Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
AEG Banjo 62 ehemaliges Küchenradio
#1
Hallo

Es ist an der Zeit,neben diverser,allgemeiner Elektronikbastelei mal wieder ein Röhrenradio zu bearbeiten.Dieses Gerät wurde mir
geschenkt.

   

Es ist stark durch Kochwrasen verunreinigt und riecht nach altem Fett.Da es bis zur Übergabe noch in Gebrauch war,ist nun keine
aufwendige Fehlersuche notwendig.Die größte Herausforderung wird die Reinigung des Gerätes sein.Schwierig wird es sein,den Schallwandstoff
zu reinigen.Sonst fehlt die Zierleiste rundum.Da sind noch ein paar Fragmente von übrig.Ich werde mir da noch was einfallen lassen.

   

Technisch werden die üblichen Kondensatoren erneuert,Potis und Kontakte gereinigt und die Röhren geprüft.Interessant ist das separate
Chassis mit Netzteil,AÜ und Gleichrichtung,welches über Steckverbinder von Hauptchassis abkoppelbar ist.

   

Da werde ich in den nächsten Wochen mal dran schrauben.
Grüße aus dem Rheinland
Roman

Zitieren
#2
Hallo Roman,
die Steckverbinder bei diesen AEG und den baugleichen Telefunken machen gern mal Probleme, vor allem da wo die 2 Leiterplatten aufeinander gesteckt sind. Ich hatte bisher noch keinen (!) dieser Gleichrichter der noch funktionierte. Auch der Netzteil-Elko wird wahrscheinlich müde sein, ist eine Fummelei in dem Spalt...

Alfred
Zitieren
#3
Hallo zusammen

In den letzten Tagen habe ich mal ein bischen an dem Radio weitergemacht.Einige Kondensatoren wurden erneuert und das Chassis
grob gereinigt,Tastatur und Potis mit Oszillin behandelt. Selenröhre und Becherelko habe ich dringelassen,da O.K.

Die Röhren wurden mit dem Euratele 2.2 geprüft,soweit in Ordnung.Die ECC 85 hatte Luft gezogen und wurde weiß.
Die ECL 86 ist grenzwertig in der Emissionsprüfung,funktioniert aber noch ganz passabel.

Dann wurde das Chassis mit externem Lautsprecher und Wurfantenne langsam ,unter Beachtung des Anodenstromes, hochgefahren.
Die Stromaufnahme liegt insgesamt bei AC RMS um 250 mA , Anode DC 66mA bei UKW,sonst etwas darunter.Trafo,GR und Becher bleiben
kalt bis handwarm.
Es funktioniert so weit ganz gut,nur sind mir zwei Dinge aufgefallen:

Das Gerät bleibt auf der Spannungswählerstellung 240V aus,demnach eine Unterbrechung der letzten Trafoteilwicklung primär.
Optisch ist nichts zu erkennen,der Spannungswähler hat Durchgang.Möglicherweise muß ich die Lötstelle am 220V Abgriff mal
überprüfen,denn ich glaube nicht wirklich an eine Unterbrechung der Wicklung,da 240 V nie eingestellt war.

Die zweite Sache: Kurzwelle ist tot.Man hört nur das obligatorische Geprassel ,als ob kein Sender eingestellt ist.
Der Antennenanschluß ist auf Außenantenne geschaltet, M und L funktionieren sogar sehr gut.

Optisch ist  nichts zu erkennen.(keine Spulendrähte ab,Tastaturkontakte haben alle Durchgang in der entsprechenden Schaltstellung)
Anzumerken wäre noch,daß das Gerät mit einer Kurzwellenlupe über die UKW-Skala ausgestattet ist.

   
   
   
Grüße aus dem Rheinland
Roman

Zitieren
#4
Weiter gehts. Heute ging es erstmal auf Fehlersuche.Warum funktioniert die Kurzwelle nicht.Relativ schnell stellte sich heraus,das die
Kurzwellenlupe,die sich im UKW-Kästchen befindet,einen Schluß gegen Masse hat. Die Anschlußlaschen C und D waren (versehentlich?)
zusammengelötet worden.Siehe rote Linie auf dem Schaltplanausschnitt.Da das Gerät offensichtlich technisch unberührt war,hat es wohl
noch nie auf KW funktioniert.Nach Auftrennung der Lötösen C und D am UKW-Kästchen konnten ein paar Sender schwach empfangen
werden.Nachdem ich dem Radio noch eine andere ECH 81 eingesetzt habe,empfängt es auf allen Bereichen richtig gut.

Das untermauert auch die Aussage,das beste Röhrenprüfgerät sei das Radio selbst.Die alte ECH81 hatte noch brauchbare Emissionswerte
gehabt.Und es war kein Sockelkontaktproblem.

   

Als nächstes mußte das Problem mit der defekten 240V Teilwicklung gelöst werden.Aber es gibt zwischen der 220V und 240V-Anzapfung
keine Verbindung mehr.Die Kupferlackdrähte sind bis an den Trafo heran in Ordnung.
Wenn ich das Radio am Stelltrafo auf ca 225V laufen lasse,stimmen die Spannungswerte von Heizung und Anode einigermassen.
Bei kurzzeitiger Erhöhung auf 235V,wie bei uns (in unmittelbarer Nähe der Trafostation) i.d.R anliegen,fließen fast 75mA und der Gleichrichter
wird schnell sehr warm.Evtl. werde ich einen Vorwiderstand einbauen oder einen Vorschalttrafo einsetzen.Die Heizspannung liegt bei 6,5V RMS.

   
Grüße aus dem Rheinland
Roman

Zitieren


Gehe zu: