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Vermona Regent 100-G1
#1
Hier hat mein Sohn mal was feines mitgebracht. Ein Vermona Regent Verstärker. Baujahr ist 1986 und müsste das 184 Gerät sein. Es werkeln nur Transistoren drin. die Endstufe besteht aus zwei TESLA Transistoren KD 607. Bis auf ein paar Kleinigkeiten war nicht viel dran zu machen. Der Potis das Kratzen austreiben, zwei Sicherungshalter wechseln und Reinigen, fertig.

Er hat zwei 5o Watt Lautsprecher verbaut. Ob es Original so war weis ich nicht. In manchen Beschreibungen steht was von 30 Watt, andere wiederum 50 Watt. aber egal, der Verstärker mach gewaltig Krach.
Kein brummen und wenig Grundrauschen ist zu hören. Gedacht ist der für Gitarren und andere analog Technik.
Rene´ versucht ja nun Gitarre zu spielen, deshalb hat er in hauptsächlich mitgebracht.
Für eine gute teure reicht es aber derzeit nicht, son Chinateil muss da eben herhalten.
Einiges lässt sich ja auch an dem Verstärker einstellen.

   

   

   

   

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#2
Hallo Frank,

da ist die rechte Sicherungsfassung aber ganz schön verkokelt. Normal ist das nicht.
Bezüglich der beiden Lautsprecher schaust mal ggf. hier.


Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#3
Ist nicht verkokelt, nur mächtig Oxidiert. Diese habe ich schon ersetzt.
Da habe ich schon geschaut, danach sollten es schon 30 watt LP´s sein. Aber die 50 Watt tun da wohl auch ihr bestes.
Diese war übrigens einer der leistungsstärksten Vermona Verstärker der damaligen Zeit.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#4
Hallo Frank,

Ich hatte kurz nach der Wende mal einen Regent 1000H ohne Gehäuse, Platinenbruch und kaputten Schiebereglern im Sperrmüll gefunden.
Damals hatte ich mit Radiobasteln noch nicht wieder angefangen.
Hatte ihn trotzdem spielbereit gemacht, aber das Problem waren die Lautsprecher(Boxen).
Für 100 Watt Sinus brauchte es schon bissel was, meine größten waren damals 12,5 Watt (L3401), noch aus DDR-Zeiten. Die gab es auch nicht an jeder Ecke...
Leider alles nicht mehr da, lang ist's her...


Viele Grüße,

Axel  Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#5
(20.02.2020, 12:50)Morningstar schrieb: ...
Da habe ich schon geschaut, danach sollten es schon 30 watt LP´s sein. Aber die 50 Watt tun da wohl auch ihr bestes.
...

Wahrscheinlich hatte Vermona gerade keine 30W L3501 und hat dann 50W L3511 eingebaut, wie das so damals in der geplanten (Mangel-)Wirtschaft der DDR war.
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#6
(21.02.2020, 08:22)Reflex-Kalle schrieb: Wahrscheinlich hatte Vermona gerade keine 30W L3501 und hat dann 50W L3511 eingebaut, wie das so damals in der geplanten (Mangel-)Wirtschaft der DDR war.

Hallo Kalle,
ich denke es könnte damit zusammen hängen, das einer der Lautsprecher eventuell durchgebrannt war und man gleich Leistungstärkere verbaut hat.
Desanderen wurden gern Lautsprecher mit höherer Belastbarkeit von Musikern verbaut um mehr aufdrehen zu können.
Ich hab gern meinen MV3 an einer Vermona 30 Watt Box ( L9032) betrieben, als an der 12 Watt original dazugehörigen Box.
Ich möchte hier nicht ausschließen, das Klingenthal so etwas gemacht hat, halte es aber eher für unwarscheinlich.
HG Fredy
"Traue niemals blonden Frauen , aber Dingen die die Russen bauen. "  Big Grin
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#7
So einfach war das damals nicht. Die 50 Watt Lautsprecher waren in der DDR das grösste was es damals zu kaufen gab, und die waren schon
"Schweine-teuer" . Wer nochmal etwas Geld in die Hand nahm, konnte die sich in Görlitz Umwickeln lassen auf 100 Watt/8 Ohm. Die kamen dann in die nachgebauten W-Bins rein, hielten aber nicht lange (max 20 Veranstaltungen, danach wieder neu wickeln lassen).

Das Problem waren weniger die Lautsprecher , die meldeten sich schon wenn die in ihrer Endlage anklopften, sondern die besch.... Endstufen . Die erzeugten soviel Clip das bereits ein 30 Watt-Verstärker problemlos einen 100 Watt -Topf killen konnte.

Also von daher ist die Lautsprecherbestückung erhaltenswert .

LG Silvio
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#8
Es gab in der DDR genügend "Zauberer", die ordentliche Instrumentenverstärker, sowohl auf Röhren-, als auch auf Halbleiterbasis im Leistungsbereich von 100W- 400W in mehr oder weniger großen Serien "unter der Hand bauen" konnten. Aber es fehlten immer die passenden Lautsprecherchassis, die den guten Klang und die hohe Leistung dem Publikum auch auf die Ohren drücken konnten. Wer es sich von den Muggern leisten konnte, besorgte sich "blaue Fliesen" (DM) und ließ seine Oma, die über Nacht zum Lautsprecherspezi qualifiziert wurde, die entsprechenden Chassis von der Westreise für das liebe Enkelchen mitbringen. Mir fallen ad hoc nur noch zwei Hersteller ein, deren Chassis in der Muggerszene der DDR sehr begehrt waren, einmal "Elektro-Voice" zum Anderen "Laney".
Die Probleme mit den L3511 waren hinlänglich bekannt. Einmal war es der Preis. Der L3511 lag damals jahrelang in den Verkaufsstellen des "Funkamateur" für schlappe 800Mark der DDR wie Blei in deren Auslage. Das mit dem Umbau in Bautzen war auch nicht, wie schon geschrieben, eine langlebige Investition. Der Alu- Druckgußkorb war zwar toll und sehr steif, da gabs nichts zu mäkeln. Die handgeschöpften Membranen waren auch ziemlich gut. Aber der eigentliche Schwachpunkt war der Magnet. Die verwendeten Ferrit- Ringkernmagnete vom KWH Hermsdorf hatten gegenüber den Westtröten eine relatitiv mickrige magnetische Dichte im Arbeitsspalt. Da konnte man die stärksten Schwingspulen mit rundem oder auch hochkant stehendem Rechteckdraht reinschieben wie man wollte, es nützte nichts. Wenn die statische Gegenkraft des Permanentmagnetsystems fehlt, dann passiert genau das dauernd, dass sich die Schwingspulen, so dick der Draht auch sein mag, unter Wölkchenbildung in den Ruhestand verabschiedeten. Aussage der Musiker: "... da kommt nur heiße Luft ..."
2 Magnete hintereinander bringen auch nichts, weil die Feldstärke im Luftspalt genau die gleiche wie bei einem Magneten ist, nur der Membranhub ist doppelt so lang geworden. Die Feldstärke war genauso beschi.... wie vorher. Die DDR konnte seinerzeit eben noch keine Hochleistungsmagneten, wie Neodym o.ä. herstellen. also mußten die Westis herhalten. Die hatten schon erheblich effektivere Magnetmaterialien intus und nutzten z.B. "Ferrofluidkühlung" damit die Schwingspulen bei Dauerhöchstlast einen kühlen Kopf behielten.
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#9
Danke Wolfram, für den fachlich fundierten Beitrag
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#10
Obwohl ich bisher noch keinen der oben beschriebenen als Defekten habe, danke ich auch für den fundierten Beitrag von scotty.
Auch die 3702, 50watt 8 Ohm, sind noch tadellos bei mir im Einsatz. Da ist die Membran noch ein wenig größer als wie bei den 3511´vern. Ja auch richtig, die werden ja auch nicht auf Volllast betrieben, eher im Schongang. Aber an den Originalen Verstärkern schon.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#11
(24.02.2020, 21:54)scotty schrieb: ... Mir fallen ad hoc nur noch zwei Hersteller ein, deren Chassis in der Muggerszene der DDR sehr begehrt waren, einmal "Elektro-Voice" zum Anderen "Laney"...

Hallo Wolfram,

ein fundierter Beitrag! Thumbs_up 

Ich darf ergänzen: und GOODMANS. Wenn man denn an deren Gitarrenspeaker rankam... Die waren und sind bis heute traumhaft.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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