Dokumentation des TELEFUNKEN T 1000 Arcofar Fabr. Nr. 2937
Grundlegendes
Bevor ich mit der eigentlichen Beschreibung des Gerätes und der festgestellten Fehler beginne, möchte ich einige Dokumente zeigen, die mir "DiRu" kürzlich zugeschickt hat: Ein ART-Schaltbild (ART=Allgemeine Rundfunktechnik Bielefeld), Schaltbild und Stücklisten aus dem Telefunken Werkstattbuch und Verkaufsanzeigen von Prohaska und Schnorr.
Ohne an dieser Stelle auf jedes Detail der Schaltbilder einzugehen, so ist es doch interessant zu erwähnen, dass es sich um eine sehr einfache Schaltung handelte. Eine Audionstufe mit der REN904, eine widerstandsgekopplete NF-Vorverstärkerstufe mit der REN904 und ein ebenfalls widerstandsgekoppelter Endverstärker mit der Leistungstriode RE604.
Erwähnenswert an der Audionstufe wäre vielleicht der "minimalistische" Eingangskreis. Das Antennensignal wird nicht über eine Ankoppelwicklung auf den Vorkreis gekoppelt sondern einfach über eine Anzapfung der MW-Vorkreisspule. Dies konnte wahlweise direkt galvanisch oder über Kopplungskondensatoren von 50pF oder 200pF erfolgen. In ersterem Fall - der direkten Ankopplung - bestand immer die Gefahr, dass bei Verwendung einer "Lichtantenne" mit defektem Koppelkondensator Netzspannung an die Spule gelegt wurde und diese durchbrannte. So ist es zu erklären, dass viele dieser alten Geräte durchgebrannte Vorkreisspulen hatten. Vielleicht hatte auch unseren Arcofar dies Schicksal ereilt?
Bei LW-Empfang wurde der angezapften MW-Spule noch eine weitere Spule in Reihe geschaltet. Es handelte sich hier übrigens um Luftspulen - Massekernspulen kamen erst später in Mode.
Analog zur Vorkreisspule wird auch bei der Rückkopplungsspule verfahren: bei MW-Betrieb wird die untere Sektion kurzgeschlossen.
Unklar ist mir bisher der Aufbau des Quetscher-Abstimmdrehkos, der im vorliegenden Gerät fehlt und dessen Kapazität in der Dokumentation teilweise mit 800pF, bei TFK aber mit 720pF angegeben wird. Wie man an der Beschriftung der Skalenscheibe sieht, muss es sich um einen Drehko mit ungefähr 340° (so weit geht jedenfalls die Skalenteilung) Drehwinkel handeln. Dem Schaltbild nach zu urteilen wird durch den Wellenschalter bei MW ein anderes Statorpaket aktiviert als bei LW. Nun frage ich mich, wie denn die Kapazitätsendwerte der einzelnen Statorpakete sind? Darüber steht auch in der TFK-Dokumentation nichts!
Interessanterweise wird auch nirgendwo erwähnt (auch nicht in der TFK-Dokumentation) dass das Gerät wahlweise mit
einer Gleichrichterröhre RGN2004
oder zwei Gleichrichterröhren RGN1054 bestückt werden kann. Klappt man den Servicedeckel unterhalb des Schallplattenspieler-Plattentellers hoch, so sieht man aber genau diese Bestückungsvariante.
Unklar ist mir auch, warum auf dem Servicedeckel die Bezeichnung "
REN904 m" erscheint. Waren das selektierte Röhren?
Abschließend sollte man vielleicht noch folgendes erwähnen:
Bei diesem Gerät wurde große Mühe auf eine möglichst klanggetreue Schallplattenwiedergabe verwendet. Daher auch der später zu besprechende enorme Lautsprecher. Die Tatsache, daß man mit dem Gerät auch Radio hören konnte, war eigentlich fast nebensächlich. Das hatte man in der Zeit so. So hatte unter anderem auch der Vorläufer der Fa. BRAUN Carl Sevecke ein Gerät auf den Markt gebracht, den
KV2 (Kraftverstärker), der eigentlich zur Schallplattenwiedergabe diente. Aber es machte sich gut in der Werbung, wenn dort stand: Man kann auch Ortssender empfangen. So hat auch der KV2 einen dicken NF-Verstärker aber einen lausigen HF-Teil.
