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Computer von Terra sagt keinen Piep mehr
#21
Axel....das war gut.......und alle Achtung für deine Affinität der GPS Landtechnik die Richtung zu weisen
Auch richtig, auf ein durchdacht repariertes Röhrenradio ist Verlass, auf ein mit aktiver Elektronik bestücktes eher nicht, erst recht nicht, wenn es mit Software arbeitet, dann kann Sie richtig zickig werden, so jedenfalls meine Erfahrung aus ca. 50 Jahren in unserem Hobby
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#22
Hallo Bernhard und alle anderen,
ich möchte Dir beipflichten, was Du in Hinsicht auf die Reparatur von PC- Schaltnetzteilen gesagt hast. Es ist relativ leicht, auch ohne Schaltung die "bösen" Bauelemente schnell zu finden, auch wenn sie gerade nicht das "Hütchen" lüften. Die Funktion der Elkos in solchen üblichen PC- SNT- Modulen kriegt man schon an ihrer Lage auf der Platine, ihren Kapazitätswerten und der Spannungsfestigkeit raus.
Auf der Primärseite sind bei älteren XT- und AT- Netzteilen, meist 2 Elkos von 100- 220µF und 250V verbaut, weil diese alten SNT's noch echt zwischen 110V und 220V umgeschaltet wurden. Bei 220V wurden beide Elkos in Reihe geschaltet. Heutzutage ist meist nur noch ein Elko von 220µF bis 470µV bei 400V drin. Da diese Elkos immer nur die Primärspannung von 50Hz schalten, gehen die auch so gut wie nie kaputt. Meist finde ich in diesen NT einen 8- beinigen Steuerchip mit Beschriftungen wie µC3843, UC3844, P3842. Das ist immer der gleiche Chip, bloß von unterschiedlichen Herstellern. Dieser Chip brauchen einen kurzen Startimpuls, der von der gleichgerichteten Hochvoltscheine über mehrere (meist 3) in Reihe geschaltete Widerstände von 220 bis 390KOhm und einem Elko von 47µF 35V erzeugt wird. Wenn manche PS's und auch andere Geräte, Jahrelang 24-7 in Betrieb sind, verlieren diese Elkos ihre Ladefähigkeit. Da dieses Teil aber nur für weniger als 1s beim harten Einschalten gebraucht wird, fällt es ewig lange nicht auf, dass der Elko taub ist. .... bis zum nächsten Netzausfall, dann startet das Netzteil nämlich nicht mehr. Das ist aber kein Problem. Ein 0815- Elko mit den genannten Werten reingebaut, und schon ähnelt das Netzteil einem VW- Käfer: ...er läuft, und läuft, und läuft.....
Die aufgeplusterten Elkos mit den hohen Kapazitäten und den niedrigen Nennspannungen sind die Glättungselemente für die Sekundärspannungen. Je nach SNT müssen sie gleichgerichtete Impulsspannungen von 30- bis zu mehreren 100 KHz glätten. In den meisten vorangegangenen Beiträgen wurde immer trefflich über Betriebstemperaturen schwadroniert, wobei keine Gedanken daran verschwendet wurden, wodurch die Elkos auf der Sekundärseite heiß werden und auskochen. Mangelnde Wärmeabführung (Konstruktionsfehler!) ist nicht die Ursache des Heiwerdens, sondern die Elkos erzeugen sich ihre tödliche Wärme in sich selbst. Und damit sind wir bei der Todesursache. Aus Kostengründen werden überall in solchen 22€- SNT "normale" Elkos mit rauen Alufolien mit einfacher Verschweißung der nur 0,5 bis 0,8mm dicken Anschlußdrähte eingesetzt. Und das muß bei den hohen Rippleströmen, die der Elko in den Sperrphasen der sekundären Gleichrichter liefern muß, unweigerlich zu punktuellen Erwärmungen in der inneren Struktur führen, die den armen Kollegen recht schnell töten. Normalelkos der Bechergrößen von 8mm Durchmesser und 16mm Länge sind ab 1000µF in der Lage, maximal 0,8A ohne Überhitzung zu liefern, um die Spannungsschiene auf der gewünschten Spannung zu halten. Und das bis zu mehreren 100.000 mal in der Sekunde. Man muß sich vor Augen halten, dass die 3,3V und die 5V- Schiene mit Lastströmen von oftmals 30-40A die Normalo- Elkos total abkochen. Da halten "Beruhigungs-Elkos" mit 105°C auch nicht viel länger. Manchmal behelfen sich die Hersteller damit, an solcher Stelle mehrere Elkos mit Kapazitäten unter 1000µF parallel zu schalten, damit sich die lieferbaren Rippleströme addieren können.
Es gibt durchaus "impulsfeste Elkos" mit Mehrfachverschweißungen der Anschlußdrähte und dickeren Alu- Folien, aber die sind eben viel teurer und auch größer. Von Panasonic gibt es impulsfeste Elkos mit dunkelgrünem Becher und goldener Beschriftung, wie sie oft auf den Motherboards in der Nähe des Prozessors zu finden sind.
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#23
Hallo,

Wolfram, alles richtig was Du sagst ! Nur die externe Erwärmung durch engen Aufbau, Positionierung nahe Heißpunkten kommt dann natürlich noch hinzu und die ist bei vielen Geräten nicht von Pappe ! So kann man wunderbar über die Temperatur die Lebensdauer von Geräten "steuern", wobei die rel. nahe Anordnung von Elkos zu Dioden..ICs...Transistoren ja auch schaltungstechnische Ursachen hat. Nur sieht es oft nach böser Absicht aus und gut durchgebräunte Platinen waren und sind keine Seltenheit. In dem Kombusternetzteil eher keine böse Absicht, eher Preisdruck und vorgegebener Platz bei dickem Pflichtenheft. Ich montier die neuen Elkos manchmal und auch aus Platzgründen mit etwas Abstand und Isolierungen von NYM-(1,5mm²)-Leitungsadern (ca. 1...2 cm), die haben den Vorteil, daß sie neben Isolation der Drähte mechanischen Halt des hochgestellten Elkos gegenüber der Platine...Kupferfolie bieten ! geht wirklich wunderbar, wie ein mech. Abstandshalter.

Es gibt zu den von Dir angesprochenen Punkten eine sehr gute Abhandlung über Elkos, als pdf im Netz oder wenn ich such bei mir irgendwo rumliegend.

Gruß Ingo

...hier sowas in der Preislage wars:

http://www.jianghai-europe.com/wp-conten...er_AAL.pdf

hab ich irgendwo noch als 100-Seiten pdf mit *zig Messungen...
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#24
Wenn man Spaß daran hat, Lebenszeit in die Reparatur spottbilliger Massenware zu investieren, warum nicht?
Ich persönlich käme nicht auf den Gedanken, da gibt es Interessanteres mit der Zeit anzufangen.
Neuzeitliche Dinge repariere ich kaum mehr, rentiert sich einfach nicht und Ersatz ist meist so preiswert dass ich da meine Zeit nicht rechnen darf.
Wie gesagt- wenn es mit Freude verbunden ist, super.
Die meisten hier sind doch ältere Semester. Die verbleibende Zeit wird jeden Tag wertvoller. In meinen Augen zu wertvoll um sie mit Dingen zu verbringen die keine Freude bereiten.

