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Rohde+Schwarz FET2 Frequenzzähler Restauration
#1
hallöchen,

im Wellenkino ist malwieder Nixieland-Erweiterung vorgesehen.
Dazu hab ich diesen bildschönen Zähler mitgebracht.

Lange Rede kurzer Sinn: der zählt nicht.
Das schauen wir uns also im Detail an.

   

Gerät, in Kurzform:  
neunstelliger 100MHz Frequenzzähler mit drei Einschüben, ca 15kg

Beim rumspielen ergab sich: man kann ihn durch Tastendrücken dazu ermuntern einzelne Schritte zu zählen.
Das macht er auf der letzten Stelle, auf der vorletzten steht "1" und die bleibt. Das benimmt sich wie ein ständig gesetztes Carry (Übertrag 1er nach 10er)
Die Nixies sind alle putzmunter, das sieht schonmal gut aus.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#2
Dann arbeitet der Zählerteil, aber das Eingangssignal kommt nicht durch oder das Tor ist verschlossen, denke ich mal.

Ein Zähler der nicht zählt, zählt nicht.

VG Stefan
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#3
PS: Geiles Gerät. Da kann mein Philillefips PM 6620 einpacken. Halbsoviel Nixies, halb soviel MHz. Allerdings auch ein Viertel soviel Stellplatz und Volumen, das tröstet.

VG Stefan
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#4
geht in Kürze los die Baustelle, ich kämpf derzeit noch mit einem Labornetzgerät rum.
In dem Zähler ist bestimmt auch eine Überraschung versteckt, wenn ich das richtig sehe haben wir hier bei 100MHz eine Auflösung von 1Hz.
Somit Verdacht auf Quarzofen.. (und das könnte auch ein Grund sein nicht zu zählen, bzw. nur wenn der warm ist..)
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#5
Nein, Quarzofen verhindert nicht den zum arbeiten. In kalte Zustand ist Frequenzabweichung zu gross, sogar 100Hz Drift ist möglich. Aber sobald es auf geregelte Temperatur aufgeheizt wird, dann ist es sehr stabil und unabhängig (das ist Grund für Quarzofen) von Umgebungstemperatur.



Grüss
Matt
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#6
Es könnte aber doch sein das wenn er nicht geheizt ist der betrieb nicht freigegeben ist. Eine art sicherheit das man auch mit der richtigen temperature zählt.
Ich habe einen FTZ der hat auch einen behizten Quarz.
Dort wird die bereitschaft mit einer roten lampe angezeigt. Weis nicht mehr ob sie an oder aus sein soll. Hier könnte man die lampe umgangen haben indem man den aparat einfach auf Keine function stellt.
Was sagt die bedienungsanleitung?
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#7
hallo alle,

Also, FET2 hat einen Quarzofen.
Der eigentliche Zähler betreibt insgesammt 20 Steckkarten.
Ich hab weiße Klötzchen im Zählsystem entdeckt, SIMIBLOCK. Das sind die Urväterchen von TTL.
Es gibt wenige IC, jedoch richtig viel Transistoren.
Und ein Schaltplan wär bei dem Umfang mehr als hilfreich.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#8
hallo alle,

aktueller Stand dieser Baustelle:
Servicemanual ist unterwegs zu mir, es wurde gefunden.
Die Ausgrabung des Problemchens daß er hat erfordert zwingend diese Unterlagen.
Der Einschub Frequenz liefert ein gutes Signal zum Zählwerk, ist somit OK.
Der Taktoszillator ebenso, an der rückseitigen Steckbuchse sind die 5MHz verfügbar.
Ich geh davon aus der Fehler sitzt in einer der drei Platinen die Herunterteilen und das Zählsystem ansteuern.
Im Zählwerk selbst gibts die Möglichkeit durch Tausch von identischen Karten auf Unterschiede zu hoffen, das war vergebens. So zieht sich der Kreis immer enger.
Im Manual sind die Spannungen und Messpunkte, Das Signal muß verfolgt werden bis zu der Stelle wo es plötzlich fehlt, und genau da will ich hin.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#9
aktueller Stand.
bis jetzt wurde eine defekte Diode und ein defekter Transistor erwischt.
es geht weiter
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#10
es geht weiter.
In der zweiten Zähldekate wurde ebenfalls ein defekter Transistor gefunden.
Nachdem dieser getauscht war, heftiger Zählbetrieb !
Allerdings nur der Frame selbst, jetzt gehts an die Technik rund um die Einschübe.
Bei diesem Gerät liegen mehrere voneinander unabhängige Fehler vor, vielleicht wurde es zu warm gelagert?
Zumindest fiel mir auf daß 2 Stück 2N709 ausgefallen sind (vielleicht sogar noch weitere?) , jedoch keiner von den vielen 2N708.
Das Eichhörnchen ist auf dem Vormarsch, Stück für Stück gehts weiter.
Der alte Zähler sieht seiner Reparatur entgegen. Die vielen Simiblock Hybride in der Zählerlogik sind alle putzmunter, die ECL ICs der ersten Dekade ebenso, was jetzt noch zu prüfen ist ist richtig viel, enthält aber keine obsoleten Zutaten mehr, d.h. suchen / finden / ersetzen / weiter, bis alles klappt.

