Hatte vorhin versucht, die mir fehlenden Elkos bei einem der mir noch aus früheren Zeiten bekannten Distributoren für sowas zu bestellen. Es gibt zu meinem Verdruß so gut wie keinen Distributor mehr, der noch diskrete Bauteile hat. Und in der Blauen Apotheke herrscht auch inzwischen ein Chaos wie es das in früheren Zeiten nie gegeben hat; - chaotische Ordnung und/oder Lagerhaltung? Könnte man meinen.
Ich habe ja auch schon ein gewisses gesundes Chaos in meinem Refugium, - aber sooooo??
Ordnung? Nein danke!! Ich wollte doch nur eine handvoll Elkos kaufen und mußte mich dafür über eine Stunde durch eine (Conrad-eigene) Bauteile-Datenbank kämpfen, bis ich dann doch schlußendlich diejenigen Elkos gefunden hatte, die ich benötige. Doch wenigstens die blaue Apotheke hat sowas noch (=> wie lange noch?!?) während andere Mitanbieter da schon nichts mehr anzubieten haben. Wo soll das noch hinführen? Und daran ist Corona bestimmt nicht schuld!
Nun ja, Schluß mit Gemeckere, in der nächsten Woche dürften die Elkos bei mir sein (13,88 € Kosten dafür) und dann sehe ich weiter .. bis dahin - Ruhe bewahren und Kaffee trinken ..
, dann wirds (hoffentlich) schon. Schließlich ist noch viel abzuarbeiten außer dem WM 3335.
Langweilig wird's mir also so schnell nicht werden.
So, meine Elko-Vorräte sind wieder etwas aufgefrischt, jedenfalls soweit, daß es für meine Belange noch reichen dürfte. So viel habe ich ja nun auch nicht mehr vor. Ich habe insgesamt noch eine Handvoll Geräte in der Pipeline, wenn ich die dann alle aufgearbeitet habe, dann höre ich auf.
Doch jetzt zu dem Netzteil von dem WM 3335 und den Elkos darauf:
2 der darauf verbauten 1000 µF/63 V Elkos hatten einen satten Schluß. Messbar mit dem Ohmmeter (Anzeige 0 Ohm), mit der König LCR Messbrücke (Anzeige Kurzschluß) und auch das China Testgerät zwischen 0 und 1 Ohm an.
Das Netzteil: (Das Bild stammt aus dem Radiomuseum) Alle anderen Bilder sind von meinem Gerät.
Die 2 defekten Elkos
SAM_4147.JPG (Größe: 161,76 KB / Downloads: 142)
Äußerlich ist denen nichts anzusehen, doch messtechnisch sind sie nicht mehr zu gebrauchen.
Inzwischen ist es weiter gegangen an dem WM 3335 mit dem Wiedereinbau des Netzteiles und einer vorsichtigen Inbetriebnahme des Gerätes am Trenntrafo. Nach einschalten stieg das Wattmeter auf 50 Watt und der Netztrafo des WM 3335 brummte ganz leise. Sonst keine weitere Reaktion bzw Funktion des Gerätes. Außer: jetzt ist der Netzschalter kaputt. Man kann den zwar eindrücken, aber sowie man den losläßt, springt er sofort wieder in Stellung "AUS" zurück. Vermutlich ist die Rastung enrweder herausgesprungen oder abgebrochen. Ich muß also, wenn ich das ganz genau wissen will, den Netzschalter ausbauen. Laut Schaltplan ist dieser Netzschalter nur einpolig ausgeführt, was mich schon etwas verwundert hat. Ansonsten sind diese Netzschalter in solchen Geräten doch zumeist zweipolig ausgeführt, damit man das Gerät bei Ausschalten auch komplett vom Netz genommen bekommt .
Da werde ich meinen Fundus noch einmal durchforsten, ob sich da nicht doch irgendwo noch so ein Netzschalter findet oder jedenfalls sowas Ähnliches. Grundig hatte ja auch solche Schalter, sogar mit farbiger Ein/Ausklappanzeige.
Die defekten Elkos:
Der Schaltplan des Netzteiles:
Das Netzteil ist wieder eingebaut:
Das geöffnete Gerät von schräg oben:
Danach folgte der erste Einschaltversuch wie oben im Text beschrieben. Aber noch nicht ganz der gewünschte Erfolg. Ich gehe davon aus, daß ich mich jetzt schrittweise den ursprünglichen Fehlern bzw dem ursprünglichen Fehler nähere. Das Gerät wurde wohl wegen eines Defektes ins Regal gestellt und dort dann einfach vergessen. Die defekten Elkos sind vermutlich ein "Standschaden", der den eigentlichen Fehler zunächst überdeckt hat. Daher werde ich als nächstes nach Instandsetzung des Netzschalters erst einmal alle Messpunkte des Netzteiles auf ordnungsgemäße Spannung überprüfen. Danach erfolgt dann in einem zweiten Schritt die Überprüfung, ob diese jeweilige Spannung auch an der dafür vorgesehenen Baugruppe im Gerät anliegt.
