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Digitalradio (DSR) in der DDR
#21
Hallo, 

der Thread ist zwar schon etwas länger inaktiv, aber das Thema DSR eigentlich nicht. Ich habe hier auch noch einen Sony DAR-1000ES, sowie einen Philips FT-990 stehen und würde diese gerne nochmal in Betrieb nehmen.

Bernhard schrieb etwas von einem DSR Sender, welcher im kleinen Kreis auf die Beine gestellt worden ist. Ist davon die Konfiguration und eine Liste der verwendeten Hardware/Software noch greifbar?
Ich würde gerne versuchen diesen Sender nachzubauen. 

Viele Grüße 

Michael
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#22
Moin Michael.
Ich bin ein Besitzer und Tester aller drei hier im Thread erwähnten DSR - Sender. Ursrpünglich ist alles im kleinen Kreis entstanden, da es nicht mehr viele DSR Nutzer und Gerätebesitzer gibt, die auch das Wissen haben ein solches künstliches Signal zu erzeugen. Variante 1 war eine PC lose Lösung an der man zum Beispiel mehrere CD-Spieler anschließen konnte. Diese Lösung nochmalig nachzubauen wird schwer. Das verwendete FPGA Board ist nicht mehr im Handel verfügbar. Mit Abstrichen und Anpassungen in der Verilogbeschreibung könnte man das SDR-500 Board von Huber Signal Processing nutzen. Das gibt es noch bei Reichelt, https://www.reichelt.de/ch/de/sdr-500-hi...93593.html oder bei Huber selbst.  Ein weiteres Bord ist das Eclipse Z7 mit dem Zmod ADC1410 und DAC1411 Modul, erhältlich bei Digikey, Mouser, Reichelt.  Durch das Einspielen eines anderen Bitstream in den FPGA kann man aus dem DSR Sender aber auch einen FM oder DAB Sender machen und anderes. Variante 2 und 3 war eine PC basierte Lösung die nicht weniger flexibel ist aber stromhungriger. Die Zutaten dazu stehen oben im Thread.
Kein zu langsamer PC, Linux* mit iRadio (Internetradios als DSR-Quellsender) oder Sendematerial auf Festplatte oder vielen Soundkarten (pro DSR-Kanal eine), die verlinkte DSR Encoder Software und ein SDR Sender wie Adalm Pluto, Lime SDR oder der ganz preiswerte FL2K-Dongle https://www.radio-bastler.de/forum/showt...?tid=12946     

Otto

* auch ein anderes Unix, MacOS funktioniert problemlos, alle Sachen lassen sich auch auf Windows compilieren und verbiegen was aber meiner Meinung nach einem Nervenkrieg gleicht. Da Microsoft sein Windows seit Jahren mehr zu einem Linux oder Unix umbauen will https://de.wikipedia.org/wiki/Windows-Su...%BCr_Linux kann man vielleicht viel aus dem Linux-Konzept (weiterreichen der Datenströme unter den Prozessen) direkt übernehmen. Abseits von Unix und Linux bin ich der falsche Ansprechpartner.
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#23
Hallo Michael,
der wohl praktikabelste Ansatz ist meiner Meinung nach immer noch die Verwendung eines HackRF. Dieser ist nativ mit diesem Git (https://github.com/fsphil/dsr) kompatibel. Leider auch nicht ganz die günstigste Variante.
Der HackRF wird auch zunehmend teurer und seltener. Details dazu in diesem Thread hier weiter vorne.
Ich betreibe meinen quasi in Dauerbetrieb an einer Linux-VM. Die Anforderungen sind im Gegensatz zur FL2k Lösung nicht sonderlich hoch.
Der HackRf hat einen internen Buffer und lässt sich mit der IF über USB2.0 problemlos füttern. Den HF Part übernimmt der HackRf selbst.

Die günstigere FL2K Methode stößt auf drei bekannte Hürden: Der FL2k ist aufgekündigt und entsprechende Adapter sind selten geworden. Weiterhin ohne schnelle USB3.0 Anbindung kann man alles >20MHz vergessen. Sprich du brauchst einen performanten Rechner mit schnellem USB3.0 Chipsatz als Hostsystem. Virtualisierungen sind hier leider noch zu sehr flaschenhalsmäßig unterwegs.  Als letztes arbeitest du dann mit Oberwellen, sprich für einen seriösen Betrieb müsstest du entsprechende Filter nachschalten. Alles zu sehr gebastelt in meinen Augen.