Gruß,
Achim
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#25
Ich bin zwar auch ein älteres Semester, aber gerade deswegen habe ich, vor allem als Rentner ohne "MUSS"- Dienstplan, Lust und Laune, ab und zu ein wenig Gehirnschmalz in die Reparatur solcher relativ neuzeitlicher "Massenware" zu investieren.
Letztes Beispiel: Eine Topp- erhaltene, sehr stabile und genaue ISEL- CNC- Portalfräse von 1988, für viel Valuta und über dunkle Kanäle in die DDR importiert, jetzt im Besitz eines guten Bekannten, der sie noch bis vor einem halben Jahr für das Herstellen von Plexiglasscheiben für Außenwerbung genutz hat. Dann war's duster im Karton. Der Steuerrechner, ein AT von Schneider mit einem 386SX25- Prozessor, einer 20MB- MFM- Festplatte Big Grin Big Grin Big Grin, DOS-5 Betriebssystem und einer DOS- Anwendersoftware blieb stumm. Neben dem PC war noch ein 19"- Gehäuse mit speziellen Ansteuerplatinen für die Schrittmotore vorhanden. Eigentlich ein Totalverlust, denn für diese Fräse gibt es seit 1998 nichts mehr! Weder Hard- noch Software. Aber besonders die eigentliche Portalfräse war zum Wegschmeißen viel zu schade. Dazu kommt noch, dass sich auf der "wahnsinnig" großen HDD die Projekte der letzten Jahre und die Bibliotheken befanden. Hat alles Platz auf 20MB! Wahnsinn!!
2 Fehler hatten sich manifestiert. Der 3,6V- Backup- Akku war ausgelaufen und hatte auf dem Motherboard einige Leiterzüge in Grünspan zerlaufen lassen. Nach dem Flicken und dem Ersatz des NiCd- Akkus sagte das Netzteil immer noch nichts. Ein neuzeitliches AT- oder ATX- NT paßte schon wegen des Mainboard- Steckers, der etwas anderen Spannungen und Ströme und der anderen Gehäuseform nicht rein. Die Ursache des Sterbens war schnell erkannt-- Hitzetod, weil das NT fast gänzlich mit Staub voll war. 30 Jahre ohne 'Wartung hinterlassen eben eine Menge Dreck. Also mit dem Kompressor ausgeblasen, den SNT- IC UA2843 gewechselt, den hatte es zerschossen, genauso wie den Schalt- MOSFET. Der 47µF- Startelko war, wie zu erwarten war, taub. Den noch gewechselt, dann langsam am TT hochgefahren, Motherboard piept und der 12'" Bernstein Monitor mit Hercules- Graphik wurde hell. Alles da. Probelauf der Fräse, und los ging's wieder.
Freilich, werden manche sagen, ist schwachsinnig, so ein über 30 Jahre altes System wieder zu beleben, aber wo ist denn da der Unterschied zur Reparatur und 'Restaurierung von alten Radios und anderen AV- Geräten? Es gibt keinen. Mir hat es eben in den Fingern gejuckt, so ein Ding zu reanimieren. Und das lediglich unter Aufwendung von ca. 20€ an Material und der Opferung von 4 "Freundschaftsstunden".
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#26
(25.01.2020, 12:09)achim schrieb: Wenn man Spaß daran hat, Lebenszeit in die Reparatur spottbilliger Massenware zu investieren, warum nicht?
Ich persönlich käme nicht auf den Gedanken, da gibt es Interessanteres mit der Zeit anzufangen.
Neuzeitliche Dinge repariere ich kaum mehr, rentiert sich einfach nicht und Ersatz ist meist so preiswert dass ich da meine Zeit nicht rechnen darf.
Wie gesagt- wenn es mit Freude verbunden ist, super.
Die meisten hier sind doch ältere Semester. Die verbleibende Zeit wird jeden Tag wertvoller. In meinen Augen zu wertvoll um sie mit Dingen zu verbringen die keine Freude bereiten.

Gruß,
Achim


Ein und Ausbauen musst Du das Netzteil sowieso und in der Zeit in der man im Katalog ein Neues sucht, schaut das das halbwegs ins Gehäuse passt und dann auch noch bestellen und warten bis es da ist, da habe ich das Schaltnetzteil schon zigmal repariert und kann den Rechner längst wieder sinnvoll und gewinnbringend nutzen. So ist das mit der wertvollen Zeit!
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#27
...Wolfram, das ist doch ne coole Geschichte !! Und bei sowas lohnt sich das ja auch 1000-fach !

