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UK 405 Zeilen Gerät "Bush TV62" - nun ist er hier
#1
Hallo Zusammen,

Ich hatte ja vor einiger Zeit hier meinen Normwandler von 625 auf 405 Zeilen vorgestellt. Einige Sony TV 9-90UB Geräte die diese Norm darstellen könne habe ich bereits.

Nun habe ich ich aus dem Urlaub in England einen Bush TV62 mit nach Deutschland verbracht, Das Gerät stand schon geraume Zeit in unserem Londoner Büro, aber ich wollte nicht riskieren, dass das schöne Bakelit Gehäuse beim Transport beschädigt wird, also organisierte ich mit der Familie eine Urlaubsreise nach London und holte das Gerät bei dieser Gelegenheit mit dem Auto ab. Ja man muss schon etwas verrückt sein um wegen eines Fernsehers 850km mit dem Auto nach UK zu fahren, aber es war für uns alle eine sehr interessante tolle Erfahrung und wir haben in London viel gesehen - Nicht nur Technisches.

Das Gerät ist so ca. 1955 produziert worden und sieht sehr "Retro" aus:

   

   

   

Das Gerät ist offensichtlich nicht verbastelt und sehr dreckig, was aber eigentlich ein gutes Zeichen ist. Hier ein Bild von innen im Zustand wie ich es erhalten habe:

   

Es muss also viel gemacht werden. Die Kabel sind bröselig und müssen vermutlich erneuert werden und ich werde die Kondensatoren vermutlich alle wechseln müssen. Das wird einige Winterabende dauern. Als erstes werde ich mal die Bildröhre messen und hoffe die ist noch in Ordnung.

So das sollte erst mal eine Vorstellung sein. Ich werde in diesem Thread zu gegebener Zeit den Fortschritt der Instandsetzung dokumentieren.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#2
Hallo Semir,

ich wußte ja, dass Ihr nach England ward und Du dort besagten Fernseher abholen wolltest. Das Gerät sieht wirklich sehr schön aus. Dass das Bakelit-Gehäuse noch intakt ist, das ist großes Glück.

Ja, bei Deinen Fähigkeiten hängt nun alles daran, dass die Bildröhre noch gut ist. Alles andere bekommst Du ja eh hin. Ja, das ist mal wieder etwas Interessantes für lange Nächte. Wir kennen das ja. Das ganz Besondere ist aber, Deine Möglichkeiten durch die Zeilenumsetzung das Gerät wieder zum Leben zu erwecken. Na, wenn da eines Tages, wieder Helene zu sehen ist.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Ein wunderschönes Gerät mit dem riesigen Bakelit Gehäuse! Das war auch schon immer mein Traum, nur die nicht Nutzbarkeit des Gerätes hat mich immer vom Kauf zurück gehalten. Umso mehr verfolge ich Deine Bastelarbeiten mit dem Normen Wandler! Da bin ich mal gespannt wie Du das Gerät wieder zum Leben erweckst. Toll das Du Deine Familie für die England Reise gewinnen konntest. So hatten alle was davon.
Gruß aus Bremen

Enno
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#4
Das ist aber ein schnuckeliges Gerät. Hoffentlich hast du Glück mit der Bildröhre, alles andere wird wohl zu ersetzen sein.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#5
ich hab deine Wandler ja schon öfter live gesehen, und mich immer gefragt warum braucht man so was? Jetzt ergibt das ein Bild. Einem solch originellen FS wieder Lebensbedingungen zu schaffen ist die Sache wert!
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#6
(12.08.2019, 09:26)Enno schrieb: ... nur die nicht Nutzbarkeit des Gerätes hat mich immer vom Kauf zurück gehalten. Umso mehr verfolge ich Deine Bastelarbeiten mit dem Normen Wandler!

Hallo Enno,

Der Normwandler den ich zur Zeit benutze ist ein Gerät das ein Bastlerfreund aus Irland entwickelt hat. Ich hatte Frank C. ja vor ein paar Wochen besucht und bei der Gelegenheit einige weitere Platinen von Ihm bekommen. Mein Plan ist dieses Gerät von der Software her so umzustellen, dass es auch die alte Deutsche 441 Zeilen Norm ausgeben kann. Einen Weiteren Bastlerfreund aus UK Jeffrey B. hatte ich in London getroffen der ist ein Experte in VHDL und kann mir dabei helfen.

Wenn Du einen Normwandler für Englische Geräte benötigst könnte ich Die eine Hedghog-Platine bestücken. Das kostet nicht die Welt. Der "Hedghog" Normwandler kann übrigens alle britischen VHF Kanäle B1...B13 ausgeben.

