Hallo zusammen,
eigentlich ist mein Hauptgebiet ja (Dual-) Plattenspieler, doch man schaut ja auch mal über den Tellerrand.
Vor ein paar Wochen habe ich meinen Kindern eine Anzeige gezeigt, bei der aus einer Haushalts/Sammlungsauflösung viel Geräte angeboten wurden. Sie fanden die Radios so schön und haben sich gleich mehrere ausgesucht, die sie haben wollten. Frau und gerade zu Besuch weilende Schwiegermutter haben auch gleich gesagt "Dann will ich auch eins"...
So kam es, wie es kommen musste und es musste schnell gehen, denn der Schrottcontainer des Entrümplers stand schon vor der Tür.
Ich bin also hin und habe tatsächlich einige der Geräte gekauft. Was da angeboten wurde, konnte ich mir vorher aber nicht so genau angesehen.
So sind nun neben zwei Tefifonen und einer Dual HS-Anlage 9 Radios der Marke Akkord bei mir gelandet. Ich hätte problemlos noch mehr kaufen können, da waren noch einigen Geräte mehr, aber irgendwann war das Budget (und der Platz im eigenen Keller) dann doch erschöpft.
Ich habe mir nun vorgenommen, die Radios nach und nach zu überarbeiten und dann hier vorzustellen - daher auch im Titel der Hinweis auf "Teil 1".
Da wir nach Weihnachten die Schwiegermutter besuchen werden, war "ihr" Radio nun als erstes dran.
Das Akkord Pinguin U61 (Bj. 1961) ist ein batteriebetriebenes Kofferradio mit L/M/K und UKW (bis 102Mhz) sowie Tonabnehmer- und Tonbandeingang. Es hat sogar einen Kopfhöreranschluss bzw. einen Anschluss für "Kleinhörer".
Es ist mit zuschaltbarer automatischer Scharfabstimmung für UKW ausgerüstet und hat für Höhen und Tiefen getrennte Klangregler.
Zwei schwenk- und drehbare Stabantennen sorgen bei UKW für guten Empfang. Eine Ferritantenne ist natürlich auch vorhanden. Daneben gibt es noch einen Anschluss für eine Autoantenne.
Hier erstmal ein Bild von dem Gerät:
Das Gerät präsentiert sich in einem optisch sehr ordentlichen Zustand. Der bisherige Besitzer hat es sogar liebevoll mit einem kleinen Schildchen versehen. Es fällt allerdings auf, das die UKW-Taste nachgebaut und erneuert wurde.
(Sorry für das unscharfe Bild, das habe ich erst hinterher bemerkt und natürlich keine Lust, das Teil für eine schärferes Bild nochmal zu zerlegen...)
Ein erster Test zeigte, dass das Gerät prinzipiell funktioniert, leider die Senderabstimmung aber nur in eine Richtung...
Der Tiefenregeler fühlte sich auch sehr wackelig an.
Der Vorbesitzer hatte im Inneren aber schon Spuren hinterlassen, denn es waren offensichtlich schon Kondensatoren gewechselt worden und die Taste wurde ja auch ersetzt.
Die Datumsangabe auf der Battereifachhalterung am Lautsprecher sprach auch für sich.
Also muss das Innenleben ausgebaut werden. Dazu müssen entweder einige Kabel von den Anschlussbuchsen abgelötet werden, oder die Platine mit den Buchsen und Antennenbuchse müssen vom Gehäuse gelöst werden. Bei der Antennenbuchse kommt man bescheiden an die untere Befestigungsmutter, die anderen Anschüsse sind mit diesen komischen Blech-Feder-Sicherungs-Klammern versehen. Wenn ich die versuche zu lösen habe ich immer Angst, die Plastikstege des Gehäuses abzubrechen.
Die Achsen des Drehkondensators habe ich dann erst mit WD40 behandelt, dann nach dem Ausdunsten kam etwas Öl an die Achsen. Zusätzlich habe ich die Spannfeder etwas nachgebogen, da sie leicht gelängt war. Damit ging die Sendereinstellung dann wieder einwandfrei in beide Richtungen.
Bei der Reinigung des Gehäuses, nachdem die Innereien entfernt waren, fand ich dann etwas, was man so nicht brauchen kann: Der Schleifer eines Potis...
Schleifer.jpg (Größe: 6,43 KB / Downloads: 558)
Damit war dann auch die Erklärung für den wackeligen Tiefenregler gefunden.
Hilft nix, der Regler musste ausgebaut werden. Da das eine Spezialanfertigung ist, braucht man über einen Ersatz wohl nicht nachzudenken. Also muss mit dem, was da ist, repariert werden.
Ich habe also die kleinste passende Schraube gesucht, die ich finden konnte - eine M1,4 samt Mutter.
Dann habe ich durch das Drehrad ein 1,5mm Loch gebohrt, den Regler wieder zusammengesteckt und verschraubt. Zur Sicherung habe ich anschließend Mutter und Schraube mit der Feile bearbeitet und mit dem Schleifer verlötet. Mutter und Schraube nehmen das Lot nur schlecht an, daher ein etwas dickerer Lötklecks. Nun Platz war da, also was soll's, hauptsache es funktioniert wieder und das tut es.
Erst beim Wiedereinbau ist mir dann aufgefallen, dass der Höhenregeler auch bereits mit einer Schraube befestigt war.
Offenbar nicht ungewöhnlich, dass die Regelerachse bricht.
Nun spielt das Radio wieder einwandfrei aber ich würde gerne noch die Möglichkeit für den Betrieb mit einem Steckernetzteil schaffen.
Da ich ungern ein Loch ins Gehäuse bohren würde, überlege ich, ob ich den Auto-Antennenanschluss innen löse und dort einen Einbaustecker für ein Steckernetzteil einbaue. Das sollte eigentlich gut funtionieren.
Habt ihr andere/bessere Ideen?
Tja, soweit zum Thema Akkord-Arbeit Teil 1. Fortsetzung folgt...
eigentlich ist mein Hauptgebiet ja (Dual-) Plattenspieler, doch man schaut ja auch mal über den Tellerrand.
Vor ein paar Wochen habe ich meinen Kindern eine Anzeige gezeigt, bei der aus einer Haushalts/Sammlungsauflösung viel Geräte angeboten wurden. Sie fanden die Radios so schön und haben sich gleich mehrere ausgesucht, die sie haben wollten. Frau und gerade zu Besuch weilende Schwiegermutter haben auch gleich gesagt "Dann will ich auch eins"...
So kam es, wie es kommen musste und es musste schnell gehen, denn der Schrottcontainer des Entrümplers stand schon vor der Tür.
Ich bin also hin und habe tatsächlich einige der Geräte gekauft. Was da angeboten wurde, konnte ich mir vorher aber nicht so genau angesehen.
So sind nun neben zwei Tefifonen und einer Dual HS-Anlage 9 Radios der Marke Akkord bei mir gelandet. Ich hätte problemlos noch mehr kaufen können, da waren noch einigen Geräte mehr, aber irgendwann war das Budget (und der Platz im eigenen Keller) dann doch erschöpft.
Ich habe mir nun vorgenommen, die Radios nach und nach zu überarbeiten und dann hier vorzustellen - daher auch im Titel der Hinweis auf "Teil 1".
Da wir nach Weihnachten die Schwiegermutter besuchen werden, war "ihr" Radio nun als erstes dran.
Das Akkord Pinguin U61 (Bj. 1961) ist ein batteriebetriebenes Kofferradio mit L/M/K und UKW (bis 102Mhz) sowie Tonabnehmer- und Tonbandeingang. Es hat sogar einen Kopfhöreranschluss bzw. einen Anschluss für "Kleinhörer".
Es ist mit zuschaltbarer automatischer Scharfabstimmung für UKW ausgerüstet und hat für Höhen und Tiefen getrennte Klangregler.
Zwei schwenk- und drehbare Stabantennen sorgen bei UKW für guten Empfang. Eine Ferritantenne ist natürlich auch vorhanden. Daneben gibt es noch einen Anschluss für eine Autoantenne.
