Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Partielle Knopfreparatur mit Gießharz und Heißkleberform
#1
Seit einigen Jahren besitze ich ein Siemens Kleinsuper 53 SH.  Ich weiß gar nicht mehr über wen ich es in welchem Forum bekam, aber es gefiel mir und so nahm ich es.
Leider hat einer der Knöpfe ein Stück eingebüßt, was auch nicht mehr beim Gerät dabei war. Da dies ein Allströmer ist, wollte ich das Gerät so nicht betreiben und so stand es ein paar Jahre im Wohnzimmer auf dem alten Küchenschrank als Deko.
Mittlerweile habe ich mich um das Chassis gekümmert. Das Gehäuse hat einen Bruch, aber das ist nicht schlimm. Nur der Knopf - der brauchte Arbeit.
So konnte ich ein lange gehegtes Vorhaben umsetzen - ich wollte schon immer mal versuchen mit Heißkleber Abdrücke zu machen und mit Gießharz Reparaturen zu machen.
   
.jpg   Siemens Kleinsuper Knopf #2 1000.jpg (Größe: 423,23 KB / Downloads: 347)    

Glücklicherweise hat das Gerät zwei identische Knöpfe und die Fehlstelle des kaputten Knopfs war nicht zu kompliziert. So konnte ich den intakten Knopf als Formvorlage benutzen.
Den Musterknopf habe ich zuerst mit Silikonöl besprüht. Danach wurden mehrere Schichten Heißkleber aufgetragen und zur Versteifung der Form ein paar abgelegte M4-Schrauben mit eingebacken.
Auf den entfetteten und angerauhten beschädigten Knopf setzte ich dann die Form auf und füllte die Fehlstelle, sowie den eigentlich hohlen Sektor dahinter mit Harz auf.

Nach dem Aushärten benötigte die Oberfläche noch etwas Nacharbeit mit Feilen und Schleifen.
Eigentlich wollte ich die Fehlstelle nicht färben - das Radio ist nicht perfekt und die Reparaturen darf man gerne sehen - sie gehören dazu. Allerdings gefiel mir die helle geschliffene Fehlstelle dann doch nicht, und so trug ich etwas Kupfer/Bronze-Farbe mit einem Lackstift auf und übermalte das mit schwarzem wasserfestem Stift.

Jetzt kann ich das Radio endlich zusammensetzen Smile
Smiley47
Zitieren
#2
Heißkleber .. auf die Idee muss man erst mal kommen. Das muß ich mir merken! Tolle Anregung!
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
Zitieren
#3
Danke Smile
Mann muss nur unter Umständen die Form stabilisieren, damit sie sich nicht verzieht beim Ablösen vom Muster oder später beim Gießen.
Smiley47
Zitieren
#4
Super Idee, Daniel! Thumbs_up 

Ich hätte nicht gedacht, daß das Gießharz so gut bis in die letzte Ritze geht.
Was für ein Harz hast Du verwendet? Epoxid, Silikon oder Polyester?

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
Zitieren
#5
Moin
Ich glaube das war Polyester, stand noch so rum...
Smiley47
Zitieren
#6
Hallo Daniel,

ich mache ja nun viel mit Knopfnachgüssen. Ich habe auch manchmal Knöpfe, die gebrochen sind. Man könnte, um es richtig zu machen, von dem heilen
Knopf eine Form anfertigen. Den defekten da rein tun und die Fehlstelle ausgießen. Aber Deine Methode finde ich als Alternative sehr gut. Vor Allem materialsparend. So ist mal schnell eine Fehlstelle angegossen. Also danke für's Vorstellen!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitieren
#7
Das von Daniel erwähnte mehrschichtige Auftragen kann wichtig sein, damit sich das Original nicht durch die Hitze verformt.
Wer schon mal versucht hat, eine Gebißtaste mit Heißkleber auszugießen, weiß, was ich meine. Wink 

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
Zitieren
#8
Da hast Du absolut recht, Frank.
In meinem Fall war es ja Bakelit, aber der Kleber muss sehr heiß sein, damit er gut in die Ritzen fließt. Notfalls kann man etwas nachhelfen.
Hier ist sind zwei eigentlich große Nachteile des Heißklebers sogar von Nutzen:
1. Mangelnde Anbindung an glatte und/oder nicht fett-/ölfreie Oberflächen -> Dadurch lässt sich der Abguss von der Form lösen
2. geringe Wärmeleitfähigkeit, dadurch eine lange Abkühlungs- und somit auch Aushärtungsdauer -> das ermöglicht ein längeres Fließen und eine längere Nachformbarkeit der Masse

Ein Vorteil ist die - wenn auch nicht besonders große - Tranzparenz von dem Zeug. So sieht man gut, wo sich die Masse löst und wo noch nicht.
Die Idee zu diesem Konzept kam mir schon vor Jahren, nachdem ich etwas mit Heißkleber befestigen wollte, was nicht hielt und einen perfekten Abdruck der Oberfläche abgab, an der der Kleber eigentlich halten sollte.
Smiley47
Zitieren
#9
Als Alernative zum Heißkleber habe ich auch schon Sanitärsilikon verwendet. Das wird mit etwa 30-40% Speißestärke vermischt und ist damit einfacher zu verarbeiten. Allerdings muß man länger als beim Heißkleber warten. Bastler die sogenannte Mods herstellen, machen damit ihre Gießformen.
------------------------

Gruß Matthias
Zitieren
#10
Warum nehmt ihr nicht einfach ein vernünftiges Dubliersilikon das genau für diesen Zweck optimiert ist? Warum solche Experimente mit Heisskkeber oder Sanitärsilikon? Heisskleber schrumpft, kann nicht entlüftet werden, belastet das Bauteil durch Hitze, hat kaum Rückstellvermögen. Sanitärsilikon hat unerwünschte Klebeeigenschaften, fließt überhaupt nicht, hat eine miserable Detailtreue, und ewig lange Vernetzungszeiten bei größeren Materialstärken. 

Gruß, Achim
Zitieren


Gehe zu: