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Grundig Heinzelmann GW...es geht an die Instandsetzung
#21
So, nach einer Berufswoche, die keine Zeit für den Heinzelmann ließ, geht es nun weiter. Am Gehäuse sind noch letzte Lackktupfarbeiten anhängig, um kleine Furnierschäden zu kaschieren. Das muss trocknen, daher war nun die Technik an der Reihe.

Das Radio verfügte beim Kauf ja bereits über zahlreiche neue Kondensatoren, auch war das LS-Poti schon im Laufe seines Arbeitslebens ersetzt worden, ebenso schien der Plattengleichrichter "zu groß".

Wir erinnern uns:  Das Gerät wurde als Heinzelmann "A" (also Allstrom) mit Pappchassis, Bausatz, Serie 2 Fertigungsdatum April 1947, eingegrenzt. Im Netz finden sich zu diesem Gerät keine Fotos, die einen Originalzustand verbürgen. Auch ist (mir) kein überliefertes Foto eines Verdrahtungsplans bekannt.
Der Reparateur steht nun angesichts der dürftigen Datenlage vor einer undankbaren Aufgabe, wenn er in dieser Situation Originaltreue (wieder)herstellen will.
Man "nähert" sich also.

   

Der im Gerät befindliche Blockkondensator war von 1955. Vom hier gezeigten fand ich 2 Stück im Fundus, er passt optisch besser.
Hier im Gerät:

   

(Natürlich gehören die Bedienknöpfe nicht zum Gerät, es sind "Werkstattknöpfe")




Ähnlich verhält es sich mit den beiden RV12P2000. Ihre Bodenstempelung"af" verrät als Herstellungsdatum den Februar 1949, also rund 2 Jahre zu jung. Sie kamen also auch im Zuge einer früheren Revison ins Gerät. Hier werde ich evtl. auf Wehrmachtsfertigungen zurückgreifen. Eine der beiden hat sich überdies "verabschiedet", sie emiittiert nicht mehr, es ist die bereits oben mit Banderole fotografierte Röhre.

Auch der überlange Plattengleichrichter missfiel. Ich sah auf Bildern im Netz häufig zeitgenössische kleinere, rot lackierte Plattengleichrichter. Sowas hatte ich im Bestand, gefällt mir besser:

   





Verdrahtungsseitig sieht es unter dem Chassis nun so aus:

   

Falls noch jemand Hinweise zur Originalverkabelung hat, für solche Informationen bin ich dankbar.


Die Teilebeschaffung ist jedoch nicht die einzige Klippe für den Restaurator. Manchmal sind es ja die kleinen Dinge, die Konfliktpotential bergen. Der Originalschaltplan, wie er zumindest in den Serien-Heinzelmann "A" ab Herbst 1947 (also schon mit Alu-Chassis) eingeklebt wurde, habe ich, siehe obigen Beitrag von Hans M. Knoll. Der Plan in Lange-Nowisch ist schon anders (das Poti ist per Schleifer dort unmittelbar an die Anode der Eingangsröhre gekoppelt).
Sehr verwirrt hat mich allerdings dieser Plan hier, den ich bereits vor geraumer Zeit angefordert hatte.  Wer hat einen scharfen Blick und findet den Fehler, ist nicht schwer.

   

Im Ernst: ich schätze die im rm.org geleistete Arbeit außerordentlich, auch wenn ich nicht dort Mitglied bin. Deshalb gehe ich hier von einem versehentlich hineingerutschten Fehler aus. Vielleicht kann ein Mitglied checken, ob dieser Fehler immer noch in den Dateien ist und für Abhilfe sorgen.


Jedenfalls ist der Heinzelmann mittlerweile technisch komplett überholt. Ich musste angesichts der an meinem Wohnort latent hohen Netzspannung einen zusätzlichen Widerstand von 150 Ohm in den Heizkreis einfügen, um den Heizstrom für die beiden RV12P2000 auf 75 mA einzuregeln. Natürlich ist dies reversibel. Die Anoden- und Gitterspannungen sind im Limit, der rote Gleichrichter tut seinen Dienst.


Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#22
Hier Schaltung und Abbildung des Innenlebens aus der Proschüre " Zur Geschichte der RV 12 P2000 " vonGerhard B Salzmann Verlag Dr. R. Walz Kelkheim 1994
       
Gruß Franz
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#23
Hallo Franz, danke für Deine Fotos.
Der von Dir gezeigte Schaltplan zeigt die Abbildung wie sie auch im Lange-Nowisch steht: man sieht, dass der Schleifer des Potis über 200pF an die Anode der ersten RV12P2000 gekoppelt ist. Das ist im Schaltbild, das unser Forenkollege Hans M. Knoll zur Verfügung gestellt hat, anders: Dort ist der Schleifer per 200pF in die Verbindung Koppelkondensator ----Widerstand 100k eingeschleift.

Übrigens hier gleich die Auflösung des von mir oben genannten "Schaltbildfehlers": der Plan im rm.org schließt den Siebelko kurz.


Zum Foto des Geräts: ja, das Foto zeigt ein Gerät der "Serie" (nicht Baukasten, da eingeklebtes Schaltbild), schon mit Aluchassis. Der grundsätzliche Aufbau oberhalb des Chassis ist allerdings identisch, soweit ich das erkenne. Schade, dass kein Bild von "unterm Chassis" vorhanden ist.


Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#24
[quote
Hallo Franz, danke für Deine Fotos.
Der von Dir gezeigte Schaltplan zeigt die Abbildung wie sie auch im Lange-Nowisch steht: man sieht, dass der Schleifer des Potis über 200pF an die Anode der ersten RV12P2000 gekoppelt ist. Das ist im Schaltbild, das unser Forenkollege Hans M. Knoll zur Verfügung gestellt hat, anders: Dort ist der Schleifer per 200pF in die Verbindung Koppelkondensator ----Widerstand 100k eingeschleift quote]

Dazu kurz:
Im Orginalplan liegt am RK-Kondensator IMMER null-Volt, daher reicht eine 125V DC-Type.
Wo anders, beim Kaltstart immer mehr als 250 Volt DC !!

mike
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