Dazu etwas Historie: Ältere TVs aus England die in den 40er Jahren gebaut wurden nutzten nur die Kanäle B1-B5 im Band I, ganz alte konnten nur einen oder zwei Kanäle im Band I empfangen, meist nur Kanal B1 mit 45MHz Bildträger und AM Ton auf 41,5MHz. Das reichte auch weil es damals nur die BBC gab. Die neueren TVs ab Mitte der 50er Jahre konnten auch die Kanäle B5-B13 im VHF III Band. Historisch gesehen wurde im Band I das Programm der BBC ausgestrahlt. Als dann später das private ITV Programm dazu kam wurden neue Frequenzen im Band III genutzt. Alte Geräte benötigten dazu einen VHF Umsetzer Band III auf Band I ähnlich eines UHF Umsetzers wie er in Deutschland für die 2. Programme früher genutzt wurde.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#7
Wow! Wunderschönes Gerät! Big Grin
Da gratuliere ich Big Grin
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#8
...also mir gefällt das Gerät auch super !! Viel Spaß damit und Erfolg, hoffentlich ist, neben der Bildröhre, der Zeili kein Problemfall....

...bin gespannt ^^

Gruß Ingo
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#9
...ein "50er-Jahre-Fernsehgerät" im Bakelitgehäuse,
habe ich auch noch nie gesehen.
Ich bin mal auf die Instandsetzung gespannt....

Viele Grüße,
Rolf
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#10
Der TV63 hat eine AW36-21.
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#11
Klasse, Semir! Ein tolles Gerät!

Viel Glück damit!

An Bastelbube: Um 1954 gab es auch in der BRD ein Bakelitgehäuse-Fernsehgerät mit 36er Röhre von Krefft(Weltfunk), Typ TD 5536 P. Die deutsche MW 36-44 passt evtl. auch in dieses Bush-Gerät?

VG Stefan
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#12
Sehr schönes Gerät. Viel Glück. Hat er schon einen Spitznamen? Wie wäre es mit Johnson oder Brexi?

Gruß Pitter
Herzliche Grüße

Pitter
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#13
Hallo Radiofreunde,

heute habe ich angefangen den Bush TV62 zu reparieren. Das Gerät ist unverbastelt und extrem dreckig. über allem liegt ein gelber Film ich vermute das Gerät fristete sein Dasein in einem Raucherhaushalt. Hier einige Impressionen:

   

   

   

Die Elektronik ist auf zwei unabhängigen Chassis untergebracht die sich leicht aus dem Gerät entfernen lassen. Man merkt, dass dieses Gerät zu einer Zeit entwickelt wurde wo man noch repariert hat es ist sehr service freundlich aufgebaut.

   

   


Als erstes wollte ich wissen wie es um die Bildröhre steht. Im Englischen Forum hatte ich gelesen, dass diese Röhre dazu neigt Heizfadenschlüsse zu haben wodurch nur ein Teil des Heizfadens funktioniert. Also habe ich sie mal an mein Netzteil und den µTracer angeschlossen.

   

   

Zu meiner Freude ist sie offensichtlich  im guten Zustand die Heizung zieht 300mA bei 6,3V und bei 100V zwischen Kathode und Wehnelt Zylinger (G1) fließen über 10mA. Das bedeutet die Emission sollte noch recht gut sein. Bevor jetzt wieder einige hier aufheulen wegen der 10mA. Der µTracer misst mit kurzen Stromimpulsen die schaden der Röhre nichts. Ich messe Bildröhren immer so über die Diodenstrecke Kathode-Wehnelt und habe noch nie eine umgebracht Smile

Der µTracer läuft übrigens mittlerweile in einer virtuellen Maschine unter WIndows7 die wiederum unter Linux Mint läuft. Da ich mir das Theater mit der Einbindung der seriellen Schnittstelle in der VM nicht antun wollte habe ich den µTracer kurzerhand auf USB Schnittstelle umgebaut. Das geht ganz einfach mit einem CH341 Modul das normalerweise für die Programmierung von Arduinos genutzt wird und eine COM Schnittstelle unter USB bereitstellt die allerdings mit TTL Pegeln arbeitet. Ich habe dazu den MAX232 im µTracer entfernt und dafür die RX und TX Leitungen des UBB Moduls angeschlossen. Nun geht der µTracer direkt an der USB Schnittstelle. Wer dazu Infos möchte möge sich melden...

Nach diesem ermutigenden Ergebnis habe ich angefangen das Gerät zu reinigen. Hier z.B. die Bildröhre nach der Reinigung

   

Den Zeilentrafo kann man komplett vom Chassis entfernen, dazu müssen nur zwei Schrauben gelöst werden. Er macht einen guten optischen Eindruck aber ob er geht wird sich noch zeigen. Bis zum ersten Probelauf ist es noch ein langer Weg, da viele Kabel ersetzt werden müssen diese sind so porös, dass die Isolierung überall abfällt.

Die Tage werde ich mal einige Kondensatoren Messen um zu sehen ob diese ersetzt werden sollten. Die Elkos scheinen sogar noch gut zu sein zumindest sind die ESR Werte unter 1Ω und mein Gerät zeigt passende plausible Kapazitätswerte an.

