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Pendeluhr wieder zum laufen bringen
#21
hallo, Phalos, 
ich kann Dir nur 100% zustimmen. Das Uhrwerk muß komplett zerlegt werden. Das ist Arbeit, das braucht Zeit, und das kostet Geld, wenn man das machen lässt. Alles andere ist suboptimal ( um das Wort Pfusch zu vermeiden ).

ich durfte das als Laie unter Anleitung eines Fachmannes auch schon machen, im Schaumburger Uhrenseminar.
Dort haben wir ein funktionsfähiges neues Uhrwerk zerlegt ( jeder Teilnehmer sein eigenes ). Nachdem wir alles genau betrachtet hatten, und die Funktionen der Einzelteile erklärt worden sind, durften wir wieder alles zusammenbauen, und dann am Schluß auf der Zeitwaage einjustieren.

Am Schluß des 2tägigen Seminars durfte jeder Teilnehmer seine Uhren ( eine Handaufzug, eine Automatik mit Datum ) mit nach Hause nehmen.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#22
(09.01.2020, 23:12)Phalos schrieb: Der Grund warum man eine Uhr zerlegt reinigen muss ist ganz einfach.
(Neben den "beiläufigen" Vorteilen, dass man so auch direkt ausgelaufene Lager ersetzen kann, sowie die Zapfen der Räderwellen polieren kann)

Wenn eine Uhr, 20 Jahre oder länger gelaufen ist, dann ist in den Lagern sowohl altes Öl drin (das wenn es auf tierischer Fettbasis ist verharzt) als auch feiner Messing- und Stahlabrieb vom Lager und dem Zapfen.
Wenn man jetzt hergeht und nachölt, dann verwandelt sich das alte Öl, zusammen mit dem neuen, und dem Metallabrieb, zu einer richtig schönen Schmirgelpaste, die Zapfen und Lager nur noch weiter, und vor allem SCHNELLER verschleißen lässt.

Man kann die Lager natürlich durchspülen, aber man wird nie alles raus bekommen. Kann man glauben oder nicht, ist aber so.
Da bin ich nicht der einzige Uhrmacher der nach dem vermeintlichen Waschen nochmal die Uhr zerlegt hat und geschaut hat, was da noch alles im Lager drin rum-suppt.

Ich sag immer:
Man lernt den Beruf nicht umsonst 3 Jahre und verlangt für eine ordentliche Überholung eines "einfachen" Uhrwerks im Schnitt 150€, wenn das "nur mal kurz auswaschen und nachölen" ist. Das kann man sich ja mal im Hinterkopf behalten...
ich habe über 800€ bezahlt und dafür zumin. bis heute trotz 3. Nachbesserung eine ruinierte Uhr erhalten. Ursprüngl. Reparaturanlass war eine schwache Zeigerfriktion. Ganggenauig ursprüglich 2 Min über  1Woche, heute nach  Uhrmacher Aussage im Probelauf 4-5 Min. Schon eine signifikante Verbesserung von 7 Min nach 1. Rep Versuch.
Gruß Franz
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#23
Schwarze Schafe gibt es überall.
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