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Flohmarktfund Saba 212 WL
#21
Gratuliere zu dem Erfolg!

Der "Schmutz" zwischen den Platten der Drehkos ist oft nur schwer direkt zu sehen. Entsprechend schwer ist es dann auch, diesen "konventionell" zu entfernen.

"Ich denke das dies als Grobjustierung für einen Einkreiser reicht. "


Der 212WL ist kein "Einkreiser", sondern ein Zweikreiser. Er hat zwar keine HF-Vorstufe, jedoch einen Bandfilter-Eingang. Die beiden Kreise des Bandfilters sollten schon immer die gleiche Resonanzfrequenz haben, weil ansonsten die Empfindlichkeit des Gerätes darunter leidet.

   

Gemäß Schaltbild bedeutet das, daß mit Hilfe des Differential-Trimmers (2*10pF) am Antennen-Eingang stets auf Maximum nach reguliert werden muß, insbesondere am oberen Ende des MW Bereichs.
Die unterschiedliche Maximale Kapazität der beiden Paket des Drehkos können durch Variation der Induktivität der Schwingkreis-Spulen ausgeglichen werden. Aber wahrscheinlich sind sie das ab Werk schon.

MfG DR
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#22
noch ein paar Impressionen zu SABA 212:

       

Den dicken Elko hatte ich mal etwas anders behandelt. Das Loch am Kunststoffgewinde vorsichtig bis auf 11mm aufgebohrt (in voller Länge), dann drei Elko 4,7mykro F parallel verschaltet und der Länge nach in das Gehäuse eingeführt. Anschließend mit schwarzem Schmelzkleber das Loch wieder verschlossen.

Der Netzschalter war wohl verharzt. Den habe ich auseinandergebaut, gereinigt und an den entsprechenden Stellen vorsichtig eingeölt. Jetzt schaltet er wieder einwandfrei.

   

Als nächstes kommt nun der Sammelkondensator dran. Der ist zusammen mit einem doppelten Lötösenstreifen auf einer separaten Blechplatte aufgenietet. Mittlerweile wurde er im Wasserbad erhitzt und von seinem Inhalt befreit.

   

Die Widerstände habe ich nachgemessen, bisher waren die Werte alle in der Toleranz. Die wenigen Kondensatoren, die noch außerhalb des Sammelblocks vorhanden sind, werden noch neu befüllt, bzw. ausgetauscht.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#23
Hallo, Alex,
Es wird schon ein nicht nur schönes, sondern auch technisch einwandfreies Gerät. Ich folge Deinen Bericht gern.
Gruß,
Ivan
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#24
Jetzt habe ich das Chassis weitgehend wieder zusammengebaut. Dabei hatte ich mich vertan, und den Anodenanschluss der RENS 1284 auf die falsche Seite der Hf-Drossel gelegt. Außerdem stellte ich fest, dass der Minuspol des 16myF Elkos nicht auf Masse gelegt werden darf. Bei der Inbetriebnahme ergaben sich dann einige seltsamen Fehler. ZB. ging der Empfang auf null zurück, wenn ich die Abschirmkappen den HF-Spulen näherte. Mit großem Equipment versuchte ich, den Fehler einzugrenzen.

   

Aber wie so oft, ist der Fehler banaler, als man denkt. Die Röhrenfassungen waren oxydiert, speziell die RENS. Hätte ich da mal genauer hin geschaut KopfWand .
Nun habe ich das Problem, dass die obere Grenzfrequenz bei LW auf 500khz verschoben ist, ich kann also nur noch RTL empfangen. Beide Plattenpaare des Drehkos arbeiten wie schon gesagt bis 500pF durchgehend ohne Mucken. Ich suche weiter, vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich. Kondensatoren sind alle ausgetauscht. Hat der Wert des Kondensators am Fußpunkt der Schwingkreise eigentlich einen Einfluss auf den Frequenzbereich? Evtl. probiere ich da verschiedene Werte aus.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#25
"Hat der Wert des Kondensators am Fußpunkt der Schwingkreise eigentlich einen Einfluss auf den Frequenzbereich?"

Der Wert von diesem Kondensator (40nF) bestimmt den Grad der Kopplung der beiden Kreise des Bandfilters. Er sollte daher schon stimmen.

" den Anodenanschluss der RENS 1284 auf die falsche Seite der Hf-Drossel gelegt."

In diesem Fall ist die Anode der RENS 1284 mit 2 uF gegen Masse abgeblockt. Kein Wunder, daß dann kein Signal mehr durchkommt.

"dass die obere Grenzfrequenz bei LW auf 500khz verschoben ist,"

Bei Geradeaus-Empfängern kann die obere Frequenzgrenze für LW schon recht hoch liegen. Man hat ja auch hier das gleiche Variations-Verhältnis beim Drehko wie auf der MW.

MfG DR
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#26
Hallo Mendefreund,

Glückwunsch! 60€ sind ein niedriger Preis. Auf ein Bauteil will ich noch hinweisen: Die Lautstärke wird mit der Einkopplung von HF über die von Saba als "Wellenschleuse" bezeichnete Kapazität bewerkstelligt. In Schaltbild von DiRu sind zwei davon zu sehen. Kannst Du noch ein Bild von der Chassisoberseite zeigen? Sind da dann zwei solcher Exemplare wie in meinen beiden Bildern verbaut? Mein Wellenschleusebeispiel stammt aus dem Dreikreiser 330WL. Diese ist als Spritzgussbauteil auch gelegentlich durch "Zinkpest" gerissen, gebrochen und verformt bis zum Kurschluss.

   

Verformt mit Rissen. Diese klemmt links.