Die verbauten Kondensatoren sind mit einer Art klebrigen Wachs versiegelt ich bin mal gespannt wie deren Werte sind. Ich werde diese auch mal stichprobenartig mit meinem Isolationsmessgerät checken.

Was ich noch festgestellt habe, ist dass man nie alle Röhren hat die man glaubt zu brauchen. In diesem Gerät sind z.B. zwei PCL83 verbaut. diese hatte ich noch nie gebraucht nun denn muss ich schauen ob diese funktionieren und eventuell Ersatz besorgen...

Fortsetzung folgt
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#14
Hallo,

prima, werde die Geschichte mit Freude weiterverfolgen !
Ich bin gar kein großer Freund vom Bildröhrenprüfen ansich, erfahrungsgemäß müssen ältere und sogar fabrikneue nach längerer unbenutzter Lagerung stets etwas "aufwachen", der Prozess dauert sogar 1..2 Wochen regelmäßiger Benutzung.
Natürlich kann man so herausfinden, ob es grob noch gut emittiert oder nicht.
Ansonsten sieht alles recht gut aus finde ich, malsehen, was der Zeili sagt...

Gruß Ingo
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#15
(02.02.2020, 03:24)Semir schrieb: ...
Was ich noch festgestellt habe, ist dass man nie alle Röhren hat die man glaubt zu brauchen. In diesem Gerät sind z.B. zwei PCL83 verbaut. diese hatte ich noch nie gebraucht nun denn muss ich schauen ob diese funktionieren und eventuell Ersatz besorgen...

Fortsetzung folgt

Hi Semir,

die PCL83 gab es auch von Mazda als 30PL1 und soll angeblich eine bessere Qualität haben.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#16
Hallo, Semir und alle Anderen,

erstmal; was macht Dein BUSH-TV62?
Und gleich noch ne Frage hintendran; ist es tatsächlich so, dass im niedrigen VHF-Bereich auch nach dem Krieg in UK noch mit TV-Empfang nach dem Geradeausprinzip gearbeitet wurde? Interessant und naheliegend, da Empfangsfrequenz und ZF doch sehr ähnlich.

VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#17
Hallo Micha,

Ich habe damit angefangen den zu überarbeiten das ist eine ziemliche Aufgabe, da auch alle Kabel innen am zerbröseln sind. Einige Bilder hatte ich schon im UK Vintage Radio Repair Forum gepostet, bin aber noch nicht weit gekommen. Eines ist schon mal gut die Bildröhre hat noch gute Emmissionswerte ich hab das Bild vom µTracer jetzt nicht parat aber ich glaube es waren um 10mA zwisch Kathode und Wehnelt Zylinder das ist sehr gut. Auch hat die Bildröhre eine intakte Heizung, bei diesem Typ keine Selbsverständlichkeit, insbesondere nach der langen Autofahrt von London hierher Big Grin .

Ja in UK gab es früher ja nur den Channel A1 mit 48MHz Bildträger und 41,5MHz Tonträger. Dafür gab es Geradeausempfänger, soviel ich weiß Später Geräte wie der Bush TV62 sind aber Superhets. Interessant ist der "Trommeltuner" der nämlich keiner ist, soweit ich es sehen kann wird der induktiv abgestimmt und die Tauchtiefe der Kerne wird mit einer rastenden scheibe verändert wenn ich das Teil zwecks Reinigung auf mache werde ich es Fotographieren
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#18
Hallo Semir,

super daß es weitergeht, lange nichts gelesen von Dir..

Gruß Ingo
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#19
Wir sind sehr gespannt.

Ein interessanter Link übrigens auch:
earlytelevision.org
Hier wird übrigens auch die Restaurierung eines Farbkontrollempfängers beschrieben,
welcher mit der britischen 405-Zeilennorm und adaptieren NTSC arbeitete.

VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#20
(31.03.2020, 19:41)hardware.bas schrieb: earlytelevision.org
Hier wird übrigens auch die Restaurierung eines Farbkontrollempfängers beschrieben...

Hallo Micha,

Ja in UK gab es mal Pläne die 405 Zeilen Norm auf Farbe umzustellen. Es war vorgesehen einen NTSC Farbträger um 2,6MHz dafür zu nutzen und die BBC hatte auch schon Versuche dazu gestartet. Das wurde dann aber nicht weiter verfolgt und in UK wurde dann zweigleisig gefahren:

Im UHF Bereich PAL mit 625 Zeilen und +6.0MHz Tonträgerabstand
Im VHF Bereich 405 in S/W und -3,5MHz Tonträgerabstand

Es gab zu der Zeit auch noch einen Vorschlag von Philips die Amerikanische NTSC Norm auf 50Hz umzurechnen was dann 567 Zeilen ergibt. Auch solche Geräte existieren noch bei wenigen Sammlern. Der Vorteil dieser Lösung wäre die Geringeren Kanalbandbreite von mir 6MHz gewesen (Wie in USA bei NTSC, halt).
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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