geschlossene Ausführung mit Keramikausgängen.
Wir mussten meistens mechanische Beschädigungen, Frontinstrumente usw. tauschen. Abgleicharbeiten haben wir keine gemacht, gab es da Probleme, machte man eine plombierte Seekiste auf und gab ein Nagelneues heraus, die Gebrauchten gingen zurück in die USA und wurden von Collins und Motorola gewartet. Da machten sich die Amis keinen grossen Kopf, wie bei allem militärischen Kram.
Gruss, Volker
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