04.10.2019, 17:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.10.2019, 20:38 von makersting.)
Liebes Froum,
hier eine Reparaturbericht für ein an sich wenig aufregendes kleines Grundig Radio namens Prima Boy 75k (Abb.1). Für mich ist es interessant, da es mit Batterie betrieben werden kann und ich es bald meinem Sohn (fast 3 J.) als "Mein erstes Radio" übergeben möchte.
1 (Small).jpg (Größe: 130,17 KB / Downloads: 538)
Beim ersten Test stellte ich sofort fest, dass das Lautstärkepoti Kontaktschwierigkeiten hatte. Leider ist das Poti in dem Gerät in der Art angeschlossen, dass bei einem Kontaktabbruch die Lautstärke auf volle Pulle geht. Das nervt dann schon bei beginnenden Kontaktschwierigkeiten.
Die beiden Halbschalen des Gerätegehäuses sind verschraubt, und an zwei Stellen sind die Gehäusehälften miteinander durchschaubar verclipst. Darunter ist die Hauptplatine (Abb. 2).
2 (Small).jpg (Größe: 178,39 KB / Downloads: 558)
Zu meinem Schreck saß das Poti unter einem schwarzen Kunststoffrahmen, welcher Teil des Skalenseilführung war. Also: Allen Mut zusammengenommen und Skalenseil abgenommen (Abb. 3). Der Kunststoffrahmen war mit einer Schraube plus 3 Kunststoffclips an der Platine befestigt - man merkt förmlich, da steckt einiges an Denkarbeit durch die Entwickler drin.
3 (Small).jpg (Größe: 163,61 KB / Downloads: 535)
Das Poti war nun frei zugänglich. Eine Reinigung der Schleifbahnen mit Bremsenreiniger brachte nur etwas Verbesserung. Also wurde das Poti ausgelötet. Nun wurde es wieder etwas kniffelig. Der metallische Schleiferkontakt hatte offenbar zu wenig Anpressdruck auf den Schleifbahnen der Vor- und Rückseite des Potis (Abb. 4).
Zum Zurechtbiegen des Schleifkontaktes musste dieser aus dem "Schlitten" herausgenommen werden. Der Schlitten wiederum kann nur runtergeschoben werden, wenn einseitig die beiden Lötbeinchen entfernt werden. Da diese vernietet sind, half nur abbohren der Nietköpfe mit 3mm (Abb. 5).
5 (Small).jpg (Größe: 196,97 KB / Downloads: 531)
Nach dem Zurechtbiegen wurde der Schleifer wieder auf den Potikörper geschoben. Die Niethülsen der Lötbeinchen habe ich auf 1,4mm aufgebohrt und mit M1,4-Schräubchen plus Mutter am Potikörper festgeschraubt (Abb. 6). Schraube und Mutter stammen aus einem billigen Chinaschraubenkonvolut zur Brillenreparatur (Aliexpress).
6 (Small).jpg (Größe: 128,25 KB / Downloads: 533)
Der Zusammenbau erfolgte problemlos rückwärts, selbst das Auflegen des Skalenseils klappte binnen weniger Minuten. Und: Gerät läuft, Poti kratzt nicht mehr!
Lohnte sich das? Wirtschaftlich nein, ideell ja. Das Radio ist für meinen Sohn und vielleicht werden mir die Erfahrung solch einer Potentiometerinstandsetzung an anderer Stelle helfen, wo es um wertvollere Elektronik geht. Potentiometer sind nun mal störanfälliger als andere elektronischen Bauteile.
Gruß
Martin
hier eine Reparaturbericht für ein an sich wenig aufregendes kleines Grundig Radio namens Prima Boy 75k (Abb.1). Für mich ist es interessant, da es mit Batterie betrieben werden kann und ich es bald meinem Sohn (fast 3 J.) als "Mein erstes Radio" übergeben möchte.
1 (Small).jpg (Größe: 130,17 KB / Downloads: 538)
Beim ersten Test stellte ich sofort fest, dass das Lautstärkepoti Kontaktschwierigkeiten hatte. Leider ist das Poti in dem Gerät in der Art angeschlossen, dass bei einem Kontaktabbruch die Lautstärke auf volle Pulle geht. Das nervt dann schon bei beginnenden Kontaktschwierigkeiten.
Die beiden Halbschalen des Gerätegehäuses sind verschraubt, und an zwei Stellen sind die Gehäusehälften miteinander durchschaubar verclipst. Darunter ist die Hauptplatine (Abb. 2).
2 (Small).jpg (Größe: 178,39 KB / Downloads: 558)
Zu meinem Schreck saß das Poti unter einem schwarzen Kunststoffrahmen, welcher Teil des Skalenseilführung war. Also: Allen Mut zusammengenommen und Skalenseil abgenommen (Abb. 3). Der Kunststoffrahmen war mit einer Schraube plus 3 Kunststoffclips an der Platine befestigt - man merkt förmlich, da steckt einiges an Denkarbeit durch die Entwickler drin.
3 (Small).jpg (Größe: 163,61 KB / Downloads: 535)
Das Poti war nun frei zugänglich. Eine Reinigung der Schleifbahnen mit Bremsenreiniger brachte nur etwas Verbesserung. Also wurde das Poti ausgelötet. Nun wurde es wieder etwas kniffelig. Der metallische Schleiferkontakt hatte offenbar zu wenig Anpressdruck auf den Schleifbahnen der Vor- und Rückseite des Potis (Abb. 4).
Zum Zurechtbiegen des Schleifkontaktes musste dieser aus dem "Schlitten" herausgenommen werden. Der Schlitten wiederum kann nur runtergeschoben werden, wenn einseitig die beiden Lötbeinchen entfernt werden. Da diese vernietet sind, half nur abbohren der Nietköpfe mit 3mm (Abb. 5).
5 (Small).jpg (Größe: 196,97 KB / Downloads: 531)
Nach dem Zurechtbiegen wurde der Schleifer wieder auf den Potikörper geschoben. Die Niethülsen der Lötbeinchen habe ich auf 1,4mm aufgebohrt und mit M1,4-Schräubchen plus Mutter am Potikörper festgeschraubt (Abb. 6). Schraube und Mutter stammen aus einem billigen Chinaschraubenkonvolut zur Brillenreparatur (Aliexpress).
6 (Small).jpg (Größe: 128,25 KB / Downloads: 533)
Der Zusammenbau erfolgte problemlos rückwärts, selbst das Auflegen des Skalenseils klappte binnen weniger Minuten. Und: Gerät läuft, Poti kratzt nicht mehr!
Lohnte sich das? Wirtschaftlich nein, ideell ja. Das Radio ist für meinen Sohn und vielleicht werden mir die Erfahrung solch einer Potentiometerinstandsetzung an anderer Stelle helfen, wo es um wertvollere Elektronik geht. Potentiometer sind nun mal störanfälliger als andere elektronischen Bauteile.
Gruß
Martin