30.07.2019, 19:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.11.2023, 13:58 von paulierwitte.)
Hallo zusammen,
nach langer Zeit melde ich mich wieder, dieses Mal mit einem Graetz Potpourri 428.
Schaltpan: https://nvhrbiblio.nl/schema/Graetz_428.pdf
Das Gerät gelangte nach dem Tod meines Vaters 2001 beim Räumen seines Kellers in meinen Besitz. Gott sei Dank habe ich es damals nicht entsorgt und trotz unserer auch wegen der zwei Kinder zu kleinen Wohnung im Speicher untergebracht. Denn es handelt sich um das Radio meiner 1975 verstorbenen Großmutter – Mit Plattenspieler – dieses technische Wunder bestaunte ich als kleiner Junge, daran habe ich noch Erinnerung!
Als ich mich vor etwa 3 Jahren, ungelernt, nach den Uher-Report, danach den Telefunken Transistor-Bajazzos, da es die auch als Röhrengeräte gab, vor etwa 3 Jahren eben auch Röhrenradios zuwandte, kam mir das auch nach dem zwischenzeitlichen Umzug noch immer auf dem (neuen) Speicher lagernde Radio meiner Oma in Erinnerung.
Ich habe es vor etwa 2 Jahren geschafft, das Radio in Funktion zu setzen. Dabei habe ich sogar eine bei mir massenhaft vorhandene 3,5V-Birne als Skalenbeleuchtung eingesetzt, natürlich mit (falschem) Vorwiderstand. Der Siebelko war ausgelaufen, alles versaut, den habe ich damals gegen drei einzelne Cs ersetzt.
Da es mir (auch heute) nicht darauf ankommt, den Aussehens-Original-Werkzustand zu erreichen, verzichte noch immer darauf, Teerkondensatoren auszuhöhlen und darin neue Cs unterzubringen. Siebelkos habe ich durch AndreasP mittlerweile ausreichend!
Für mich ist entscheidend, dass nicht in die Technik/Schaltung eingegriffen wird, ob eine großer TeerC mit einem neuen kleineren FolienC ersetzt wird, ist für mich nachrangig! Allerdings versuche auch ich, die viereckigen PrintCs zu vermeiden, da die auf einem Chassis der 50er sofort auffallen. Das gilt auch für die einheitsgelben Axial-FolienCs, die ich nur dann einsetze, wenn notwendig und kein optisch besser geeigneter Ersatz vorhanden ist.
--
Nach dieser Einleitung zum Radio, das mir meine Schwester brachte, weil die Skalenbeleuchtung ausfiel. Mittlerweile habe ich viel gelernt, weitere Kondensatoren getauscht und natürlich auch eine 7V-Skalenbirne eingedreht und zudem die Anodenspannungen kontrolliert. Das geht mit meinem Zwischensockel schnell und einfach. Diesen nachzubauen, empfehle ich wirklich jedem.
Er ist aus zwei Novalsockeln erstellt, die auf der Lötseite Pin an Pin miteinander verbunden sind. An jeder Pinverbindung habe ich einen Draht nach Aussen geführt und die Pins 1, 9 4 und 5 gekennzeichnet. Dieses Teil hat mir schon unheimlich Zeit und Arbeit erspart ...
Ein entsprechenders Teil, einen Noval-Rimlock-Adapter, habe ich mir gebaut, weil mein RPG über keine Rimlockfassung verfügt.
Ich hätte eine Rimlockfassung einbauen können, Aber es geht auch so. Und so viele Rimlockröhren kommen mir nicht unter. Bisher war es auch der erste Adapter den ich für mein RPG 64 (Elektromess Dresden) brauchte.
--
Es ist zwar erst das dritte Gehäuse, das ich in der Mache hatte, aber es ist um einiges schöner als zuvor.
Erst den Lack – mehrfach!! -mit Abbeizer entfernt, dazwischen immer mit Verdünnung gereinigt, bis die Maserung des Furniers gut herauskam, dann mehrfach mit Parkett-Klarlack (leicht mit Wasser verdünnt) eingestrichen, nach dem Trocknen jeweils mit 400er-Schleifpapier leicht angeschliffen.
Das Gehäuse war vordem nahezu schwarz, die Maserung des Furniers kaum zu erkennen, so gefällt es mir viel besser, auch wenn es mir nicht perfekt gelungen ist. Aber, es ist auch nicht mein Ziel, dieses Radio von 1956 in den fabrikneuen Zustand zu versetzen, man darf ihm das Alter an kleineren Macken schon ansehen. Es soll nach Möglichkeit aber wohnzimmertauglich sein. Das ist es nach meinen und den Maßstäben meiner Schwester!
Soweit ist alles klar!
--
Aber in das gut empfangende und wiedergebende Gerät ist ein Plattenspieler eingebaut.
Der funktioniert, dreht sich, es kommen schauerliche Töne aus dem Lautsprecher …! Weil es sich um ein Familienerbstück handelt, will ich nicht nur das Radio, sondern auch den Plattenspieler wieder in Funktion bringen. Da bin ich ein Neuling und bedarf dringend Unterstützung.
Auszug aus: https://nvhrbiblio.nl/schema/Graetz_428.pdf:
Der Potpourri 428 basiert auf dem Vorjahresmodell Potpourri 228 (DM 498,-), wurde jedoch in der Schaltung überarbeitet und vereinfacht: Es fehlen z. B. jetzt der vierte Wellenbereich (KW) und die ZF-Bandbreitenumschaltung. Dadurch konnte der Preis um DM 50,-gesenkt werden. Wie alle anderen Graetz-Empfänger ist er, um UKW-Empfang auch unter ungünstigen Bedingungen zu sichern, mit einer Vorstufe in Zwischenbasisschaltung ausgerüstet. Er besitzt eine getrennte AM/FM-Abstimmung mit Doppelknopf und sechs Drucktasten für die drei Wellenbereiche, TA, Sprache/Musik und AUS. Im Mittel- und Langwellenbereich wurden getrennte Vorkreisspulen zum Anpassen der Ferrit- und Außenantenne verwendet, um in beiden Fällen optimale Verhältnisse zu erhalten. Als technische Besonderheit kann die Zweifach-Klangstrahlergruppe, die auf das klangechte Gehäuse akustisch abgestimmt ist, gelten. Ebenfalls die UKW-Skala: Sie besitzt eine Frequenz-, Kanal-und Stationseichung. Eingebaut ist das von Perpetuum Ebner zugekaufte Plattenspielerlaufwerk PE 3420 mit drei Geschwindigkeiten.
Der Riemen scheint noch zu funktionieren (genug Spannung zu haben), den feuchten Teerelko werde ich ersetzen. Ob das Reibrad noch weich genug ist und somit keine Geräusche entwickelt, scheint mir fraglich.
Den Tonabnehmer (oder nur die Nadel ??) werde ich ersetzen müssen. Gibt es noch Ersatz, was bietet sich an?
Außerdem frage ich mich, ob die heutigen 230V gegenüber den 220V von 1956 nicht eine schnellere Drehung des Motors zur Folge haben. Von der Spannung her sind etwa 5 Prozent zu erwarten. Ob sich das bei Geräten dieser Preisklasse bemerkbar macht?
Bilder:
Allen einen ganz tollen Abend wünscht,
Wolfgang
nach langer Zeit melde ich mich wieder, dieses Mal mit einem Graetz Potpourri 428.
Schaltpan: https://nvhrbiblio.nl/schema/Graetz_428.pdf
Das Gerät gelangte nach dem Tod meines Vaters 2001 beim Räumen seines Kellers in meinen Besitz. Gott sei Dank habe ich es damals nicht entsorgt und trotz unserer auch wegen der zwei Kinder zu kleinen Wohnung im Speicher untergebracht. Denn es handelt sich um das Radio meiner 1975 verstorbenen Großmutter – Mit Plattenspieler – dieses technische Wunder bestaunte ich als kleiner Junge, daran habe ich noch Erinnerung!
Als ich mich vor etwa 3 Jahren, ungelernt, nach den Uher-Report, danach den Telefunken Transistor-Bajazzos, da es die auch als Röhrengeräte gab, vor etwa 3 Jahren eben auch Röhrenradios zuwandte, kam mir das auch nach dem zwischenzeitlichen Umzug noch immer auf dem (neuen) Speicher lagernde Radio meiner Oma in Erinnerung.
Ich habe es vor etwa 2 Jahren geschafft, das Radio in Funktion zu setzen. Dabei habe ich sogar eine bei mir massenhaft vorhandene 3,5V-Birne als Skalenbeleuchtung eingesetzt, natürlich mit (falschem) Vorwiderstand. Der Siebelko war ausgelaufen, alles versaut, den habe ich damals gegen drei einzelne Cs ersetzt.
Da es mir (auch heute) nicht darauf ankommt, den Aussehens-Original-Werkzustand zu erreichen, verzichte noch immer darauf, Teerkondensatoren auszuhöhlen und darin neue Cs unterzubringen. Siebelkos habe ich durch AndreasP mittlerweile ausreichend!
Für mich ist entscheidend, dass nicht in die Technik/Schaltung eingegriffen wird, ob eine großer TeerC mit einem neuen kleineren FolienC ersetzt wird, ist für mich nachrangig! Allerdings versuche auch ich, die viereckigen PrintCs zu vermeiden, da die auf einem Chassis der 50er sofort auffallen. Das gilt auch für die einheitsgelben Axial-FolienCs, die ich nur dann einsetze, wenn notwendig und kein optisch besser geeigneter Ersatz vorhanden ist.
--
Nach dieser Einleitung zum Radio, das mir meine Schwester brachte, weil die Skalenbeleuchtung ausfiel. Mittlerweile habe ich viel gelernt, weitere Kondensatoren getauscht und natürlich auch eine 7V-Skalenbirne eingedreht und zudem die Anodenspannungen kontrolliert. Das geht mit meinem Zwischensockel schnell und einfach. Diesen nachzubauen, empfehle ich wirklich jedem.
Er ist aus zwei Novalsockeln erstellt, die auf der Lötseite Pin an Pin miteinander verbunden sind. An jeder Pinverbindung habe ich einen Draht nach Aussen geführt und die Pins 1, 9 4 und 5 gekennzeichnet. Dieses Teil hat mir schon unheimlich Zeit und Arbeit erspart ...
Ein entsprechenders Teil, einen Noval-Rimlock-Adapter, habe ich mir gebaut, weil mein RPG über keine Rimlockfassung verfügt.
Ich hätte eine Rimlockfassung einbauen können, Aber es geht auch so. Und so viele Rimlockröhren kommen mir nicht unter. Bisher war es auch der erste Adapter den ich für mein RPG 64 (Elektromess Dresden) brauchte.
--
Es ist zwar erst das dritte Gehäuse, das ich in der Mache hatte, aber es ist um einiges schöner als zuvor.
Erst den Lack – mehrfach!! -mit Abbeizer entfernt, dazwischen immer mit Verdünnung gereinigt, bis die Maserung des Furniers gut herauskam, dann mehrfach mit Parkett-Klarlack (leicht mit Wasser verdünnt) eingestrichen, nach dem Trocknen jeweils mit 400er-Schleifpapier leicht angeschliffen.
Das Gehäuse war vordem nahezu schwarz, die Maserung des Furniers kaum zu erkennen, so gefällt es mir viel besser, auch wenn es mir nicht perfekt gelungen ist. Aber, es ist auch nicht mein Ziel, dieses Radio von 1956 in den fabrikneuen Zustand zu versetzen, man darf ihm das Alter an kleineren Macken schon ansehen. Es soll nach Möglichkeit aber wohnzimmertauglich sein. Das ist es nach meinen und den Maßstäben meiner Schwester!
Soweit ist alles klar!
--
Aber in das gut empfangende und wiedergebende Gerät ist ein Plattenspieler eingebaut.
Der funktioniert, dreht sich, es kommen schauerliche Töne aus dem Lautsprecher …! Weil es sich um ein Familienerbstück handelt, will ich nicht nur das Radio, sondern auch den Plattenspieler wieder in Funktion bringen. Da bin ich ein Neuling und bedarf dringend Unterstützung.
Auszug aus: https://nvhrbiblio.nl/schema/Graetz_428.pdf:
Der Potpourri 428 basiert auf dem Vorjahresmodell Potpourri 228 (DM 498,-), wurde jedoch in der Schaltung überarbeitet und vereinfacht: Es fehlen z. B. jetzt der vierte Wellenbereich (KW) und die ZF-Bandbreitenumschaltung. Dadurch konnte der Preis um DM 50,-gesenkt werden. Wie alle anderen Graetz-Empfänger ist er, um UKW-Empfang auch unter ungünstigen Bedingungen zu sichern, mit einer Vorstufe in Zwischenbasisschaltung ausgerüstet. Er besitzt eine getrennte AM/FM-Abstimmung mit Doppelknopf und sechs Drucktasten für die drei Wellenbereiche, TA, Sprache/Musik und AUS. Im Mittel- und Langwellenbereich wurden getrennte Vorkreisspulen zum Anpassen der Ferrit- und Außenantenne verwendet, um in beiden Fällen optimale Verhältnisse zu erhalten. Als technische Besonderheit kann die Zweifach-Klangstrahlergruppe, die auf das klangechte Gehäuse akustisch abgestimmt ist, gelten. Ebenfalls die UKW-Skala: Sie besitzt eine Frequenz-, Kanal-und Stationseichung. Eingebaut ist das von Perpetuum Ebner zugekaufte Plattenspielerlaufwerk PE 3420 mit drei Geschwindigkeiten.
Der Riemen scheint noch zu funktionieren (genug Spannung zu haben), den feuchten Teerelko werde ich ersetzen. Ob das Reibrad noch weich genug ist und somit keine Geräusche entwickelt, scheint mir fraglich.
Den Tonabnehmer (oder nur die Nadel ??) werde ich ersetzen müssen. Gibt es noch Ersatz, was bietet sich an?
Außerdem frage ich mich, ob die heutigen 230V gegenüber den 220V von 1956 nicht eine schnellere Drehung des Motors zur Folge haben. Von der Spannung her sind etwa 5 Prozent zu erwarten. Ob sich das bei Geräten dieser Preisklasse bemerkbar macht?
Bilder:
Allen einen ganz tollen Abend wünscht,
Wolfgang