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Ersatz der RGN 354-> geeignete Röhre?
#1
Hallo in die Runde.

Zum Thema einige wenige Anmerkungen vorweg:

Ich besitze derzeit 11 betriebsbereite historische Radios, in denen die RGN 354 verbaut ist. Zwar verfüge ich über einen begrenzten Ersatzbestand, aber das ist eine ganze Menge an Geräten.
Mich faszinieren nun die Berichte hier im Forum, in denen Ersatzröhrenkonstrukte hergestellt werden, sei es nun jüngst für die 3NFW (ECL 81) oder an anderer Stelle für die RES 164 (3B4).


Nun zum Punkt.
Ich möchte eine Ersatzlösung durch Umsockeln einer gut verfügbaren, preiswerten RÖHRE basteln. Der Basteltrieb steht im Vordergrund. Ich suche keine Originalröhre, ebensowenig steht die im Netz präsente Lösung mittels Diode + Widerstand hier im Raum.


Dazu interessiert mich Eure Meinung, welche gut verfügbare, preiswerte Röhre Ihr als Ersatz für die RGN 354 umsockeln würdet.
Die Optik ist nachrangig, allerdings wäre mir daran gelegen, dass es keine Schaltung mit zu vielen Begleitbauteilen (Widerstände, Kondensatoren) wird.


Was sagen die Röhrenexperten?

(p.s.: Ich habe einen Überbestand an Pentoden PF 83 und PF 86 und PL 95, bei denen zumindest die Heizdaten ziemlich passend wären. Sollte man auch in diese Richtung denken?)
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#2
Hallo,
hier wurde kürzlich zum selben Thema schon etwas gesagt:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic....34&t=29591

Viele Grüße Michael
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#3
Hi, Klaus, die Welt ist klein Big Grin
Gruß,
Ivan
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#4
(28.08.2019, 11:51)omega schrieb: Hallo,
hier wurde kürzlich zum selben Thema schon etwas gesagt:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic....34&t=29591

Viele Grüße Michael

Richtig. Die Resonanz hält sich bislang aber in sehr überschaubarem Rahmen, Empfehlungen zu Ersatztypen wurden nicht gegeben.
Deswegen entschloss ich mich
a) die Anfrage zu streuen, um mehr Leser, sprich Fachleute zu erreichen,
und b) die Frage anders zu stellen, indem ich den Schwerpunkt auf die Röhrenempfehlung der hiesigen Mitglieder legte.

Bin also gespannt auf Eure Antworten.


k.
_____________

Gruß
klaus


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Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#5
PF83 (gab es die EF83 überhaupt als P-Röhre?) und PF86 haben einen zu geringen maximal zulässigen Kathodenstrom, um wirklich als Ersatz einer RGN354 dienen zu können. Die PL95 wäre da aber einen Versuch wert. Einfach alle Gitter mit Anode verbinden und testen.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#6
...und die Katode mit der Heizung.
Gruß,
Ivan
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#7
Oh ja, die RGN354 ist ja direkt geheizt. Hab glatt übersehen.
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#8
In der Frühzeit der Radiotechnik hatte man zunächst vergessen, Gleichrichterröhren zu bauen. Zur Gleichrichtung musste man daher eine Endtriode, z. B. die RE134 nehmen, bei der das Gitter mit der Anode verbunden wurde. Bei den großen Elektrodenabständen damals bestand keine Gefahr eines Überschlags.

Bei der viel moderneren PL95 ist der Abstand Gitter 1 zur Katode winzig klein, so dass ich hier eher Gitter 1 mit der Katode verbinden würde und Gitter 2 mit Anode, dann ist man auf der sicheren Seite, Katode natürlich auf eine Heizfadenseite.

Das Gleiche gilt dann auch für PF83 und PF86 sowie den PC- Trioden, wobei zu bedenken ist, dass diese alle nur für geringe Verlustleistungen ausgelegt sind. Versuch macht hier klug. Bei solchen Versuchen empfehle ich, immer eine möglichst schwache Sicherung, z. B. 50 mA, einzubauen.

Grüße,
Jacob
Smiley53
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#9
Da kann es noch andere Hürden geben, insbesondere eben bei der indirekten Heizung mit Kathode verbunden statt direkter Heizung. Es wird schaltungsabhangig sein, wo die Heizungsseite mit Kathode in der Originalschaltung dann sein muss. Sonst fließt der Kathodenstrom zusätzlich durch den Heizfaden.
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#10
(28.08.2019, 15:17)Reflex-Kalle schrieb: Sonst fließt der Kathodenstrom zusätzlich durch den Heizfaden.

Da liegst Du nicht ganz richtig, denn der Heizfaden liegt ja fest an der Heizwicklung. Je nach Schaltungsart wird dann die Heizspannung zur Anodenspannung addiert oder subtrahiert. Das könnte man sogar nutzen, um die Anodenspannung etwas zu variieren.

