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VEB Goldpfeil Hartmannsdorf Rossini G6011
#21
Das heist einfach, das bei Überlastung, also zu großer Hitze, das Zinn schmilzt und die Verbindung aufgetrennt wird.
Diese kann man dann wieder Verbinden. Aber Achtung, es ist ein spezielle niedrig Temperaturlot.
Es darf kein normales Lötzinn verwendet werden, dann funktioniert diese Sicherung nicht mehr.
Die Zinnstelle wird mit einer sauberen Lötkolbenspitze erwärmt und der Draht wieder eingedrückt.
Der Draht ist meist ein verzinnter Stahldraht der mechanisch dann unter Spannung steht.

Schau so sah es bei meinen Rossini aus. War fast soweit, das sich die Verbindung gelöst hätte.

   

Das hier gezeigte ist aber nur eine der verschiedensten Möglichkeiten es einfach zu machen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#22
Hallo,


aus meiner Erfahrung ist nach dem Bekratzen der Widerstandsbahn mit einem Glasfaserteil selbige meistens für immer hin.

Besser die Widerstandsbahn mit Alkohol oder Wundbenzin reinigen und dann mit Wellenschalteröl oder ä. pflegen.
Das dauert etwas länger, ist aber wirksamer.
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#23
Verstehe, danke Frank.

Wie schrieb Opa Wolle in seiner Signatur "Wer nicht fragt, bekommt noch nichtmal ein NEIN zur Antwort"

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#24
Moin,

Daniel, du hast nicht richtig gelesen. Glasgefasert ist der Schleifer an den kontaktgebenden Stellen. Für die Widerstandsbahn selbst reicht Tuner 600 (vielleicht wäre Kontakt 60 noch besser - hab ich aber nicht da) und Küchentuch.
Die Rücklötsicherung kenne ich, hoffe aber dass ich sie nie anfassen muss. Aber Moschti: Sicherungen reinigen??? Die Teile kosten ein paar Pfennig! Ich hatte schon mit den Haltern genug zu tun eine Seite gab meistens noch Kontakt, die andere nicht und dann noch so daran rumfummeln dass man nichts abbricht.

Mal sehen wann ich mich aufraffen kann, das LS-Poti in Angriff zu nehmen. Übrigens: hat jemand ein Stück 2,5er Aludraht? Irgendwie hat der Vorsitzer oder die Werkstatt es geschafft, den AM-Zeiger oberhalb der Skala abzubrechen - der Rest lag völlig verbogen im Tatzensatz.

Thommi
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#25
Zitat:Letzteres ist an so langen Zuleitungen befestigt und mit Schränklaschen verschlossen, dass ich dieses geöffnet habe. Der Schleifer kohlrabenschwarz, auch der Pinöpel in der Mitte des Gehäuses auf der der Schleifer Kontakt gibt. Das wurde schön mit dem Glasfaserstift bearbeitet, auch der Teil des Schleifers wo der Schleifblock aufsetzt. Dann wurde die Schleifbahn mit Tuner 600 besprüht und gesäubert. Der Schleifer noch etwas mehr auf Spannung gebogen, das Poti zusammengebaut und fertig.
Hallo,
@Thommi

In der Tat du hast nicht die Widerstandsbahn geschliffen, sorry bin schon > 72 Smile
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#26
Warum nicht reinigen, wenn die noch in Ordnung sind. Kleinvieh macht auch Mist.
Bei den alten Sicherungen sind die Drähte oft mit den Kappen verlötet, die heutigen nur geklemmt.
Nimm doch Cu Draht, Einfärben musst du den doch eh.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#27
(24.07.2019, 15:38)Morningstar schrieb: Warum nicht reinigen, wenn die noch in Ordnung sind. Kleinvieh macht auch Mist.
Bei den alten Sicherungen sind die Drähte oft mit den Kappen verlötet, die heutigen nur geklemmt.

Weil ich für die Arbeit, die ich in eine Sicherung reinstecken würde, mir 10 Päckchen Sicherungen kaufen könnte.
Und genau dieses Löten kann auch zum Problem werden, wie bei meinem Capri, die Lötstelle wurde kalt, ich hab wochenlang den Fehler nicht gefunden, bis ich mal abgeklopft hab und es am Sicherungsende funkte.

Mit dem Cu-Draht hast du Recht, da wüßt ich auch schon, woher ich den nehme.

