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Platinen herstellen - Aceton-Ethanol Toner Transfer
#1
Hallo zusammen, 

normalerweise fräse ich meine Platinen auf einer computergesteuerten Fräse. Beim stöbern im Netz
bin ich auf ein Video gestoßen, bei dem der Toner-Transfer ohne Hitze/Bügeleisen mit Hilfe einer
Alkohol-Aceton-Lösung durchgeführt wird. Schaut selbst:



Ich habe das ganze dann mal ausprobiert und war überrascht wie einfach die Sache funktioniert.


Die Lösung habe ich etwas modifiziert. 3 Teile Aceton auf 1 Teil Ethanol. 

Zum Vorgehen: 

Einfach die Platine mit KiCAD erzeugen, auf normalem (!) Druckerpapier ausdrucken. 
Aceton-Ethanol-Lösung auf die Platine träufeln. Platinenausdruck drauf. Dann Küchentuch
und eine zweite Platine drüber. Beides mit einer Federzwinge zusammengedrückt für
eine Minute trocknen lassen. Das Papier habe ich dann gar nicht abweichen lassen, sondern 
mit einer Pipette und ein paar Tropfen Ethanol benetzt und wie die Schutzschicht eines Polaroidfotos
abgezogen. Das Ergebnis war ein erstklassig scharfer Abdruck des Toners auf der Platine. 
Ohne weitere Bearbeitung konnte dann die Platine mit Natriumpersulfat geätzt werden, der Toner
war komplett stabil und hat sich während des Ätzvorgangs nicht abgelöst.

Sollte das wirklich eine ultimative Lösung sein? Ich werde morgen noch weitere Platinen 
versuchen zu transferieren. Wenn das auch so gut klappt, dann wird meine Fräse in Zukunft 
deutlich weniger zu tun haben!

Gruß aus der Werkstatt 
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#2
Hallo Bernhard 

Das werde ich auch mal ausprobieren , bisher habe ich immer gebügelt und war genervt das der Drucker das Katalogpapier gelegentlich gefressen hat  Dodgy

Wenn die Methode auch bei schmalen Leiterbahnen gut funktioniert wäre das Prima . 

Danke für den Hinweis .  Thumbs_up
mit freundlichen Gruss

Uli



Wo alle dasselbe denken , wird nicht viel gedacht .

( Walter Lippmann ) 
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#3
Arbeitet niemand mehr klassisch mit photobeschichteten Platinen?
Ich finde das immer noch einer sehr gute und schnelle Lösung..
Wie schmal können die Leiterbahnen bei den Transfermethoden sein? Mit den Photoplatinen schaffe ich 0,2 - 0,3 mm, was eigentlich immer gereicht hat.
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#4
Photobeschichte Platine hat begrenzte Lagerfähigkeit und man braucht UV Belichter.

Wer es nicht oft macht, ist das eher Nachteil.
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#5
@Achim, in meinem Fall (Computerfräse) wären photosensible Platinen nicht von Bedeutung, sie würden nur mehr Kosten, deshalb setze ich Sie auch niemals ein.
Bei meinen Experimenten gestern, waren Strukturen von 0.250 mm (9.,84 mils) auf Normalpapier mit 1200dpi und 3:1 Mischverhältnis (Aceton:Ethanol) kein Problem.
Ich werde heute noch ein paar Platinen auf diese Weise versuchen zu "bedrucken".

Gruß
B45
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
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#6
Gerade ein Demoboard mit SMD und THT im Aceton/Ethanol-Druck geätzt.

   

Für schnelle Musteraufbauten scheint mir das Verfahren geeignet.
Allerdings komme ich mit dem im Video genannten Mischverhältnis auf Normalpapier nicht hin.
Der Aceton-Anteil ist zu niedrig um den Toner vom Papier zu lösen. Meinen Experimenten nach, muss der Acetonanteil überwiegen, sogar 4:1 bis 5:1.
Ablösen des Papiers geht ganz einfach mit 99%igen Ethanol. Einfach mit einer Pipette ein paar Tropfen drauf, ein paar Sekunden einwirkenlassen
und dann einfach abziehen.
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#7
Achim,
ich arbeite "old school" seit 1990 mit photobeschichteten Platinen, also seitdem ich an das Material als Ossi herankomme. Vorher habe ich das Layout mit Röhrchenfeder und angefärbtem Lack auf kupferkaschiertes Material gezeichnet.
Mit Laserdrucker, Spezial- Layout- Folien, Toner- Verdichter- Spray, Isel- UV- Belichtungsgerät und Bungard- Platinen kann ich sowohl einseitige, als auch doppelseitige Leiterplatten bis zu 0,2mm Leiterbreite, 0,63mm Leiterzugabstand und einem minimalen Lötaugendurchmesser von 1,4mm für Durchkontaktierungen zuverlässig und mit gleichbleibender Qualität schnell herstellen. Das war ein Riesensprung gegenüber dem mühseligen Handzeichnen.
2-3 Jahre alte photobeschichtete Leiterplatten sind bisher noch kein Problem gewesen. Ich lagere das unbelichtete Basismaterial dunkel, kühl bei ca. 15°C und 55% Luftfeuchte in der "Chemieecke" meiner mechanischen Werkstatt im Keller.
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#8
Hallo Bernhard,

danke fürs Thema und das Ausprobieren, interessante Sache!  Smiley14
Muß es sehr reines Ethanol sein, oder reicht auch Brennspiritus mit 94% Ethanol?

