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MENDE 147W
#21
Hallo Bodo,
auch von mir ein herzliches Willkommen. Du bist hier bestens aufgehoben und bekommst garantiert Hilfe für Deine Projekte. Viel Spaß.
LG aus Schwerin, Holger
Smiley47
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#22
Nachdem der Mende 147W vom Klammi nun schon fast 4 Jahre das Radiozimmer zierte, habe ich ihn noch einmal hervorgekramt und nachgesehen, was ich damals eigentlich nach dem schönen Sammlertreffen in Salzmünde damit gemacht hatte. Hatte schon ganz vergessen, dass ich die damalige Reparatur nicht zu Ende geführt hatte, sondern alle potentilell defekten Kondensatoren nur einseitig abgelötet und neue Kondensatoren eingebaut hatte. Daraufhin lief das Gerät damals zwar, aber als ich es neulich einschaltete, kam nur fürchterliches Krachen.

Also wurden die neuen Kondensatoren nun ordentlich in den alten Hüllen versteckt und alle Schalterkontakte geputzt.

Nun lief das Gerät zwar, aber es gab doch 2 Punkte, die mir Rätsel aufgaben:

1. Der Sperrkreis

Auf der Rückwand steht ja, daß in der Stellung "0" des unteren Schwenkschalters der Sperrkreis ausgeschaltet ist. Dem widersprach aber meine Beobachtung, dass auch in dieser Stellung die Einstellung des MW - Knopfes (oben, 200 m) bei MW eine Auswirkung auf den Empfang hatte. Sollte ja eigentlich nicht so sein, wenn der Sperrkreis wirklich ausgeschaltet ist.

Zunächst einmal ein paar Bilder von der Außenansicht des sehr aufwendig gebauten Sperrkreises.

           

Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe den rückwärtigen Deckel geöffnet. So sieht es innerhalb der Schachtel aus:

   

Und hier mit Bezeichnung der Komponenten und Stromlauf:

   

Das Signal wird von der Antenne kommend zum unteren Umschalter geführt. Steht dieser in Position "0", so wird der LW - Kreis umgangen, und eine Drahtbrücke verbindet den angewählten Schaltkontakt "0" direkt mit dem zentralen Kontakt des oberen Schalters. Mit diesem kann man dann auswählen, ob der komplette MW-Kreis im Strompfad liegen soll, oder nur ein, über die 2 Anzapfungen ausgewählter Teil.

Der MW - Kreis liegt also immer im Strompfad, unabhängig von der Schalterstellung.

Und hier das Schaltbild von A.R.T., wie man es im Netz findet

   

Dort sind die Verbindungen des Sperrkreises so gezeichnet, dass es wirklich in einer bestimmten Schalterstellung ein direkte Verbindung vom Antenneneingang zum Empfängereingang gibt. Nämlich dann, wenn beide rote Pfeile nach unten gerichtet sind. Offensichtlich stimmt also das Schaltbild nicht. Der Zeichner hat sich durch die Beschriftung am Sperrkreis irritieren lassen und die Verbindungen entsprechend gewählt.

Hier ist das korrigierte Schaltbild:

   

In Stellung "0" des unteren Schalters ist der LW - Sperrkreis nun wirklich unwirksam - nur ein Ende ist angeschlossen. In den Stellungen "1" und "2" kann man über die Anzapfungen auswählen, wie der LW - Sperrkreis eingeschleift werden soll.

Mit dem oberen Schalter kann man die Art der Einschleifung des MW - Sperrkreises wählen - man kann ihn aber nicht umgehen.

Erstaunlich finde ich den Kapazitätshub der Quetscher - Trimmkondensatoren mit Glimmer - Dielektrikum: 50 ... 1000 pF!

Da ich das Sperrkreis - Kästchen nun schon einmal geöffnet hatte, hat mich der Wert des unten querliegenden Kondensators gewundert. 165 pF anstatt der im Schaltbild angegebenen 150 pF. Da er sowieso defekt war, habe ich einen neuen 170 pF Glimmerkondensator eingesetzt.

2. Der neben dem Drehko liegende Trimmkondensator

   

Dieser Kondensator dient der Skaleneichung auf MW (Auf LW hat er kaum Einfluss). Nachmessen ergab, dass weder der Rotor- noch der Statorbelag mit den Anschlüssen Kontakt hatte. Ein übliches Problem bei Trimmern dieses Alters. Glücklicherweise gab es vor einiger Zeit in der GFGF Funkgeschichte einen Beitrag, in dem die Kapazitätswerte der HESCHO - Trimmer anhand des Typenaufdrucks identifiziert werden konnten:

   

Im vorliegenden Fall: KO 2497! Also 5 - 30 pF. Hatte ich noch in den Vorräten und so liess sich der MW - Bereich auch wieder abgleichen.

Zum Abschluss das Schaltbild mit allen Korrekturen:

   

Die Arbeiten an diesem Gerät sind damit abgeschlossen. Schmuck sieht er aus!

   
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#23
Ja, der gefällt mir auch außerordentlich gut!
Gruß Nad

Ein Leben ohne Röhren ist möglich, aber sinnlos!
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#24
Hier noch die Werbung:

   
Quelle: Mende-1937-Der-naturwahre-Ton

Diese besondere Art der Skala wurde Mende-Polygonskala genannt

Nette Grüße - Alfons
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#25
Hallo

Zum Werbeprospekt hätte ich da mal eine Frage:

Dort steht in der Überschrift :  "2 Röhren und 1 Hilfsröhre"

Welche ist denn die Hilfsröhre ? Da ist doch ein für Einkreiser üblicher Röhrensatz drin.

