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Gehäusebearbeitung und Lackierung
#1
Hallo Freunde
dieser Tage viel mir wieder das Gehäuse ein was mir der "Nachbarbastler" Jürgen (emesstec) brachte, ich glaube es ist ein Saba Freudenstadt, zum verschönern.
Ja, Jürgen tut sich mit sowas schwer, also hab ich ihm Hilfe zugesagt. Vor ein paar Tagen habe ich ihn besucht um die vorgensweise bzw. was darf es kosten zu erläutern und die Stecker abzuholen die er mir schenken wollte. Da kamen dann auch noch zwei seltene Plattennadeln dazu. Ich bekam das alles geschenkt. Grund genug das Gehäuse auch kostenlos zu machen.
ich glaube es ist dieses Gerät

Leider habe ich vom desolaten Gehäuse keine Bilder gemacht, jedoch vom anfang der geschehnisse

Zuerst mal Gehäuse mit tu nicht viel spül mit Pril abgewaschen. Trocknen lassen, das geht bei den Temperaturen schnell.
Dann wurden Fehlstellen mit Clou Holzspachtel Nussbaum Dunkel aufgefüllt, die Fehlstellen etwas mit Wasser benetzen.

   

   

   


Das sieht auf dem Bild wirklich nicht nach dunkel aus, also mußte ich etwas mit Beize oder Retouschierstift nachhelfen

   

das ganze sieht jetzt aus wie gewollt und nicht gekonnt. Also wurde etwas Nitroverdünnung in ein Tuch gegeben und das ganze verrieben bis man kaum etwas sieht. Es muß ja nochmal geschliffen werden. Wichtig ist das viel von der dunklen Retuschefarbe in die Cloupaste kommt. Ich werde auch mal probieren ob ich diese Paste einfärben kann. Betimmt gibts auch dunklere Paste.
So sah das dann aus

   

jetzt hab ich alles geschliffen, 400er Papier

   

jetzt hatte ich mir überlegt den Clou Schnellschleifgrund aufzutragen, aber verdünnt. Der sollte mir in die kleinsten Risse und Unebenheiten laufen. Dazu nahm ich Lösin 600 Verdünnung Aromatenfrei, ein fataler Fehler

   

das Zeug verträgt sich nicht mit dem Clou, innerhalb sekunden nach dem Auftragen war die ganze Deckelpartie wie Weiss gestrichen

   

erst dachte ich das gibt sich wenns Trocken ist, aber nein, das blieb so und nach ein paar Minuten stand fest das Zeug muß schnellstens wieder runter. Nitroverdünnung in einen Lappen und alles wieder abgewaschen.

Dann habe ich unverdünnten Grund aufgetragen. Den Grund könnte ich mir normal sparen weil das Gehäuse ja schon Lackiert ist/war. Durch die Fehlstellen nimmt es aber beim Lackieren unterschiedlich die Farbe auf, deswegen mache ich das.

Nach Trocknung wird mit 400er Papier Glattgeschliffen, aber an den Rändern höllisch aufpassen, mir scheint immer das dort das Holzfunier wesentlich dünner ist als in der Mitte. Ach, nochwas, ich schleife Radiogehäuse grundsätzlich mit der Hand. Als Hilsmittel dient dann höchstens ein Holzklötzchen.

   

Fortsetzung folgt.....wenn ich das nicht alles wieder um die Ohren gehauen bekomme

Dieser Satz mußte jetzt sein da manche Zeitgenossen Grundsätzlich alles besser wissen und die Treads wo sich einer viel Mühe gegeben hat verpflücken und jedes Wort auf die Goldwaage legen. Ich möchte aus eventuell gemachten Fehler lernen und freue mich über sachliche Kritik.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#2
Dietmar, kram mal deine Regale durch. Du hast zumindest mal geschrieben das du dir auch dieses "Knetholz" bestellen wolltest.
Siehe https://radio-bastler.de/forum/showthrea...2#pid13772
Ich habe da auch ganz gute Erfahrung mit gemacht, härtet gut aus, trocknet nicht ein und nimmt auch nachträglich Beize an.
Hilft dir zwar bei deinem Lackproblem nicht weiter aber vielleicht für zukünftige Spachtelarbeiten.

Gruß Frank
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#3
Hallo Dietmar,

vielen Dank für deinen Bericht. Besonders gefällt mir - und das meine ich ehrlich - das du auch Fehler und Misserfolge beschreibst. Für mich, als Holzbearbeitungsdilettant, ein interessanter Beitrag. Ich hoffe, du beschreibst das weiter.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#4
Hallo Dietmar,

owe ich habe ja auch viele Probleme mit den Gehäusen von meinen"alten Grotten". Aber hier ist das schon heftigst. Wenn das gehäuse nicht so groß wäre, hätte ich geschrieben: "Dietmar, furniere das neu".

