Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Genehmigung Fernsteuersender
#1
Hallo, aus gegebenem Anlass halte ich einige Worte zum Thema "CB-Funk" für erforderlich.
CB bedeutet Citizen-Band, also Jedermann-Band.
Vorgesehen ist hier daß "Jedermann" mit industriemäßig und für diesen Einsatz produzierten Geräten Kommunikation ausüben kann.
Dazu zählen Sprechfunk und auch Funkfernsteuerung.

Das gab es in der DDR auch schon. Empfänger durfte man frei und ohne Genehmigung bauen, für Sender gab es meines Wissens nur für die Modellfernsteuerung Genehmigungen für den Eigenbau.
Dabei durfte ein Watt Sendeleistung nicht überschritten werden.
Hier die Kopie meiner Genehmigung für einen 1 Watt-Sender.
Die Endstufe war mit einem Transistor SF 126 E bestückt. Ansonsten ein Quarz im Oszillator und eine Pufferstufe für Modulation und Pufferung. Mit einer ca 1m langen Stabantenne und 12 V hat der in 1 km Entfernung an einem A244 und ca 60cm Empfangsantenne noch ein sattes Signal gemacht.


.jpg   Seite 1.JPG (Größe: 75,83 KB / Downloads: 257)

.jpg   Seite 2.JPG (Größe: 47,95 KB / Downloads: 258)

.jpg   Seite 3.JPG (Größe: 48,61 KB / Downloads: 256)

.jpg   Seite 4.JPG (Größe: 39,01 KB / Downloads: 257)

Heute gibt es diese Dinger in abgespeckter Form beinahe zu jedem Kinderspielzeug dazu.
Selbstbau war 1986 ein Abenteuer, weil die Materialsituation nicht so rosig war.
Es ging aber!
Zur Abnahme waren wir auf dem Dach des Fernmeldeamtes in MD und der Kollege vom Funkmessdienst hat mir bescheinigt daß die gemessenen Werte besser waren als die des industriemäßig hergestellten Gerätes  "Start DP"

Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
Zitieren
#2
(06.05.2019, 18:46)Grießgram schrieb: ...
Die Endstufe war mit einem Transistor SF 126 E bestückt. Ansonsten ein Quarz im Oszillator und eine Pufferstufe für Modulation und Pufferung. Mit einer ca 1m langen Stabantenne und 12 V hat der in 1 km Entfernung an einem A244 und ca 60cm Empfangsantenne noch ein sattes Signal gemacht.
...
Gruß Manfred

Hallo Manfred,

erinnert mich sehr an die von uns als Amateurfunker selbstgebastelten „Walkie-Talkies“ fürs 10m Band. Ganz einfache Transistor-Senderschaltung auch mit SF12x in der Enstufe (Oszillator nichtmal quarzstabilisiert) und einfachster Transistor-Pendler im aus Leiterplatten-Matrial zusammengelöteten „Handfunk-Gehäuse“ und kurzer Antenne aus zwei Fahrradspeichen zusammengesetzt. Mich „Piefke“ haben die Älteren dann losradeln lassen, um rauszubekommen wie weit man damit Funkverbindungen machen kann. Mit gutem Willen ging das von Berlin-Hessenwinkel Ortsmitte bis zur Stadtgrenze in Richtung Erkner (da wo der Schalgbaum für die Grenzkontrolle zwischen berliner und brandenburgischem Territorium an der Fustenwalder Chaussee war) oder geradeso quer über den Dämeritz See bis zu unserer GST-Klubstation in Erkner direkt am Dämeritz See

Gruß

(Reflex-)Kalle
Zitieren
#3
Zuhause habe ich noch die Variophon von meinem Vater. 4 funktionen sind gegeben.
Rauf runter wollte er über das gas am motor steuern (leicht nach oben zeigent eingebaut) und links rechts zum lenken.
Alles in einer Piper Cup von Graupner.
Ich und mein Brder wahren da noch nicht geboren. Also wahr noch genug geld für solche Spielereien.
Mein Vater nannte das teil was dann auf dem Dachboden deponiert wahr das Rennflugzeug.
Auf dem Boden verdammt schnell, nur fliegen wollte es nicht. (Eingekaufter Motor wahr ein 1,76. mínimum für die maschine sollte aber ein 2,5sein )
Der wahr dann aber doch zu teuer, also de kleineren gekauft und da wo es ging dünneres Holz verwended.

