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ARD Radiotransponder vor dem Aus?
#1
Man hört es schon eine ganze Weile, mit der Abschaltung der SD-Programme der ARD in 2020, könnte der ARD Radiotransponder der Geschichte angehören. Aus Kostengründen, aber auch weil angeblich immer weniger Nutzer stationär Radio über Satellit und Kabel hören.

Schade, denn damit verliert man einen qualitativen Verbreitungsweg sämtlicher Radiokanäle. Nach der weiträumigen UKW-Abschaltung  in vielen Kabelnetzen haben viele Kabelanbieter damit geworben, genau diesen Transponder weiterhin zu Verbreiten. Firmen wie TechniSat haben sogar spezielle Kabelboxen wie den CableStar herausgebracht, die nichts anderes als digitalen Radioempfang können. Einige Benutzer hier haben sich ja solche Kisten als Zuspieler für die Stereoanlage zugelegt, weil UKW abgeschaltet wurde. Bald also dürften diese Kabelradios nahezu nur noch Stille von sich geben. Die wenigsten Kabelnetzbetreiber würden wohl eine Recht aufwendige IP nach DVB-C Umsetzung machen, schon gar nicht für 65 Radiokanäle! DAB+ als Empfangsquelle für eine HiFi-Anlage dürfte akustische Körperverletzung bedeuten, dann doch lieber ein offenes System wie unser iRadio. Aber
ohne Breitband-Internet ist qualitatives ÖR-Radio in heutiger Auswahl somit definitiv dann nicht mehr möglich. 


Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#2
Ich höre Runfunk über Kabel. Wenn das nicht mehr geht, wird der Kabelanschluß gekündigt.
Gruß Franz
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#3
Hallo,

ist natürlich immer Ansichtssache, inwieweit das Radio noch Radio bleibt und wer es zwingend braucht. 


https://github.com/BM45/iRadio

Wahnsinn dieser Link, da braucht man sich nur noch mit Radio beschäftigen. 

Enorm, schade , dass ich da Welten neben der Spur bin.
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#4
Franz auch ich bin Radiohörer via Kabel und(!) Satellit. Es wäre ein Jammer wenn der ARD-Rundfunktransponder verschwindet. DAB+ und das Internet kann Ihn nicht(!) ersetzen. Als Administrator einer Kabelkopfstation mit mehreren Wohnblöcken habe ich auch noch keine Alternativlösung für unsere Rundfunkhörer. Das ist so ein (böses Wort) wie damals bei DSR und der Telekom!

(20.09.2019, 09:53)Waschipke schrieb: Enorm, schade , dass ich da Welten neben der Spur bin.

Vielleicht bekommen wir Dich ja in die Spur? Versuche es doch einfach mal, ich habe regelmäßig per Mail Danksagungen von Leuten, die vorher weder etwas mit Computern, noch mit Linux und schon gar nichts mit Programmierung zu tun hatten. Step-by-Step, dazu der mitgelieferte Democode und schon werden Umbauten gemacht und sogar eigenen Nutzeroberflächen fürs Radio programmiert!!! Ich bin überrascht das das iRadio eine so gute "Schule" ist, Mission erfüllt möchte ich dann fast in die Welt schreien.

Gruß Bernhard
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#5
Nachdem Kabeldeutschland das analoge Radio abgeschaltet hatte, höre ich UKW mit meiner allseits belächelten Antenne. Trotz suboptimalem Aufstellort ist der Empfang stets sehr gut. Am Ende des Antennenkabels werkelt ein HELI RK88 sensit iC und treibt 2 BR25 an. Da geht also auch ohne Internet was...
Gruß
Jürgen
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#6
Hallo Ihr Guten  Smile

Bei uns sind sie auch noch hinterm Mond. Deswegen ist UKW hier immer noch besser als DAB+.
Ein Bekannter von mir hat ein gutes DAB+ Radio, hat ca. 250,-€ gekostet. Es hat einen wirklich guten Klang.
Aber die "Sendervielfalt' ist für meine Ohren ein Witz. Ich hänge mir auch paar ordentliche Antennen
an meine Röhren, das gefällt mir immernoch am besten.