Grüße,
Jacob
Smiley53
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#11
(28.08.2019, 14:25)J.R. schrieb: In der Frühzeit der Radiotechnik hatte man zunächst vergessen, Gleichrichterröhren zu bauen. Zur Gleichrichtung musste man daher eine Endtriode, z. B. die RE134 nehmen, bei der das Gitter mit der Anode verbunden wurde.
(...)
Das Gleiche gilt dann auch für PF83 und PF86 sowie den PC- Trioden, wobei zu bedenken ist, dass diese alle nur für geringe Verlustleistungen ausgelegt sind. Versuch macht hier klug. Bei solchen Versuchen empfehle ich, immer eine möglichst schwache Sicherung, z. B. 50 mA, einzubauen.


Deine Anmerkung zur Entwicklung von Gleichrichterröhren kann ich nur unterstreichen. Als ich seinerzeit meinen Arcolette 3 W erhielt, wähnte ich die im Netzteil vorgefundene RE 134 zunächst als aus der Not geborene Ersatzlösung.
Letzlich hat mich zu dem nun hier laufenden Thema auch ein Schaltungsbuch aus der frühen Nachkriegszeit inspiriert, wo die Schaltung einer RV 12 P 2000 als Gleichrichterersatzröhre aufgezeigt wird.

Eine Frage zur von Dir genannten Sicherung hätte ich noch: Sollte diese in die Zuleitung zur Anode der Ersatzröhre geschaltet werden, oder eher in die Verbindung Heizfaden RGN 354 -> Kathode PF..  ?

Weiterhin würde mich die eingangs gestellte Frage interessieren, welche sonstigen, preiswerten und gut verfügbaren Röhren man als Ersatz für die RGN 354 nehmen könnte.
_____________

Gruß
klaus


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Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#12
Hallo Klaus,

in diesem Beitrag

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=6881

hatte ich mal das Heft von J.Schneider 'Röhren-Ersatz' eingescannt.

Hier sind auch einige Beispiele vom Ersatz von Gleichrichterröhren aufgeführt,speziell auch die RGN354 (Seite 5,19+26).
Allerdings sind das alles alte Wehrmachtsröhren und evtl. nicht gerade günstig.
Viele haben aber noch einen großen Bestand von den alten Röhren,Du ja vielleicht auch.

Herzliche Grüße
Robert
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#13
(29.08.2019, 11:43)Robert_H schrieb: ...
Hier sind auch einige Beispiele vom Ersatz von Gleichrichterröhren aufgeführt,speziell auch die RGN354 (Seite 5,19+26).
Allerdings sind das alles alte Wehrmachtsröhren und evtl. nicht gerade günstig.
Viele haben aber noch einen großen Bestand von den alten Röhren,Du ja vielleicht auch.


Hallo Robert,
danke für diesen sehr interessanten Hinweis !
Für die RGN354 lese ich dort als Ersatz die RL2T2 bzw. die RL2P3. Beide hätte ich in ausreichender Menge Cool  . Das klingt also sehr gut. Insbesondere die RL2T2 würde mir auch optisch als Ersatz gut gefallen.

Frage an die anderen Mitlesenden: gibt es dazu weitere Anmerkungen, die über die Angaben im historischen Text hinaus gehen?
_____________

Gruß
klaus


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Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#14
Im Diefenbach ist als Ersatz die AZ11 angegeben. Da muss der Trafo natürlich auch den erhöhten Heizstrom liefern können.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#15
(29.08.2019, 19:32)saarfranzose schrieb: Im Diefenbach ist als Ersatz die AZ11 angegeben. Da muss der Trafo natürlich auch den erhöhten Heizstrom liefern können.

Das ist richtig, dürfte aber bei den meisten Originaltrafos dieser Geräte kaum der Fall sein. Die RGN354 wurde doch eher in *kostengünstigen* Radios verbaut, der Katzenkopf 340W erscheint da eher als Ausnahme von dieser Regel.
Allerdings wurde  in Nachkriegsschriften auch schon auf eine einseitig defekte RGN1064/AZ1/AZ11 als Behelfsersatz verwiesen, etwa um eine RGN 564 zu ersetzen.

Der Ersatz mit der RL2T2 gefällt mir ganz gut, da habe ich auf Anhieb 2 Stück gefunden, die schon Jahre nutzlos rumliegen. Einzig der Hinweis im von Robert verlinkten Büchlein, "Röhre aus Umhüllung nehmen", stört mich ein wenig, da ich die Original - RL2T2 eigentlich ungern zersägen möchte. Immerhin haben meine 2 Adhocfindexemplare sehr unterschiedlich groß ausgeprägte seitliche Lüftungsöffnungen im Bakelitkörper, so dass weitere kleine Luftlöcher auf der Oberseite vielleicht einen Kompromiss darstellen.

