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Grundig Stereomeister 10 UKW schwach
#1
Hallo zusammen,

ich beschäftige mich derzeit mit einem Grundig UKW-Stereo-Chassis aus einer Musiktruhe, ähnlich dem Stereomeister 10 aus dem Jahr 1963/64. Das UKW-Teil ist eher einfach gestrickt und mit ECCC85, ECH81, EAF801 bestückt sowie dem Stereodecoder 4 oder 5. Das Schaltbild gibt es hier: https://nvhrbiblio.nl/schema/Grundig_3397.pdf

Ich hatte das Gerät vor einiger Zeit weggelegt und in meinen Aufzeichnungen die gute Funktion auch bei UKW-Stereo (mit Chip-Decoder) vermerkt. Das ist etwa 8 Monate her. Nun wollte ich das Gerät in ein neues Gehäuse einbauen und stellte schlechte Funktion auf UKW fest. Die NF arbeitet einwandfrei, alle Versorgungsspannungen sind da. Alle Röhren sind i.O. Antenne ebenso.

Fehlerbeschreibung: Der Empfang ist zu schwach. Das Magische Band hatte beim letzten Test vor Monaten Vollausschlag bei starken Sendern, jetzt ist mindestens 1 cm Abstand zwischen den Balken. Stereoempfang geht, ist aber verrauscht und teilweise verzerrt. Eine Diode im Ratiodetektor defekt??

Hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte? Das Chassis hat wie oben geschrieben vor 8 Monaten noch einwandfrei funktioniert...

Viele Grüße
Frank
Grüße

Frank
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#2
Da das Gerät ja gut gespielt hat könnte es ein Fehler in der Tastatur sein, spiel mal Klavier mit den Tasten.......da brauch nur an den vielleicht frisch gefetteten wieder Staub sein.....
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#3
Ja,

Und die Tonband/Tonabnehmer-Tasten dabei nicht vergessen, die trennen ja auch die Verbindung von der HF.


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#4
Die Frage: Eine Diode im Ratiodetektor defekt??

Das ist mal wieder eine gute Gelegenheit, den doppelt abgeschirmten  Ratio zu reklamieren.
ob eine Diode oder etc. im Ratio defekt ist, kann man leicht prüfen.
Am Ratio-Elko mit Sender auf Maximum am Ratioelko abstimmen. Jetzt die Minusspannung dort messen
z.B. -15Volt. Dann am NF-Ausgang am Filter den Wert  ermitteln. Muss 1/2 von den -15Volt = -7,5V sein. Das ist aber von der Abstimmung anhängig.  +/- 1Volt sind leicht möglich. Mehr nicht. Wenn mehr je nach Wert, Ratio nur verstimmt oder defekt.
Gruss mike


[attachment=71354]

[attachment=71355]

[attachment=71356]


Doppelbecher nach ET52
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#5
Das sind ja wirklich gute Tipps. Genial die Hinweise zum Prüfen des Ratiodetektors, das ist wirklich gut dargestellt!
Vielen Dank.
Ich komme erst morgen dazu, die Prüfungen vorzunehmen, melde mich dann wieder.
Eine Verstimmung des Ratios schließe ich eigentlich aus. Das Gerät stand die Monate trocken und unberührt und war keinerlei Erschütterungen ausgesetzt.

Grüße
Frank
Grüße

Frank
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#6
So, habe etwas gewerkelt.
Die Klavierspielerei habe ich hinter mir, brachte keine Besserung.

Was ich aber festgestellt habe: ich hatte die EM87 durch eine EM84 ersetzt (zur Schonung meines knappen EM87-Bestandes). Leider hatte ich diese Änderung in meinen Aufzeichnunen nicht vermerkt. Natürlich hatte ich den Anodenwiderstand angepasst auf 470K. Die EM84 ist aber weniger empfindlich als die EM87, deshalb passt das mit dem verringerten Ausschlag der EM84 wohl doch. Ich gehe ansonsten davon aus, daß diese Schaltungsänderung ohne Einfluss auf die Empfangsleistung ist.

Jetzt zu meinen Messungen am Ratiodetektor. Bei starken Sendern stellen sich gut -30V ein am Ratioelko.

Dann habe ich am Verbindungspunkt R34(68k) und C45(300p) gemessen. Hier lagen -7V an. Netterweise haben die Grundig-Leute (wohl mit Absicht) eine Unterlegscheibe auf die ZF-Platine gelötet, so daß ich prima die Messspitze anlegen konnte.
Wenn ich richtig gemessen habe, scheint also wirklich ein Problem beim Ratiodetektor vorzuliegen.

Wir mögen ja alle Bilder gern. Deshalb hier mal das Chassis in Arbeit:

   
Grüße

Frank
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#7
Hallo Frank.
Wenn nicht am Decoderstecker oder Kabel ein Nebenschluss gegen ? vorliegt, wird wohl die OA172 welche  am  820Ohm Fix R liegt defekt (Feinschluss) sein. In diesem Falle,laeuft die Schaltung als 1Dioden-Flankengleichrichter daher sind  die -30Volt zu messen, die Gegenspannung um auf -15 Volt zu kommen ist aber zu klein.

Das kann man zwar auch von aussen messen, ist aber etwas verzwickt .
Mit einem  OHM-Meter von A1 nach A2 und auch A3 die Werte messen
Dann  das OHM-Meter umpolen (+/- tauschen) und wieder von A1 nach A2 und auch nach A3 messen.
Alle Werte hier nennen. oder den Ratio ausloeten und an deen Dioden direkt messen.
Die OA172 sind nicht die Besten nach den Jahren, weil undicht am Draht.
Mit AA113 oder AA119 ersetzen (30Volt Typen)  

Gruss mike

[attachment=71393]
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#8
Hallo Mike!

So, hier die Messwerte:
von A1 nach A2: 7,76K, dito umgepolt: 28K
von A1 nach A3: 27,6K, dito umgepolt: 21,7K

Den Stereodecoder hatte ich abgesteckt.
Falls die Messungen nicht plausibel sein sollten: ich habe mit einem recht einfachen Instrument gemessen. Kann da aber auch noch was Besseres bemühen.
Ist ja richtig spannend hier... Big Grin

Grüße
Frank

Habe dann doch ein besseres Multimeter bemüht:
von A1 nach A2: 4,06K, dito umgepolt: 25,7K
von A1 nach A3: 25,9K, dito umgepolt: 1,4K !!!
Grüße

Frank
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#9
Hallo Frank.
Dass die Messwerte als Wert, zu hoch sind, kannst Du selbst erkennen.
Zwischen A1 und A2 liegt eine  GE- Diodenstecke von ca.200  bis 400Millivolt in Reihe ,mit 82O Ohm.
Das Ohmmeter wird also um 400mV getäuscht daher sind  die  7,76 Kohm in Vorwärtsrichtung glaubhaft.
Die Stecke A1 zu A3 soll (muss)  dabei gesperrt sein, hat also keinen Einfluss auf die Messung.
A1 zu A2 umgepolt, sind die 28Kohm auch in Ordnung.

Der Wert A1 zu A3 ist sowohl als auch als Fehler anzusehen.

Aber die Zielrichtung meiner  Beschreibung passt dazu leider nicht.


Aber der 3KOHM Regler wird es wohl aufgrund der Messwerte eher sein als die OA172 am R3.

Woher da aber dann  die -30Volt kommen ist mir (noch) nicht klar. Es sei denn, es ist ein positiver Wert.

Gruss mike

[attachment=71403]
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#10
Servus,
Bei meinem Grundig Mandello ( einer von zweien) war es auch der 3K Regler im Ratiofilter, der Schleifkontakt hatte keinen Kontakt mehr zur Kohlepiste und der zu hohe Schleifkontakt machte Kurzschluss zum Bechergehäuse in einigen Stellungen, das ist da drin alles sehr knapp bemessen im äusseren Blechgehäuse. Ich habe dann zwei Unterlegscheiben unter die Fahnen der Befestigung des Gehäuses gelegt und alles war gut.
Gruss, Volker
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#11
Ja, Mike die Messwerte kamen mir teilweise auch seltsam vor.

Hier noch ein Versuch mit einem uralten analogen Instrument:
von A1 nach A2: 1,5K, dito umgepolt: 20,0K

von A1 nach A3: 20.0K, dito umgepolt: 0,9K

Das passt besser, oder?

Ich habe auch noch einmal die Spannungsmessungen wiederholt:
Am Ratioelko -30V, am 2. Messpunkt -13V . Eine deutliche Abweichung zu 50% der Spannung am Ratioelko ist also da. Es scheint eine Unsymmetrie vorzuliegen.

Grüsse
Frank
Grüße

Frank
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#12
Hallo Frank.
Ja das sind logische Werte. Aber ? der 3KOhm Steller muss sich repariert (gefrittet) haben.
Sonnst geht A1 nach A3  so nicht.
hm?
mike

EDIT:
Die Spannung am Elko ist sehr wenig von der Abstimmung abhängig, eine breite Kurve die oben flach waagrecht verläuft,
Die Spannund an A1 gegen Masse, (deine 13Volt)  sind im verlauf eine  S-Kurve, also sehr steil. Wenn man an der UKW-Abstimmung nach L oder R dreht,  werden die 13 Volt schnell größer oder kleiner. es kommt aber ( wenn der Ratio ansonnsten geht)  ein Punkt vorbei an dem U= an A1 genau 50% von U= an A3 annimmt. Das muss man üben. weil sich beide Werte  ändern

Verlauf an A3
[attachment=71409]


Verlauf an A1

[attachment=71410]



Henning Oelkers hat da einen Trick entwickelt, Ein Zweistrahl Scope in DC-Stellung
einer in der Empfindlichkeit um due 50% größer als der andere, Ohne Signal beide Trace zu Deckung bringen. Den empfindlichen Kanal an A1, den um 50% unempfindlicheren an A3
An der UKW -Abstimmung soweit drehen bis sich die Trace wieder decken. Da kommt dann die Frage stimmt der Ratio exakt mit 10,7Mhz überein ?
Alles kein Hexenwerk, aber auch kein VE301
mike
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#13
Hallo Mike,
vielen Dank für die sehr anschauliche Darstellung der möglichen Spannungsverhältnisse am Ratiodetektor.
Ich konnte durch feines Regeln der Senderabstimmmung tatsächlich die 15V an A1 erzeugen. Es scheint der Ratiodetektor mit seinen Dioden also intakt zu sein.
Evtl sorgt das 3K Trimmpoti für gewisse Instabilitäten.
Auf jeden Fall ist mir jetzt klar, wie man mit einfachen Mitteln die Funktion der Dioden des Ratiodetektors überprüfen kann.

Schöne Grüße
Frank
Grüße

Frank
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#14
In Abstimmung mit Mike Jordan noch eine kurze Erläuterung zum Ratio-Demodulator.

Als Ausgangspunkt kann man die Amplituden- und Phasenkurven eines Parallel-Schwingkreises nehmen.

   

Die Phasenkurve hat im Prinzip den gewünschten Verlauf. Man muß jetzt nur noch eine Schaltung finden, die eine Ausgangsspannung liefert, deren Frequenz-Verlauf der Phasenkurve des Schwingkreises entspricht.

Hierfür gibt es z.B. den (bekannten) Ratio-Detektor.

   

Dieser hat folgende Kennlinien: Durchlaß-Kurve & Diskriminator-Kurve:

   

Wie man hieraus erkennt, kann man mit Hilfe des Ratio-Detektors eine Schaltung realisieren, die eine Ausgangsspannung liefert, die der Phasenkurve eines Schwingkreises entspricht.
Da in der Ratio-Detektor-Schaltung mehrere Spulen (auch gekoppelte) und Kondensatoren beteiligt sind, hat die Schaltung einige "Freiheitsgrade", was bedeutet, daß sie so abgeglichen werden kann, daß die Wandler-Kennlinie möglichst gerade verläuft und ihren Nulldurchgang für die Frequenz hat, wo der Amplitudengang ein Maximum hat.

MfG DR
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