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Wobbe WE2002 - Edelknabe (Page)
#1
Guten Abend, Radiofreunde,
Zwar bin ich kein Ritter, habe aber einen Edelknabe. Hier die Daten:

Hersteller Wobbe Radio Winsen, später Rendsburg bei Kiel.
Röhren: UF6, UL2, Valvo UY4
Geradeaus mir Rückkoplung und Sperrkreis, 1 NF Stufe
Wellenbereiche  KW, MW, LW, UKW Vorbereitet.
Baujahr soll 1950-1951 sein.
Allstromgerät, 110, 125, 220 V.
Lautsprecher: pemanentdynammisch.
Holzgehäuse, 475x310x210 mm., 6kg.
Auf Rückwand ist die Bezeichnung Page vom Werk überklebt, wieso auch immer. Die Geräte von Wobbe sind sehr selten, denn Wobbe nur für kurze Zeit produzierte.
Dieses Gerät habe ich irgendwann zu einem komischen einstelligen Eurobetrag in einem recht desolaten äußerlichen Zustand erworben. Ich habe nur gesehen, dass die Röhren drin sind. Da ich damals interessantere Geräte am Reparaturtisch hatte, habe mich entschieden, es doch grob zu reinigen und werde später entscheiden was damit weiter mache -schlachten oder doch behalten.
Ich habe das Radio sauber gemacht und, na ja - ein Radio voller Malzbonbons, aber dafür hat man Lampenbrett und Regel - Trenntrafo - zack ins Netz.  Der Knabe hat geahnt was mit ihm passieren kann und fing an fleissig zu spielen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht ob ich was an ihm elektrisch gemacht habe. Ich hatte aber keine Lust gerade was an ihn zu machen und habe ihn im Speicher gebunkert.
Heute war mein Tisch leer, ich habe das Radio geholt. In Erinnerung, das es funktioniert, habe es eingeschaltet. Rückwand war offen, die Röhren fingen an zu glühen, der Lautsprecher zu rauschen. Ich wollte gerade die Antenne einstecken, hab das Gehäuse leicht zur Seite geschoben und in diesem Moment hörte Strack!
Das Radio war taub, die Arbeitsleuchte war dunkel. Meine Frau kam aus das Wohnzimmer zu mir und hat gefragt - wieso die Waschmaschine, Geschirspüller, Alexa, das Telefon und VOR ALLEM DER FERNSEHER nicht mehr funktionieren? Mache ich was mit/am Strom?  Nein, sagte ich, es müssen die Aliens sein. Sie wurde misstraurisch. Ich auch. Die Schnur raus, die Sicherung hoch, man hörte alle Geräusche des Hauses wieder laut.
Ich habe die Sicherung des Radios gemessen - Durchgang. Radio ausgeschaltet, Netzstecker gemessen, Kurzschluß. Ja, die Ursache wurde gefunden - Die  spröde Netzschnur.  Ich wollte euch heute Abend eine Kostprobe vom Radio präsentieren, bleibt aber aus. Deswegen nur paar Bilder. Alles Archivbilder.
Zuerst die Verdrahtung und die schönen Kondensatoren    

Dann das Innenleben

   

Hier die Rückwand    

Zum Schluss die Front.    
Ich bin mir fast schlüssig wie ich das Gehäuse nachbessere, bin aber für Ratschläge offen. Ich werde es nicht komplett abschleifen und neu lackieren (wahrscheinlich)
Ich wünsche einen schönen Abend und wunderschönes Wochenende!
Gruß,
Ivan
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#2
Ich glaub, die hatten damals Holz zuviel - das bisschen Radio hätte auch in ne Zigarrenschachtel gepasst Smiley58

Viel Spaß noch beim Strom in die Luft sprengen Wink
Wer? Strom? ICH??? Nöööööööööööööö
Gruß,
Uli
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#3
Übrigens ist Wobbe gerade damit bekannt - das kleinste Röhrenradio gebaut zu haben - nur 106x78x65 mm.
Villeicht haben die das gleiche Chasis genutzt.
https://www.radiomuseum.org/r/wobbe_wobbe_i_knirps.html Big Grin
Gruß,
Ivan
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#4
Ja, gegen so einen Knirps ist sogar ein ZWERG ein Riese!
Höchstwahrscheinlich ist das das selbe Chassis Tongue
Gruß,
Uli
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#5
Guten Abend,
Vollständigkeitsweise, hier die Schaltung:

.pdf   Wobbe_WE2002.pdf (Größe: 45,12 KB / Downloads: 15)
Zugegeben, die entspricht definitiv den Stand der Technik der 1950 Jahren. Und zwar gibt die UL2 einen sehr warmen weichen Klang, die Trennschärfe ist aber seeehr bescheiden. So ein Gerät ...
Gruß,
Ivan
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#6
Guten Abend,
Da vor kurzem im Forum das Thema Wobbe wieder Thema war und weil so wie so das Siemens - Gehäuse überarbeiten werden musste, habe ich mich kurzfristig entschieden auch das Edelknabbe aus den Speicher zu holen. Damals habe ich es nur eliktrisch einigermassen überholt, aber weil die Knöpfe die verrosteten Achsen nicht verlassen wollten, habe ich nichts weiter gemacht. Dieses Mal mit WD40 und richtiges Erhitzen ist es mir gelungen die Knöpfe ohne Verluste auszubauen, schließlich konnte ich das Chassis rausholen, die Skala vom Dreck zu befreien und das Gehäuse neu zu lackieren. Im Züge dessen habe ich auch den Rückkopplung-Kondensator gängig demacht, was die Trennschärfe verbessert hat.
Ich habe damals das Radio auf dem Flohmarkt für fast umsonst gekauft, im dreckigen, rostigen Zustand, Aber der Name, die intakte Skala und die Röhren - all das war zu schade es zu lassen. Halbherzlich habe es remontiert und hier vorgestellt, ohne irgendwelche Pläne zu haben. Aber jetzt mit dem neuen look gefällt es mir schon besser. Und wie ich es erwähnt habe - die UL2 hat eine sehr schöne warme Ausgabe. Hier zum Abschluss zwei Bilder:
       
Gruß,
Ivan
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