Die Messpunkte im Netzteil:
Netzteil S5_klein.jpg (Größe: 53,03 KB / Downloads: 137)
Die Schaltung des Netzteiles mit den diversen Elkos:
Die gelb unterlegten Bauteile (Elkos) waren die ersten "Verdächtigen" bei der Suche nach dem Grund des Kurzschlusses. Elkos mit so langer Lagerzeit sind immer überprüfenswert, wenn man keine bösen Überraschungen erleben will. In diesem Projekt steckt doch sehr viel mehr Arbeit drin als zunächst von mir nach oberflächlicher Inaugenscheinnahme vermutet.
Das Netzteil habe ich dann wieder ordnungsgemäß eingebaut und angeschlossen. Anlöten mußte ich lediglich den Transistor für die 170 Volt Gleichspannung. Ursprünglich war das einmal ein MJE irgendwas, den es aber offenbar im laufe der Jahre nicht mehr gegeben hat. Daher hat der Reparateur da einen Ersatztypen eingebaut, einen TIP 2955 (?) und diesen frei(luft) verdrahtet. Könnte sogar bei NORDMENDE gemacht worden sein, weil die Art der Drähte typische Nordmende-Drähte sind so wie sie auch in den Unterhaltungsgeräten von Nordmende zur Anwendung kamen. Ist aber nur eine Vermutung von mir.
Dennoch lief der Messender nicht, obwohl der Strom aufgenommen hat (=siehe oben 50 Watt); aus dem Netzteil kamen die erforderlichen Spannungen auch heraus. Doch etwas fiel mir dann ins Auge beim Vergleich der Verdrahtung meines Netzteiles mit der Originalverdrahtung laut Plan: die beiden dicken Leitungen (=eine Doppelleitung und eine Singleleitung jeweils mit AMP-Steckern), die auf eine Zusatzplatine neben dem Netzteil führten, diese waren laut dem Servicemanual vertauscht. Ich hatte mir diese Leitungen extra aufgemalt und auch abfotografiert. die Singleleitung steckte auf der zweiten Klemme und die Doppelleitung auf der ersten. Laut Originalplan und Foto darauf hätte es aber genau umgekehrt sein müssen. Also habe ich die beiden Leitungen vertauscht und seitdem funktioniert der Messender. Alle Lampen(LEDs )brennen und die leistungsaufnahme ist jetzt 70 Watt.
Jetzt muß ich mir nur noch etwas für den defekten Netzschalter einfallen lassen und dann messe ich einmal, was aus dem Gerät herauskommt. Mit einem kleinen Kofferradio sollte man ja etwas auf UKW (88 bis 108 MHz) von dem Messender empfangen können, nur so als ganz grobe Ja/Nein Aussage, ob das Ding etwas ausgibt oder auch nicht.
Der Messender läuft schon mal wieder ..
Doch auch jetzt gibt es noch Ungereimtheiten: unten auf der Modulplatine sind ein Transistor und ein Widerstand aufgelötet(=ausgepappt!):
SAM_4154.JPG (Größe: 125,4 KB / Downloads: 134)
Diese beiden Teile habe ich bis jetzt noch nicht im Schaltplan gefunden; auch deren Bedeutung ist mir noch völlig unklar. Von oben auf der Bestückungsseite der Modulplatine ist an dieser Stelle weder ein Transistor noch ein Widerstand vorgesehen. Auch sind keine Löcher für dei Bestückung vorhanden. Könnte auch wieder so eine spezielle Reparatur seitens Nordmende sein, denn die hatten ja ihre Messgeräte stets selbst repariert und bei den Messendern immer darauf hingewiesen, daß Reparaturen an denen zweckmäßigerweise immer vom Werk ausgeführt werden sollten. Begründet hatte das Nordmende seinerzeit mit engen Toleranzen bei der Genauigkeit der Messgeräte. Diese Genauigkeitsmasstäbe könne nur Nordmende gewährleisten.
Ich werde das Gerät jedenfalls erst einmal wieder soweit zusammen bauen, daß ich nur noch einen Netzschalter da irgendwie hineinpfriemeln muß und dann kommt die Stunde der Wahrheit .. geht ............oder geht nicht. Die beiden von unten montierten Bauteile lasse ich vorerst einmal so wie sie montiert sind.
Wenn ich das Gerät soweit zusammen gebaut habe und mit etwas Brauchbares für mein Netzschalterproblem eingefallen ist, dann schreibe ich hier weiter.
Vorerst gehe ich davon aus, daß das Gerät hinreichend funktioniert.