Daß auf Kabel Deutschland Analog~Radio abgeschafft wurde, finde ich trotzdem recht schade.
So macht es mir keinen Spaß mehr, vom Radio mit zu schneiden. Das hatte ich jahrelang gern gemacht.

Herzliche Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#7
(20.09.2019, 02:17)Bernhard45 schrieb: Man hört es schon eine ganze Weile, mit der Abschaltung der SD-Programme der ARD in 2020, könnte der ARD Radiotransponder der Geschichte angehören.

Die Abhängigkeit von der Digitalisierung und dem I-Net wird immer größer. Die Grundsätzliche Versorgung mit Informationen wird immer komplizierter. Ohne High-Tech geht bald gar nichts mehr. Eine - aus meiner Sicht - besorgniseregende Entwicklung.
Ich will hier bestimmt nicht den Teufel an die Wand malen, aber im Ernstfall kann die Bevölkerung in wenigen Jahren überhaupt nicht mehr informiert werden, weil niemand mehr über die relativ gegen Angriffe resistente, analoge Technik verfügt.
Günther
Empfänger: SABA Bodensee 3DS Automatik (1954), Blaupunkt VE301Dyn (jungfäulich)
Techn.Kenntnisse und Fertigkeiten: Löterfahrung, Bausätze aufbauen, kleine Reparaturen an analogen Audiogeräten.
Messgeräte: Voltcraft DMM M3850 und einiges aus dem Mittelspannungsbereich.
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#8
(20.09.2019, 22:11)Peter-MV schrieb: Aber die "Sendervielfalt' ist für meine Ohren ein Witz.

Gerade deshalb ist es schade, das mal so eben 60+ Radiokanäle, die in einer Qualität jenseits von UKW und DAB+ abgestrahlt werden und(!) ohne Internet empfangbar sind, eingestampft werden. Der ambitionierte Radiohörer, der bewusst Musikprogramme aus dem gesamten Bundesgebiet hört, kommt ohne das Internet danach nicht mehr aus und muss noch Qualitätseinbußen hinnehmen.

Nur mal ein paar Randdaten, zum Beispiel für einen Kultursender.

Satellit: Audio Bitrate: 448 kbit/s Audio Samplerate: 48.0 KHz MPEG 2 Rolleyes
Internet: MP3 - 128 kbit/s (qualitativ höchstwertigste Stream!) KopfWand

Das ist dann schon ein ganz schöner Abstieg für eine qualitativ gute Anlage im Wohnzimmer und bei weitem kein Einzelfall was die Senderlandschaft angeht.
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#9
(20.09.2019, 23:23)GüntherB schrieb: Die Abhängigkeit von der Digitalisierung und dem I-Net wird immer größer. Die Grundsätzliche Versorgung mit Informationen wird immer komplizierter. Ohne High-Tech geht bald gar nichts mehr. Eine - aus meiner Sicht - besorgniseregende Entwicklung. Ich will hier bestimmt nicht den Teufel an die Wand malen, aber im Ernstfall kann die Bevölkerung in wenigen Jahren überhaupt nicht mehr informiert werden, weil niemand mehr über die relativ gegen Angriffe resistente, analoge Technik verfügt.

Die Folgen kann man (fiktiv) hier ahnen: Rattentanz Michael Tietz Hörbuch

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#10
Ich nutze neben dem Kabel auch DAB Plus in der Küche und war bis vor einigen Monaten sehr zufrieden damit. Jetzt aber muß sich etwas an der Ausstrahlung verändert haben. Es gibt ständig Aussetzer, welche vorher nicht vorhanden waren. Die Empfangsanlage Antenne / Radio wurde nicht verändert. Mithin nehme ich an, dass die Sendeleistung reduziert worden ist.
Gruß Franz
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#11
(20.09.2019, 22:11)Peter-MV schrieb: Bei uns sind sie auch noch hinterm Mond. Deswegen ist UKW hier immer noch besser als DAB+.