Die vorgeschlagenen DSP/FPGA Lösungen wären für mich finanziell gänzlich außerhalb der Hobbyzone. Aber dass muss ja bekanntlich jeder selbst wissen.
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#24
Vielen Dank für eure Antworten. Leider war (bin) ich durch Corana immer noch recht angeschlagen, was im Moment auf alles großen Einfluss nimmt. Ich hatte im Sommer schon einmal folgende Hardware bestellt, RTL-SDRv3, FL2k-Adapter und VGA auf BNC Kabel. Der nächste Schritt wäre die Installation eines Linux Rechner gewesen, dazu bin ich dann aber leider nicht mehr gekommen.
Das wäre jetzt erst einmal der Wiedereinstieg in das Thema. 

Gibt es eine LINUX Distribution die für das DSR Projekt vorzuziehen ist, oder einfach eine rauspicken?

Für mein Verständnis benötige ich folgende Komponenten:

Eine Audioquelle, klar, das kann eine Datei sein, eine Soundkarte über welche die Daten zugeführt werden oder der Stream eines, bzw. mehrerer Internetradios. Wahrscheinlich gibt es noch viele andere. 

Dann benötige ich ein Programm was die Daten in das entsprechende Format (32KHz, 16/14 Bit) wandelt. 

Diese Daten müssen dann entsprechend für DSR moduliert werden, wäre hier GNU Radio eine Option? 

Und dann müssten die modulierten Daten in Richtung FL2K und RTL-SDR transportiert werden.

Ich denke es fehlen bestimmt noch Gedankengänge, vielleicht kann mir da noch jemand helfen. 

Einspeisen in den DSR, wollte ich über den 118 MHz Eingang.

Viele Grüße 

Michael
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#25
Hallo Michael

Ich wünsche das es dir bald besser geht. Corona war für mich, trotz mehrerer Infektionen, bisher kein Thema, zum Glück, aber ich habe andere Alterkrankheiten und kann das alles sehr gut nachvollziehen. Es gibt gute und leider auch schlechte Tage.

Eine spezielle DIstribution gibt es nicht. Nimm womit du klar kommst, Bei Linux nehme ich Debian oder Debian-Abkömmlinge wie Ubuntu Lubuntu.

Das Resampling pro Eingangskanal macht der DSR Formaterzeuger über ffmpeg gleich mit. Man legt das in einer Konfiguationsdatei fest.

https://github.com/BM45/dsr/blob/master/example.conf
Code:
; Example configuration file for dsrtx.

; Enable verbose output (defaults to false)
verbose = true

; Only one output may be defined each time

[output]
type = hackrf        ; Output to a hackrf
frequency = 855e6    ; Transmit on 855MHz
sample_rate = 20480000    ; Or 10240000, but signal quality may suffer
gain = 47        ; Control the TX gain
amp = false        ; Control the TX amplifier (default false)

;[output]
;type = file        ; Output to a file
;output = signal.iq    ; Write to "signal.iq"
;data_type = float    ; uint8|int8|uint16|int16|int32|float
;sample_rate = 20480000    ; Or any multiple of 10240000

; Channel 1 reads from a raw 16-bit 32 kHz stereo audio file

[channel]
channel = 1        ; This is channel 1 (out of 16)
name = " DSR!!!"    ; Set the display name, up to 8 characters
program_type = 10    ; Set the program type (10 = Pop music)
music = true        ; Sets the music flag (otherwise speech)
input = audio.raw    ; Read from "audio.raw" file
stereo = false        ; Input audio file is stereo (independent of channel)
repeat = true        ; Repeat forever

; Channel 2 is a 330 Hz test tone (Stereo)

[channel]
channel = 2        ; This is channel 2
name = TEST330
type = tone        ; Generate a test tone
frequency = 330        ; Set the tone to 330 Hz
level = 0.1        ; Audio level is 0.1

; Channel 3A is a 440 Hz test tone (Mono)

[channel]
channel = 3        ; This is channel 3
mode = a        ; Mono A
name = TEST440
type = tone
frequency = 440
level = 0.1

; Channel 3B is a 1000 Hz test tone (Mono)

[channel]
channel = 3        ; Mono channels are still numbered 1-16
mode = b        ; Mono B
name = TEST1000
type = tone
frequency = 1000
level = 0.1