Drüben wahr es material knapheit. Auf der anderen Mauerseite hatten Gastarbeiter weniger bechaffungsmöglichkeiten weil das geld für anderes gespahrt werden musste.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
Zitieren
#4
Hier noch schnell die Fotoss von dem Teil.

   

   

   

   



Alles Eigenbau von Gehäuse über Platinen und auch die Joysticks.
Moduliert wurde indem in der Pufferstufe die Basis gegen Masse kurzgeschlossen wurde. Dafür ist ein extra Schalttransistor eingesetzt.
Pulsbreitenmodulation in AM, Impulstelegramm generiert aus einer Kette von Timern B555 nach dem Monoflop-Prinzip
Als Akkus waren 10 A-Zellen Nickel-Cadmium eingesetzt.

Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
Zitieren
#5
CB-Funk in Form von Sprechfunk wie im Westen war doch in der DDR gar nicht möglich, oder Irre ich da?

Mir sagte mal jemand, dass da im 11m-Band sogar die Grenztruppen drauf waren. Stimmt das?

27,120 Mhz hätte hier schon zwei CB-Frequenzen gestört., aber auch die Polen hatten ja ein um 5khz verschobenens Frequenzraster.

Im Westen gabs für solche Fernsteuerungen im 11m-Band Zwischenkanäle, d.h. fünf Frequenzen im CB-Band sind um 20khz verschoben, die fünf Frequenzen im 10khz-Abstand sind mit CB-Funkgeräten nicht zu erreichen, aber von Fernsteuerungen teilweise auch noch Computermouse belegt.
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/CB-Funk#Zw...an%C3%A4le

Freundlcihe Grüße,
Arnold
Zitieren
#6
Hallo,

Im Jahr 1970 habe ich das Müritz Kajütbootmodell nachgebaut.

Parallel dazu eine Funkfernsteuerung auf 27,12 MHz,  moduliert mit 3 Tonfrequenzen.

Ruder links, rechts und Motor an aus. der Empfänger ein Pendelaudion, was bestimmt noch mehr störte als der Sender.

Ich weiß nur von unseren Postfunkheinzen, dass sie sehr sorgfältig auf die 27,12 MHz und die Leistung achteten.

Ob es eine Genehmigung bedurfte weiß ich nicht, aber wenn Manfred so etwas zeigt sicher.

Der Empfänger in einem Gehäuse aus Leiterplattenmaterial, leider ist nichts mehr davon übrig.
Zitieren
#7
Hallo, in meiner Genehmigung steht 27,12MHz + / - 0,6 %
Das bedeutet: Betrieb war vom Anfang bis an das Ende des CB-Bandes erlaubt.
Ich hatte nur ein Quarz mit 27,175 MHz. Gemessen wurde bei der Abnahme 27,177 MHz
Gesteuert wurde damit ein Schiffsmodell, Eigenbau, ca einen Meter lang, Antrieb aus einer Motorradbatterie und einem Scheibenwischermotor.
Der Sender hat drei Joysticks, jeweils Ost/West und Nord/Süd, es waren also 6 Funktionen steuerbar.
Als Empfänger ein A244 mit Quarzoszillator und Superhet-Prinzip. Regelung in der Vorstufe und in der ZF, das Teil war großsignalfest. Am Empfängerausgang dann die Auswerteelektronik und dann eben Fahrtregler, Servos usw.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
Zitieren
#8
(07.05.2019, 14:36)Rhythmus S1264 schrieb: CB-Funk in Form von Sprechfunk wie im Westen war doch in der DDR gar nicht möglich, oder Irre ich da?
...

Du irrst dich nicht.

Sprechfunk für privaten Gebrauch war nur den Amateurfunkern mit Lizenz erlaubt und da auch im 10m Band. Selbst dann musste man peinlichst darauf achten, das es nur Amateurfunker und nichts anderes war. Es gab eine DDR weite Funküberwachung durch die Staatssicherheit, die auch den Amateurfunk überwacht hatte. In der berliner Region war die Funküberwachung in Gosen, gar nicht soweit weg von Berlin-Hessenwinkel, wo ich damals wohnte.
Zitieren


Gehe zu: