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Sicherheitshinweis zu Russischen Fernsehern
#1
Heute flog mit mehrmals der FI raus, nach langen Suchen habe ich dann mein Schutzleiter-Prüfgerät an den Steckdosenverteiler der Fernseher angeschlossen. Er Zeige einen Fehler an. Es gab irgendwo ein Übergangswiderstand von ca. 2 Megaohm zur Masse. Nach und nach die Fernseher abgesteckt, bis der Widerstand gegen unendlich anzeigte.
Ursache waren russische Metall verkapselte Entstör Kondensatoren. Diese sind gegen die Gerätemasse geschalten. Doof nur, das diese das Netztpotiential auf die Masse des Gerätes legt. Solange ich keine Antenne angesteckt habe war alles in Ordnung, nur die Antennenmasse ( geerdet ) löste dann den FI Schalter aus, weil eben Netztpotiential auf der Gerätemasse lag.
Leider sind diese Kondensatoren nicht in den Schaltungen der Geräte eingezeichnet, warum, weis keiner.
Es gibt eine Service Mitteilung zum Junost 402B, diese auch nur gestempelt mit " Nur für den Dienstgebrauch ". Das sollten wohl nicht alle Wissen, da die Russischen Geräte Fehler hatten.
Dort ist festgelegt worden, das die Kondensatoren ohne Ersatz unbedingt zu entfernen sind.
Und noch ein paar andere Sachen. Wer von euch so ein Gerät hat, sollte da schnell mal nachschauen on der C137 und C138 entfernt wurden. Wie gesagt, im Schaltplan sind die meistens nicht zu finden.
Bisher ist nicht passiert, da das Gehäuse und die Drehknöpfe alle mit Plaste isoliert sind.
Hier mal ein Bild aus dem Netzteil des Elekrtonika BL100.
Ein Kondensator ist bereits geplatzt.

   

Hier noch die defekten Kondensatoren. Diese Bauform sollten, dort wo hohe Spannungen auftreten immer ersetzt werden.

   

Wenn jemand diese Service Mitteilung haben möchte, bitte per PN die E-Mailadresse zu mir senden.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#2
Interessant Frank,

aber bei allen Fernsehern bis in die 80er Jahre ist es ja eigentlich so das es Allstromgeräte sind und je nach Steckerstellung das Chassis Netzpotential führt. Im Antennenkreis gibt es entsprechende Kondensatoren, damit keine Netzspannung auf die Antenne gelangt. Ist das bei den russischen Fernsehern denn anders?


.png   2019-10-03 21_19_51-d_nordmende_souveraen60_L10_sch1a.png - Windows-Fotoanzeige.png (Größe: 138,01 KB / Downloads: 348)

Edit:

klar, wenn natürlich entsprechende Kondensatoren defekt sind, passiert so was.
Gruß aus Bremen

Enno
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#3
Nabend,

ja, bei besagten Geräten ist es ganz anders, das sind offiziell "schutzisolierte" Geräte, d.h. die Gerätemasse ist berührbar und damit schwebt über die Streukapazitäten diese Gerätemasse auf undefiniertem Potential.
Die Schutzaufgabe der Y-Kondensatoren ist identisch: Aber bei Geräten ohne Netztrennung sollen die äußeren Anschlüsse vor der gefährlichen Potential im Inneren geschützt werden, bei schutzisolierten Geräten soll die Netzspannung von der Gerätemasse schutz-getrennt werden, denn aus wichtigem Grund muß die Gerätemasse hinter dem Netztrafo kapazitiv mit dem Netz verbunden werden (HF-Kurzschluß).

Die Störschutzkondensatoren (Y-Kondensatoren) haben also neben der Trennung der gefährlichen Netzspannung von berührbaren Teilen eine wichtige Aufgabe: Sie koppeln die Gerätemasse unabhängig von der Steckerpolig kapazitiv an das geerdete Netzpotential, das bedeutet praktisch ein HF-Kurzschluß gegen "Erde" und gegen den spannungführenden Leiter... Gibt hier inige Diskussionen über Sinn und Unsinn dieser Kondensatoren. ich halte sie für wichtig und bei näherem Beschäftigen wird das auch fachlich sehr klar.

Wichtig ist halt, daß diese Y-Kondensatoren nicht durchschlagen, was bei geprüften Ausführungen nach vernünftigem Ermessen gegeben ist ("durschlagsicher") Die Kollegen aus Russland sahen das wohl nicht so eng und verbauten Standardware, die durch häufige Belastung mit Transienten oder normalen Verschleiß eben doch durchschlagen kann.

Also am Besten immer vorsorglich austauschen gegen Neuware mit derselben Kapazität, nicht weglassen, das gibt ev. Probleme, nicht immer, aber es ist möglich. Die definierte HF-Kurzschluß ist eine Vorsorgemaßnahme gegen schwer reproduzierbare Störungen und Fehlfunktionen bei undefinierbar "floatender" Masse.

Gruß Ingo

--> sehe grad, es waren 10nF verbaut, das ist zu viel Kapazität ! Zulässig sind an dieser Stelle nach deutscher Normung seit vielen Jahrzehnten nur max. 5nF (4,7nF), in den USA wären 10nF o.k., wegen der niedrigeren Netzspannung 110...120V~ Entscheidenden Kriterium ist der --> Berührungsstrom, der typ. 0,5mA nicht überschreiten darf, ich weiß es nicht mehr ganz genau, steht in der DIN VDE 0701/0702
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#4
Hallo Enno,
diese o.g. russischen Fernseher sind keine Allströmer, sonder haben richtige Netztranformatoren verbaut, die es die eigentlich keine Phase an das Gerät lassen. Damals hatte man aber vom Netzpotiential die o.g. Kondensatoren zur Gerätemasse geschalten. Ging auch nicht anders, da diese kleinen Koffergeräte ohne Transverter mit 12 Volt gespeist werden konnten.

Ja Ingo, trotzdem sind in vielen Geräten diese 10 nf Kondensatoren drin. Die Service- Mitteilung besagt, das diese ausnahmslos nicht zu ersetzen sind, sondern ersatzlos zu entfernen sind.
Der Junost hatte 1500pf 680 Volt drin. Wahrscheinlich hatte man verbaut was gerade da war.
In Schaltplänen tauchen die oft auch gar nicht erst auf.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#5
(03.10.2019, 22:09)Morningstar schrieb: Die Service- Mitteilung besagt, das diese ausnahmslos nicht zu ersetzen sind, sondern ersatzlos zu entfernen sind.
Der Junost hatte 1500pf 680 Volt drin. Wahrscheinlich hatte man verbaut was gerade da war.
In Schaltplänen tauchen die oft auch gar nicht erst auf.
Kann sein, daß 1,5nF drin sein solten und die 10nF einen Schreibfehler darstellen. Ich würde auch wieder (gute neue Y1-)Kondensatoren einbauen.

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#6
Uralte X- und Y-Kondensatoren sollten immer ersetzt werden, das gilt bei weitem nicht nur für russische Geräte.

VG Stefan
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#7
Ja Stefan, dazu muss man aber wissen das solche überhaupt verbaut wurden. Darum ging es mir hier in diesem Beitrag.
Laut einigen Schaltplänen sind diese nicht eingezeichnet.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#8
Morgen Frank,

also nach meinem Papier-Plan ist ein Kondensator mit 10nF als X-Kondensator verbaut (zwischen den heißen Netzanschlüssen L und N). Dieser ist wichtig und muß ersetzt werden, ich hab ein shango066-Video, wo er den Unterschied zeigt, das ist sehr deutlich, ich schau mal nach wo ich das hatte...
__
update, and here it is:

       https://www.youtube.com/watch?v=MSrz3pmEugE  ab min 24:55 !!!

Das wär auch viell etwas für alle, die immer empfehlen, diese Kondensatoren (X- und Y-) ersatzlos rauszuzwicken ^^
__
Wahrscheinlich stimmt mein Weltbild doch und auch die Russen haben (seinerzeit) auch nur 4,7n...5n als Y-Kondis verbaut!

Die Y-Kondensatoren sind nicht eingezeichnet, auch für meinen Papierplan trifft das zu. Es passiert nichts schlimmes, wenn man die erstmal wegläßt so wie im Dokument angewiesen. Viell. hat der Netztrafo so viel natürliche Kapazität (mit hoher Isolationsgüte 3kV~), daß keine zusätzlichen Y-Kondensatoren erforderlich sind! Das kann auch für den JUNOST zugetroffen haben und deshalb haben die Kollegen die Empfehlung ausgegeben "ersatzlos weglassen".

Ich (!) würde empfehlen, sie trotzdem vorsorglich einzubauen, man kann aber mit den Dingen spielen und erstmal abwarten, ob komische Störerscheinungen auftreten. Das Netzteil ist ja schnell demontiert um sie dann ggf. nachzusetzen.

Gruß Ingo
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#9
@ Frank,
ja, da hast du recht, ausschlaggebend ist aber immer das Gerät das man vor sich hat, nicht der Plan. Die Schaltung kann während der Serie, oder später von einem Service-Techniker geändert worden sein. Daher gilt es, das Gerät "in echt" aufmerksam zu inspizieren. "Laut Schaltbild ist das okay" gilt daher nicht.

VG Stefan
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