Ähnlich verhielt es sich mit dem ARCOFAR. Daher warnt Prohaska in seinem Verkaufskatalog vorsorglich vor übertriebenen Erwartungen an die Empfangsqualität mit den Worten:
>>>Das Gerät ist nur für "Hörer" gedacht und nicht zu Empfangsrekordversuchen bestimmt <<<
Das könnte nun auch der Grund dafür gewesen sein, dass sich Radiophile vergangener Jahre daran machten, die dürftige Empfangsqualität des ARCOFAR durch Verwendung besserer HF-Bauteile zu verbessern, z.B. durch Ersatz des Quetscher-Abstimmdrehkos durch einen Luftdrehko (niedrigere dielektrische Verluste) und die Luftspule durch eine Massekernspule zu ersetzen (Höhere Güte durch (i) günstigeres Verhältnis zwischen Blindwiderstand und Wirkwiderstand der Spule und (ii) kleineres Streufeld -> kleinere Wirbelstromverluste in umgebenden leitenden Strukturen). Vermutlich haben diese Umbauten die Empfangsqualität auch nicht dramatisch verbessert. Letztenendes kam es doch auf die Antenne an - denn bekanntlich ist eine gute Antenne der beste Verstärker.
Auf jeden Fall gilt: Ein ARCOFAR ist ein Plattenspieler mit eingebautem Verstärker, der auch noch Radioempfang gestattet. Aber kein tolles Radiogerät, mit dem man auch Schallplatten anhören kann.
Ursprünglicher Zustand
Ich beginne noch einmal mit Bildern des Gerätes, die teilweise schon von Andreas_P vor 2 Jahren im Rahmen der Gerätevorstellung hochgeladen wurden.
Ein erster Vergleich mit Gerätebildern in RM.org hatte gezeigt, dass hier an der Frontplatte 3 zusätzliche Bedienelemente angebracht wurden. Beim Blick in die geöffnete Rückseite fiel eigentlich nur auf, dass einer der beiden 5nF Kondensatoren fehlte, die parallel zum HV-Sekundärwickel des Netztrafos liegen (roter Doppelpfeil).
Besonders originell war die Tatsache, dass dem Gerät ein großer Knopf beilag, der ehemals als Abstimmknopf fungiert hatte. Andreas und ich hatten damals noch den Eindruck, dass dieser Knopf von seiner Halterung abgebrochen war, denn an seinem Platz war jetzt ein Loch in der Frontplatte.
Später wurde erkannt, dass diesem Knopf im jetzigen Umbaustadium nur noch dekorative Bedeutung zukam.
Demontage
Was man auf den ersten Blick nicht erkennt, ist die Tatsache, dass der Frontrahmen und die dahinterliegende Holzblende durch Lösen weniger Schrauben entfernt werden können:
In der offenen Ansicht sieht man links den Lautsprecher vom Typ L.600 im Staubschutz-Stoffsack, der später noch näher beschrieben wird, und rechts die Haupteinheit mit Audionstufe, Verstärker und Stromversorgung. Rote Pfeile zeigen auf die nicht originalen Frontplattendurchführungen: Unten in der Mitte ein Poti (Lautstärkeregler), links oben eine Skalenseil - Antriebsachse und oben rechts ein Wellenschalteraggregat.
Betrachtet man die Rundskala (Zelluloid -> in der TFK-Dokumentation: "Zellonskala") mit ihrem zentralen Aluminiumteller etwas näher, so sieht man schon, dass hier etwas manipuliert wurde. Glücklicherweise sind die Zelluloidskala und der zentrale Teller noch original und mehr oder weniger intakt, jedoch wird der Teller mit Hilfe einer Madenschraube auf der Drehkoachse festgeklemmt. (grüner Pfeil). Kein Platz mehr für den ursprünglichen Knopf.
Aber es kommt noch schlimmer:
Vergleicht man die Skala mit dem Bil
d ID 425931 in RM.org, so sieht man, dass diese ursprünglich zwei Schleppzeiger hatte, mit denen einmal eingestellte Sender markiert werden konnten (siehe auch Beschreibung im Prohaska Katalog). Für die Zeigerplatzierung diente eine Arretiernadel im Skalenfenster - Im Aufbau ähnlich der Nullungsschraube in Drehspulinstrumenten. Drückte man den kleinen Knopf, so schlug der Zeiger bei der Abstimmung gegen die hervortretende Nadel und blieb an derselben Stelle stehen ... bis man den Knopf wieder drückte und den Zeiger an einen anderen Ort verschob.
Hätte man nun eine intakte Skala, könnte man diese Schleppzeigermechanik sicher nachbauen. Ob man so etwas wohl jemals findet?
Die Haupteinheit
Die Demontage der Haupteinheit ist einfach: Man zieht 3 Stecker, lötet/schraubt einige Drähte ab und kann nun die Bodenschrauben lösen und die ganze Einheit im Stück herausziehen. An dieser Stelle fragt sich der Leser vielleicht, warum ich zunächst die Frontblende entfernt habe. Die Antwort: Die Haupteinheit ist auf einem sehr massiven Stahlrahmen aufgebaut und wiegt ca. 8kg. Das Herausheben aus dem Gehäuse gestaltet sich viel einfacher wenn man von beiden Seiten zufassen kann. Stösst man beim Herausheben mit der Zelluloidskala versehentlich gegen das Gehäuse, kann diese leicht brechen. Daher der gute Rat: Lieber zuerst die Front öffnen!
Zunächst die 4 Hauptansichten dieser Einheit: von links, rechts, oben und unten.
Von links:
Die Röhren waren folgendermassen angeordet:
Links v.o.n.u. REN904, REN904, RE604
Rechts v.o.n.u. RGN1054, RGN1054 oder alternativ nur eine RGN2004
Die kleinen Lampenfassungen zwischen den Gleichrichterröhren wurden mit Standard-Glühbirnen 4,5V / 0,3A (0,35A?) bestückt, die als Sicherung in den Anodenzuleitungen der Gleichrichterröhren lagen.
Rote Pfeile zeigen auf die neu verlegten Leitungen, die zum neuen Lautstärkepoti (Mitte unten auf der Frontplatte) führen. Dieser Lautstärkeregler wurde zwischen die 1. und die 2. REN904 eingeschleift.
Grüne Pfeile weisen auf neu eingebaute Komponenten: Die Skalenseil-Antriebsachse, den Luftdrehko mit Skalenseilrad (vom VE?) und den Wellenschalter. Hier erkennt man auch, warum der ursprüngliche Skalenantrieb kannibalisiert werden musste: Um Platz für den Luftdrehko und sein Skalenseilrad zu schaffen. Diese neuen Komponenten benötigten in der Einbautiefe mehr Platz als der ursprüngliche Quetscher-Drehko.
Von rechts:
Im Vordergrund sieht man den neu eingesetzten Wellenbereichsschalter. Damit dessen Achse in den frontseitigen Haltebock eingeschoben werden konnte, musste der hintere Haltebock abgebrochen werden -> mit Edding rot eingfärbte Bruchlinie. Die grünen Pfeile weisen auf die Haltebock-Positionen.
Ursprünglich trugen diese Halteböcke den Spulensatz, vermutlich montiert auf einer Basisplatte aus Pertinax.
Im nächsten Bild noch eine Nahaufnahme des Wellenbereichschalters. Ich habe noch nicht genau geschaut, aber ich hoffe er ist noch komplett.
Der grüne Pfeil zeigt auf den Bock in dem die Wellenschalterachse geführt ist. Vermutlich stand ein ähnlicher Bock auch nach oben, wo man nur noch die Bruchlinie sieht.
Die vielen kurzen roten Pfeile deuten auf die Verschraubungen der oberen Schaltungsplatte mit dem Unterbau. Diese Verschraubungen dienten aber nicht nur der mechanischen Fixierung, sondern vor allem der Kontaktierung zwischen Leitungen auf der oberen und der unteren Ebene. Die aufgenieteten/aufgeschraubten Messingstreifen kennt man schon von früheren TFK-Geräten, wie z.B. dem
Telefunken T10. Auch bei diesem Gerät findet man die Messingstreifen zur Verbindung von Schaltungspunkten auf der Platinenober- und Unterseite -> eine frühe Form des "double-layer-printed-circuit-board -> Telefunkens Antwort auf den LOEWE Ortsempfänger-Vorstoss in Richtung Kompaktierung von Schaltungen.
