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GRAETZ Hostess 1408
#1
Hallo Freunde,

Neulich habe ich für wenig Geld eine Hostess erworben. Das ist nun wirklich nicht mein Sammelgebiet, aber sie sah so süß aus und da konnte ich nicht widerstehen. Marcello hatte sie bereits 2016 in seinem Beitrag über seine Truhe GRAETZ Scerzo gezeigt aber nicht beschrieben. Das will ich nachholen:

Hersteller: GRAETZ

Typ: Transistorempfänger mit Synchronuhr
Modell: Hostess 1408
Baujahr: 1965 / 1966
Transistorbestückung: AF121, AF125, 3 x AF126, 2 x AC126, AC125, AD139
Stromversorgung: Netzspannung
Wellenbereiche: LW. MW, KW, UKW
Bedienelemente: Unter der Uhr: links: An/Aus/Weckfunktion, rechts: Weckzeit stellen
                            Taste ganz links: Uhrbeleuchtung
                            Knöpfe rechts: Lautstärke, Tonblende und Senderwahl
                           
Gehäuse:  Holz, Nussbaumfurnier
Abmessungen (BxHxT): 37 x 11 x 15 cm
Gewicht: 3 kg

Zunächst das Schaltbild, unterteilt in 3 Blöcke:

           

Ohne hier im Detail auf die Schaltung einzugehen, möchte ich doch darauf hinweisen, wie kompex insbesondere die Schaltung des ZF-Verstärkers war.  Man sieht, welch diffizile Neutralisationsmassnahmen bei Verwendung von Germanium Transistoren erforderlich waren, um die Verstärkerstufen vom Schwingen abzuhalten. Das beeindruckt mich immer wieder!

So sieht meine Hostess aus:

   


Leider fehlt das Knöpfchen zur Weckzeiteinstellung. Ob wohl jemand von Euch so ein Knöpchen in der Kiste zu liegen hat? Ich werde mal eine Suchanzeige aufgeben.

Hier zwei Bilder der Uhr ohne und mit Beleuchtung:

       

Die Uhr hat noch die alten Leuchtzeiger... die allerdings auch nach vorheriger intensiver Beleuchtung nur noch wenig nachleuchten.

Die Rückansicht:

   

Die Umschaltung von Radio auf TA/TB - Betrieb erfolgt nicht durch ein Bedienelement an der Front, sondern durch den kleinen weißen Umschalter auf der Rückseite. Der metallische Knopf oberhalb des Schalters ist der Uhrzeitsteller.

   

Nach Abnahme der Rückwand sieht man, wie eng es in dem Gerät zugeht.

   

Nach Lösen der 4 Bodenschrauben, die gleichzeitig als Stellfüße dienen, kann das Chassis komplett nach vorn aus dem Gehäuse gezogen werden.
So sieht das Chassis von oben aus:

   

Das folgende Bild zeigt die Eintakt-NF-Endstufe.  Eine Darlington-Stufe bestehend aus  einem AC126 und einem AD139 als Leistungsverstärker.

   

In der Spannungsversorgung findet ein Brücken-Selengleichrichter B30C400 Verwendung. Ursprünglich war dort eine Selenbrücke in Plastikgehäuse verbaut, die durchgebrannt war. Glücklicherweise hatte ich noch so eine Brücke im Metallgehäuse.

   

Abschließend noch ein Bild das Synchronmotors:

   

Abgesehen von der Selenbrücke waren in dem Gerät sämtliche kleinen Elkos defekt. Alle hatten ihre Kapazität verloren, woraufhin das Gerät nach Ersetzen der Selenbrücke bei korrekter Betriebsspannung trotzdem zunächst nur leise wisperte.

Nach Ersetzen der Elkos funktionierte das Gerät zwar besser, verzerrte aber immer noch etwas. Der Grund lag in schlechtem Kontakt der NF-Transistoren in ihren Steckfassungen. Nach mehrfachem Herausziehen und Hineinstecken der Transistoren war die Kontaktgabe wieder in Ordnung.
Das Gerät funktioniert sehr schön und der nach oben gerichtete Lautsprecher liefert einen erstaunlich guten Klang.

Ein richtiger Hingucker, vor allem wenn die Uhrbeleuchtung angeschaltet ist ... wenn bloß der Knopf nicht fehlte!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#2
Danke fürs Zeigen und

(12.11.2019, 00:08)radioljub01 schrieb: ...
Ohne hier im Detail auf die Schaltung einzugehen, möchte ich doch darauf hinweisen, wie kompex insbesondere die Schaltung des ZF-Verstärkers war.  Man sieht, welch diffizile Neutralisationsmassnahmen bei Verwendung von Germanium Transistoren erforderlich waren, um die Verstärkerstufen vom Schwingen abzuhalten. Das beeindruckt mich immer wieder!
...

genau so beachtenswert ist die NF-Auskopplung beim Ratio-Detektor. Findet man so auch eher selten, hat aber manchmal den Vorteil, dass man mit weniger ZF-Resten in der NF rechnen muss. Scheint hier aber nicht der Fall zu sein, weil die Verbindung der beiden 270p Kondensatoren direkt nach den Dioden über eine Drossel "hochgelegt" wurde. Üblicherweise wären die Kondensatoren nach Masse geschaltet und würden ZF-Reste nach den Dioden gut unterdrücken können.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#3
Vollkommen richtig! Leider fehlt mir die Zeit und die Kenntnisse für eine detaillierte Schaltungsanalyse/ - beschreibung.

Überraschend finde ich - neben anderen Details -, dass der 4,7nF Kondensator von der Regelleitung das 2. AF126 auf die Mitte des Ratiodetektors geht. Aber wenn man hier erst einmal anfängt...

Ich muss auch gestehen, dass bei diesen komplexen Schaltungen meine Radiokenntnisse an ihre Grenzen stoßen. Da sind andere Leute gefragt wie z.B. unser früherer GRUNDIG Entwickler Mike Jordan.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#4
Eigentlich ein sehr schönes Radio! Das würde ich mir auch neben das Bett stellen! Ich gestehe, ich bin kein Liebhaber von großen LED Anzeigen, gerade bei Uhren finde ich solche mit Zeigern oder Rollziffern deutlich interessanter! Erstaunt war ich letztens bei einem Fernsehbericht, daß gerade die jüngere Generation bei Uhren mit Zeigern Probleme hat die richtige Zeit abzulesen! Eigentlich schockierend, aber das gleiche Problem stellt sich auch beim Ablesen von Multimetern mit Zeiger. Ich hatte letztens eine Nachwuchsgruppe im Ortsverein, eieiei ... das war gar nicht lustig. Ich habe für die Ausbildung dort vor langer Zeit extra eine Ladung VM3 von Mellenbach organisiert, weil ich der Meinung bin das gerade mit solchen Instrumenten bewusster, überlegter eine Messung erfolgt. Aber wir mussten tatsächlich erstmal eine Einweisung zur Ablesung von Werten auf einer Analogskale geben!!! Bei Leuten um die 30, zum Teil mit Studium!

Gib uns bitte mal die Maße des fehlenden Knopfes damit wir danach suchen können. Zur Not ginge vielleicht auch eine Nachfertigung auf der Drehbank.

Gruß Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#5
@Bernhard, guckst du bitte hier
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#6
Ja Bernhard, ich bin Kriegskind und mir sagen analoge Uhren auch mehr als digitale.

Mein alter Studienfreund schrieb mir kürzlich aus Georgia, dass es in den USA eine Studie an Grundschulen gegeben habe, bei denen Kinder gebeten wurden, die Zeit von einer Zeigeruhr abzulesen. Das Ergebnis war etwas enttäuschend. Ich nehme aber an, dass das nicht spezifisch für die USA gilt, sondern ein weltweites Phänomen ist. Die Digitalisierung der Welt schreitet fort.

Die Maße des Knöpfchens hatte ich in einer parallel in diesem Forum eingestellten Suchanzeige angegeben:

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid164840

Form: Kegelstumpf
Kleinster Durchmesser: 9mm
Größter Durchmesser: 12mm
Lange: 15mm
Bohrung; 4mm
Lochtiefe: 11,5mm
Made: M3
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#7
Hallo Berhard,

mich wundert nichts mehr.
Bei Radio Bonn Rhein-Sieg werden derzeit Reisen "verlost".
Der Anrufer muß drei oder vier Fragen richtig beantworten und darf dann nach Malle fliegen.

Die Frage war" Auf welchem Kontinent liegt Kenia?"
Die Antwort der Dame dann "In Südamerika".

