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neue Beispiele für Wassertransferdruck an Radiogehäusen
#1
Hallo Radiobastler,

Ich habe am letzten WE zwei weitere Gehäuse bearbeitet und dabei das Wassertransferdruckverfahren angewendet.
Zuvor habe ich ein Noracord erworben, welches aufgrund des Zustandes keine große Investition war.

.jpg   1.JPG (Größe: 166,73 KB / Downloads: 334)
Mancher würde das Gerät nicht mehr anfangen, aber so schlimm war es eigentlich nicht. Es waren übrigens alle Stahlröhren noch vorhanden. Ich behalte mir aber vor, das Gerät etwas zu modifizieren. Ich will es praktisch auch nutzen.
Die Bruchstücke waren zum Glück recht groß und alle Teile waren vorhanden. Also mit Giessharz, dann Spachtel alles repariert und einen braunen Grundlack aufgebracht.

.jpg   2.JPG (Größe: 92,01 KB / Downloads: 335)
Dann kam der Arbeitsgang mit dem Druck. Ich habe als Druckfolie ein Wurzelholzmuster gewählt. Das Muster ist eigentlich zweitrangig. Aber der ursprünglich rote Farbton ist jetzt eher braun.

.jpg   3.JPG (Größe: 108,08 KB / Downloads: 335)
.jpg   4.JPG (Größe: 97,98 KB / Downloads: 335)
Das Zwischenergebnis gefällt mir schon ganz gut. Die Lackierung steht noch aus und natürlich ist das Innenleben zu reparieren. Für das Druckverfahren braucht man aber eine Badewanne voll warmes Wasser (32Grad). Daher mache ich das lieber jetzt, wo mir die Sonne jeden Tag einen Kessel heißes Wasser spendiert. Smile 

.jpg   5.JPG (Größe: 109,7 KB / Downloads: 334)

Beim zweiten Beispiel habe ich zum ersten Mal ein Holzgehäuse bearbeitet. Ich hatte noch ein Minerva 506 mit der typischen gewölbten Frontpartie. Leider waren gerade hier die Furnierschnipsel schlecht aufgeklebt oder fehlten ganz. Insgesamt mussten etwa 75% der Front nachgeklebt werden.

.png   6.png (Größe: 128,39 KB / Downloads: 333)
Ich habe mich deshalb entschlossen, diese Optik komplett zu ändern. Nach dem Verkleben habe ich gespachtelt und dann geschliffen. Leider war ich so im Flow, dass ich hier keine Bilder gemacht habe. Danach habe ich wieder einen braunen Grundlack aufgebracht.

.jpg   7.JPG (Größe: 129,16 KB / Downloads: 334)
Dann kam wieder das Druckverfahren. Kritisch war hier eher die Empfindlichkeit des Gehäuses gegenüber Wasser. Deshalb noch die Bandagen. Aber auch hier gefällt mir das Ergebnis.

.jpg   8.JPG (Größe: 74,22 KB / Downloads: 335)
.jpg   9.JPG (Größe: 108,98 KB / Downloads: 336)
Das übrige Gehäuse wird farblich natürlich noch angepasst. Ich will mir AirBrush so etwas wie einen Sunburst versuchen. Schlimmstenfalls wird es dunkel gebeizt. Mal sehen..
Nach dem Trocknen sieht die Oberfläche noch etwas fleckig und matt aus. Nach einer Schlußlackierung wird es aber dann, wie es sein soll. Hier noch mal mein Beispiel eines Sternchen Gehäuses vor und nach der Lackierung.
       

Bestimmt kommen noch Fragen zum Aufwand. Je nach Gehäuse benötigt man ein Waschbecken oder Badewanne. Die zu druckende Fläche ist die Mantelfläche des Gehäuses und muss auf der Wasserfläche Platz haben. Man kann aber auch in mehreren Schritten kleine Flächen bedrucken. Das Wurzelholzdekor ist in dieser Hinsicht unkritisch. Der qm Folie kostet im günstigen Fall etwa 5€. Man kann sogar transparente Folie kaufen und selbst mit Tintenstrahldruckern verschönern. Dann fehlt noch ein Aktivator, ist im einfachsten Fall eine Spray für etwa 10€. Es gibt sehr viele Anleitungsvideos im Netz und man sollte es einfach mal probieren. Hinweis: Der Aktivatornebel stinkt extrem nach Pinselreiniger oder Verdünner. Wer es in der Küche oder im Bad macht, ist besser für ein paar Stunden ungestört Rolleyes
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Gruß Matthias
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#2
Matthias, das Leben kann so spannend sein. Selbst wir "alten Säcke" entdecken immer wieder was neues und unser nie erlöschender Spieltrieb lässt es uns immer wieder ausprobieren.
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#3
Hallo Matthias,