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
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#9
Hallo Frank,

ich nehme Ethanol 99%ig.
Höchstwahrscheinlich wird 94%iger Ethanol aber auch funktionieren!

Gruß Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#10
Diese Methode sieht recht interessant und vielversprechend aus. Werde das auch ausprobieren.
Vielen Dank für den Tipp!

Dietmar
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#11
Servus,
Ich mache es genauso wie Scotty, allerdings verwende ich knallroten chinesischen Nagellack, 1,- Euro die Flasche.
Gruss, Volker
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#12
Hallo Bernhard,

sehr interessant, das muss ich auch mal ausprobieren. Bisher nutze ich den "klassischen" Tonertransfer mit Laminator. Das bringt zwar mit Deinem Bild verglichen in etwa gleich gute Ergebnisse, ist aber etwas aufwendiger und braucht auch spezielles Papier.

Eine Frage: Womit verzinnst Du die Platinen? Ich habe vor einiger Zeit mal Bungard SUR-TIN ausprobiert, das zwar solange es frisch ist sehr gute Ergebnisse liefert, aber leider nur recht kurze Zeit haltbar ist, so dass ich am Ende den größten Teil unverbraucht entsorgen musste.

Gruß,
Bernd
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#13
Volker bitte bleibe etwas ernster.
Leiterbahnen mit 0,3 mm möchte ich mal sehen wie du die Zeichnest.
Das wäre Fernsehreif. Klar man kann auch das Licht im Wohnzimmer mit dem Hammer aus machen.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#14
Servus,
Für meine Bedürfnisse reichen 1mm aus.
Gruss, Volker
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#15
Für diese Transfermethode braucht man halt einen Laserdrucker den ich nicht habe.
Ich ätze nur noch sehr selten, aber zufälligerweise grade letzte Woche LED Platinen für die Springbrunnenbeleuchtung.
Im Schrank noch ein paar Platinen gefunden die da bestimmt schon über 5 Jahre lagen.
Das angerührte, schon mehrfach gebrauchte Eisen3Chlorid war schon nind. 10 Jahre alt.
Das Schaumätzgerät funktionierte auch noch. Ich war echt überrascht. 
Vor gut 30 Jahren baute ich eine Belichtungskassette mit UV Röhren.  Belichtungszeit 2 min, Entwickeln 1 Minute, Ätzen 5 min. 
Wenn ich einen Laserdrucker hätte würde ich das gerne mal probieren .

Gruß, 
Achim
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#16
Hallo

Zur UV Belichtung reicht ein billiges UV Lichthärtegerät, wie es die Frauen gerne für die Fingernägel benutzen. Die bekommt man bei Kleinanzeigen schon für 5 Euro.

https://www.shpock.com/de-at/i/WcNz-0IOj...l-trockner
Gruß Helmut
----------------
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#17
Das gab es vor 30 Jahren nur noch nicht Big Grin
Da di Dinger auch von der Seite her beleuchten, sind sie auch nicht so optimal , aber man kommt billig an die Röhren.
Ich benutze so ein Teil zum Aushärten von UV-Lacken, das funktioniert tadellos.
Anfangs hab ich mit einer Osram Ultra Vita Lux belichtet. Die kostete damals stolze 50 DM.  ich hab sie immer noch und sie funktioniert auch noch.

Gruß,
Achim
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#18
Wer einen Laserdrucker benötigt ich habe hier noch einen Samsung ML-2010 R plus einer Neuen Tonerkasette.
Das Gerät wurde ganz wenig gebraucht und stammt aus einer Geschäftsauflösung wegen Krankheit.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#19
Ich habe die Sache mit Normalpapier getestet. Fürs Ethanol nahm ich Brennspiritus.
Als Acteon/Ethanol-Verhältnis probierte ich 8:3, 5:1 und 100:0.

Bei 8:3 und 5:1 blieb nur wenig Toner an der Kupferfläche haften. Das Papier ließ sich ganz leicht abheben, es klebte überhaupt nicht auf dem Kupfer.

Bei reinem Aceton schließlich wurde schon mehr Toner übertragen, aber immer noch viel zu wenig. Dem Papier sah man kaum an, daß es Toner abgegeben hatte; es klebte auch etwas mehr.

Das Mischungsverhältnis ist wohl nicht schuld; ich werd's mal mit anderem Papier versuchen, vielleicht mit Fotopapier.

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
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#20
Hast Du die Platine vorher ordentlich blank abgeschliffen und gereinigt?
Um genügend Druck aufzubauen, benutze ich ein Papierküchentuch und lege eine zweite Platine darauf. Beides wird bis
zur Trocknung durch eine kräftige Federzwinge zusammengedrückt. Einfach drauflegen (wie im Video) und handwarm andrücken funktioniert bei mir nicht.
Hier geht das mit Normalpapier 80-90mg/m², sehr gut. Es bleibt praktisch kein Toner auf dem Papier zurück. Wichtig ist, das das Aceton vor dem Abziehen des Papiers bereits
komplett verdunstet ist, andernfalls hebt es die Leiterbahnen ab. Kann man ja durch Anblasen der Platine beschleunigen. Danach wird das Papier mit reinem Ethanol durchfeuchtet, ruhig halbe bis ganze Minute und erst dann vorsichtig abgezogen.

Bei reinem Aceton verschmierte der Toner direkt beim Aufsetzen des Papiers auf die Platine. Sieht dann aus wie Tintenkleckse. Es muss (zumindest bei mir) Ethanol unbedingt in der Transferlösung sein.
Aber im Gegensatz zum Video nicht als Hauptbestandteil der Mischung.
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
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