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Grundig 970
#1
Hallo zusammen,

meine Name ist Boris und ich bin 38 Jahre alt. Bin über Google in dieses Forum gekommen, da ich nach "Grundig 970" gesucht habe.

Mir ist genau dieses Radio vor einigen Tagen zugelaufen. Ich habe in den letzten Jahren Erfahrungen im Bereich des Aufbaus von Hifi--Geräten sammeln können. Allerdings habe ich immer nur Bausätze aufgebaut. Ich kann also löten und messen, aber habe kaum Erfahrung in der Fehlersuche. Einige Geräte sind auch vorhanden: Multimeter, Trenntrafo, Regelnetzteile, Frequenzgenerator, Oszilloskop, Bauteilesammlung...

Das Gerät habe ich gestern auseinandergebaut und gemerkt, dass die Sicherung defekt war. Habe die Sicherung ersetzt und dann beim Hochfahren mittels Trenntrafo gemerkt, dass der Widerstand 1,3k (2W) sehr heiss wird. Dachte er wäre defekt und habe ihn gegen 1,0k 2W getauscht. Hat aber nichts gebracht, wird immer noch heiss.

Nun benötige ich Hilfe. Woran sollte ich als nächstes arbeiten? Wovon sollte ich mal Fotos machen?

Gruß und Dank für die Hilfe.

Boris
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#2
Moin moin Boris,
willkommen im Forum, schön das du zu uns gefunden hast.
Gut das du schon mal einen Trenn Trafo hast, denn der ist Bedingung beim hantieren von Geräten ohne Netztrennung und um ein solches handelt es sich bei deinem Radio.
D.h. der Netztrafo ist nur für die Transformierung der Röhrenheizspannung verantwortlich, die Anodenspannung und die Heizspannung und somit auch die der Skalenbeleuchtung aber werden leider ohne Netztrennung generiert., d.h. dann auch äußerte Vorsicht während der Reparatur. Zwecks weiterer Sicherheitsvorkehrung ist die Benutzung einer Vorschaltlampe in der Netzeinspeisung, ratsam, denn Sie dient der Strombegrenzung, umso mehr, wenn anfangs eine Leistungsschwache ( max.25W) Glühwendellampe benutzt wird.
Bevor aber ein elektrotechnisch ungeprüftes Radio bestromt wird, sollten zumindest die wenigen Papierwickel Kondensatoren gewechselt werden, weil Sie seit ihrem bestehen zu viel Luftfeuchtigkeit aufgenommen und somit "Inkontinent" geworden sind und Netzstrom und Wasser sind ja bekanntlich keine Freunde.
Des weiteren sollten im zweiten Arbeitsgang der Becher Elko im Netzteil formiert werden, denn sonst kann er sich unbemerkt erhitzen und platzen, was dann nicht nur einen Haufen Schmutz bewirkt, auch die Klein Elkos sollten getauscht werden, denn diese sind idR ausgetrocknet und somit nicht mehr arbeitswirksam.
Du siehst also, vor der Freude kommt die Arbeit.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
Welcome!

Lade- und Siebelko prüfen / ersetzen. Ebenso den Kondensator an der Anode der EL95 und den Kondensator der an das Steuergitter der Endröhre geht. Falls vorhanden die Enstörkondensatoren im Netzteil vorläufig einseitig abknipsen. Danach ist das Radio minimalst (!!!) instandgesetzt und sollte spielen ohne Rauchzeichen von sich zu geben.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#4
Hallo, Boris,
Willkommen hier. Es ist ein Spartrafogerät, deswegen auch von mir die Warnung - nur über Trenntrafo und nur mit einer Hand anfassen.
Hier die Schaltung:

