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Grammophon His Masters Voice Modell 103
#1
Hallo zusammen,

mal wieder bin ich schwach geworden, obwohl ich arge Platzprobleme habe, aber ich wollte schon länger mal ein richtiges Grammophon haben.

Ich entdeckte eine Anzeige, in der ein Gramophon als voll funktionsfähig angeboten wurde und für das ein Preis genannt wurde, den ich für so ein Gerät noch zu zahlen bereit war. So kam nun ein Tischgrammophon ("Kindersarg") von His Master's Voice zu mir. Die genaue Typenbezeichnung fand ich erst, als ich das Gerät zur groben Reinigung bei mir im Keller auseinander genommen habe. Die Modellbezeichnung ist unter dem Nadelbecher zu finden.

Im Internet fand ich als Produktionszeitraum für das Modell die Zeit von 1925 bis 1930.
Es ist ein Einfachfedermotor "No 69" und die Schalldose No 4 verbaut.

Natürlich hat das Gerät auch ein paar Schönheitsfehler. So fehlt der Holzgriff der Aufzugkurbel, ein kleines Stück Furnier fehlt oben auf dem Deckel und es gibt Roststellen an der Manschette der Tonarmlagerung.

Hier nun eine kleine Bilderserie von dem Gerät. Vorne links sieht man das fehlende Stück Furnier.

   

   

Die Nadelbecher und Nadeldosenhalterung(?), die Typenkennzeichnung unter dem Nadelbecher und ein Firmenhinweis.

   

   


.jpg   Schild.jpg (Größe: 38,47 KB / Downloads: 714)

Die Schalldose von beiden Seiten,...


   

   

...dann noch die Geschwindigkeitsregelung unter dem Plattenteller...

   

...und der Motor (bisher ungeöffnet) mit Schmierplan.

   

   

Zu Schluss noch die unvollständige Kurbel und der Rostansatz.

   

   

Tja, noch habe ich wenig Ahnung von Grammophonen und ich werde meine Sammelwut auch nicht noch auf Grammophone ausdehen.
Dazu fehlt mir der Platz und die richtig schönen Trichtergrammophone sind auch einfach seeehr teuer, aber ein "echtes" Grammophon darf ruhig in der Sammlung sein.
Ich habe zwar ein Trichtergrammophon, aber das ist so ein 6-eckiger-Nachbau auf dem zwar His Master's Voice draufsteht, aber das sicher nicht echt ist.

Weitere Hinweise zum Gerät oder seiner Pflege/Wartung sind gerne gesehen.
So, jetzt gehe ich mal Kurbeln und höre mir eine alte Scheibe stilecht an...
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#2
Hallo Martin,
ich finde so ein Grammophon einfach klasse. Wie klingt dein Teil?
Es gibt ja verschiedene Nadeltypen für verschiedene Lautstärken. Es sollte auch nach jedem Abspielen die Nadel gewechselt werden. Ob das wohl jeder macht?
Die Beschaffenheit der Schalldose ist maßgeblich für den Klang verantwortlich. Ist diese nicht in Ordnung, scheppert der Ton....
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#3
Hallo Uwe,

die Beschaffenheit der Platte darf beim Klang auch nicht außer Acht gelassen werden...
Da scheppert dann nämlich die Platte und nicht die Membran.
Wirklich beurteilen kann ich den Klang aber nicht, da ich noch kein Grammophon gehört habe, von dem ich weiß, dass es gut klingt.
Im direkten Vergleich zu meinem bisherigen Nachbau-Trichtergrammophon klingt es jedenfalls deutlich besser.

   
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#4
Hallo Martin,

ja, ich weiß, dass der Klang auch plattenabhängig ist.
Ich habe ein Columbia Typ 119. Die Dichtungen der Schalldose waren nicht mehr i.O. , die Mechanik war fest am Gehäuse verschraubt (keine Federung) u.a. Das Teil klang grauenhaft.
Meine wenigen Schellackplatten sind auch sehr mitgenommen......
Aber ich wollte eben auch mal ein Grammophon besitzen.

