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British Vintage Wireless and Television Museum
#1
Liebe Freunde alter Technik,

Bei meinem Besuch in London im August 2019 hatte ich die Möglichkeit ein sehr interessantes Museum zu besuchen. Das "British Vintage Wireless and Television Museum" oder kurz "BVWTM" entstand durch die Initiative  von Gerry Wells der schon als Kind  von der drahtlosen Technik fasziniert war. Gerry hat eine große Sammlung historischer Geräte in seinem Haus in der Rosendale Road in Süd-London nahe des legendären "Crystal Palace" Senders zusammengetragen. Nach dessen Tod wurden die Geräte in mehreren Gebäuden im Hinterhof des Hauses als Ausstellung aufgebaut. So konnte das Museum weiter existieren. Es hat sich den Charakter einer privaten Sammlung bewahrt, lebt von Spenden  und ist sehr Umfangreich.

   

   

Neben Radios aus der Anfangszeit der Radiotechnik sind auch viele Fernsehgeräte in betriebsfähigem Zustand dort zu bewundern.

   

   

Hier seht ihr wie ein Signal mit 405 Zeilen auf einem Fernseher mit 625 Zeilen dargestellt wird...

   

   

Da es nach dem Krieg viele Bauteile aus Radargeräten gab hatten einige findige Bastler sich daraus Fernseher gebaut. Hier eine solches Gerät mit grüner Bildröhre:

   

Auch die Signalquellen sind interessant, so gibt es dort ein 19" Gerät das einen rotierenden Globus mit BBC Logo zeigt.

Besonders interessant ist eine Plattenspieler Kombination die vorher der bekannten britischen Sängerin Vera Lynn gehört hat:

   

Daneben gab es ein riesiges Grammophon zu bewundern das gerade ein bekanntes Lied von Doris Day spielte:

   

Das Museum hat sehr viele Interessante Geräte zu bieten. Hier ein weiteres Beispiel von Amateurfunk und Militärischen Geräten:

   

   

Auch einen DKE habe ich dort gesehen:

   


Wer in der Gegend um London zu Besuch ist sollte sich die Zeit nehmen das Museum zu besuchen Hier die Adresse:

23 Rosendale Road
Dulwich SE1 8DS

Das Museum ist nur nach Absprache offen und es wird gebeten mit Eileen unter der Nummer +44 20 8670 3667 Kontakt aufzunehmen. Alle Infos findet ihr auch im Link oben. Dort sind auch interessante Dokumente zum Thema Röhren, Netzteile und Messgeräte zu finden. Wer des Englischen mächtig ist findet dort viele nützliche Infos.

Das das  Museum von Spenden lebt, sollte eine Spende von mindestens 10 GBP beim Besuch eingeplant werden. Wem das Museum gefallen hat der kann natürlich auch gerne mehr spenden oder als "Freund des Museums" gegen eine Jährliche Gebühr von 10 GBP (zur Zeit ca. 12€) beitreten. Das Formular findet sich auf der Homepage.

Das Museum hält in regelmäßigen Abständen Veranstaltungen ab. So gibt es z.B. am 24. August und am 7. Dezember einen "Afternoon of Music and Museum Sale" hier wird alte Musik gespielt und es werden auch Tonträger und Geräte zum Verkauf angeboten. Für die Freunde alter Fernseher gibt es am 7. September den "Television Open Day Event" Details dazu finden sich auf der Homepage des Museums.

Ich kann hier nur einen sehr kleinen Teil der Sammlung zeigen. Die Erlaubnis dazu habe ich natürlich vorher geklärt. Das was hier zu sehen ist ist nur ein winziger Ausschnitt und ich kann den Besuch dort nur empfehlen.
Viele Grüße
Semir
---------------------------------
"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#2
Das Gramophone mit den Riesentrichter wahr zur beschallung von Ballsählen gedacht.
Früher gab es keine verstärker für diese geräte, und die Sähle waren recht gross.

Bei den Fernsehern must du dich wirklich wie ein Ferkel in einer Pfütze gefühlt haben. Das beste vom besten.
Kontest du auch info austauschen ? oder wahr es eher nicht technisches personal was die führung gemacht hat?
Einige Geräte sind durchaus sehr interesant. Zum beispiel der Fernseher mit dem Spiegel, wodurch die röhre stehend gelagert werden konnte. Klevere lösung. (hinter dem Gramophon)
oder auch die kreisrunden Radios. Die sehen echt irre aus
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#3
(12.08.2019, 15:49)Chingachgook schrieb: Bei den fernsehern must du dich wirklich wie ein Ferkel in einer Pfütze gefühlt haben.

Hola Juan,

ja das trifft es ziemlich genau Big Grin 

Das hat unheimlich viel Spaß gemacht und die Leute dort haben auch richtig Ahnung ich konnte also schön fachsimpeln, es war ja quasi eine Privatführung nur für mich.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#4
Semir,

vielen Dank für‘s Vorstellen.

Aber Radar-Bildröhre für TV

(12.08.2019, 14:46)Semir schrieb: ...
Da es nach dem Krieg viele Bauteile aus Radargeräten gab hatten einige findige Bastler sich daraus Fernseher gebaut. Hier eine solches Gerät mit grüner Bildröhre:
...

Taugt dann auf Grund der langen Nachleuchtzeiten von Radar-Bildröhren nur „Standbild-TV“.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#5
Hallo,

ich glaub auch eher, daß es sich um eine große Osziröhre handelt, die anderen Teile können ja durchaus aus Radargeräten stammen. Radarröhren haben meist einen gelblichen Farbton und extrem lange Nachleuchtzeit. Die Ablenkeinheit dreht sich mechanisch um den Kolben und es wird nur eine Linie von der Mitte zum Rand geschrieben. Die Darstellung eines TV-Bildes darauf dürfte schwierig sein.

Gruß Ingo
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#6
Ich habe so einen Gelben Bildschirm auf einem meiner Oscillografen
das Bild ist Gelb, die Linien Weis.
Der wird für Wobbelvorgänge verwended wo die linie sonst zu langsam über den Bildschirm kriecht. Schneckentempo
So kann man trozdem die gesamte kurve sehen.
Es wird sich hier um einen Spezialbildschirm handeln. Eventuel genau so wie die für Radar (in selben vormat) aber mit anderer beschichtung.
Also eine variante. Ich kann mir gut vorstellen das das absichtlich gemacht wurde. Ist doch genau so aufwendig wie als wenn man eine Gelbe Röhre macht.
Nur eben ein anderes Phosfor verwended. Beim bildschirm hersteller 100% in einer anderen abteilung vorhanden.
Schon hat man eine riesen Oscillographen Röhre die sich auch noch Prima verkaufen lässt.
So fiele Radarbildschirme warden am Tag ja nicht hergestellt, aber Fernsehbastler hatten grossen bedarf.........und kauften CASH. nicht wie die Army......
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#7
Ja, eigentlich sagt schon die Leuchtfarbe, wie schnell sie auf Veränderungen reagieren (können). Die Grünen können relativ schnelle Veränderungen wiedergeben, können aber auch mittlere Nachleuchtzeiten haben. Gelb hat mittlere bis etwas längere Nachleuchtzeiten, Orange dann sehr lange Nachleuchzeiten. Dann gibt es Blau, was wohl sehr kurze Nachleuchtzeiten hat und hab ich mal bei einem Original-Leningrad T2 gesehen. Aber auch mit grünleuchtender Bildröhre hab ich schon einen Leningrad T2 gesehen. War vielleicht schon nicht mehr die Original-Bildröhre.
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#8
auf dem Bild mit dem Riesentrichter hab ich doch tatsächlich das Vorbild einer meiner gesammelten Druckvorlagen entdeckt :-)


.jpg   2c57e6499e86a618445feb5d6084be89_preview_featured.jpg (Größe: 115,97 KB / Downloads: 142)

Radiolette (Fret and Foot) 33

herrliche Sammlung. Ein paar wenige Geräte kennt man. Von den Ekco-Modellen gibt es auch Miniaturen, Juan.

Ich hab das Gefühl niemand war so einfältig in Radiodesigns als Deutschland..
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#9
Hallo Semir,
interessantes Museum, danke fürs Zeigen...

Viele Grüße,
Rolf
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