Als der Freund unserer großen Tochter bei uns war, zeigte ich auf unsere analoge Küchenuhr. Sie zeigte gerade 22:10 Uhr an.
Ich sagte ihm, dass das die freundliche Uhrzeit ist und er konnte damit nichts anfangen.
Daraufhin sagte ich ihm, schau mal in Uhrenkataloge, dort wird bei analogen Uhren immer 10:10 Uhr angezeigt und niemals 08:20 Uhr, denk mal an Smilies.
Er schaute mich an wie ein Auto.

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#8
Lieber Harald.
Wunschgemäß eine kurze Erklärung.
Wenn im Schaltbild nicht zwei Fehler wären , hättest Du sicher erkannt was der 4700pF macht. Die Deemphasis“ (wenn auch nicht Normgerecht)
Die 3 Drosseln, sollten dich an das Problem „96,3 MHz“ im DDR -Modell erinnern.

Gruss hans,  alias mike jordan
 
[attachment=69004]
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#9
Lieber Hans,

hinterher ist zwar jeder schlau (Du kennst das Zitat), aber ich hatte mich wirklich einen Moment gefragt, warum der 10k hinter der OA90 parallel zum 3k liegt, obwohl es doch viel logischer wäre, wenn er zur Basis des 2. AF126 ginge. Die Zeitkonstante von 50ms (10k mit 5µF) wäre ja auch nicht dumm. Aber ich habe mich nicht getraut, auf der Linie weiterzudenken.

Klar, die erwähnten 4,7nF gehen dann auf den NF-Referenzpunkt.

Oh, ja die verreckte 10,7 x 9. Oberwelle. Sakrament, da ist sie wieder!

Danke Dir Hans!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#10
Nachtrag:

Es erstaunt mich immer wieder, dass man es geschafft hat, die durch die nichtlinearen Kennlinien der Dioden im Ratio-Detektor entstehende 9. Oberwelle von 10,7MHz (=96,3MHz) trotz des relativ geringen Abstands (ca. 12cm) vom Antenneneingang fernzuhalten.

Man hatte schon einen guten Grund, das Demodulator-Kombifilter mit seiner gesamten Beschaltung in einer Abschirmbox unterzubringen und auf der Leiterseite der Gedruckten Schaltung zwischen diesem Filter und dem HF-Eingang viele massive Massebahnen vorzusehen.

       

Die im Schaltbild nicht bezeichneten Drosseln sind übrigens VALVO Breitband-Drosseln. Eine wurde im oberen Bild rot eingekringelt, die zweite liegt im Bild hinter dem Kombifilter, die 3. sitzt innerhalb des Filters. Das Schaltbild wurde bereits gemäß Vorschlag von Hans korrigiert.

   

Bei kapazitiver Beschaltung mit 1 nF erhält man ein Dämpfungsmaxium um 100MHz. Geschickt!

   
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#11
Ja Harald.
In dem Ratio-Baustein mit den Prints, die oben am Becher kontaktiert sind und dem Unterbecher
(auch weiter vorne im ZF-Teil)  steckt enorm viel Können ind Wissen der Graetz Entwickler.  
Meint ein Kollege. Da geht nichts wie: ich denke oder ich glaube!
hans ,
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#12
Graetz ist immer für eine Überraschung gut. Schaut euch mal den Graetz Danza/Page, ein UKW/MW Kleinsuper-Röhrenradio mit EF85, EC92, EF89, EABC80 und EL95 an. Da hat Graetz auch den "UKW-Tuner" mit EF85/EC92 trickreich als Reflex-Schaltung die EF85 als HF-Vorstufe und erste ZF-Stufe benutzt. Für MW dann die EF85 nur als HF-Vorstufe und die EC92 als selbstschwingende Mischstufe. Auch alles "hübsch" verdrosselt, damit nicht alles schwingt.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#13
Frank (Tubefan) hat mir die kleinen Knöpfe gedruckt. Um genug mechanische Stabilität zu erreichen, hat er sie etwas größer gefertigt, als die Originale. So hat man mehr Fleisch für die Madenschrauben. Ersetzt man beide Knöpfe fällt das natürlich überhaupt nicht auf.

Zusätzlich hat er mir 2 Knöpfe mit eingelagerten M3 Muttern gegossen. Wie ich das im Moment sehe, haben die Knöpfe ohne Mutter bereits genug Stabilität, um den Druck der Madenschrauben aufzunehmen. So sieht das im Moment aus:

   

Ich werde die Knöpfe noch etwas überschleifen um die Rillen zu glätten und abschließend mit REVELL-Farbe "hellgrau" No. 32371 lackieren.

Vielen herzlichen Dank an Frank für seine Mühe!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#14
Ich möchte Euch doch nicht das Endergebnis vorenthalten.

Einer der von Frank gedruckten Knöpfe mit einliegender M3 Mutter wurde letztendlich doch auf das korrekte Maß heruntergeschliffen, dann mit 400er Ölschleifpapier geglättet und zum Schluss mit REVELL Seidenmatt SM 32371 lackiert. Die Farbe ist einen Tick zu hell. Wenn ich mal Lust habe, mische ich SM 32371 mit dem etwas dunkleren SM 32374. Dann müsste man den Farbton exakt hinbekommen. Ist aber auch so schon nicht übel:

       
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#15
Hallo Harald,
sieht gut aus. Wenn du die Knöpfe noch soweit ablaufen lassen hast dürfte nicht mehr viel Material übrig sein, das war sehr knapp mit der Mutter.
Zum drucken wird sowas dann schwierig da die Software dann keine ganze Bahn mehr dazwischen bekommt, daher habe ich die aufgedickt.
Aber wenn es so noch hält ist es ja gut.
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#16
Hallo Frank,

ja, das hat mich natürlich auch gesorgt. Ich habe den Knopf so lange abgeschliffen, bis ich den Umriss der Mutter durch das Material schimmern sah. Das war auch der Moment, in dem die Abmessungen präzise stimmten. Dann habe ich vorsichtig eine sehr kurze Madenschraube hineingedreht - natürlich nicht extrem fest angezogen- und der Knopf hat die Achse mitgenommen.

Ich denke, dass ich für den Dauergebrauch noch eine Fläche auf die 4mm Achse feilen werde. Dann besteht noch weniger Gefahr, dass der Knopf beim Drehen durchrutscht. Noch schöner wäre natürlich ein Gewindeloch.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#17
Hallo Harald,

sehr ansprechendes Gerät und mal wieder eine tolle TEAM Arbeit.

GRATULATION.

Die Schrauben sind aber eher häßlich.
Macht es Sinn, sie herauszudrehen und mit einem Glaspinsel zu reinigen?

Viele Grüße und viel Spaß mit dem schönen Gerät

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#18
Ja, wieder einmal ein Beweis für die Hilfsbereischaft der Kameraden in diesem Forum! Kaum äußert man einen Wunsch, schon springen ein paar Leute auf und bieten Hilfe an.

Die Schrauben sehen in der Tat grausig aus. Die werde ich mal durch den Glasperlenstrahler schicken. Glasfaserpinsel sind mir ein Graus. Da hat man hinterher immer irgendwo in der Haut ein winziges Faserbruchstück zu sitzen, das einen piesackt.

Vielleicht nehme ich auch neue vernickelte oder verchromte Linsenkopf-Schrauben. Im Karlsruher Rheinhafen gibt es einen Laden

https://www.schrauben-jaeger.de/de/home/startseite/

der verkauft die Schrauben per Stück.... notfalls auch eine einzige + Mindermengenzuschlag, versteht sich!  Ja ja, im Ländle wird nichts verschwendet!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#19
Hallo Radiofreunde,

animiert von Haralds Hostess Thema habe ich auch meine Hostess aus dem Regal hervorgeholt.
Ich habe die schon länger und konnte mich erinnern das sie spielte, und siehe da sie tut es auch jetzt noch.
Also erstmal reinigen und danach soll sie aufs Nachtkästchen.

Nun merke ich das die Uhr nicht funktioniert. Nichts ausser der Beleuchtung.
Zeiteinstellen möglich aber sehr hackelig an dem Knopf an der Rückseite.
Weckzeiteinstellen geht gar nicht. Verstellachse ist fest.

Erstmal Chassi ausgebaut und sehe was Harald auch festgestellt hat, es ist alles sehr eng in dem Gerät.
Ich entschied die Uhr ausbauen.

Knöpfe und Tasten gingen leicht ab so auch die Frontscheibe bzw. die Skalenscheibe.

Da ist nun die Uhr, obwohl die 4 Schrauben entfernt wurden ist sie nicht zu entnehmen.

   

L. Spr. muss auch weg, der ist  mechanisch vom Chassi entkopellt mithilfe Gummiringe und Spezialschrauben.
So auch nicht in allen Radios zu sehen.


.jpg   1.1.jpg (Größe: 30,9 KB / Downloads: 315)  
.jpg   ojvjnvoödvbmb.jpg (Größe: 31,71 KB / Downloads: 317)

Da es so eng gebaut ist kommt man an die Lötstellen der Verbindungsdrähte kaum dran.
Da fällt mir auf das sich schon jemand daran zu schaffen gemacht hatte in dem etliche Drähte gekappt waren.

         

Nach lösen derer konnte ich die Uhr etwas heraus ziehen und mühsam den Schalter Ein-Aus abschrauben wonach Die Uhr entfernt werden konnte.

4 "Stelzen" angebracht so das sie mit Zifferblatt nach unten gestellt wurde.

   

Ich stelle fest:
1- Motor dreht nicht weil festsitzt aber Elektrisch Ok. Also Spule hat durchgang und auch Magnetfluss ist da. Mit einer sehr spitzen Ahle konnte ich den Rotor anstossen, mit und mit begann er zu drehen und plötzlich schnurrte er los. Da war wohl  verharztes Öl das Problem.

   

Habe kurz laufen lassen und die Zeiger, besonders der Sek. Zeiger wurde schön flott.
Denke das Uhrwerk ist OK aber es müsste wohl gereinigt und geölt werden.
An solch filligrane Zahnräder traue ich mich nicht dran, Beruflich hatte ich mit ganz anderen Kaliber zu tun.


2- Deswegen war Zeiteinstellen schwer und hakelig.

               


Da die Zeiger nur in einer Richtung zu verstellen sind wurde wohl zuviel Kraft angewendet, wohl auch in der falschen Richtung, und der schrägzahnige Ring wurde zerstört.

Das ist der Verstellknopf mit einer kleinen / Nase, Zahn, / der den nun kaputten, Ring drehen sollte.

         

Dazu muss ich mir was einfallen lassen, so nah wie möglich am Original und funktionstüchtig.

3- Weckzeit nicht verstellbar weil Zwischenzahnrad / aus Pertinax /auf Achsstumpf festsitzt.
Rostbefall.

               

Wurde 2 Tage mit Caramba behandelt aber noch nicht lose.

Wann und wie es weiter geht werde ich berichten

Jede Hilfe wird dankbar angenommen.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#20
Hallo Marcello,

da hatte ich ja anscheinend noch Glück mit meinem Gerät.

Bei mir wollte die Uhr anfangs auch nicht anlaufen. Ich habe die Lager dann mit einem industriellen Reinigungsspray gereinigt (hatte ich mal von Norbert_W bekommen), um das verharzte Fett herauszuwaschen. Nach der Trocknung habe ich die Lager mit Knochenöl geölt und den Motor leicht angestupst. Seitdem läuft die Uhr.

Was mir noch auffiel war die Tatsache, dass die Uhr nach dem Einstecken des Netzsteckers manchmal versuchte verkehrt herum zu laufen. Irgendwo gibt es da ein kleines Hebelchen, das bei Rückwärtslauf einen Anschlag berührt und umklappt, wodurch sich dann wieder die korrekte Laufrichtung einstellt. Wenn das Hebelchen nicht umklappt, läuft die Uhr in der verkehrte Richtung weiter. Erst nach mehrfachem Ziehen und Stecken des Netztsteckers läuft die Uhr dann wieder richtig herum.  

Die Achse zum Stellen des Weckers ist bei mir zwar schwergängig, wird aber noch vom Knöpfchen mitgenommen. Allerdings funktioniert der Wecker nicht, da der Microswitch nicht umspringt. Da muss ich auch noch einmal dran.

Ein Problem ist in der Tat das stirnverzahnte Plastikrad zum Stellen der Uhr. Bei mir hatte es einen Riss, der aber noch nicht sehr weit auseinanderklaffte. Ich habe LOCTITE hineinlaufen lassen und bisjetzt hält es.

So blieb mir der hakelige Ausbau der Uhr bisher glücklicherweise erspart.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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