EIne ähnliche Story von mir: Es gibt bei uns Kabelmeßwagen, die haben fertige professionelle Flachbildmonitore mit teils speziellen Schnittstellen eingebaut (...damit ja nix von der Stange paßt?), Kostenpunkt 5000 EURO ... So einer war defekt, der Kollege hat sich erinnert, daß ich in Elektronik mache. Gesagt, getan, aufgeschraubt, Netzteil defekt ... Ersatznetzteil ist rel. Standard, open frame Schaltnetzteil mit 5V und 12V, kostet ca. 100 EURO (vom freien Markt ! Vom Anbieter gibts da nüscht! Der Tauscht nur komplett) ...

... Da geht doch noch was !!! Netzteil angesehen, startet nicht, Standard IC + MOS-Schalter wie von Wolfram erwähnt! Kondensatoren sahen diesmal aber gut aus... Was wars ? Durchgeschlagene Sekundärdiode, die war unter (!) dem Trafo montiert und diente zur Eigenversorgung der Primärseite, nachdem die Startschaltung das Netzteil anschwingen ließ.

Materialkosten: ... na Ihr wißt ja, was eine schnelle 1A-Diode für 12V-Schiene so kostet. 1 cent ?

Ergebnis: Moni läuft wieder, seit 8 Jahren ^^ ... wenn es den Meßwagen noch gibt.

Also es gibt schon so Fälle ! Einige Firmen haben sich ja schon spezialisiert, proprietäre Steuerrechner von wertvollen Maschinen zu fixen, auch für obsolete Röhrenmonitore gibts Service usw.
HIER lohnt es sich !

Gruß Ingo
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#28
Wieder etwas vor dem Wertstoffhof gerettet. Solange die Werkzeugmaschine nach erfolgter Reparatur wieder das tut, was sie tun soll, ist doch alles gut. Mir gefällt sowas immer. Thumbs_up
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#29
#25
Hallo Wolfram,
erst mal tolle Sache. So eine Maschine zu reparieren macht einfach Spaß und bringt Gänsehaut. Ich habe knapp 20 Jahre CNC-Maschinen (bis ca. 38Tonnen) repariert. Da haben wir auch alle möglichen Arbeiten (Elektro; Hydraulik.....) durchführen müssen. Ja, die Sache mit den Elko´s ist schon gemein. In den Servoverstärkern, aber auch im Einspeise-Rückspeisemodul, hatten wir die Probleme, daß dich der eine oder andere Elko verabschiedet hat. Je nach Hersteller sind Zwischenkreisspannungen bis zu 750V-DC erzeugt worden, woraus die Verstäker mit der entsprechenden Software und Parametern sowie CNC-Programmen, Spannungen für die Servomotoren (3-Phasen) erzeugt hat und die Maschine bis zu 8-Achsen verfahren konnte. Und das auch noch im Verbund. Mussten wir ein Leistungsmodul oder nur eine Regelkarte wegen einem defekten Mehrbeiner zur Reparatur schicken, wurden profilaktisch alle Elkos getauscht. Sogar die Relais für "betribsbereit" wurden erneuert. Auf jeden Fall hatten wir da auch sehr oft Temperaturprobleme. Die Schaltschrankkühler waren einfach unterdimensioniert. Erst als wir zusätzliche Kühlung eingebaut und die alten Geräte gegen neue mit mehr Kälteleistung getauscht haben,konnten wir die Temperaturprobleme in den Griff bekommen.
Mal so ein Schaltnetzteil aussaugen gehört eigentlich zur vorbeugenden Wartung. Ebenso der Tausch der Backup-Batterie. Das sollte man min. alle 2 Jahre machen. Dabei kann man sich auch gleich die Machanik ansehen. 
Kannst Du evtl. 2-3 Bilder reinstellen? 
Ob nun Jemand ein neues Netzteil kauft, oder das alte repariert. Fakt ist, man muß entscheiden, aber sich auch mit dem Thema (bei Reparatur) auseinandersetzen. 
Grüße aus Schwerin, Holger>>und weiter so Smiley20 Smiley47
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