; Channel 4 streams BBC Radio 1 using ffmpeg to fetch and resample

[channel]
channel = 4
name = " BBC R1"
program_type = 10    ; See below for a full list of program types
music = true
input = ffmpeg -i http://a.files.bbci.co.uk/media/live/manifesto/audio/simulcast/hls/uk/sbr_med/ak/bbc_radio_one.m3u8 -ar 32000 -ac 2 -f s16le -
exec = true        ; The input is a command, not a file. Audio is read
            ; from the command stdout

; Channel 5 streams BBC Radio 2 using optional native ffmpeg support

[channel]
channel = 5
name = " BBC R2"
program_type = 10    ; See below for a full list of program types
music = true
type = ffmpeg
input = http://a.files.bbci.co.uk/media/live/manifesto/audio/simulcast/hls/uk/sbr_med/ak/bbc_radio_two.m3u8

; Available program types:
;
; No | Program type                   | Short term
;  0 | No programme type or undefined |
;  1 | News                           | NEWS
;  2 | Current affairs                | AFFAIRS
;  3 | Information                    | INFO
;  4 | Sport                          | SPORT
;  5 | Education                      | EDUCATE
;  6 | Drama                          | DRAMA
;  7 | Culture                        | CULTURES
;  8 | Science                        | SCIENCE
;  9 | Varied                         | VARIED
; 10 | Pop music                      | POP M
; 11 | Rock music                     | ROCK M
; 12 | M.O.R. music                   | M.O.R. M
; 13 | Light classical                | LIGHT M
; 14 | Serious classical              | CLASSICS
; 15 | Other music                    | OTHER M


Der erzeugte Bitstrom geht dann in einen IQ-Modulator (GNU Radio) wo auch die Samplerate für den FL2K DAC erzeugt wird. Der Ausgang dieser Stufe wird dann mit einem der Transportprogramme fl2k_file, fl2k_tcp zum FL2K-USB-Dongle transportiert. Dort am Ausgang steht dann das Signal für die 118 MHz als Oberwelle an und kann im DSR-Radio genutzt werden.

Gruß,
Otto
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#26
Hallo Otto, 

vielen Dank für die Hilfe. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann kann ich das modulierte DSR Signal z.B. an einem der drei VGA Anschlüsse (RGB) abgreifen und mit dem F-Eingang des Sony verbinden, oder?

Der Signalweg wäre dann:

AUDIO-IN -> Gnu Radio -> FL2K -> VGA-Breakoutkabel -> Sony 118 MHz Eingang

Viele Grüße 

Michael
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#27
@DTC1000
@Jarek20 (über PN)

Hallo, ich hatte noch eine andere Anfrage über PN mit Anfrage DSR Hilfe bekommen, kann mich nicht erinnern wers war.

Ich verlinke meinen Weg deshalb einfach

Hier mein Beispiel einer Testsendung mit fl2k SDR / so here is an example of my DSR test transmission with fl2k sdr (pls use translate.google.com)

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid269540  Post #169

Viel Glück / good luck

Otto
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#28
Hallo liebe DSR Freunde,
sehr schön, daß sich doch noch ein paar Menschen mit der tollen Technik befassen, es tut meiner Seele gut.
Ist es doch ein kleines Kapitel meiner vergangen Arbeitswelt. 
Da wir  (DLR )  in den 80gern Jahren die einzigen waren die eine "mobile Satellitenstation" hatten 
wurden wir vom Forschungsministerium  gebeten das Entwicklungsprojekt "DSR" in dieser Weise Support zu bieten.
      Sende-  und Empfangsantenne vor dem Institut

Telefunken bekam damals Entwicklungsgelder für den Bau einen Satellitentuners .
Der erste Einsatz war 1982 in Wien  für die UNO die " Unispace" zu präsentieren. Der BR lieferte das 16 Kanal Stereoprogramm.

      vor der Hofburg in Wien 

   

        am Messegelände in Wien Empfangsstation , übrigens der LNC war damals Temperatur Quarzgesteuert , wog fast 20kg und kostete 25 000$

Danach folgten Präsentationen vor der EBU in Kopenhagen, Messen in Genf , Montreux ,   der Funkausstellung in Berlin und in Hilversum.

    der Satellit war immer dabei.

Das Erbe verwaltet nun ein Radiofreund  (GFGF) Gunter Crämer in Nürnberg  , der eine Umfangreiche Dokumentation hat und fast alle DSR Empfänger. 

    hier bei einer Vorführung (Modulator und Empfänger) im Grundigmuseum Fürth.

   

   

er kann alle noch wichtigen Fragen beantworten , freut sich bestimmt über euren Beitrag zur "Reanimierung"

nette Grüße  Horst

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