Hallo Peter, das ist jetzt aber nicht ganz richtig. Über UKW (FM) kannst Du in Schwerin ca. 17 Sender empfangen. DAB+ bietet Dir 21 Sender. Dabei ist zu berücksichtigen, dass über DAB+ nicht automatisch die vorhandenen UKW-Sender gedoubelt werden, sondern auch andere Sender vorhanden sind bzw. einige fehlen.
Bei den privaten Betreibern scheuen einige Anbieter wegen der Kosten das neue System. Und dass es immer Mäkeleien/Beschwerden wegen der sogenannten Sendervielfalt gibt, ist klar, jeder hat halt seinen Geschmack.
Hast Du eine ordentliche Yagi-Antenne auf dem Dach, hast Du natürlich aus den benachbarten Bundesländern mehr FM-Sender. Den gleichen Effekt kannst Du aber auch mit einer kräftigen DAB+ Antenne erreichen.

Chris
Ehrlichkeit verschafft dir vielleicht nicht viele Freunde, dafür aber die Richtigen.
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#12
Hallo, 

nachdem schon länger gesagt wurde, das der Radiotransponder vorerst erhalten bleibt, haben die Öffentlich-Rechtlichen nun 
auch erstmal die für dieses Jahr geplante SD-Signalabschaltung über Satellit abgeblasen, offiziell mit dieser Begründung:

Die ARD wird ihre TV-Programme auch über das Jahr 2020 hinaus weiter in SD-Qualität per Satellit ausstrahlen. Das haben die Intendant*innen der einzelnen Sender beschlossen.

Damit reagiert die ARD auf die veränderten Rahmenbedingungen während der Corona-Pandemie. Menschen, die noch nicht über HD-fähige Fernseher oder Receiver verfügen, hätten sich gegebenenfalls entsprechende Geräte anschaffen müssen*, um das HD-Signal empfangen und wiedergeben zu können.

Weiter in SD verbreitet werden sowohl die gemeinschaftlichen ARD-Programme Das Erste, tagesschau24, ONE und ARD-alpha als auch die Dritten.

https://www.ard.de/die-ard/#/07-14-ARD-v...ahlung-100

Angeblich wurden die Transponderverträge bis 2024 unterschrieben. Die KEF stellt aber fest, es gibt für diese "Sondertour" der Kanäle kein weiteres Geld oder gar eine Erhöhung der Rundfunkgebühr, die Kosten müssen die Stationen selbst durch Einsparungen anderswo  decken. Das Geld für die SD-Ausstrahlung war und wurde nur bis 2020 bewilligt.

Ob die SD-Kanäle nun auch im Kabel erhalten bleiben oder die UHD-Pläne (ZDF hat zum Jahreswechsel ja schon in 4k/UHD ein Programm angeboten)  weitergehen, mir ist nichts bekannt dazu.

*gibt es noch so viele Geräte ohne HD? Im Prinzip trifft das ja nur Röhrengeräte und die sollten sicher kaum noch funktionsfähig beim normalen TV-Konsumenten in der großen Masse vorhanden sein? Wir Sammler sind da sicher nicht die gemeinte Zielgruppe!
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#13
(21.07.2020, 23:10)Bernhard45 schrieb: *gibt es noch so viele Geräte ohne HD? Im Prinzip trifft das ja nur Röhrengeräte und die sollten sicher kaum noch funktionsfähig beim normalen TV-Konsumenten in der großen Masse vorhanden sein? Wir Sammler sind da sicher nicht die gemeinte Zielgruppe!

Was so die große Masse hat, keine Ahnung.
Aber wir haben z.B. in der Küche noch einen älteren Flachbild-TV. Dieser hängt über Scart (HDMI hat der Kasten noch nicht) an einem DVB-T2 Receiver. Für das Geblubber zwischendurch reicht das.
Im Schlafzimmer läuft auch noch ein Röhrengerät täglich an einem DVB-T2 Receiver. Das ist unsere Einschlafhilfe. :-) Den Timer auf 1 Std. und alles ist gut. Das Bild von der Kiste ist übrigens erstaunlich gut.

Gruß... Hotte
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#14
(20.09.2019, 02:17)Bernhard45 schrieb: Schade, denn damit verliert man einen qualitativen Verbreitungsweg sämtlicher Radiokanäle. 
Gruß
Bernhard

" Qualitativ " ( rein Inhaltlich gesehen ) lasse ich mal dahingestellt , soviel OT mag mir verziehen sein , hoffe ich .  Wink
mit freundlichen Gruss

Uli



Wo alle dasselbe denken , wird nicht viel gedacht .

