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einfaches UKW-Radio ... 10,7MHz-Signalverfolger aus Fernsehschrott
#1
Hallo zusammen,

ich hab gerade ein UKW Röhrenradio auf dem Tisch (LOEWE OPTA MAGNET ... wahrscheinlich 5725W), neben einigen rel. einfachen Fehlern ist auf UKW Funkstille, wahrscheinlich Oszillator... ZF ist o.k. (Prüfsignal 10,7MHz) wenn ichs gefunden hab, stell ich es bei den Radios ein. Das Radio gefällt mir nicht so, sehr serviceunfreundlich...
Ich mußte also den Tuner komplett ausbauen (wie ich den Skalentrieb wieder hinkriegen soll is mir schleierhaft..) und möchte ihn unabhängig vom Chassis testen.

Mir fiel also ein, daß der TBA120 ...[U] (A220... [223]) auch ganz gut für UKW-ZF 10,7 MHz zu gebrauchen ist, gesagt getan: Ein DF/NF-Modul von einem Fernseher (CHROMAT...LUXOMAT VT 130...) hergenommen und die Kondensatoren umgerechnet:

          f1/f2 = C2²/C1²

... demnach bei 10,7/5,5 MHz etwa 1/4 der Kapazität für alle Schwingkreise, also Eingangsbandfilter und Demodulator(Phasenschieber)kreis. Das ging letztlich (!) ganz gut ^^ Warum "letztlich" ? Weil ich aus Schluderigkeit und weil es eine Nebenbaustelle ist, nicht so genau hingeschaut hab, z.B. in den Schaltplan... So hab ich aus Versehen anstelle 100pF "1000pF" auf den alten Kondensatoren (sehr kleine Styroflexe) abgelesen, da stand aber 100K, die vierte Stelle hat der zunehmend Brillenbedürftige als dritte Null der "1000" mißdeutet... Der Demodulator hat ja auch tatsächlich 1,5nF aber dafür viel niedrigeres L (8 statt ca. 23 Windungen der BF) ! Das aber hat den Fehler noch beflügelt... Ich bin nichtmal mißtrauisch geworden, warum ich nun mit 1/4 von 1000pF (270pF) bei ca 3 MHz eine Resonanz hatte !!! Dachte doch glatt, das muß ne Oberwelle sein ^^ ...1nF, das ist typ. Kreiskapazität bei AM 455 kHZ Taschenradios, hab ich in dem Moment nicht dran gedacht...

Nach ca. 1h Fummeln doch mal in den Plan geluxt: SCH... !!! 100pF und nich 1000pF !!! So kanns gehen, wenn man denkt, es geht schon (alles "richtig"...aber wo ist der Fehler)! Also bei vermeindlichen Nebenbaustellen nicht so genau hinschaut.

Nun also richtig: 27 pF Kerkos anstelle 100pF Styros im Bandfilter, beim Demodulator 470pF statt 1,5 nF und schon gehts, kaum das man es richtig macht !

POLLIN...OPPPERMANN-8-EURO-UKW Empfangsteil über 18pF dran und siehe da, Ton ist da.

Schön auch der Abgleich: Obwohl es nur ein einfaches Bandfilter ist, kriegt man es unter Beachtung der FM-Regel "Abgleich auf min. Verzerrung anstelle Lautstärke" rel. schnell ohne Generator hin.
Ein qualifiziertes FM-Radio sollte am Eingang etwas bessere Filterung erhalten, z.B. ein paar EInkreise hintereinander, ggf. mit kleiner Transistorvorstufe aber es geht eben auch sehr einfach mit dem DF/NF-Modul, so eins lag auch in Salzmünde beim "nimm mich für nichts mit"-Haufen, habs liegengelassen, hab schon 20 von diesen Modulen... viell. hat sich's jemand mitgenommen, ... hoffe ich doch ^^

Bin verblüfft vom guten sound ... wie einfach das geht mit den richtigen Teilen... und wie fern UKW...FM "früher" in der Jugendbastelzeit war.. Wenn man den Fehler mit den 1000pF überspringt, ist das Modul in 10min auf 10,7 MHz FM gepimpt, der übrige Aufbau dürfte innerhalb 30min erledigt sein mit dem fertigen UKW-Eingangsteil.

Mit dem Ding geh ich also jetzt ins Rennen zur Rep. des Röhren-UKW-Tuners...

Gruß Ingo

Planausschnitt DF-Teil mit TBA120, C02 und C03 müssen 27pF werden, C09 470nF
   

Der experimentelle Aufbau in Vorbereitung für die Fehlersuche am UKW-Rö-Tuner
   

Beschaltung des UKW-Teiles, siehe Plan vom KR650 RFT-"Sternrecorder" (z.B., R4100 dürfte den auch haben) ... ich kann aber den Plan auch mal abskizzieren, wenn jemand Bedarf hat. Einfach von oben auf den Drehko geschaut, die Lasche mit den 3 Anschlüssen links ist der Antenneneingang, an "1" (von links beginnend zählen) die Stab- oder Wurfantenne, "2" und "3" je nach asymm. symm. Antenne... (siehe dann Plan...), dann die nächste Zweier-Anschlußlasche, "4" ist +12V, "5" AFC-Spannung (über einige 10k an +12V zum Testen, muß aber angeschlossen werden, die AFC-C-Diode braucht +U, sonst geht Oszillator nicht richtig!), die nächste 2-er Lasche ist "6" (ZF-Ausgang) und "7" (Masse ZF-Leitung), Masse am Gehäuse auch anschließen.
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#2
Hallo,
so etwas in der Art hab ich schon für die Überprüfung von UKW Tunern, nur mit einem anderen IC.
A220, A225 und TBA120 mit diesen wollte ich das nächste Projekt dieser Art starten.
Ich brauche noch etwas für die Überprüfung von Röhrentuner.
Soll etwas anders werden, als das was ich schon in Gebrauch habe.
Allerdings bin ich mir noch nicht schlüssig, welen IC ich nehme. Vielleicht hast du einen Tip.......

HG Fredy
"Traue niemals blonden Frauen , aber Dingen die die Russen bauen. "  Big Grin
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#3
Das sind die Basteleien über die ich mich freue Smile
Vielen Dank!

Von Pollin hatte ich mal - als es das noch gab - eine Kiste mit Rundfunkplatinen bestellt. Da waren auch komplette ZF-Bausteine aus Fernsehern der 70er drin - mit TBA120. Ein oder zwei dieser Platinen müssten noch hier rumfliegen...

Auf jeden Fall eine Möglichkeit, aus den alten Modulen noch was Vernünftiges zu basteln.
Smiley47
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#4
Hallo,

schön, wenns bischen gefällt ^^ ! Auf jeden Fall würde ich empfehlen, sowas mal so weit aufbauen, daß man fix einen UKW-Tuner anschließen kann, vielleicht sogar umschaltbar Ton-DF/FM-ZF oder gleich für jede Anwendung eine Platine, NF dann nur einmal... wobei Ton-DF (5,5 MHz) kaum noch benötigt wird, höchstens für die Restauration von altem TV, vor Kurzem war mal was mit einem UKW-Tuner mit 5,5MHz-Ausgang (Stassfurt-Musiktruhe oder so) ... weiß nicht mehr genau, für diesen Zweck wärs was.

Das auf UKW-ZF umgebaute Modul von mir funktioniert jedenfalls auch mit einem Röhren-UKW-Tuner, siehe Reparatur LOEWE OPTA MAGNET (mein aktuelles Tunerproblem).

Wenns was "anderes" sein soll als TBA120...A220, wäre viell.  der A281
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_a281.html noch was, der ist z.B. im KR650 (u.v.a.) eingebaut, kann zus. noch AM und kommt ebenfalls mit wenig Außenbeschaltung aus. Mit dem etwas aufwendigeren ZF-Eingangsfilter (Keramik, 4-polig, gabs mal bei POLLIN... viell auch OPPERMANN ?) hat man dann auch bessere ZF-Verhältnisse ohne viel Abgleichen.

Es gibt noch einige andere interessante ICs, aber wenn man eh die DF-Module liegen hat, ist der Umbau mit wenig Aufwand schon eine sinnvolle Option, wenns schnell gehen soll oder die Module seit Jahren in der Bastelkiste rumoxidieren, wie bei mir. Kaputt gehen die kaum im normalen Betrieb, es sei denn, man tötet versehentlich den NF-Endstufen-IC.Wie schon angedeutet interessieren mich IC eigentlich nur, wenn ich eine konkrete Funktion als "Nebenbaustelle" mit wenig Aufwand realisieren will, sonst bastele ich lieber mit diskreten Einzelteilen, so auch im noch geplanten UKW-Bastelradio, das wird auf jeden Fall mit diskreten ZF-Stufen mit Transistoren, selbst  wenn die dann schlechtere Eigenschaften als die IC-Lösung hat.

Gruß Ingo

...oder wie angedeutet: https://www.pollin.de/p/a225d-tda1047-100574
unglaublich ! Ein Kondensator ist schon teurer...

*

Hab noch einen Fehler im Ausgangsposting gefunden, "Planausschnitt DF-Teil mit TBA120, C02 und C03 müssen 27pF werden, C09 470nF"  --> C9 muß natürlich 470pF haben !
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#5
Gefällt mir und wer die DF-Filter braucht, findet sie bei Oppermann als 5,5MHz Filter

HFW 17 (EPW Fi3701A) und HFW 19 (EPW Fi3702A)

   

oder für 5,5/6,5MHz als Doppel-Filter dann

HFW 04 (EPW Fi3703) und HFW 08 (EPW Fi3704)

   

Gruß

(Reflex-)Kalle
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