Von oben:
Die grünen Pfeile zeigen auf Partien, die durch den Einbau der neuen Teile modifiziert werden mussten:
Mit einem Edding rot markiert wurde die bereits erwähnte Bruchstelle des einen Lagebocks beim Wellenschalter und eine Strecke quer über die Front der Haupteinheit. Hier liegt eine Spritzgussträgerplatte, die an der Front eine Versteifungsrippe nach oben hatte und in der Mitte eine Auswölbung nach oben mit einer Bohrung zur Befestigung des Quetscher-Abstimmdrehkos. Die Rippe und die Auswölbung waren bei der Monatge des Luftdrehkos im Weg und wurden entfernt. Hierzu wurde die Rippe von der Front her in Abständen von einigen Millimetern durchbohrt und die verbliebenen Materialstege weggebrochen. Diese Bruchkante wurde im Bild rot eingefärbt.
Auch die Trägerplatte der Gleichrichterröhren war beim Einbau des neuen Drehkos im Weg und wurde mit einer Säge ausgeklinkt.
Von unten:
Hier sieht man im unteren Bildteil den massiven, schon etwas aufgeblähten Sammelkondensatorblock, der über zwei Haltebügel am Stahlrahmen fixiert ist. Im oberen Bildteil der nicht weniger massive Netztrafo. Man versteht, wie das stolze Gewicht von 8kg zustande kommt.
Im nächsten Schritt wurden die Pertinax-Platinen vom Untergestell abgeschraubt (Die Schrauben wurden oben in der rechten Seitenansicht gezeigt)
Zunächst nur die große Platine mit der Hauptverdrahtung. So sieht die demontierte Hauptplatine von unten aus:
Und so die Verbindungen vom Netztrafo zur Trägerplatine der Gleichrichterröhren:
Nun wurde auch die Gleichrichterplatine abgenommen. So sieht sie von unten aus:
Nach Demontage der beiden Platinen hat man nun die Basis-Montageplatte vor sich. Im frontalen Teil sieht man eine durch eine kleine Zwischenwand abgetrennte Sektion, in die von unten die Anschlussfahnen des Sammelkondensators hineinschauen. Hier werden die hohen Spannungen hantiert und hier liegen die leider z.T. verbrannten Widerstände zur Einstellung der Gittervorspannungen:
Es gibt auch gute Neuigkeiten:
(i) Der 600pF Rückkopplungsquetscher scheint noch original zu sein:
(ii) der Netztrafo wurde überprüft und ist i.O.
(iii) Die Siebdrossel ist ebenfalls i.O. Hier ein Bild der Drossel mit 1mm Luftspalt.
Die Klemmwiderstände der Hauptplatine wurden überprüft. Die Werte liegen zwar meist etwas höher als die Angaben im Schaltbild, sind aber noch vertretbar. Das Gleiche gilt für die Klemmkondensatoren.
Die Restaurationsarbeit an der Haupteinheit wird sich also auf den Skalenantrieb, die Skalenzeiger, den Original-Abstimmdrehko und die Spuleneinheit konzentrieren. Zuvor muss man die neuen Einbauten entfernen und versuchen, an den rot markierten Stelle die fehlenden Partien des Spritzgussteils zu rekonstruieren.
Allerdings frage ich mich auch noch, wo ich zu vertretbarem Preis eine RE604 oder LK460 herbekommen. Aber das ist wahrscheinlich noch das kleinste Problem.
Der Sammelkondensatorblock hat sich bereits aufgebläht und muss sicher neu befüllt werden -> auch kein Problem.
Der Lautsprecher L.600
Hier mal eine gute Neuigkeit: Lautsprecher und Ausgangstrafo funktionieren noch. Allerdings messe ich an der Feldwicklung einen Widerstand von
4000 Ohm, während die TFK-Dokumentation von 3000 Ohm spricht. Für den Funktionstest wurde die Feldwicklung mit 200V= versorgt, wobei ca. 50mA flossen.
Hier ein paar weitere Daten:
Frontdurchmesser: 21 cm, Einbaulänge: 19,5cm, Feldspulenlänge: 9cm, Durchmesser der Schwingspule: 4cm(!) Gewicht: 6,8 kg
Ein paar Bilder:
Das Membranenmaterial ist ungewöhnlich. Möglicherweise mit Schellack getränktes Papier?