Das Problem ist, wir haben nur unsere Schraubzwingen zum Pressen. Dann wird es wieder minimal wellig. Bei so großen Flächen fällt das eher auf. Das Gehäuse macht mir so den Eindruck, als ob da Jemand vor Dir mit dem Schwingschleifer oder dem Deltaschleifer gearbeitet hat. Nun ist das problematisch mit durchgeschliffenem Furnier. Spachteln kann man nicht, weil der Übergang Furnier zu Grundholz kaum zu merken ist. Würde man hier spachteln, dann wäre spätestens beim Feinschliff alles gespachtelte weg.

Wenn das Gehäuse jetzt einigermaßen werden soll, hilft nur das helle Holz zu tönen. Glaube mal, solche Durchschliffe gab es auch bei der Industrie. Das merke ich immer, wenn ich ein Holzgehäuse entlacke.

Ich verwende für solche Macken dann Holzbeize (nussbaum, grundsätzlich dunkel). Ist es zu dunkel kann mit Wasser verddünnt werden. So bist Du flexibel. Ebenso ist das beim Holzspachtel. Ich kaufe grundsätzlich Eiche oder nussbaum hell. Dann halte ich ein kleines Fläschchen Mixol in braun vor. Davon braucht es nur ein paar Tropfen. Also, eine kleine Menge Holzspachtel, abtönen mit Mixol und verarbeiten.

Wenn Du nun größere Teile gebeizt und gespachtelt hast, kannst Du noch versuchen mit einem Bleistift o. Ä. die Holzlinien etwas nach zu ziehen.

Dietmar, so vorsichtig mit Schnellschliffgrund. Der steht bei mir zwar auch, aber nutze ich ihn kaum. Bei Deinem Gehäuse sieht das so aus, als ob noch Lack auf der Fläche war? Oder hast Du vielleicht nicht mit dem richtigen Mittel verdünnt. Naja, irgendetwas hat sich zumindest nicht vertragen.

Thema Knetholz. Ich habe mir ja damals eine ganze Literflasche von dem Zeug gekauft. Da ich den Holzspachtel immer abtöne, benötige ich die halbe Flasche nicht mehr. Wenn Du so etwas nicht hast, würde ich Dir die am kommenden Samstag mit bringen.

Ja, dietmar, ich lese es gerade noch einmal. Ich denke, der Schnellschliffgrund hat sich nicht mit dem Lösin vertragen. Ich nehme da immer Nitro-Verdünnung.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Jedesmal wenn ich von meinen Prinzipien abgewichen bin, bin ich auf die Nase gefallen.
Eines dieser Prinzipien lautet, NIEMALS mehr ein 1k Produkt zu verwenden, NIEMALS im Lackierbereich Produkte versch. Hersteller zu kombinieren.
Die Versuchung ist groß. Wie schön und schnell ließ sich doch der Clou Schnellschliffgrund auftragen. Wie einfach er doch die Poren füllte, wie wunderbar er sich doch trocken schleifen ließ.
Die Ernüchterung kam nach einigen Tagen. Alles voller feinster Haarrisse.  Eigentlich wusste ich es ja: Lösemittelbasierte 1K Lacke, Spachtel, Filler, Grundierungen, ect. taugen nix .
Sie schrumpfen praktisch ewig und fallen endlos ein.

Bei Holzgehäusen bin ich inzwischen rigoros. Entweder weitgehend so lassen wie es ist, oder aber alles runter und neu furnieren wenn echte Beschädigungen vorhanden sind.

Jeder muss sich seinen Weg wohl selbst suchen um zu dem Ergebnis zu kommen das er sich wünscht.
Fehlschläge bleiben nie aus.

Gutes Gelingen und viele  Grüße, 
Achim
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#6
Ich verstehe nur Bahnhof Huh
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#7
oh, da hab ich ja wieder in ein Problemnestchen gestochen, gut so.

Ja natürlich Berichte ich weiter.

@Frank, na klar hab ich dieses Zeug bekommen und noch NIE benutzt. Vergessen. Ich werde dieses Knetholz mal rauskramen.

@Achim, ja, ich habe die letzten Gehäuse alle mit dem Clou Schnellschleifgrund gemacht, noch NIE hatte ich Schwierigkeiten.
Man muß einfach weniger Sprühlack auftragen um ein schönes Ergebnis zu haben.

und Jürgen, du verstehst nur Bahnhof, macht nix! Smiley58
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#8
Imho ist das Gehäuse zu schlecht, um es ohne Neufunier zu retten, wenn es wirklich top aussehen soll.