jetzt ist es wieder da das Thema. Ich wollte das auch so lange schon mal ausprobieren. Na wir werden beim Treffen bestimmt mal darüber reden.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
genau morgen vor 2 Jahren wurde diese Technik erstmals in diesem Forum urkundlich erwähnt :-)
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#5
Wenn dieses Verfahren hier im Forum schon vor 2 Jahren Erwähnung fand - dann war es vielleicht nur angerissen oder ich habs nicht wahrgenommen. Da mir dieses Verfahren absolut neu war und ist - hab ich jetzt mal dazu paar Videos in Youtube gezappt - und bin nun etwas informierter als zuvor - als nun schlau geworden deswegen (?) - möchte ich nicht behaupten. Auf jeden Fall halte ich es für ein taugliches Verfahren, so es denn mindestumfänglich beherrscht wird und eingeübt ist, so ziemlich total verhunzte Gehäuse wieder in ansehnlichen Zustand zu versetzen - über Originalität braucht man natürlich dabei nicht zu diskutieren - aber wenn es dem gewesenen Ausgangszustand nahe kommt - besser als Nix versucht zu haben oder das Gehäuse gleich dem Wertstoffhof übereignet zu haben - meine ich. So ein paar Fallstricke gibts auch hier (wo nicht ?) - die zu kennen und zu umgehen die Videos hilfreich sind. Bissele irritiert hat mich die Verfahrens-Bezeichnung Wassertransferdruck - Wassertransferbeschichtung träfe es eher - was da chemisch passiert (?) - wer weiß es - die hier gezeigten Ergebnisse gefallen mir jedenfalls schon mal - wieder was Neues erfahren und gelernt !
Anmerkung: Im post #6 des thread: "Frage: Strukturfolien lackieren, womit ?" von Jupp vom 23.03.2018 ist ein Youtube-Video eingestellt welches das Verfahren des Wassertransferdrucks gut erklärt und vorführt.
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#6
Hallo,
Ich dachte es ist schon drei Jahre her - nach dem Treffen in Nauen. Dann in Betracht mit dem Lumophon W30 - Frontplatte hat Matthias das Thema aufgemacht. Aber ich dachte die Kosten lagen bei 30-50 EUR pro m2.
Gruß,
Ivan
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#7
die älteste schriftliche Erwähnung (laut Suchfunktion) war hier im post#37 von KlausW. Da ging es wirklich um deinen W30, Ivan. Vermutlich war die Folie zu dem Zeitpunkt noch wesentlich teurer.
Umso schöner das wir jetzt auch mal Ergebnisse sehen.
Matthias, kann es sein das die Klebestelle im Bakelit auf der Rückseite noch durchscheint? Denkst du die wird noch unsichtbar wenn das Nora die Endlackierung erhalten hat?
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#8
Upps, doch zwei Jahre! Ich dachte es sind drei Jahre her, seitdem wir uns in Mehlendorf getroffen haben,! Smiley53
Gruß,
Ivan
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#9
Die Preise der Folien sind mittlerweile etwas gesunken. Welchen Klarlack verwendest du und wie muss der Untergrund vorbehandelt werden?

Gruß Frank
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#10
Ja Jupp, jetzt wo es an die Feinarbeiten geht, sieht man noch die Sünden der vorherigen Arbeitsgänge. Von der Innenseite ist der Deckel mit Gießharz und Glasfasermatte fest verschlossen. Außen hätte ich an der Stelle mehr Spachteln/Verschleifen sollen. Das kann ich immer noch nachholen und bessere diese Stellen farblich nach oder auch nicht.
Ich muss meine Preisangaben noch etws relativieren. Der Preis für die Folie beginnt bei reichlich 5€ / m. Allerdings ist die Breite nur 50cm. Der Preis pro qm ist damit höher. Aber mit einem qm kann man schon sehr viel abdecken.
Es sei auch noch erwähnt, dass es dafür Handwerksbetriebe gibt, die das auch für Einzelstücke perfekt machen. Der Preis ist dann natürlich etwas höher.
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Gruß Matthias
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#11
Zum Lack: auf dem Bild hatte ich Sprühlack aus der Dose verwendet. Inzwischen teile ich Achims Meinung und verwende wenigstens Bootslack oder besser 2K Lack.
Die bedruckte Fläche muss nicht mehr behandelt werden. Die wird einfach überlackiert. Für die Druckvorbereitung sollte man Bremsenreiniger / Entfetter benutzen und die Grundierung mit Schleifflies behandeln. Bei jeder Materiallieferung ist aber auch eine Anleitung mit Tipps und Tricks dabei.
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Gruß Matthias
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#12
Hallo Radiofreunde,

ich wollte selbst rasch ein Ergebnis sehen und habe heute die erste Lackschicht auf das Minerva aufgebracht. Bitte nicht gleich steinigen. Ich kann vorerst nur mit Rolle arbeiten und die erste Schicht muß ohnehin geschliffen werden. Ich möchte aber nach Möglichkeit am WE etwas zum Vorzeigen mitbringen.
Farbton und Verlauf gefallen mir nach dem Lackieren besser als vorher.

.jpg   1.JPG (Größe: 71,63 KB / Downloads: 63)
.jpg   2.JPG (Größe: 143,64 KB / Downloads: 62)
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Gruß Matthias
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