   

Ohne Veränderungen, einwandfreies Spiel.

Wie jetzt auch hier sind nicht grundsätzlich alle Sabas der 1933/34er Zeit mit starker "Zinkpest" befallen. Manche auch nur ganz leicht oder garnicht. Man muss Glück haben beim Kauf. Aber grundsätzlich ist das ganze ein metalurgischer Prozess durch Verunreinigungen der Schmelze wie es mal ein Chemiker beschrieben hat.

Grüsse
Debo
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#27
Hallo Debo,
bei meinem Gerät sind das keine Wellenschleusen, sondern ganz einfache Differienzialkondensatoren, die einwandfrei funktionieren. Der im Schaltbild, sowie im Chassis linke, regelt die Hf-Spannung am Eingang, der rechte wird als Rückkopplungskondensator eingesetzt.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#28
Hallo Debo,
hier noch das gewünschte Foto:

   

noch näher:

   
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#29
"bei meinem Gerät sind das keine Wellenschleusen, sondern ganz einfache Differienzialkondensatoren"

Diese Differential-Kondensatoren erwecken zunächst den Eindruck, daß sie schon mal früher als Ersatz für die "Wellenschleuse" nachgerüstet wurden. Allerdings ist der Rückkopplungs-Kondensator so tatsächlich original, während der Antennen-Kondensator ursprünglich mal eine "Wellenschleuse" gewesen sein könnte. Aber vielleicht wurde auch die zwischenzeitlich die Produktion bei Saba umgestellt?

   

In der "Ersatzteil-Liste" vom S212WL ist der Antennen-Kondensator noch als Wellenschleuse angegeben.

Aber ganz klar, der Differential-Kondensator ist die bessere und langlebigere Lösung!

MfG DR
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#30
(01.11.2019, 17:58)Mendefreund schrieb: Nun habe ich das Problem, dass die obere Grenzfrequenz bei LW auf 500khz verschoben ist, ich kann also nur noch RTL empfangen. Beide Plattenpaare des Drehkos arbeiten wie schon gesagt bis 500pF durchgehend ohne Mucken. Ich suche weiter, vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich. Kondensatoren sind alle ausgetauscht. Hat der Wert des Kondensators am Fußpunkt der Schwingkreise eigentlich einen Einfluss auf den Frequenzbereich? Evtl. probiere ich da verschiedene Werte aus.

In den beiden Kreise des Bandfilters sind für Langwellen- Empfang immer zwei Spulen in Reihe geschaltet, für Mittelwelle wird die jeweils untere durch den Wellenschalter kurzgeschlossen. Sollte nun durch einen Verdrahtungsfehler bei Langwelle jetzt nur noch der Langwellen-Teil der Spulen wirksam sein, statt beide in Reihe, könnte es zu einer solchen Frequenzverschiebung kommen.

Der Wert des Kondensators am Fußpunkt der Schwingkreise sollte eigentlich keinen großen Einfluss auf den Frequenzbereich haben, mit diesem wird die Verkopplung beider Kreise hergestellt. 39 nF wären hier OK, aber auch 47 nF müsste noch ausreichen.

Grüße,
Jacob
Smiley53
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#31
Hallo Mendefreund,

Danke für das "Chassis von vorne Bild", endlich hab ich den 212 auch mal gesehen. Kenne nur 330 und 521 und 630er Modelle.
Die Gussteile sehen noch sehr gut aus, ohne Risse und Verbiegungen. Das kann auch mal so aussehen:

   

Gruss
Debo
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#32
Hier zur Ergänzung, noch ein Bild vom Rückopplungskondensator. Wie man sieht hat der weniger Platten als der Differenzdrehko am Antenneneingang.

   
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#33
Für mich ist die Instandsetzung des Gerätes erstmal abgeschlossen. Ich hatte noch den Fußpunktkondensator auf 22mFd herabgesetzt, dadurch steigt die Spannung im Eingangskreis noch etwas an, und ich bekomme RTL auf LW mit 4m Wurfantenne in meinem Bastelkeller mit guter Lautstärke rein.

       

Dann habe ich den Kaltgerätestecker wieder eingeklebt, aber nicht beschaltet. Die Netzleitung ist jetzt direkt angeschlossen, zugentlastet, und mit einer Gummidurchführung im rückwärtigen Deckel auch gegen scheuern am Chassis geschützt. Das mit dem geklebten Stecker war mir doch elektrisch zu unsicher.

Das Gehäuse wurde gereinigt und mit einer guten Möbelpolitur behandelt.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#34
Hi Alex,

sehr schöner Bericht, vielen Dank dafür.
Glückwunsch auch zur gelungenen Reparatur.

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#35
Glückwunsch und viel Freude damit. Auch wenn es wie bei (fast) allen von uns nur ein Regalleiche ist. Mich erfreut jedes mal allein schon der Anblick meiner alten Schätzchen...
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#36
...danke für den schönen Bericht,
wieder ist ein tolles Rundfunkgerät gerettet worden...

Viele Grüße,
Rolf
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#37
Hallo, Alex,
Ein tolles Gerät wieder gerettet! Danke für den schönen Bericht.
Gruß,
Ivan
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#38
(11.11.2019, 20:00)Gasherbrum schrieb: Glückwunsch und viel Freude damit. Auch wenn es wie bei (fast) allen von uns nur ein Regalleiche ist. Mich erfreut jedes mal allein schon der Anblick meiner alten Schätzchen...
Glücklicherweise, hatte einer meiner Söhne Interesse an einem alten Radio, und hat sich in Abstimmung mit seiner Freundin gerade dieses Gerät ausgesucht. Es hat jetzt einen Ehrenplatz in ihrer Wohnung.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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