.pdf   schem Gr960.pdf (Größe: 276,27 KB / Downloads: 79)
Allerdings wenn in der Tat es um R34 - 1,3 K/2W geht, ist sehr wahrscheinlich der Elko C60 hin. Eine Formierung würde glaube ich kontraproduktiv, eher ersetzen, zumindest bei der Fehlersuche. Wenn das Problem weiter besteht, prüfe auch C54, C28, C20 und schließlich C6 -falls das Problem nur beim UKW erscheint.
Ich würde erst mit den Elkos C59 und C60 beginnen und dann wenn er wieder Heiß ist, die weiteren prüfen. Messen kannst Du, dann die Spannungen kontrollieren. Dann sehen wir weiter.
Es wird schon! Smile
Gruß,
Ivan
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#5
Hallo zusammen,
Vielen Dank für die ersten Anregungen.
Ich mache heute erst mal alles sauber. Dann gehe ich so vor wie ihr es beschrieben habt. Nun erst mal den Plan ausdrucken. ?
Ich werde weiter berichten.
Gruß.
Boris
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#6
Hallo zusammen,
Habe nun alles entstaubt und gereinigt. Habe in meiner Bauteilsammlung gesucht aber keine neuen elkos mit 50 microF gefunden. Geht zum Test auch 2 * 100 microF mit 350 V? 
Gruß.
Boris
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#7
Jo Boris die gehen, kann aber passieren, das der Netzgleichrichter (....wohl noch Selen), schneller zu riechen beginnt, weil der Ladestrom der Elkos größer ist.
Vermutlich wirst du denn Gleichrichter eh wechseln müssen, weil er eine zu niedrige Anodenspannung generiert und heiß wird.
Ein Si. GL namens 1N4007 käme als dankbarer Ersatz in Frage, ein Drahtwiderstand mit ca. 40 Ohm davor oder dahinter würde dann eine evtl. zu hohe Anodenspannung absenken.
M.f.G.
harry


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#8
Hallo zusammen,
Habe mir die Schaltung von Jogis Röhrenbude zur Regeneration von Elkos aufgebaut. Die Glühbirne hat nur kurz geleuchtet und blumige dann nur kurz. Sieht gut aus wie ich meine. Wie oft muss ich aus und einschalten, bis der elko wieder nutzbar ist? Suche mal nach den restlichen genannten kondensatoren...
Vielen Dank.
Boris
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#9
Boris, der Rest Strom dieser Hoch Volt Elkos liegen bei einer Kapazität zwischen 50-100µF bei ca. 0,5-1,5mA über Langzeit beim anlegen von ca. 300V/DC !!!! Bei weniger mA sind Sie schon teilweise ausgetrocknet und bei mehr wird's mit der Zeit gefährlich, weil sie dann heiß werden.
M.f.G.
harry


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#10
Dann werde ich morgen mal messen... Danke für eure Hilfe bislang...;-)
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#11
Hallo noch mal,
Habe heute zwei Elkos mit jeweils 80 microF eingebaut. Hatte keine 200 mA Sicherung mehr und habe dann einfach 100 mA genommen. Beim Hochfahren mit Trenntrafo hatte ich erst das Gefühl es funktioniert. Elkos hattten ca. 190V Spannung. Glühbirne ging auch an. Röhren fingen an zu glimmen. Dann wurde der bekannte Widerstand wieder richtig heiss und ich habe abgeschaltet. Wie würdet ihr nun weiter machen? Hier stehen ja einige Antworten, würde es nur gerne Schritt für Schritt machen und dann immer das Ergebnis posten...
Herzlichen Dank und Gruß.
Boris
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#12
Moin,

also wenn der heiß wird geht ein hoher Strom durch, dafür könnte verantwortlich sein:  C58, C39, C54, C28.
Probiere es erstmal im AM Betrieb.