Dein Selbstbau ist sehr originell und sieht klasse aus.
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#5
Ne, ne, ist kein Selbstbau. So begabt bin ich nicht. Das Teil habe ich mal vom Flohmarkt für sehr wenig Geld mitgenommen. Solche Nachbauten/Fälschungen gibt es wohl häufiger. Ist aber auch schon alt.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#6
So ein ähnliches Modell habe ich auch mal in einem italienischen Restaurant gesehen. Glaube es Model 101 oder so.
Sie hatten es damals auch für mich aufgezogen.
Die nehmen die Nadeln 2mal her. Vorder und Rückseite dann wird gewechselt.
Sie leihen es auch ab und zu her.
Zb für ein Picknick zum Hochzeitstag oder so.
Vielleicht kommt mir auch mal sowas ins Haus.
Aber jetzt hab ich erstmal mein Elektrik Grammophone.
Grüße vom Marco aus Oberbayern.
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#7
Wirklich verblüffend, wie sehr das Äußere des Gerätes dem "Telefunken T1000 Arcofar" ähnelt, den ich mal vor einiger Zeit hier im Forum als auch in RMorg beschrieben habe. Das Sargdeckel - Design war ja wohl dermaßen in Mode...

Ich bin gerade im Urlaub und schreibe daher auf meinem iPad. Da in dessen Speicher kein Bild des Arcofar abgelegt ist, kan ich hier leider kein Bild einbetten. Sonst hätte ich mal Bilder der beiden Geräte gegenübergestellt.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#8
Hallo zusammen,

hier noch ein kleiner Nachtrag zum Grammophon, bzw. zu seinem Zubehör.
Es war ja noch eine Nadeldose dabei, in der ein paar Nadeln enthalten waren. Die meisten waren 'normale' Einmal-Nadeln, die aber alle bereits gebraucht und abgenutzt waren.

Es waren allerdings auch noch drei Nadeln vom Typ Tungstyle dabei, das sind sozusagen "Dauernadeln" und die sollen 250 Plattenseiten halten.
Solche Nadeln habe ich vorher noch nicht gesehen und für alle, denen es ähnlich geht, hänge ich hier mal Bilder von der Dose und den Nadeln an.

Nadel bei 30facher Vergrößerung:

   

Nadel bei 200facher Vergrößerung:

   

Nadeldose:

   

Beschriftung im Deckel und im Boden der Nadeldose:

   

   
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#9
das bringt mich auf eine idee.
Welchen durchmesser hat eine standard nadel ?
Mann könnte eventual doch die leider abgebrochenen kleinen karbit bohrer als Dauernadel anschleifen?
Die haben einen Shaft welcher so um die 3mm im durchmesser sein sollte.
Ich werfe sowas nicht weg, weil man damit kleine schneidwerkzeuge herstellen kann.
ein versuch würde so einiges an nadeln sparen
Viele Grüße, Juan
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#10
Hallo,

da kannst du aber viel schleifen...
Der Schaftdurchmesser einer Grammophonnadel liegt so bei 1,5mm, die "Spitze" hat einen Rundungsradius von ca. 65µm.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#11
Die spitze währe nicht das problem.
Fiel mehr der durchmesser von 1,5, weil man diese recht kurzen schäffte nur schwer zum schleifen einspannen kann
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#12
(23.01.2020, 13:29)MaxB schrieb: ...
Zu Schluss noch die unvollständige Kurbel und der Rostansatz.
......
Weitere Hinweise zum Gerät oder seiner Pflege/Wartung sind gerne gesehen.


Hallo Martin !

Der Beitrag ist mir tatsächlich heute erst ins Auge gefallen. Also mal gleich ein Praxistipp meinerseits. Das 'Problem' eines fehlenden Holzstücks für die Aufzugkurbel hatte ich auch schon und habe es stilecht wie folgt gelöst:

Auf Flohmärkten werden oft für sehr kleines Geld alte Feilen angeboten, mit unlackiertem Holzgriff. Diese haben die notwendige Patina und die geeignete Form. Es werden zwar nicht alle Holzgriffe auf die vorhandene Kurbel passen, aber bei einer kleineren Feile wird es hinkommen. Habe ich bei meinem Trichtergrammophon genauso gemacht.

Natürlich kann man das Holz auch neu drehen, aber manchmal ist alt einfach schöner.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#13
Hallo,

ja, das ist ein guter Tip. Ich habe schon überlegt, was ich da mache, aber auf die Idee bin ich noch nicht gekommen.
Nur brauche ich noch die passende Mutter, vermutlich Linksgewinde in Zoll..
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#14
Es geht auch ein rechtsgewinde.
man kürzt die schraube dann bis das spiel stimmt, und sie fest angezogen warden kann.
Beim Kurbeln geht das nicht wieder auf. Und wenn doch erneut anziehen. Oder mit sicherungs lack arbeiten.

es wird schwierig sein ein Linksgewinde dort einzubringen, den solch kleine schneideisen mit linksgewinde hat man normalerweise nicht unbedingt auf lager. Ich jedenfals nicht.
Wenn ich mal so ein gewinde gebraucht habe wurde es auf der drehbank hergestellt.
Aber unter M8 wird die sache kompliziert. Da würde ich mir eine andere lösung suchen.

Zurück zur nadel. Ich habe gestern nachgedacht und eine lösung gefunden.
Die sache ist eigentlich sehr einfach, der hersteler hat sie uns ja schon vorgemacht.
Man muss sich für das harte insert einen halter herstellen.
Hinten 1,5 im durchmesser. Vorne 3mm und ein kurzer Karbidstumpf Hart angelötet.
Hinterher wird es geschliffen um die spitze zu erstellen.
So könnte das gehen.
Freilich nichts für serienproducktion.

Eine andere und einfachere lösung ist eine vorrichtung um die abgenutzten Gramophon nadeln erneut anzuspitzen.
Dieses teil hat Anton mal im alten forum gezeigt. Das wahr ein anspitzer mit aufgeklebten schmirgel und kurbel um das teil zu drehen.

Das ist denke ich garnicht mal so schlecht, den die nadel ist ja schon da. Nur die spitze muss erneuert warden. Also sehr wenig materialabtrag.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#15
Hallo,

bei der Beschreibung zur Kurbel kann ich dir gerade nicht folgen und verstehe nicht, was du meinst.
Mit der Kurbel habe ich mich aber auch noch nicht näher beschäftigt und frage mich eh gerade, wie der Holzgriff da drehbar befestigt wird.
Auf der Kurbel befindet sich jedenfalls ein Linksgewinde und das ist ja auch nötig, damit sich der Griff beim Kurbeln nicht löst.
Wenn ich die im Netz gefundenen Bilder richtig deute, sitzt da eine Hülsenmutter mit Schlitz im Griff.
Aber wie gesagt, ich hatte noch nicht die Zeit mich näher damit zu befassen.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#16
Ich weis, manchmal -sehr oft leider, ist es etwas kompliziert mich zu verstehen. Ich mach mir ein bild im kopf, und meine das es dann jeder so wie ich sieht.

Deine antwort eben hat mich etwas stutzig gemacht, und so Habe ich das bild von deiner Kurbel vergrössert.... und gemergt das ich hier nur Bullshitt geschrieben habe.
Ich hatte das gewinde nicht gesehen , und meinte das das gesamte dünne teil mit einem Lingsgewinde in die kurbel eingeschraubt ist.

Also alles retur.
Der griff von der Feile bekommt ein durchgehendes Loch
da wo das lingsgewinde ist braucht man eine unterlegscheibe und eine mutter (linksdrehend) die wird mit kleber gesichert damit sie nicht verlohren geht. Wie hier der fall.
Woher nehmen und nicht stehlen................

Ich würde es folgendermasen machen. Vorausätzung ist das man eine drehbank hat.
Es wird eine welle gedreht welche am ende eine schöne runde form bekommt. diese welle wird holgebohrt so das sie auf den kurbelstutzen aufgeschoben werden kann.
Der Feilengriff wird nach dem durchbohren auf diese welle aufgeschoben, (muss sich leicht drehen lassen)
Das gebilde wird dann mit etwas kleber auf den Kurbel stutzen aufgeklebt.
Müsste sogar noch besser als original aussehen. Ausgangsmaterial könnte eine M8 Schraube sein, oder man verwended ein Messingrohr und lötet was passendes ans ende.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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