So ganz am Rande: Der Zähler arbeitet bis mind. 100MHz mit neunstelliger auflösung, d.h. er zählt die 100MHz in einer Sekunde aus mit einer Auflösung von 1Hz.
Das Manual erwähnt eine gemittelte Genauigkeit des Oszillators von 10 exp-9 , also ein hundertmillionstel, 1Hz.
Um das zu erreichen gingen sie diesen Weg:

Der komplette Oszillator sitzt zusammen mit seinem Quarz in einem Kupferkasten und wird dort temperiert.
Quarze haben einen Temperaturkoeffizienten der sich bei 80°C umgkehrt. Also wird er hier mit genau 80°C betrieben, in der Zone wo er nicht umherwandern kann.
Der Kupferkasten befindet sich in einem Dewargefäß (doppelwandig mit Vacuum dazwischen als Isolierung, vergleichbar mit einer Thermokanne),
das Dewargefäß wiederum sitzt in einem Mumetallkasten der den empfindlichen Inhalt nahezu perfekt abschirmt gegen magnetische und sonstige Einflüsse.
Das Ergebnis dieser aufwändigen Sache ist ein Signal von 5MHz, 10 hoch minus 9 genau (nach der Vorwärmzeit von mind. 3 Stunden, vorher kann er ein par Hz falschgehen). Wenn man ihn abschaltet bleibt die Heizung munter.
Damit steuert er seine Zähltore, also die Zeit in der gezählt werden darf. Die erste Zähldekade zählt wirklich die vollen 100MHz , es gibt keinen Vorteiler für das Signal.
Erfunden wurde dieses technische Wunder um 1967. Der Displayrahmen ist übrigends vertikal schwenkbar. Der lange Schiebeschalter kann die hinteren Stellen auf Null setzen, das mag hilfreich sein wenn instabile Frequenzen beobachtet werden sollen, damit das Hin-und-Hergezappe der unteren Stellen nicht so auf den Wecker geht.
Der Rahmen (ohne seine Einschübe) betreibt übrigends 120 Transistoren, 58 Simiblockhybride und ein Dutzend IC sowie 207 Dioden. Es gibt keine Germaniumtransistoren im Gerät.

lG Martin


   
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#11
das passiert wenn der Ersatztransistor im Verstärker zuviel Gain und Bandbreite hat ..

   

ordentlich sollte so sein:

   

Jetzt ist ein Tütchen 2N709 auf der anreise, kurze Pause.
lG Martin
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#12
Die gönne ich dir.
Mahl sehen wenn die Transis da sind. Ich bin mitlerweile neugierig geworden wie es weitergeht, obwohl ich als leihe so ziemlich nichts mitkriege.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#13
ich hab nach vielen Studen vor dieser Kiste eine lange Pause eingelegt, es geht aber weiter.
Der Takt von 5MHz vom Quarzofen kommend ist da.
Dahinter ist ein /5 , der tuts auch, 1MHz ist da.
Dahinter soll /10 geteilt werden und hier geht der Ärger wieder los. Wiederum diese Simiblockhybride die jeweils ein Flipflop mit Stell und Rückstelleingang enthalten,
davon müssen funktionierende Nachbauten gebastelt und eingebaut werden.

lG Martin
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#14
@ sirdf2mi

hallo Rudolf,
ich hab deine Zuschrift beantwortet, schau mal hier im Forum in dein Postfach.
herzl. Dank

lG Martin

an die anderen Leser.
Rudolf schrieb mir einem Mail über das Forum. Ich vermute die Antwort kam nicht an,
daher dieser Eintrag im Thema, er kann später gern wieder gelöscht werden.

Rudolf war in genau dem Labor wo der Zähler entwickelt wurde, er war dabei.
d.h. Hilfe von ganz hoch oben, ich freu mich da riesig drüber
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#15
Es wird schon wieder!
Gruß,
Ivan
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#16
Wie sehen den diese Simiblockhybride aus?
Ich habe eine grosse menge an ICs mal von meinem Onkel geschengt bekommen. Vom meisten weis ich nicht mal was das ist.
Dürfte aber aus dieser zeit stamen wo dein Zähler hergestellt wurde. Fileicht ist da was mit dabei. Ich gib es gerne ab wenn man es braucht
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#17
die Chance sowas zu bekommen geht gegen Null.
Da hilft nur eine Rekonstruktion.
Ein Simiblock dieses Typs beinhaltet ein 2-Transistor-Flipflop mit Stell und Rückstelleingang , für Ub 6V.
Wenn dazu detailierte Daten verfügbar wären kein größeres Problem, andernfalls muß rumprobiert und experimentiert werden bis das zuverlässig klappt.
Ich spekulier auf Datenblätter für diese Teile, das würde alles total vereinfachen.

Die Simiblocks sind im betroffenen Teil dafür zuständig den Systemtakt runterzuteilen und die Torzeit des Zählers zu steuern.
Den Zähler selbst konnte ich reparieren, d.h. einfaches Zählen kann er perfekt.


lG Martin

   
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#18
Hallo,
 könnten da nicht CMOS Schaltkreise eingesetzt werden?
Sven
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#19
die Pegelanpassungen rund um die Ein- und Ausgänge wären umständlich und es gibt nur sehr wenig Platz.
So ein Simiblock besteht intern aus einem Flipflop bestehend aus 2 Transistoren und 6 Widerständen, das ist rekonstruierbar.
Es kommt nur auf die richtigen Bauteilwerte an dann klappt das.
Herausgeführt sind beide B und beide C der Transistoren.

Es gibt eine Updateplatine bei der die Simiblocks gegen ECL-IC getauscht sind, davon hat er eine, die ist funktionsgleich.
Diese IC sind heute Raritäten und jenseits von 10,- / Stück zu haben. Der einfachste Weg ist der Nachbau der defekten Simiblocks, vermutlich sind zwei von denen hinüber.


lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#20
Nein, du kannst den durch CMOS Logikgatter ersetzen. Einzige Knackpunkt:  Treibleistugn.

Du kannst auch mit TTL ersetzen, der läuft auch mit 6V ohne Problem (ok, etwas grenzwertig, Absolute Maximalswert: 7V )

Grüss
Matt
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