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Kaiser UKW Spezial W 1032
#1
das Radio ist schon viele Jahre in meinem Besitz, und war sogar eines der ersten Radios meiner Sammlung und eine ganz frühe Instandsetzung. Vielleicht bekomme ich das ungefähre Datum noch raus. Der Zustand muss eine Katastrophe gewesen sein, weil ich von meinem Bruder ein neues Furnier aufbringen lies. Ein älteres Bild von meiner website zeigt einen Lautsprecherstoff, den ich bereits behandelt hatte, der aber immer noch massive Flecken aufwies und den ich dann irgendwann ersetzt hatte:

   

   

die umlaufende Blechzierleiste muss so schlecht gewesen sein das ich sie goldfarben lackiert hatte. Bei den Bemerkungen steht zu lesen das ich zu der Zeit noch keine richtige Bezugsquelle für Kondensatoren hatte. Deshalb hatte ich etwas seltsame Kondensatoren eingesetzt, die aber ihren Zweck immer noch erfüllen.

Die Skalenscheibe war gebrochen und wurde geklebt. Als ich das Radio vor ein paar Tagen aufgrund des threads von Peter mal wieder auf den Tisch holte ist beim Hantieren die Klebung wieder aufgegangen. Das werde ich diese Woche mit Industriekleber wieder richten.

Desweiteren stellte ich einen Wackelkontakt am Tuner fest. Das Reinigen der Röhrenkontakte brachte zunächst Erfolg, aber der Empfang setzte nach ein paar Minuten wieder aus, aber diesmal komplett. Wie sich heute herausstellte war das aber kein Problem des Tuners, sondern der NF Röhre PCL81 (Ultron). Bei Erwärmung machte sie einen Gitterschluß, an g1 der Pentode war im Fehlerfall die volle Anodenspannung zu messen. Seit ich eine NOS PCL81 von Telefunken jetzt im Radio stecken habe läuft es problemlos ohne weitere Aussetzer.  Bei der Gelegenheit hatte ich im Tuner noch einen zerkauten 5n entdeckt welcher jetzt auch erneuert ist.

Ich habe heute auch mal testweise den Seleengleichrichter wieder in Betrieb genommen. Hat aber keinen Zweck, er liefert nur 118V, wogegen eine Silizium-Brücke mit 100 Ohm Vorwiderstand 230V liefert. Der Schaltplan enthält keine Spannungsangaben, deshalb hatte ich damals von der Siliziumbrücke nur eine einzelne Diode beschaltet und lag damit bei ca. 200V. Das gefällt mir aber auch nicht. Zweiweg ist immer besser als Einweg.

wird fortgesetzt.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
Niedliches Gerät, gefällt mir.
Gruß,
Ivan
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#3
(11.08.2019, 20:50)saarfranzose schrieb: ....die umlaufende Blechzierleiste muss so schlecht gewesen sein das ich sie goldfarben lackiert hatte. ...

Ich habe heute auch mal testweise den Seleengleichrichter wieder in Betrieb genommen. Hat aber keinen Zweck, er liefert nur 118V, wogegen eine Silizium-Brücke mit 100 Ohm Vorwiderstand 230V liefert. Der Schaltplan enthält keine Spannungsangaben, deshalb hatte ich damals von der Siliziumbrücke nur eine einzelne Diode beschaltet und lag damit bei ca. 200V. Das gefällt mir aber auch nicht. Zweiweg ist immer besser als Einweg....

Hallo Jupp und andere Mitlesende.

Ich möchte eine paar Erfahrungswerte meiner diversen KAISER beisteuern.

1) Blechzierleiste: nun, die ist ja auch ab Werk komplett golden lackiert, allerdings ein etwas blasseres Gold, als es die Fotos suggerieren. Wenn das Gerät etwas Feuchtigkeit über die Jahre bekommen hat, wird man meist zweierlei beobachten: a) Der Goldrahmen rostet, bevorzugt an der Schnittstelle zur Querstrebe und neben dem Hasenzahn, da sich dort Abnutzung auf Grund des Gebrauchs ergeben hat. b) Der hammerschlagähnliche Lack des Chassis scheint ohne Grundierung aufgebracht und blättert ab.

2) Die verbauten Plattengleichrichter sind in aller Regel unbrauchbar. Nach einigen Versuchen bin ich auch auf einen modernen Brückengleichrichter umgestiegen, ALLERDINGS habe ich mittels nachgeschaltetem Widerstand darauf geachtet, dass die PCL 81 unter 200 Volt bekommt. Mein persönlicher Eindruck war, dass das Radio damit besser klingt, man könnte auch sagen, sich wohler fühlt. Einem "Bollern" der Bässe bei "über-optimodierten" Sendungen, das trotz des geräteeigenen Bassreglers nicht in den für mich zufriedenstellenden Bereich gelangen wollte, konnte ich mit Verringerung der Ua auf etwa 190 - 195 V verbessern.

[Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmal auf den Parallelthread zum Kaiser 1132 W hinweisen, in dem ich ausführte, dass mein erster Kaiser 1032 W Anfang der 80er den Weg aus Ersthandbesitz zu mir fand und grundüberholt viele Jahre Alltagsdienst in unerer Altbauwohnküche verrichtet.]
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#4
alles richtig, Klaus. Ich hab das Radio vorläufig mit dem Selen-GL laufen. Trotz der niedrigen Spannung funktioniert es ganz gut. Der GL wird handwarm. Bei Silizium müsste ich bei Brückenschaltung zuviel verheizen, und Einweg, wie gesagt, mag ich (bzw. der Trafo) nicht.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#5
hier gibt es noch ein paar Bilder von Hasenzähnchen (haha .. der Name gefällt mir), bevor ich den Selen-GL wieder aktiviert hatte. Die Ultron-Röhre steckt auch noch drin. Und der zerkaute 5n ist zu dem Zeitpunkt noch nicht erneuert.
Das Kleben der Scheibe verzögert sich urlaubsbedingt (der Mann mit dem Kleber hat Urlaub). Also noch keine Abschlussbilder.
Hier ist auch zu sehen wie das Skalenrad stehen muss damit das Chassis aus dem Gehäuse entnommen werden kann. In einer anderen Position stößt das Rad an die obere Gehäuseleiste.

   

   

   

   

   
Gruß,
Jupp
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#6
(12.08.2019, 20:35)saarfranzose schrieb: alles richtig, Klaus. Ich hab das Radio vorläufig mit dem Selen-GL laufen. Trotz der niedrigen Spannung funktioniert es ganz gut. Der GL wird handwarm. Bei Silizium müsste ich bei Brückenschaltung zuviel verheizen, und Einweg, wie gesagt, mag ich (bzw. der Trafo) nicht.

Ich hab noch ne Kiste funktionierende Selendinger - komm Dir einfach ein paar aussuchen!
Gruß,
Uli
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#7
ja auf Selen zu bleiben scheint mir die beste Lösung.
Gruß,
Jupp
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#8
hier ist wieder alles zusammen was zusammengehört. Das Radio spielt richtg gut. Optisch wird es nicht mehr wie neu werden, aber ich finde es okay so. Auch wenn der Stoff wie ein Sack an der Front hängt. Hat Spass gemacht den alten Diener mal wieder hervorzukramen und technisch auf Vordermann zu bringen.

   

   

   

   

   

   

   

   

   
Gruß,
Jupp
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