Alternativ wäre aufgrund der noch relativen Häufigkeit des Modells ein gutes Ersatzgehäuse zu verwenden.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#9
Es ging ein wenig weiter

Hauptziel für mich ist hier die Original Goldstreifen zu retten und die Macken weitestgehend zu entfernen.

Ja der Deckel wurde trocken geschliffen, nach abputzen des Schleifstaub mit einem feuchten Lappen kommen diese Erscheinungen zu Tage

   

wenn ihr genau hinschaut ist eine hälfte glatter als die andere, immer gegen das Licht schauen. Also weiterschleifen bis die unebenheiten weg sind. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür. Auch kann man das Nass schleifen, bei entsprechendem Schmirgelpapier. Ich nehme meist bei sowas Nassschleifpapier, das ist robuster.

das sieht dann so aus

   

oh. was sehe ich da nach abputzen des Staubs

   

doch noch eine Macke. Ich habe das Knetholz hervorgekramt, wo mich freundlicherweise Frank drann erinnert hat, Danke Frank, das sind 5Jahre her, das du das noch wusstes  Smiley20
Ich habe Kiefer, Nussbaum Dunkel und Mahagoni von diesem Zeug. Mahagoni passt von der Farbe am besten, das wurde ausprobiert. Auch auf die Fehlstelle vorne in der Mitte.

   

hier die Frontmacke

   

und hier schon geschliffen

   

Also, das Knetholz ist nicht schlecht, der Name ist etwas irreführend, ich würde eher Paste sagen weil Kneten muß man nichts. Auf jeden Fall ist es etwas härter als das Zeug von Clou. Man kann richtig schleifen.

Vorne oben ist mir beim schauen gegen das Licht eine Rotznase (Farbläufer) vom Grund aufgefallen, das ist aber in diesen Stadium der Arbeit nicht schlimm, 600er Papier und weg ist es..

   

   

ihr seht auf was man so alles achten muß damit es eine einigermasen gute Lackierung wird

Fortsetzung folgt
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#10
Das wird schon wieder, soll ja nicht wie neu aussehen. Habe auch kürzlich ein Freudenstadtgehäuse gemacht. Ursprünglich total verranzt. Zuerst gründlich mit Schwamm und Spüli reinigen, tiefe Macken etwas ausspachteln, helle Macken mit Beize etwas austupfen. Anschließend alles mit 800er Papier nassfeucht schleifen. Dann wieder gründlich mit dem Schwamm reinigen. Nach guter Trocknung ein paar Schichten Schellack auftragen. Danach siehts meist altersgerecht gut aus. Fabrikneu braucht's bei mir nicht sein.
Gruß Frank
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#11
(27.07.2019, 09:24)Dietmar schrieb: ...jetzt hatte ich mir überlegt den Clou Schnellschleifgrund aufzutragen, aber verdünnt. Der sollte mir in die kleinsten Risse und Unebenheiten laufen. Dazu nahm ich Lösin 600 Verdünnung Aromatenfrei, ein fataler Fehler
das Zeug verträgt sich nicht mit dem Clou, innerhalb sekunden nach dem Auftragen war die ganze Deckelpartie wie Weiss gestrichen

....Ich möchte aus eventuell gemachten Fehler lernen und freue mich über sachliche Kritik.

Das finde ich gut, Dietmar, dass Du das hier so klar beschreibst. So lernen auch andere aus Fehlern, die man nur allzu schnell auch selbst begeht !  
Sind wir doch mal ehrlich: auf dem meisten Gebinden schreibt der Hersteller etwa ein Verdünnen nur mit Produkten aus dem eigenen Sortiment vor, damit sich keine Unverträglichkeiten ergeben. Man hält sich mitunter halt nicht zwingend dran, da kann ich mich nicht ausnehmen.

Also: weiter so mit diesen tollen Berichten Thumbs_up  . Mit 'Knetholz' habe ich noch nie gearbeitet; insoweit bin ich neugierig und freue mich schon auf die Fortsetzung des Freudenstadt-Berichts.


k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#12
..eigentlich, als ich die Flasche sah, dachte ich - ich muss Dietmar fragen wo bekomme ich so was - geruchsneutral ist für Appartmentbastler immer gut. Leider funktioniert es nicht. Schade.
Aber das ist eine Mammuthaufgabe - dieses Gehäuse, das nehme ich nicht so locker an - klar schaffst Du es, ist aber viel Geduld und Zeit drin. Hoffentlich lohnt es sich am Ende. Ich drücke Dir die Daumen, es wird immer schöner. Thumbs_up
Eigentlich wieso gibt es kein Daumendruckensymbol zu Verfügung? Sowas braucht man immer! Big Grin
Gruß,
Ivan
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#13
Smiley20
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#14
Hoppla Smiley21
Gruß,
Ivan
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