( Walter Lippmann ) 
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#15
"qualitativen Verbreitungsweg" hat nun aber mal gar nichts mit Inhalt zu tun Uli, sondern wie es das Wort sagt mit dem Verbreitungsweg! Auf diesem Transponder sind nun einmal sämtliche Radios aller Landesmedienanstalten vertreten und zwar nicht mit nur DAB+ typischen Datenraten!
Ob Du nun persönlich auf Dudelfunk, Polka, Techno, Klassik oder Nachrichten stehst, hat hier überhaupt nichts mit dem Thema zu tun! Ich weis eigentlich gar nicht warum die Leute mit der gebotenen Vielfalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht umgehen, sondern nur rummaulen können !? Wo bitte bietet der werbefinanzierte Privatrundfunk in Deutschland diese Qualität und Vielfalt? Ich habe das Gefühl nur noch wenige Radionutzer können einem Programm überhaupt noch konzentriert folgen oder gezielt ein Programmformat (zum Beispiel einem Konzert oder einer (welt-)politischen Diskussion) zuhören.
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#16
Doch Bernhard, ich kann das noch. Und ich schätze unsere ÖR-Programme wert. Ich sehe aber mit der UKW-Abschaltung das Medium Radio untergehen. Musikstreams im Internet gibt es genug, da braucht keiner mehr unsere kostenintensiven Radioprogramme.

Was du mit dem SD-Transponder meinst, verstehe ich trotzdem nicht. Liefert der die digitalen Radioprogramme in die TV-Kabelnetze?

VG Stefan
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#17
Ja, einige kleinere KabelTV-Netze setzen die Sat-Programme einfach in DVB-C um. Sind private Kabelnetze mit Kopfstationen. Findet man häufig bei größeren Wohnungsvermietern, wenn es vor Ort keinen großen KabelTV-Anbieter wie Vodafone gibt oder aus historischen Gründen man eine Kopfstation mit eigenem Netzt betreibt. Aber selbst der kleine KabelTV-Anbieter Pyur (ehemals TeleColumbus) verwendet die Sat-Einspeisung, wie auch einige lokale KabelTV-Anbieter.
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#18
Hallo Bernhard,

ich möchte Dir Recht geben mit Deiner Meinung. Die Vielfalt im öffentlich rechtlichen Radio ist schon gegeben. Man kann sich aussuchen, was man gerne hört, bis zur Klassik und bis zu Nischenprogrammen. Auch die Teenies kommen auf Ihr Recht. Ich bin wirklich ein Feind des "Dudelfunks" wie ihn die Privaten betreiben. Noch mehr hasse ich aber das blöde Gequatsche von denen. Dumm-Sabbelei rund um die Uhr. Naja, gut einige ÖR-Unterhaltungsprogramme haben sich das schon angenommen. Aber wo kann man sich mal die Übertragung eines Konzertes anhören? Sowas nannten die früher "Minderheitenprogramme". So etwas bietet uns ja nun der Privatfunk kaum. Es gibt ja Klassik-Radio. Aber auch die sind davon weit entfernt. Hier wird eher populäre Klassik gespielt.

Ich finde diesen ARD-Transponder für Hörfunk schon gut. Wäre schade, wenn das auch abgeschaltet würde.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#19
(22.07.2020, 07:17)Klarzeichner schrieb: Was du mit dem SD-Transponder meinst, verstehe ich trotzdem nicht. Liefert der die digitalen Radioprogramme in die TV-Kabelnetze?

Ich rede hier vom ARD Radiotransponder, bei dem es im Gespräch war ihn bei der Abschaltung der SD-TV-Kanäle gleich mit abzuschalten!