Hier noch zwei Bilder des in den Schaltungen nicht spezifizierten 2000 Ohm Vorwiderstandes der Feldwicklung:
Der Plattenspieler Hersteller: Fa. Stehle)
Nun zum Abschluss dieses langen Berichtes noch ein paar Details zum Plattenspieler. Mir ging es wie Andreas, den Plattenteller bekam man nicht von der Antriebsachse gezogen. Hier zwei Bilder des zentralen Lochs, in dessen Tiefe man die unregelmäßige Bruchkante der Hartgummiachse sieht und daneben die abgebrochene Spitze dieser Achse, die ich im Behälter für gebrauchte Nadeln entdeckte. Passt genau!
Damit man das entbeinte Gerät besser hantieren konnte, habe ich auch noch den Deckel weggebaut - immerhin etwas leichter!
Vor der weiteren Demontage hier noch Bilder von der Plattentellerbremse und der Plattenteller / Skalenbeleuchtungseinheit mit 3 Birnchen 4,5V / 0,3A:
Auf den folgenden Bildern sieht man das Lautstärkepotentiometer des Plattenspielers, die Kontakte für die Netzspannungabschaltung wenn man den Servicedeckel anhebt und die teilweise defekten Vorwiderstände des Plattenspielermotors, die eine Anpassung der Motorspannung bei Betrieb zwischen 110V und 220V Netzspannung erlauben.
Nun stelle sich die Frage, wie man den Plattenspieler ausbaut, ohne den Plattenteller abzunehmen. Hier hat sich Telefunken einen Trick einfallen lassen. Der Plattenteller sitzt auf einer ins Gehäuse versenkten Holzplatte. Diese ist auf der linken Seite mit 2 zugänglichen Schrauben über Stahllaschen mit dem Gehäuse verschraubt. Auf der rechten Seite sind die Schrauben von oben nicht zugänglich, man kann die Laschen aber von unten her lösen und in eine Position schwenken, die gestattet den Plattenspieler als ganze Einheit aus dem Gehäuse zu heben.
Hier zunächst 2 Bilder der kompletten Plattenspielereinheit im ausgebauten Zustand von oben und unten. Die roten Pfeile im 2. Bild zeigen auf die besagten Befestigungslaschen, die man unter die Holzplatte schwenken kann, um die Plattenspielereinheit aus dem Gehäuse zu heben:
Hersteller "Fa. Stehle" und Type 30A?
Übersetzung vom Motor auf die Plattentellerachse und den Fliehkraftregler:
Der Fliehkraftregler, an dem leider eines der 3 Gewichte inclusive seiner Federstahl-Halterung fehlt. Ob man so etwas wohl findet?
Heute früh habe ich den Motor des Plattenspieler an 110V~ angeschlossen. Das ist die niedrigste Netzspannung bei der das Gerät noch laufen soll - und so habe ich mir gesagt, dass man in diesem Fall vermutlich keinen Vorwiderstand benötigt. Vor dem Probebetrieb habe ich noch die Kohleschleifer des Motors überprüft, die mir aber noch recht lang erschienen.
Bei Anlegen der Spannung, drehte sich der Motor ... und auch der Plattenteller - etwas zögerlich und rumpelig. Die Stromaufnahme lag bei 250mA, was mir auch nicht zu hoch erschien. Somit wäre auch geklärt, dass der Plattenspieler im Prinzip funktioniert.
Natürlich würde ich nach wie vor ganz gerne den Plattenteller von der Achse ziehen - was mir ja bisjetzt noch nicht gelungen ist. Dieses Problem wird jetzt aber einfacher anzugehen sein, als im eingebauten Zustand, da man ja schlimmstenfalls die ganze Mechanik wegbauen kann, bis die Plattentellerachse freiliegt. Dann kann man die Achse in einen Schraubstock mit Messingbacken einspannen und den Plattenteller herunterdrehen. Wie gesagt: Schlimmstenfalls - vielleicht schaffe ich es ja auch noch einfacher. .
Was auf jeden Fall gefunden werden muss, ist das fehlende Fliehkraftgewicht mit seiner Aufhängung oder ein kompletter, passender Fliehkraftregler. Vielleicht weiß der Anton hier Rat?
Ja, Kollegen, so kompliziert haben sich der Andreas und ich die Restauration des ARCOFAR T1000 eigentlich nicht vorgestellt. Mal sehen, ob wir das mit vereinten Kräften wieder hinbekommen. Ich wäre jedenfalls dankbar für jede Hilfe!