Thommi
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#28
Nur mal ein kleines Update,

gestern hatte ich endlich wieder Zeit und Muße mich an eine fiese Sache zu wagen, das kratzende Lautstärke-Poti. 
Es ist deshalb fies, weil es neben den 3 Anschlüssen pro Kanal noch 3 Anzapfungen hat, die rund um das Poti verteilt sind.

Also erstmal Fotos machen und dann mit äußerster Konzentration und Fingergeschick das Ding raus - dann kam die nächste Hürde, 2 Kupfernieten halten das ganze zusammen.
Die also aufgebohrt und rausgezogen, einen Kanal zerlegt, da war schon wieder Schluss - der 2. Kanal war durch verformte Zapfen verschlossen. Da half nur die Zange.

Dann sah ich mir die Teile näher an und staunte nicht schlecht: das Poti ist je 1,3 MOhm linear. Die Anzapfungen sind gleichmäßig um die Widerstandsbahn verteilt.
Das hatte ich so noch nicht gesehen.

Dann wurde glasgefasert und mit Tuner 600 alles sauber gemacht, die Federn nachgebogen und dann alles wieder zusammengefummelt. Nur die Modellbauschrauben passten nicht - also sachte die Löcher durch das gesamte Paket aufgebohrt, dann verschraubt und eingebaut - das Kratzen ist weg, das Poti arbeitet wie es soll.

Jetzt gehts an die nächste Baustelle: Eine Endstufe arbeitet nicht richtig. Zieht man eine der EL 95 passiert nichts, bei der anderen ist das Signal nur noch ganz leise und stark verzerrt. Da werde ich nun ertstmal feststellen, welche der Röhren es ist (Mit oder ohne Phasendrehung durch ECC 83) und dann mal das Signal ab g1 ECC 83 wo es ja noch in Ordnung sein muss mit dem Signalverfolger oder Experimentierlautsprecher verfolgen - in der Hoffnung, dass es nicht der AÜ ist.

Thommi
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#29
Hallo Thommi,

ja, daß das 3-fach angezapfte Poti eine lineare Widerstandsbahn besitzt, ist normal. Die (annähernd) logarithmische Kennlinie wird durch die frequenzabhängige Widerstandslast der Anzapfungen erreicht. Die Differenz des Verhältnisses eines linearen und eines logarithmischen Potis bezogen auf den gleichen Einstellwert dient der Anhebung der gewünschten Frequenzanteile. Die erreichbare gehörrichtige Lautstärkeregelung war eine echte Innvation, weil sie die physiologie menschlichen Hörens berücksichtigt. Leider wurde diese Innovation später verdrängt von einfachen Lösungen, was zum Einen wohl den HIFI-Puristen zu verdanken ist, die meinen, alles am Verstärker muß linear sein und zum anderen dem Sparzwang. Moderne Ersatzlösung ist wohl diese unsägliche dynamische Bassanhebung, die den Klang einiger moderner Geräte (leider auch meines Autoradios) zerstören (weil nicht abschaltbar).

Viele Grüße

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#30
Sehr richtig. Der Trick mit den drei Anzapfungen wurde aber quasi aussschließlich bei Stereo-Potis angewandt. Warum? Beim Stereopoti müssen die beiden Bahnen eine sehr große Übereinstimmung des Werteverlaufs haben, d.h. bei einem bestimmten Drehwinkel muss der Wert auf beiden Kanälen möglichst identisch sein. Es war aber sehr schwierig, logarithmische Bahnen mit guter Übereinstimmung herzustellen, bei linear verlaufenden Bahnen dagegen recht einfach.
Daher hatten Stereopotis meist eine lineare Charakteristik, die mit den Anzapfungen "logarithmiert" wurde.

VG Stefan
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#31
Hallo,


die Instandsetzung des Lautstärkeregler ist sehr gut beschrieben und stellt schon eine Herausforderung dar.

Ich erinnere mich noch  an die Reparatur eines gehobeneren Röhrenradio, dessen Besitzer stark sehgeschädigt war.
An seinem Radio habe ich den Lautstärkeregler ersetzt und die im Original verbauten Abgriffe durch Widerstände versucht zu ersetzen.
Das Radio spielte und die Lautstärke ließ sich  wieder sauber regeln. 
Nur der Kunde mit seinem wesentlich besseren Gehör war nicht einverstanden, ich bestellte ein originales Poti.


So kleine Sachen sollten doch nicht außer acht gelassen werden.
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