Thommi
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#13
Hallo Thommi,
Ich hatte mit ukw gestartet. Bei LW und MW ist es dasselbe. Ich fange jetzt mal mit Kondensator an...
Gruß.
Boris
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#14
Hallo,
Habe leider nicht die richtigen Kondensatoren da. Muss erst mal was bestellen. Oder muss man die Werte nicht exakt einhalten? Was sollte ich sonst noch bestellen für eine erfolgreiche Reparatur?
Gruß.
Boris
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#15
Hallo noch mal.
Neue Erkenntnis. Habe eben wohl nur einen Kondensator gemessen und der kam auf ca. 190 V. Das rote Kabel für den zweiten Kondensator hat einen Kurzschluss zur Masse. Kabel defekt? Ich höre nun für heute auf und hoffe auf weitere Hilfe von euch. Wenn ich irgendwo Fotos machen soll, dann bitte sagen.
Danke.
Boris
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#16
Moin moin Boris,
Wickelkondensatoren, d.h. die alten Papierwickel, die unbedingt gewechselt werden müssen, und die heutigen Folienwickler, haben idR Toleranzen bis ca. 20%. Wichtig aber Sie müssen Spannungsfest mit einer Toleranz nur nach oben offen, sein. Gebräuchlich sind Sie in Röhrenradios mit mind. 400V/DC.
Bei Einsatz im AC-Eingang nur als spezielle (Sicherheitsklasse) Y oder je nach Schaltung als X-Kondensatoren mit mind. der anliegenden AC-Höhe.
Lieferanten sind für alle Kondensatoren und somit auch Elkos, u.a. unser Volker der einen Shop ( ...namens ATR) betreibt.
Hier der Link_: https://atr-shop.de/
M.f.G.
harry


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#17
Hallo harry,

danke für den Link. Werde heute noch Teile bestellen, damit ich am Wochenende weiter machen kann. Vorher noch eine Frage, da ich selbst nicht weiterkomme mit meinen Gedanken. Falls noch was anderes als die Kondensatoren defekt ist, dann würde ich das gerne mitbestellen, damit ich alle Teile beisammen habe.

Ich habe das rote Kabel am C60 abgelötet (erster Knotenpunkt oberhalb von C60, Pfad zu C60 unterbrochen, da ich dort keine Spannung gemessen habe) und messe von dort aus einen Kurzschluss zur Masse. Dies ist bei allen Schalterstellungen so außer bei "TA gedrückt". Nun habe ich den Pfad auf dem Schaltplan verfolgt und finde keinen Weg wo ich von diesem Knotenpunkt (oberhalb von C60) zu einer Masse kommen kann.
Im Schaltplan direkt darüber ist der Drahtwiederstand R34 1,3k --> keine Masse.
Der nächste Knotenpunkt links daneben führt zur EL95 auf den Pin G2, wo dann 241V anliegen sollen. --> keine Masse
Der dritte Knoten führt zu R27 1M --> auch keine Masse.
Nächster Knotenpunkt am Hauptpfad geht hoch zu R16 1k? (schlecht zu erkennen in meiner Kopie) --> keine Masse
Dann kommt die Verbindung über den Schalter "4K" zu "4L", die nach meinem schlechten Verständnis des "Schalterschachbrettes" nur bei "TA" und "UKW" geschlossen ist. Das aber erklärt mir den Unterschied im Verhalten bei "TA gedrückt = Widerstand" zu "UKW gedrückt = Kurzschluss zur Masse" nicht. Ich bin verwirrt und brauche Nachhilfe!

Danke und Gruß.
Boris
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#18
Hallo Boris.

Der grau markierte Kondensator ist es in 99% der Fälle.
Das C wird schwach leitend und der ELKO 50uF liefert die Energie zum durchschweißen

mike

[attachment=67808]
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#19
Hallo zusammen,
vielen Dank für das Bild. Werde ich als erstes tauschen!
Kann mir jemand sagen, welches Potentiometer für den Lautstärke und Klangbereich benutzt wird? Das ist extrem schwergängig und ich würde es gerne tauschen!
Gruß und Dank.
Boris
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#20
Moin moin Boris,
austauschen ist nicht so einfach, weil oft spez. Bauteil.
Schwergängige Potis aber sind idR wieder drehbar zu machen, dazu entweder Poti ausbauen zerlegen und mittels Lötkolben oder Heißluftdusche vorsichtig die Welle und Hülse/Buchse erwärmen und fleißig drehen dabei, dann Bremsenreiniger in die Hülse um Sie zu reinigen, dann wenige Tropfen Harzfreies Öl rein, die kontakte und Schleifer sowie die Kohlebahn mittels Oszillin T6 reinigen und wieder rück montieren, schon sollte wieder Dreh Freude anliegen
M.f.G.
harry


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