23.11.2019, 22:18
Hallo liebe Radiobastler,
Vor ca. einer Woche bin ich ziemlich unverhofft zu einem Tannhäuser 10E153 gekommen.
Klar, interessiert hatte mich das Gerät schon seit dem ich vor ca. 2 Jahren Peters (Peter-MV) Tannhäuser wieder spielbereit gemacht hatte.
Aber entweder waren sie immer zu teuer, oder zu weit weg.
Letzte Woche wurde aber ein Tannhäuser hier im Forum von Thorsten S. (der weder Radiosammler noch Bastler ist), günstig angeboten und in der Nähe (ca. 80 Km) war es auch. Er berichtete, das das Gerät schon lange abgedeckt in einer Scheune gestanden hat.
Der Thorsten hat sich natürlich im Vorfeld über die Preise, die in einschlägigen Portalen aufgerufen werden, informiert und fand einige davon recht utopisch.
Ihm war auch wichtiger, das das Gerät erhalten bleibt und spielbereit gemacht wird und aus diesem Grund ist es auch nicht bei Ebay o.ä. eingestellt worden.
Also wurden wir uns Handelseinig und der Tannhäuser wurde mit dicken Schaumgummiunterlagen auf meinen Anhänger verzurrt, der Luftdruck der Anhängerreifen auf ein Minimum reduziert, vorsichtigste Fahrweise ausgeübt und somit ist er Wohlbehalten bei mir angekommen.
Zuerst aber mal einige technische Daten:
Hersteller: Stern-Radio Staßfurt
Typ: Tannhäuser
Modell: 10E153
Baujahr: ca. 1955
Röhrenbestückung: 13: EC92 EC92 ECH81 EF85 EF86 EABC80 ECC81 EL84 EL84 EL84 EM11 EZ80 EYY13
Stromversorgung: Wechselstrom 110, 127, 220, 240 Volt
Wellenbereiche: Langwelle, Mittelwelle, 2x Kurzwelle und UKW
Gehäuse: Holz
Besonderheiten: Tonbandgerät MTG25-1, Plattenspieler 3 Tourig, elektrische Deckelöffnung mit Endabschaltung
Abmessungen: 1450 x 955 x 500 mm
Gewicht: 116 Kg
Lautsprecher: 4 (9 Watt)
Neupreis: 3285.00 DM
Die Angaben zur Röhrenbestückung in RM.org sind übrigens wohl nicht korrekt, dort fehlen noch die drei Röhren zum Tonbandgerät (hier beim MTG25-1 EF86, EL84, EZ80)
Nun geht es aber los mit Bildern und der Bestandsaufnahme.
Erstmal Fotos vom Istzustand gleich nach der Ankunft bei mir auf Arbeit, hier wird der Tannhäuser auch in seine Einzelkomponenten zerlegt, denn nur das leere Gehäuse ist überhaupt in das Dachgeschosszimmer unserer Wohnung zu kriegen und die Geräte müssen ja 'eh einzeln repariert werden.
Der äussere Zustand ist garnicht so schlecht, klar, Macken sind vorhanden, so z.B. die üblichen Blumenvasenflecke in der Mitte, "engeätzte" Spuren von abgestellten Gläsern auf den Deckeln, abgeplatzte Furnierstellen an den Seiten, stumpfer Lack, gebrochene Tasten, usw..
Auf den ersten Blick ist der Tannhauser ziemlich vollständig, die rechte Rückwand fehlt (die Rückwand ist dreiteilig), aber das lässt sich leicht nachbauen, die Rückwände bestehen aus Sperrholz.
Die Verkabelung ist fast noch original erhalten, lediglich das Netzkabel und zwei/drei Kabel am Tonbandgerät wurden mal neu "angekleckert".
Das ist ziemlich wichtig, denn einen kompletten Schaltplan des Schrankes gibt es wohl nicht. Es gibt zwar Detailpläne wie das Tonbandgerät ans Chassis angeschlossen wird und auch Pläne zur Lautsprecherverkabelung über das Tonbandgerät, aber z.B. zum Plattenspieler und zu den Klappenmotoren gibt es wohl nix.
Auch das Netzteil weicht vom Schaltplan des Radiochassis ab, zumindest in der Anordnung der Siebelkos.
Die Klappenmotoren funktionieren ordnungsgemäß. Sie sind schon betriebsbereit, sobald der Netzstecker eingesteckt ist, Radio, Plattenspieler und Tonbandgerät wurden nicht eingeschaltet.
Am Plattenspieler fehlt der Drehzahlwahschalter, der Tonarm ist auch irgendwie lose . Diese Ausführung des Tonarms habe ich auch auf keinen Bildern im Netz gefunden, vielleicht weiß da jemand was?
Die Platte lag noch drauf, auch der Singleadapter ist dabei.
Das MTG25-1 liegt lose im Gehäuse auf, die Elektronikeinheit die nur an Gummipuffern unter dem Gerät befestigt ist, ist durch ermüdeten Gummi abgefallen und liegt nun auf einem Zwischenboden auf. Somit konnte sich der entsprechende Schaltknebel in die linke obere Ecke verkrümeln...
Die beiden Bandspulen mit dem Tonband waren auch drauf, sie sind zum späteren Testen des Gerätes natürlich sehr willkommen.
Die Lautsprecher sind auch vorhanden, (sowas wird ja gern mal ausgebaut) und scheinen in Ordnung zu sein, bei vorsichtigen Bewegen waren jedenfalls keine Kratzgeräusche warnehmbar.
Sorry, die Bilder kriege ich gerade nicht hochkant gestellt, wenn man draufklickt stimmen sie scheinbar?.
Das Radiochassis scheint auch erstmal komplett, die Siegel an den Bandfiltern sind entfernt und die Abstimmkerne sind etwas "vergrießgnaddelt", na, schauen wir mal...
Das Skalenseil ist gerissen, aber ansonsten sieht das Chassis erstmal gut aus.
Und zum Abschluss der ersten Bestandsaufnahme noch das scheinbar Übliche.
Diese Sicherung dürfte definitiv alles und allem wiederstehen können. Sowas habe ich auch noch nicht gesehen, Hammer...
Ich hoffe, das Radio hat das überlebt:
Das soll es erstmal zur kleinen Vorstellung und Bestandsaufnahme gewesen sein.
Weiter geht es dann demnächst mit der Zerlegung, weiterer Sichtung des Zustandes und mit der einen oder anderen "kleinen" Reparatur.
Viele Grüße,
Axel
Vor ca. einer Woche bin ich ziemlich unverhofft zu einem Tannhäuser 10E153 gekommen.
Klar, interessiert hatte mich das Gerät schon seit dem ich vor ca. 2 Jahren Peters (Peter-MV) Tannhäuser wieder spielbereit gemacht hatte.
Aber entweder waren sie immer zu teuer, oder zu weit weg.
Letzte Woche wurde aber ein Tannhäuser hier im Forum von Thorsten S. (der weder Radiosammler noch Bastler ist), günstig angeboten und in der Nähe (ca. 80 Km) war es auch. Er berichtete, das das Gerät schon lange abgedeckt in einer Scheune gestanden hat.
Der Thorsten hat sich natürlich im Vorfeld über die Preise, die in einschlägigen Portalen aufgerufen werden, informiert und fand einige davon recht utopisch.
Ihm war auch wichtiger, das das Gerät erhalten bleibt und spielbereit gemacht wird und aus diesem Grund ist es auch nicht bei Ebay o.ä. eingestellt worden.
Also wurden wir uns Handelseinig und der Tannhäuser wurde mit dicken Schaumgummiunterlagen auf meinen Anhänger verzurrt, der Luftdruck der Anhängerreifen auf ein Minimum reduziert, vorsichtigste Fahrweise ausgeübt und somit ist er Wohlbehalten bei mir angekommen.
Zuerst aber mal einige technische Daten:
Hersteller: Stern-Radio Staßfurt
Typ: Tannhäuser
Modell: 10E153
Baujahr: ca. 1955
Röhrenbestückung: 13: EC92 EC92 ECH81 EF85 EF86 EABC80 ECC81 EL84 EL84 EL84 EM11 EZ80 EYY13
Stromversorgung: Wechselstrom 110, 127, 220, 240 Volt
Wellenbereiche: Langwelle, Mittelwelle, 2x Kurzwelle und UKW
Gehäuse: Holz
Besonderheiten: Tonbandgerät MTG25-1, Plattenspieler 3 Tourig, elektrische Deckelöffnung mit Endabschaltung
Abmessungen: 1450 x 955 x 500 mm
Gewicht: 116 Kg
Lautsprecher: 4 (9 Watt)
Neupreis: 3285.00 DM
Die Angaben zur Röhrenbestückung in RM.org sind übrigens wohl nicht korrekt, dort fehlen noch die drei Röhren zum Tonbandgerät (hier beim MTG25-1 EF86, EL84, EZ80)
Nun geht es aber los mit Bildern und der Bestandsaufnahme.
Erstmal Fotos vom Istzustand gleich nach der Ankunft bei mir auf Arbeit, hier wird der Tannhäuser auch in seine Einzelkomponenten zerlegt, denn nur das leere Gehäuse ist überhaupt in das Dachgeschosszimmer unserer Wohnung zu kriegen und die Geräte müssen ja 'eh einzeln repariert werden.
Der äussere Zustand ist garnicht so schlecht, klar, Macken sind vorhanden, so z.B. die üblichen Blumenvasenflecke in der Mitte, "engeätzte" Spuren von abgestellten Gläsern auf den Deckeln, abgeplatzte Furnierstellen an den Seiten, stumpfer Lack, gebrochene Tasten, usw..
Auf den ersten Blick ist der Tannhauser ziemlich vollständig, die rechte Rückwand fehlt (die Rückwand ist dreiteilig), aber das lässt sich leicht nachbauen, die Rückwände bestehen aus Sperrholz.
Die Verkabelung ist fast noch original erhalten, lediglich das Netzkabel und zwei/drei Kabel am Tonbandgerät wurden mal neu "angekleckert".
Das ist ziemlich wichtig, denn einen kompletten Schaltplan des Schrankes gibt es wohl nicht. Es gibt zwar Detailpläne wie das Tonbandgerät ans Chassis angeschlossen wird und auch Pläne zur Lautsprecherverkabelung über das Tonbandgerät, aber z.B. zum Plattenspieler und zu den Klappenmotoren gibt es wohl nix.
Auch das Netzteil weicht vom Schaltplan des Radiochassis ab, zumindest in der Anordnung der Siebelkos.
Die Klappenmotoren funktionieren ordnungsgemäß. Sie sind schon betriebsbereit, sobald der Netzstecker eingesteckt ist, Radio, Plattenspieler und Tonbandgerät wurden nicht eingeschaltet.
Am Plattenspieler fehlt der Drehzahlwahschalter, der Tonarm ist auch irgendwie lose . Diese Ausführung des Tonarms habe ich auch auf keinen Bildern im Netz gefunden, vielleicht weiß da jemand was?
Die Platte lag noch drauf, auch der Singleadapter ist dabei.
Das MTG25-1 liegt lose im Gehäuse auf, die Elektronikeinheit die nur an Gummipuffern unter dem Gerät befestigt ist, ist durch ermüdeten Gummi abgefallen und liegt nun auf einem Zwischenboden auf. Somit konnte sich der entsprechende Schaltknebel in die linke obere Ecke verkrümeln...
Die beiden Bandspulen mit dem Tonband waren auch drauf, sie sind zum späteren Testen des Gerätes natürlich sehr willkommen.
Die Lautsprecher sind auch vorhanden, (sowas wird ja gern mal ausgebaut) und scheinen in Ordnung zu sein, bei vorsichtigen Bewegen waren jedenfalls keine Kratzgeräusche warnehmbar.
Sorry, die Bilder kriege ich gerade nicht hochkant gestellt, wenn man draufklickt stimmen sie scheinbar?.
Das Radiochassis scheint auch erstmal komplett, die Siegel an den Bandfiltern sind entfernt und die Abstimmkerne sind etwas "vergrießgnaddelt", na, schauen wir mal...
Das Skalenseil ist gerissen, aber ansonsten sieht das Chassis erstmal gut aus.
Und zum Abschluss der ersten Bestandsaufnahme noch das scheinbar Übliche.
Diese Sicherung dürfte definitiv alles und allem wiederstehen können. Sowas habe ich auch noch nicht gesehen, Hammer...
Ich hoffe, das Radio hat das überlebt:
Das soll es erstmal zur kleinen Vorstellung und Bestandsaufnahme gewesen sein.
Weiter geht es dann demnächst mit der Zerlegung, weiterer Sichtung des Zustandes und mit der einen oder anderen "kleinen" Reparatur.
Viele Grüße,
Axel
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta!
...Na mit einem Fjord Siesta!