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Grundig 4095 merkwürdiger Fehler
#1
Moin,

das Gerät wurde vor ungefähr 6 Jahren komplett überarbeitet und spielte immer mal ab und an. Seit knapp einem Jahr steht es jetzt im Arbeitszimmer und spielt täglich einige Stunden.

Mit der Zeit traten immer mehr Fehler auf die ich mal alle anführe, es könnte ja evtl. ein Zusammenhang bestehen.

1. Das Gerät schaltet nicht richtig ab. Es geht schon richtig aus, aber beim drücken der Aus Taste gibt es ein heftiges nachhallendes Geräusch.
    Hier vermute ich einen Fehler im Kontaktsatz des Aus Schalters.
2. Die Bässe werden immer weniger, mittlerweile klingt das Gerät wie ein mittelmäßiges Kofferradio.
3. Hier klemmt das bei mir. Das magische Auge steuert beide Sektoren schon beim einschalten und ohne Sender ca. 80% zu. Wird auf einen       Sender abgestimmt, verhält sich der "Rest" der Sektoren ganz normal. Ein abstimmen auf einen Sender wird aber trotzdem zu einem Glücksspiel,  der eingestellte Sender ist nicht gleich da ( es sei denn der Ortssender) sondern kommt wie am Gummiband gezogen langsam rein.

Das mit dem magischen Auge ist auch bei AM so, weiter kann ich da nicht testen, da die Umschaltkupplung auch nach Zuwendung schreit, oder das Seil ist ab. Noch steht ein anderes Gerät auf dem Arbeitstisch, ich denke, das sollte spätestens übermorgen fertig sein, dann zerlege ich das Grundig und schaue da mal genauer.

Beste Grüße
Peter
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#2
hallo, Schaltplan und etwas Erläuterung gibt es hier:

https://elektrotanya.com/grundig_4095_ko...ad.html#dl

Für mich sieht der Fehler nach keimigen Kontakten aus.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#3
Hallo Peter,

ich denke hier hilft nur eine methodische Fehlersuche.
Zum Ton: NF-Stufe mal separat mit einer Signal Quelle oder NF-Generator testen.
Was passiert mit den Betriebsspannungen ?
Ich gehe davon aus, das auch bei diesem Gerät, die minder qualitativen Pertinax Röhrenfassungen eingebaut wurden.
Diese auf Übergangswiderstand prüfen. Tastensatz ebenfalls.
Bei meinem Grundig hatte jemand Kontaktspray in die Fassungen gesprüht.
Ergebnis 2 Fassungen haben Totalschaden mit Kurzschlüssen und wurden ausgetauscht.
Bei den Kondensatoren gehe ich davon aus, das diese entsprechend erneuert wurden.
MfG
Hardy Miersch
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#4
Vielleicht auch mal Sporadisch Röhren tauschen.
Vielleicht verschwindet der eine oder andere Fehler.
Grüße vom Marco aus Oberbayern.
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#5
Zu 1) Der Netzschalter ist ein Kippschalter. In deinem Fall offenbar verdreckt. Da hilft leider nur ausbauen (blöde Arbeit) und öffnen (noch blödere Arbeit wenn nicht verschraubt).

zu) Wie geht's dem Kathodenelko der Endröhren? Sind beide Endröhren gut (Test: jeweils eine Ziehen, Gerät muss auch mit einer ganz ordentlich spielen).

zu 3) Tut es das Auge genauso, wenn ECH und EF gezogen sind? Klingt nach (muss aber nicht sein) Schwingen des Zf-Verstärkers.

VG Stefan
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#6
Moin,

herzlichen Dank für Eure Antworten! Gestern Abend habe ich das Gerät mal zerlegt und angefangen nach zu sehen.

Die Umschaltkupplung muss neu belegt werden, deshalb funktioniert die Abstimmung auf AM nicht. Kein Problem, oft genug gemacht.

@ Manfred
Danke, aber Schaltplan liegt schon vor.

@Hardy
Richtig, die Kondensatoren wurden damals getauscht. Ja, es sind ein Paar von meinen "Lieblingsfassungen" verbaut, schaue wir mal.
Zu dem Rest komme ich gleich.

