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Jazistor von Radio Jaz
#1
18.8.2019, Saarlouis, Großer Markt. Echter Antikflohmarkt mit einem hohen Anteil französischer Händler.

Schon von weitem war mir klar das dies NICHT einfach nur eine Uhr ist. Und tatsächlich handelt es sich um einen Radiowecker, und passt damit in mein Beuteschema. Putzen und Überprüfen steht noch aus. Reiner AM-Empfänger, Batteriefach sauber. Servicefreundlich zerlegbar durch Steckverbindungen.

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

Doctsf hatte zwar keinen Schaltplan, da aber ein passendes Prospekt:

   
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
Hallo Jupp,

da hast du wieder ein tolles Teil erwischt. Hoffentlich funktioniert es und du hast damit nicht viel Arbeit.
Mir gefällt es sehr gut. Hätte ich wohl auch genommen ;-)
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#3
Hallo Jupp,
ist bei Euch jedes Wochenende Flohmarkt?
Und Du findest immer wieder tolle Geräte.
Dich möchte ich auch einmal besuchen und mir Deine Schätze anschauen.

Viele Grüße aus Peine

Detlef
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#4
ja, jeden Sonntag, zum Schrecken meiner Frau. Einmal Globus, einmal großer Markt, einmal Ikea, und dann noch mehrere kleinere Märkte.

Wenn du vorbeikommst bring einen leeren Kofferraum mit. Achja und einen Transport nach Peine hätte ich auch noch, ein Hochkant-Radio :-)
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#5
Schon als ich im Titel „Jaz“ mit nur einem z las, erschien mir, das kenne ich doch irgendwie.

Dann beim Anblick des Jazistor Radioweckers war dann sofort klar: ja, natürlich, Jaz – Wecker !

Einen Jaz – Wecker kauften meine Eltern nach dem Krieg, als das Saarland wirtschaftlich zu Frankreich gehörte und es dann nur noch französische Waren zu kaufen gab. Als später das Saarland wieder zu Deutschland kam, wurde der Jaz– Wecker durch einen Junghans- Wecker ersetzt, ich glaube, weil der Jaz zu laut tickte.

So hielt der Jaz– Wecker einen Dornröschen-Schlaf und verbrachte nun mehr als 60 Jahre im Schrank. Schon wegen des schönen Designs wäre mir nie eingefallen, ihn zu entsorgen.

   
   

Nun kramte ich ihn wieder hervor, putzte ihn und versuchte, ihn wieder zum Leben zu erwecken.

Der kleine Wecker-Zeiger ist abgefallen und liegt unten vor dem Zifferblatt, so dass man nicht sehen kann, welche Weckzeit eingestellt ist. Die Wecker-Feder ließ sich aufziehen und beim Durchdrehen der Zeiger begann er um genau 5:01 Uhr zu läuten !

Nachdem ich die Uhrwerksfeder aufgezogen hatte, begann er sogar zu tickten – er lebte wieder ! Zunächst blieb er ab und zu stehen und musste geschüttelt werden, um wieder zu laufen, mittlerweile läuft er wieder durchgehend, allerdings zu schnell mit jetzt mehr als 5 Minuten Voreilung über Nacht.
Die Zahlen und Zeiger sind mit Phosphor beschichtet, der sich aber stark verdunkelt hat und nicht mehr leuchtet, teilweise ist er zerbröselt.


Über Jaz:
1962 wurde der 25-millionste Jaz-Wecker produziert.

Die Serie "JAZISTOR" wurde 1964 mit dem ersten Transistorwecker, dem DRILIC, von P. Charbonnaux entworfen. Die Jaz-Gruppe beschäftigte dann 1.100 Mitarbeiter mit einer jährlichen Produktionskapazität von mehr als 1,4 Millionen Teilen für die Marken Jaz, Japy und Carat2. Der Umsatz stieg damit von 33 Millionen Franken im Jahr 1961 auf 47 Millionen im Jahr 1964.




Grüße,
Jacob
Smiley53
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#6
Ich hatte mal eine Rectangulaire Herrenarmbanduhr im Art Deco Stil von JAZ. Einordnung mittels Werk in die 30er Jahre. Leider habe ich den Grossteil meiner Armbanduhrensammlung bereits abgegeben und somit kein Foto (mehr).

Schönes Uhrenradio. Das hätte ich auch mitgenommen.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#7
Ich wiederhole es immer wieder, wir unterschätzen die Französische Technik. Klar, wird einer sagen - das hier ist kein Geniestrich. Aber alles was unsere Freunde aus Saarland zeigen plus die sehr guten Radioforen aus Frankreich sind sehr überzeugend.
Gruß,
Ivan
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#8
(21.08.2019, 19:11)navi schrieb: ...Klar, wird einer sagen - das hier ist kein Geniestrich...

täusche dich mal nicht, Ivan. Ich werde bald weiteres berichten.

Jakob, sehr schöne Geschichte! Und interessante Fakten über die Firma Jaz!
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#9
das Radio hatte beim Einschalten nicht mal ein Rauschen. Nur ein bisschen ganz leises Gekracksel. Ich fing mit den roten Kondensatoren an. Die sehen verdächtig nach den schlechten bunten Malzbonbons bei Grundig aus. Ich lötete ein paar aus und untersuchte sie mit dem Chinatester. Die Werte waren richtig gut. Dann ging es weiter mit den Widerständen. Oft hat man eine ganze Serie hochohmig gewordener Kohlepresswiderstände. Aber auch hier keine Aufälligkeiten. Das nächste waren die Elkos. Und da landete ich den Volltreffer. Sämtliche kleinen Elkos waren total taub und wurden erneuert. Die größeren Elkos ab ca. 50µF hingegen waren wieder werthaltig.
Nun könnte ich sagen nach dieser Aktion spielte das Radio wieder. Das wäre aber nur die halbe Wahrheit. Das Radio überraschte mich nämlich mit einer richtig guten Empfindlichkeit! Auf Mittelwelle ein Sender nach dem anderen, alles Fernsender. Und das nur mit der Ferritantenne. Auf Langewelle gibt es nur 2 Sender im Umfeld. Auch diese kamen mit guter Feldstärke rein.
Dann ging es ans Zerlegen der Gehäusefront zum Putzen. Das war etwas aufwändig, wie die folgenden Bilder dokumentieren. Es war aber machbar, und der Radiowecker erstrahlt nun wieder in vollem Glanz. Abgesehen von ein paar Gebrauchsspuren und einem stellenweise leicht verfärbten Kunststoff.
Nun bekam auch die Uhr mal ihre Babyzelle. Sie lief auf Anhieb. Die Genauigkeit wird sich noch zeigen.

Hier nun die Bilder der Reparatur, der Gehäuseteile, der Uhr und nach der Endmontage. Im Batteriefach habe ich einen 9V-Clip positioniert mit einem Akku. Das erspart die vorgesehenen 6 weiteren Babyzellen zum Betrieb des Radios.

Also, Jaz konnte nicht nur Uhren bauen sondern auch gute Radios!

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#10
Hallo, Jupp,
Du hast das Radio und das Uhrwerk sehr gut hinbekommen. Mich wundert der gute Empfang nicht. Die Franzosen halt. Smile
Gruß,
Ivan
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#11
danke Ivan! An dem Uhrwerk hab ich ja nichts gemacht. Es ist leider wieder stehen geblieben. Da lasse ich mal noch einen Uhrenprofi drüber schauen. Es ist ein Transistorwerk. Ich glaube die sind bei den Uhrmachern nicht sehr beliebt :-)
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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