Aber ARD Radiotransponder, wie auch die Abschaltung der SD-TV-Kanäle der ARD sind nach meinem Beitrag von gestern ja (erstmal bis 2024) gesichert! Begründung wie gesagt hier: https://www.ard.de/die-ard/#/07-14-ARD-v...ahlung-100

Nochmal zum ARD Radiotransponder und der Vielfalt die dort geboten wird: https://www.ard.de/home/radio/ARD_Radios...index.html oder https://de.wikipedia.org/wiki/ARD_Digital

Jetzt hört man ja immer die Aussage, warum soviele Sender? Kann man die nicht einstampfen? Warum braucht Niedersachsen einen "Dudelfunk" und Bayern oder Sachsen auch? Nun weil der aufmerksame Radiohörer vielleicht bemerkt, dass auf diesen Mainstreamsendern eben doch nicht nur die TOP-40 gespielt werden, sondern auch Künstler die Ihren Wirkungskreis halt in diesen Bundesländern haben. Um das rauszuhören und die regionalen Unterschiede dieser ÖR-"Dudelsender" zu entdecken, muss man natürlich wissen welche Band wo ihren Wirkungskreis hat, also hin und wieder doch mal das ein oder andere Musikmagazin lesen. 
Lassen wir also den Bundesländern doch diese Sender!

Das gleiche bei den Nachrichtensendern! Weil auf diesen Sendern eben primär auch die Region vertreten wird. Da hört man auf der einen Station in der Kornkammer Deutschlands eben etwas von den bäuerlichen Bestrebungen der dortigen Unternehmer, während Bewohner der Küstenländer eben etwas von der Seewirtschaft in Ihren Häfen und den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen im Schiffbau erfahren. Letzteres wird sich BR aktuell wohl kaum so widmen wie der NDR! 
Analog dazu können wir dies auch bei den Übertragungen der Kultursender wiederfinden! Wir sehen also wie wichtig die regionale Gliederung unserer Hörfunklandschaft ist. Nun wird der Bayer mit Liebe für die See (oder umgekehrt) terrestrisch kaum einen passenden Sender für sein Interessengebiet finden, umso wichtiger ist, dass uns der ARD-Radiotransponder so ziemlich alle Sender auf einem Transponder liefert und das in einer digitalen Qualität weit über den der Webstreams der ÖR-Sender (und weit besser als DAB+)!

Ganz davon abgesehen haben wir noch den Deutschlandfunk mit seinen überregionalen Bezug in Kunst und Kultur, Unterhaltung und genauso bei den Nachrichten! 

Wo bitte wird uns diese Vielfalt und Qualität in Deutschland für weniger als 17.50 Euro/Monat (die Radios haben nur einen geringen Anteil an den Kosten) in der Privatwirtschaft geboten? Sicher nicht bei BILD oder der RTL-Gruppe. Und auch wenn mich nicht alle vertretenen Interessen im Programm interessieren, so bin ich froh, das ich es durch die solidarische Zahlung dieser Gebühr ermögliche, diese Programminhalte für andere Leute produzieren zu lassen. Diese zahlen ja schließlich auch für mein(!) Programm.

Ich denke beim Rummotzen machen es sich viele Leute einfach zu leicht, sie erkennen die Vielfalt und Qualität des Programms nicht mehr, weil Radio heute vielerorts nur nebenbei und nicht bewusst konsumiert wird! 

Wer zum Beispiel sucht sich am Monatsanfang/Wochenanfang noch gezielte Sendung aus den Programmpublikationen aus? Versucht es mal und seht wie entspannt Radiohören sein kann, wenn man bewusst und gezielt hört, so wie unsere Väter das noch mit Ihren Dampfradios praktiziert haben.

Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
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#20
(22.07.2020, 19:18)Bernhard45 schrieb: Wo bitte wird uns diese Vielfalt und Qualität in Deutschland [...] geboten?
Leider nicht mehr in den ÖR-Radioprogrammen, und das schmerzt mich, weil ich den ÖR für eminent wichtig halte.

Beispielhaft ist der Wandel des DLF vom distanziert tiefgründig informierenden Programm zu einem Programm, welches simplifizierte Schwarz-Weiß-Ansichten transportiert. Der informierende Teil des ÖR ist leider zu stark von Interessenverbänden gesteuert. Für die eigene Meinungsmanipulation noch zahlen zu müssen ist ein Hohn. Daher höre fast ausschließlich den ÖR der NL und dort erlebe ich den ersehnten lebendigen Diskurs.
Gruß
Martin
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