@Marco
Damit hat sich das Problem teilweise verschlimmert (Bässe), dazu unten mehr.

Also messen wir mal, im Moment konzentriere ich mich erst einmal auf die NF. Schon bei der Anodenspannung der Beiden EL95 klemmt das, deutlich zu hoch.
Also messen wir mal die Kathodenspannung, 2,4 Volt sind weit ab vom Soll, also die beiden Röhren mal probehalber ab ins RPG. Beide Röhren kommen über ein unbrauchbar nicht mehr hinaus, bevor ich jetzt gute vorhandene einbaue, versuche ich eine Regeneration, platt sind die ja eh. Ergebniss, beide Röhren liegen im sehr gut Bereich und werden wieder eingebaut. Nach dem probehalber einschalten brüllt mich das Radio regelrecht an und ich muss die Lautstärke deutlich zurückdrehen, alle Spannungen in der Endstufe passen jetzt. Aber, auch wenn die Leistung deutlich zugenommen hat, sind jetzt auch die restlichen Bässe gefühlt noch weniger geworden.

Die Stufe mit der ECC83, die Spannungen passen, eine Referenzröhre bringt keine Änderung. EC92 hier liegt die Anodenspannung mit 112 Volt deutlich über soll ( 89 Volt), eine ebenfalls eingesetzte Referenzröhre bringt keine Änderung. Hier suche ich noch und da ist auch die von Hardy erwähnte Fassung ein heißer Kandidat. Da war gestern Schluß.

@Stefan
In dem Fall ( Nachhall beim Abschalten) betrifft es hier nicht den eigentlichen Netzschalter, der trennt hier wirklich nur das Netz ab, schade eigentlich, bei diesem Gerät kommt man da perfekt heran. Der Grundig hat aber noch vier "Schieber" an der Aus Taste und da liegt wohl das Problem.

Kathodenelko, eben mal getestet. Wurde damals ersetzt und hat plausible Messwerte (wie auch der Widerstand), aber, es macht keinen Unterschied, ob der an- oder abgelötet ist.

Ich habe mal die ECH und EF gezogen, das Problem bleibt, nur sind es dann grob 70% um was die Sektoren sofort zusteuern. Spannung am Ratioelko zwischen 0,6 und knapp 35 Volt je nach Empfang.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende

Peter
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#7
"versuche ich eine Regeneration, platt sind die ja eh."

Nach welcher Methode wurden die regeneriert?
Könntest Du diese kurz beschreiben?

Gruß, Dietmar
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#8
Moin Dietmar,

ich gehe da recht brutal, aber meist erfolgreich wie folgt vor, wobei ich mich da nur auf "neuere" Röhren ECC...., ECL.... oder P.... beziehe. Bei älteren Röhren würde ich nicht auf die Idee kommen, das einfach so zu übernehmen.

Die Röhre kommt auf mein Eigenbau RPG und wird zuerst gemessen. Im Fall der Fälle, also schlechte Werte, verbleibt diese hier und die Sonderbehandlung erfolgt.

Die Röhre lasse ich ca. 15 Minuten durchheizen, bei normaler Heizspannung. Die Anodenspannungsversorgung erfolgt über eine Spannungsverdopplerschaltung die grob 600 Volt liefert. Diese Schaltung wird über einen Taster gesteuert und ein Milliamperemeter ist mit eingeschleift, zur Überwachung des Stromes.

Beispiel ECC85 (die läßt sich prima regenerieren). Nach dem durchheizen wird der Taster gedrückt, Röhre und Milliamperemeter im Auge behalten!

1. Sobald das Anodenblech eine Kirschrote Farbe annimmt den Taster loslassen, Achtung, das geht hier sehr schnell, deshalb auch Taster und kein Schalter!
2. Normalerweise steigt das Milliamperemeter stetig bis die Anode glüht, ist die Röhre aber sehr schwach, kann man sich darauf nicht verlassen

Deshalb immer das Milliamperemeter im Auge behalten, sobald dieses anfängt zu fallen, sofort den Taster loslassen.

Danach die Röhre eine viertel Stunde in Ruhe abkühlen lassen, dann kann ein neuer Test erfolgen.

Bei einer z.B. EL... gehe ich genau so vor, wobei G2 über das RPG versorgt wird. Hier kann man deutlich besser steuern, nämlich über die Spannung G2. Ich drücke den Taster und erhöhe dann langsam die Spannung an G2, die Stromänderung kann man ja gut am Milliamperemeter ablesen.

Zerstört habe ich dabei bisher nicht eine einzige Röhre, die Erfolgsquote liegt, je nach Röhre, bei bis zu 80%. Die zu erwartende Laufleistung einer regenerierten Röhre hängt wohl auch vom Typ ab, denke ich, einzig bei einer ECC85 habe ich mal einen Test durchlaufen lassen.

Die Röhre wurde in mein Radio im Arbeitszimmer eingesetzt, dieses lief täglich über mehrere Stunden. Das Datum wurde notiert und nach langer Zeit lies dann langsam der Empfang nach. Jetzt brauchte ich nur noch rechnen und war selber etwas überrascht, es waren weit über 1000 Stunden, ich meine sogar, um die 1500 Stunden, bin mir aber nicht mehr ganz sicher. Sicherlich gibt es einige Röhren teilweise noch recht günstig, für mich aber kein Grund, die schlappe Röhre einfach zu entsorgen. Zu gebrauchen war die so eh nicht mehr, also gab es auch nichts zu verlieren.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende

Peter
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#9
Danke, Peter,

da ist eine interessante Methode. Werde ich ausprobieren.

Hast Du auch schon mal mit erhöhter Heizspannung experimentiert? Die "bekannten" Vorschriften zum Regenerieren verwenden eigentlich immer zunächst eine erhöhte Heizspannung, die dann - abhängig vom Anodenstrom - entsprechend reduziert wird.

Bislang habe ich nur Regenerierversuche bei Röhren mit "Aufdampf-Kathoden" unternommen.

Viele Grüße,

Dietmar
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#10
Moin Dietmar,

bisher habe ich immer mit normaler Heizspannung gearbeitet, eigentlich aus Faulheit ;-)
Mein RPG liefert ja nur feste Heizspannungen, dann muss noch das Anodenspannungsnetzteil für die Regenerierung mit auf den Tisch und verdrahtet werden und dann käme noch ein regelbares Netzteil dazu für die einstellbare Heizspannung. Da es auch so funktioniert hat, habe ich mir das bisher gespart, wobei es schon Sinn machen kann wenn die Röhre richtig am Ende ist. In dem Fall dauert das manchmal schon sehr lange bis sich etwas tut.

Beste Grüße
Peter
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#11
(14.12.2019, 19:13)laurel1 schrieb: Moin Dietmar,

bisher habe ich immer mit normaler Heizspannung gearbeitet, eigentlich aus Faulheit ;-)
Mein RPG liefert ja nur feste Heizspannungen, dann muss noch das Anodenspannungsnetzteil für die Regenerierung mit auf den Tisch und verdrahtet werden und dann käme noch ein regelbares Netzteil dazu für die einstellbare Heizspannung. Da es auch so funktioniert hat, habe ich mir das bisher gespart, wobei es schon Sinn machen kann wenn die Röhre richtig am Ende ist. In dem Fall dauert das manchmal schon sehr lange bis sich etwas tut.

Beste Grüße
Peter

Hallo Peter ist ja ne super Idee mit den Röhren Formieren mit dem RPG werde ich auch mal versuchen. Und Hardy hat es schon angesprochen das Kontaktproblem mit Pertinaxsockeln, ich hatte mal einen fehler da brach die Heizung immer zusammen alle Röhren da alles in Reihe, der fehler lag im HF der UCC85 dort hatte sich ein Kontakt gelöst vom Pertinax der Pin für die f Heizung traf ins leeere und der Kontakt kamm ab und an zu stande. Also bei Röhren ziehen oder dann wechsel  immer sehr Vorsichtig. Lg. Maik
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