Hier erstmal ein Bild von dem Gerät:
Das Gerät präsentiert sich in einem optisch sehr ordentlichen Zustand. Der bisherige Besitzer hat es sogar liebevoll mit einem kleinen Schildchen versehen. Es fällt allerdings auf, das die UKW-Taste nachgebaut und erneuert wurde.
(Sorry für das unscharfe Bild, das habe ich erst hinterher bemerkt und natürlich keine Lust, das Teil für eine schärferes Bild nochmal zu zerlegen...)
Ein erster Test zeigte, dass das Gerät prinzipiell funktioniert, leider die Senderabstimmung aber nur in eine Richtung...
Der Tiefenregeler fühlte sich auch sehr wackelig an.
Der Vorbesitzer hatte im Inneren aber schon Spuren hinterlassen, denn es waren offensichtlich schon Kondensatoren gewechselt worden und die Taste wurde ja auch ersetzt.
Die Datumsangabe auf der Battereifachhalterung am Lautsprecher sprach auch für sich.
Also muss das Innenleben ausgebaut werden. Dazu müssen entweder einige Kabel von den Anschlussbuchsen abgelötet werden, oder die Platine mit den Buchsen und Antennenbuchse müssen vom Gehäuse gelöst werden. Bei der Antennenbuchse kommt man bescheiden an die untere Befestigungsmutter, die anderen Anschüsse sind mit diesen komischen Blech-Feder-Sicherungs-Klammern versehen. Wenn ich die versuche zu lösen habe ich immer Angst, die Plastikstege des Gehäuses abzubrechen.
Die Achsen des Drehkondensators habe ich dann erst mit WD40 behandelt, dann nach dem Ausdunsten kam etwas Öl an die Achsen. Zusätzlich habe ich die Spannfeder etwas nachgebogen, da sie leicht gelängt war. Damit ging die Sendereinstellung dann wieder einwandfrei in beide Richtungen.
Bei der Reinigung des Gehäuses, nachdem die Innereien entfernt waren, fand ich dann etwas, was man so nicht brauchen kann: Der Schleifer eines Potis...
Schleifer.jpg (Größe: 6,43 KB / Downloads: 558)
Damit war dann auch die Erklärung für den wackeligen Tiefenregler gefunden.
Hilft nix, der Regler musste ausgebaut werden. Da das eine Spezialanfertigung ist, braucht man über einen Ersatz wohl nicht nachzudenken. Also muss mit dem, was da ist, repariert werden.
Ich habe also die kleinste passende Schraube gesucht, die ich finden konnte - eine M1,4 samt Mutter.
Dann habe ich durch das Drehrad ein 1,5mm Loch gebohrt, den Regler wieder zusammengesteckt und verschraubt. Zur Sicherung habe ich anschließend Mutter und Schraube mit der Feile bearbeitet und mit dem Schleifer verlötet. Mutter und Schraube nehmen das Lot nur schlecht an, daher ein etwas dickerer Lötklecks. Nun Platz war da, also was soll's, hauptsache es funktioniert wieder und das tut es.
Erst beim Wiedereinbau ist mir dann aufgefallen, dass der Höhenregeler auch bereits mit einer Schraube befestigt war.
Offenbar nicht ungewöhnlich, dass die Regelerachse bricht.
Nun spielt das Radio wieder einwandfrei aber ich würde gerne noch die Möglichkeit für den Betrieb mit einem Steckernetzteil schaffen.
Da ich ungern ein Loch ins Gehäuse bohren würde, überlege ich, ob ich den Auto-Antennenanschluss innen löse und dort einen Einbaustecker für ein Steckernetzteil einbaue. Das sollte eigentlich gut funtionieren.
Habt ihr andere/bessere Ideen?
Tja, soweit zum Thema Akkord-Arbeit Teil 1. Fortsetzung folgt...
Schönen Gruß
Martin
~ Plattenspieler-Schrauber ~
Martin
~ Plattenspieler-Schrauber ~