Nachtrag:
Ich habe hier einen recht interessanten Kurzbericht zur RL2T2 gefunden:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-.../RL2T2.htm

Eins meiner Exemplare hat die seitlichen, länglichen, durchgehenden Schlitze, so dass vielleicht ohnehin bereits genügend Lüftung vorhanden ist. Interessant der Hinweis im Bericht auf die werksgeänderte RL2T2, die durch Heizfadenersatz zur RE134 wurde.
_____________

Gruß
klaus


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#16
Sachstandsbericht

Ich habe mir nun eine RL2T2 als Ersatz - RGN354 hergerichtet, so wie im Buch von J. Schneider 1946 beschrieben: Heizvorwiderstand 7,5 Ohm, zusätzlicher Widerstand 5 k.

Diese Lösung hatte ich nun übers Wochenende mehrstündig am Tage im Einsatz. Gemessene Spannungen (mittels Multimeter) am LS-Ausgang des Telefunken 340W: 239 V Eingang AÜ, 232 V Ausgang AÜ. Zum Einsatz kam ein pdyn-Lautsprecher mit AÜ aus der Grabbelkiste.

Das Ganze hat stabil und lautstark gearbeitet, am Netztrafo trat keine ungewöhnliche Erwärmung auf.
Der Katzenkopf wird auf Dauer natürlich aus optischen Gründen eine "echte" RGN354 erhalten.

Die Lösung mit der P-Röhre als Ersatz für die RGN 354 reizt mich trotzdem, ich abe allerdings derzeit keinen 4-poligen Europasockel zum Basteln zur Hand. Wird sich finden, wobei mir dann die PL 95 nach allen Betrachtungen hier im Forum sowie im Nachbarforum als naheliegend erscheint.

Frage: sollte dort, neben den von Jacob oben ( #8 ) bereits gemachten Ausführungen, auch ein Widerstand von 3-5 K in die Verdrahtung eingebracht werden? Falls ja: wo?
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Gruß
klaus


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#17
auf dieser Basis könnte man das auch mit der 4P1L versuchen. Die passt sehr gut in den Eur Sockel
Gruß Franz
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#18
(02.09.2019, 08:32)Franz schrieb: auf dieser Basis könnte man das auch mit der 4P1L versuchen. Die passt sehr gut in den Eur Sockel
Gruß Franz

Das ist sicherlich richtig, Franz, aber für mich keine Alternative, da ich keine 4P1L habe. Ausgangspunkt der Überlegung war ja, reichlich Vorhandenes zu nutzen.

Allerdings nutze ich die Gelegenheit, die noch offene Frage zur PL 95 nochmal hochzuholen:
Frage: sollte dort, neben den von Jacob oben ( #8 ) bereits gemachten Ausführungen, auch ein Widerstand von 3-5 K in die Verdrahtung eingebracht werden? Falls ja: wo?
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Gruß
klaus


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#19
Falls der Spannungsabfall mit der PL95 zu groß wird, wenn Gitter 1 mit der Katode verbunden ist, wie ich in #8 empfahl, dann sollte es wie hier beschrieben, über ca. 5 kΩ mit G2 und Anode verbunden werden.

Insgesamt finde ich alle hier erwähnten Röhren zu schade, um sie als Gleichrichterröhre zu verwenden.

Die PL95 ist bekanntlich ein brauchbarer Ersatz für die RES164, sie wäre auch geeignet für die RES364 und -374 wie auch für die RESNS1374d.

Bei allen PF.. und PC..- Röhren halte ich deren geringe Verlustleistung und Spannungsfestigkeit schon für bedenklich.
Die PF83 könnte als Ersatz für die RENS1214 und -1294 dienen, die PF86 als Ersatz für RENS1204, -1264 und -1284, die PC..- Typen als Ersatz für REN...- Röhren.
Die RL2T2 sollte besser als Endtriode betrieben werden, insbesondere bei Batterie- Empfängern.

Als RGN354- Ersatz ist eine Diode + Widerstand zur Spannungsanpassung gut genug, zur Optik kann man ja eine platte RGN354 noch mitlaufen lassen.

Falls der Netztrafo nicht gar so mager ausgelegt ist, könnte man noch die AZ41 mit Heizstrom 0,72 A in Erwägung setzen.
Als ich meinen VE301Wn erhielt, waren darin eine RES964 als Endröhre (Heizstrom 1A statt 0,15A) und eine RGN1064 als Gleichrichterröhre (Heizstrom 1A statt 0,3A), - der Trafo hat es überlebt !

Grüße,
Jacob
Smiley53
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#20
Vielen Dank für die Antwort, Jakob.

Alle hier von mir ins Spiel gebrachten Substitute liegen seit Jahren 'rum. Wenn ich die jetzt nicht nutze, wird das nichts mehr in diesem Leben...... Wink
_____________

Gruß
klaus


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Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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