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Restauration Seibt EW 374 N (1929/30)
#21
Mensch Thommi,

das ist ja wie beim privaten Fernsehen. Es wird spannen. Erstmal Unterbrechung. Also, ich schätze mal, das alte Gerät wird spielen. Auch mit dem Lautsprecher. Da hast Du ein schönes Teil. Na, ich bin dann ja mal gespannt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#22
Na, das sieht doch bereits alles sehr gut aus, Thommi.

Einige Tipps am Rande, aus 35 - jähriger Praxis im Umgang mit Geräten dieser Baujahre:
Das Gerät hat noch die zur damaligen Zeit üblichen "geklemmten" Bauteile. Man ist nicht ohne Grund später zum Einlöten übergangen, d.h.: hier gründlich die jeweiligen Polkappen der Widerstände und Kondensatoren blank machen, auch die Messinghalterungen derselben. Die Sache neigt immer mal wieder zu Störungen.

Das alte Bauteil mit dem Aufdruck "300" auf dem letzten Foto links im Bild: wenn das ein C ist (?) würde ich ihn sicherheitshalber ersetzen.

Ebenso die Widerstände, hier insbesondere die mit der braunen, teergetränkten Stoffbanderole, auf Werthaltigkeit prüfen. Da gibt's böse Ausreißer.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#23
Sooo,

meine Lieben, ich habe Empfang! Auf Langwelle kommt Deutschlandradio Kultur!

Der Vorbesitzer hatte aber die Spulen, die auf dem Plan in der Mitte sind, falsch herum angeschlossen, daher das Pfeifen. Jetzt ist es getauscht, aber der Empfang nicht besser.

Die geklemmten Bauteile sind echt super! Die Werte stimmen ganz genau.
Der 300 ist ein C, das ist richtig. Da er gewickelt ist, werde ich ihn sicher esetzen müssen. Lt. Messgerät hat er um die 0,4nF

Bloß habe ich meine Zweifel ob das alles so stimmt. Die REN 804 verträgt um die 150 V Anodenspannung, hier hat sie 62,5V

Die REN 1004 ist für 200V ausgelegt und bekommt hier 24,5 V

Außerdem vermute ich, die REN 1004 muß neu metallisiert werden. Die hat oben nur noch eine Mütze aus diesem grauen Zeuch, die aber keine Verbindung zu dem dünnen Draht über dem Sockel hat. Daher vermute ich die Schirmung ist somit nicht mal mehr teilweise wirksam.

Thommi
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#24
Hallo Thommi,

also, die Versorgungsspannungen mußt Du noch einmal mit denen im Schaltbild abstimmen. Die REN abschirmen braucht man bei diesen Geräten eigentlich nicht. Hier gibt es an sich keine Stufe, die durch eine nicht abgeschirmte Röhre Pfeifneigung hat. Falls Du trotzdem dort ran willst. Das haben wir ja behandelt "Abschirmen von alten Radioröhren"
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#25
Thommi,
nicht in Aktionismus verfallen. Wenn der Kondensator 400pf hat und 300 drauf steht, ist er doch in Ordnung. Warum willst Du ihn wechseln?
Die niedrigen Anodenspannungen resultieren daraus, dass die Audionstufe mit der REN1004 einen Anodenarbeitswiderstand von 1MOhm (!!!) hat. Das ist so gewollt, da die Röhre in Audionschaltung läuft und nur wenig Anodenstrom fließen darf, um ausreichend HF- empfindlich zu sein. Auch die NF- Vorstufe läuft immerhin mit 0,5MOhm, auch hier fallen über der Röhre nur wenige Volt ab. Die von Dir gemessenen Spannungen sind absolut plausibel! Was an maximalen Anodenspannungen in den Datenblättern steht, sind Maximalwerte, die die Röhre vertragen kann. Diese Angaben haben nichts mit der realen Schaltung zu tun.
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#26
(14.07.2014, 14:32)Thommi schrieb: Außerdem vermute ich, die REN 1004 muß neu metallisiert werden. Die hat oben nur noch eine Mütze aus diesem grauen Zeuch, die aber keine Verbindung zu dem dünnen Draht über dem Sockel hat. Daher vermute ich die Schirmung ist somit nicht mal mehr teilweise wirksam.

Thommi

Hallo Thommi,

das ist zunächst richtig, dass die Schirmung nicht mehr wirksam ist, da die Verbindung zum Draht fehlt.
ABER: die REN1004 gab es als geschirmte und als ungeschirmte Variante !

So lange nichts pfeift oder heult, tut's dort die ungeschirmte Variante.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


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#27
Sööö,

aaalso, da waren wir stehen geblieben.    

jetzt noch die Spulen tauschen und die Erdbuchse noch richtig antüdeln
   

Es fehlt noch ein 1µ Kondi, der ist aber erst auf dem Weg hierher. Daher kann man sich bissel an die Kosmetik machen. Die Bodenplatte ist nicht original, aber genau gearbeitet. Dennoch darf man sie zur Schirmung ruhig benutzen, fand ich.

           

Auch die Buchstaben kann man mit etwas Geduld und Spucke wieder mit einem Inlay versehen.

           

In Kürze werden die Röhren über den Prüfer gejagt.

Warum aber empfängt der Kasten nur auf LW Deutschland Radio Kültürr? Auf Stellung K kommt nichts rein. Brauche ich dafür wirklich eine Hochantenne?


Thommi
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#28
Hallo Thommi,

prüfe mal, ob der Wellenschalter die Spulen der LW im KW-Bereich kurz schließt. Das habe ich bei diesen Geräten sehr oft gehabt. Es gab keinen Kontakt. Die Langwelle wurde nicht gebrückt. Also, ist nur die LW hörbar. Im Zweifel auf K schalten und die gebrückten Kontakte provisorisch mit Schaltkabel brücken.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#29
So,

mal eine Zwischenmeldung, die Röhren sind geprieft.
REN 1004 - nahezu Neuwerte
REN 804 - kaum Emission, lt. Messinstrument tot
RE 134 - gut
RGN 1503 - Zeiger zappelt zwischen 60 und 20mA kein Wert sinnvoll ablesbar.

Thommi
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#30
Noch ein Nachtarbeiter, guten Morgen Thommi,

ja, das sind an sich die Aussagen, wenn man ein altes Radio richtet. Statt der REN804 würde ich ohne Bedenken eine REN904 nehmen. Warum natürlich die Gleichrichterröhre so eiert, das weiss ich im Moment auch nicht. Es wäre natürlich wichtig, diese alte Gleichrichterröhre, allein schon wegen der Heizspannung zu erhalten.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#31
Hallo Leute,

Thommi, wenn die RGN so "eiert", dann liegt der Verdacht nahe, dass ein Wackelkontakt an den Pins vorliegt.

Es gibt 2 Arten dieser (Europa-)Röhrensockel:
1) Am häufigsten ist die Verlötung der aus der Röhre kommenden Drähte am unteren Ende des Pins. In diesem Fall empfiehlt sich bei Deiner Röhre sauberes Nachlöten aller Pins.

2) Die zweite Variante sind die von unten geschlitzten Pins. Dort kann der Draht natürlich nicht unten verlötet sein, deswegen wurde er oben, am Beginn des Schlitzes eingeschweißt. Da liegt aber oft der Hase im Pfeffer. Diese Schweißung ist im Laufe der Jahre verzundert, manchmal wackelt der Draht sogar geringfügig.
Abhilfe:
Feile nehmen, über den "Schweißpunkt", also das Drahtende, und seine Umgebung drüberfeilen und sauber verlöten.

Beide Reparaturen habe ich schon oft gemacht. Ist kein Hexenwerk.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


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#32
Hallo Klaus,

ja, diese Sache hatten wir letzte Woche bei unserem Sammlertreffen auch behandelt. Ich hatte dem Norbert ein Hochformatradio geschenkt, weil er auch immer weiter hilft. Dort setzte nach einiger Zeit die RENS1284 aus. Ich habe mir den Kopf zermartert, wie die Röhre vom meßtechnischen "gut" auf unbrauchbar kommen sollte. Da Norbert das Gerät mit brachte diente es als Anschauungsunterricht. Der Harald schaute unter den Sockel der RENS1284 Tatsächlich von einem Stift der Lötstelle war kaum Lötzinn vorhanden. Der Zuleitungsdraht war fast in der Mitte nur von Luft umgeben. Also, das sind schon so Fehler.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#33
Hallo

Und diese Thema habe ich auch erlebt, mit Bildröhren-Sockel, da ist Klebestelle gelöst und hin her wackelt, bis eine Draht abgerissen ist (gottsein dank an Sockel, nicht Glas abgerissen) Wie ich an diese Fehler rangekommt. Ich könnte Strahl nicht scharfstellen, neue Bildröhren dran , geht ausgezeichnet, wobei diese Unschärfe nicht nach müde Bildröhren klingt und mir fielt dann auch auf, dass Sockel wackelt, Rest wisst ihr..

Grüss
Matt
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#34
Hallo Andreas und Matt,

ja, die im Lot losen oder gar oxydierten Sockeldrähte hat man ja oft, nicht nur bei den Europaröhren, sondern gerne auch bei Röhren der 11er Reihe bzw. bei A- resp. C-Röhren, sofern sie den Sockel mit den flachen Außenkontakten besitzen.
Seltener und damit schwerer zu finden bei Europaröhren ist der Fehler, den ich oben unter 2) beschrieb, da in diesem Fall ab Werk keine Weichlötung vorgenommen wurde und der Draht eigentlich fest scheint.

Gruß
k.
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Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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