Ist da evtl. die Gleichrichterröhre mit gemeint,weil es da alternativ auch Selengerippe gibt?
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#26
Hallo Roman,

wie Du schon vermutest, mit der Hilfsröhre war die Gleichrichterröhre gemeint. Das ist in der Werbung ehrlicher.

Hätte man "3 Röhren" geschrieben, hätte das zwar eindrucksvoller geklungen, da es den Anschein erweckt, man hätte den Empfangsteil mit 3 Röhren ausgerüstet. Aber MENDE war halt ehrlich.

Es verhindert auch einen Konflikt mit der Angabe der Röhrenzahl in reinen Gleichstromgeräten, die ja keine Geichrichterröhre haben.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#27
(25.08.2023, 23:20)Alfons_L schrieb: Diese besondere Art der Skala wurde Mende-Polygonskala genannt

Hallo Alfons,
Danke für den schönen Prospekt!

Den Namen "Mende - Polygonskala" hatte ich noch nie gehört. Wieder etwas gelernt!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#28
Hallo Harald.
Danke für Deine Rückmeldung !!!!  Ist schon ein paar Jahre wieder her - auch Jahre, in denen ich nichts weiter an dem schönen Gerät gemacht habe.
Doch ....  ich habe alles auseinandergenommen und das Gehäuse schön aufgearbeitet.
Jetzt bin ich aber wieder dran (hatte noch ein Nordmende Fidelio zwischen den Fingern und zudem soeben noch ein Nordmende Tannhäuser erworben, welches nach dem Typ 147W dran ist.
Die ersten 9 Kondensatoren sind ausgetauscht, bzw. erneuert worden; so habe ich u.a. den 2x 1uF-Topf auf dem Chassis zwar dringelassen, aber den einen (einzelnen) Masse-Kontakt abgelötet und dann eben zwei neue 1uF-Kondensatoren eingesetzt.
Erste Frage dazu: Der Becherblock hat 4 Anschlüsse - drei Anschlüsse nebeneinander (oder übereinander - wie man will)  und einen alleine gegenüber der drei anderen. Den Alleinigen identifiziere ich als Masse; den gegenüberliegenden (oberen) -, wie auch den mittleren Anschluß , kann ich vom Schaltplan her zuordnen. Soweit - so schön. Der untere Anschluß, an dem der 5500pF, der 130KOhm, so wie der 80KOhm angeschlossen sind hat aber lt. Schaltplan keine Verbindung zu dem Becher. Ist das nur ein Lötpunkt, ohne weitere Funktion, oder habe ich da was übersehen ?

Und noch eine zweite Frage: die beiden 10nF-Kondensatoren - ist ja ein Doppel-Kondensator mit drei Anschlüssen, bei dem zwei Anschlüsse intern verbunden sind - können doch entfallen, wie ich hier gelesen habe. Ersatzlos ??

Übrigens - Wenn alles fertig ist und ich ein TA-Signale verstärken kann, dann überlege ich noch ein umgebautes EM34-Magisches Auge zur LED-Anzeige unten in das Gehäuse einzubauen. Ich verspreche mir davon, dass das Mende damit noch spektakulärer aussieht.
Was meint ihr ?
Viele Grüße  , vy73
Bodo
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#29
Hallo Bodo,

der MENDE 147W steht bei mir zusammengebaut im Regal und so kann ich schlecht nach der Lötösenbelegung des 2 x 1 µF Blocks schauen, es sei denn, ich zerlege das Gerät. Geht im Moment schlecht, da der Arbeitstisch belegt ist.

Ich würde aber davon ausgehen, dass die eine Lötöse wirklich nur als Verdrahtungsstützpunkt fungiert.

Zu der Idee eines Einbaus einer zusätzlichen Beleuchtung / Magisches Auge / LED äußere ich mich mal lieber nicht. Ich lasse die Geräte lieber im Originalzustand. Aber das macht jeder wie er mag...

73 de DL7MG
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#30
Hallo Harald.
Confused Magisches Auge - Ja, ich verstehe.
Nein - Danke Dir für die Einschätzung. An sich kann es nur so sein; denn wenn ich die Komponenten mit dem Schaltplan vergleiche, dann gibt es bei dem Triumvirat keinerlei Verbindung zu dem Becher. Aber eben das hatte ich so noch nicht in den anderen Geräten - da lag der Lötpunkt irgendwo auf einer ,mehr oder weniger' langen Anschlußleiste völlig separat und eben nicht an einem Becher.

Und die beiden 10nF-Kondensatoren auf der Sekundärwicklung des Netztrafos ? Können die ersatzlos wegfallen, wie in einem Beitrag als Trafo-Killer beschrieben ? Habe ich so auch noch nicht zwischen Trafo und Gleichrichter gesehen; wird aber in dieser Form wohl auch speziell in Verbindung mit der Gleichrichter-Röhre stehen. Deshalb habe ich es eben noch nicht gesehen, da ich bisher nur mit jüngeren Geräten und deren Selen-Gleichrichter zu tun hatte.
vy73
Bodo
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