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Telefunken Magnetophon 204 E
#1
Hallo Freunde,

Am Montag habe ich mir ein Telefunken Tonbandgerät  MAGNETOPHON 204 E gegönnt. Das Gerät mußte ich einfach haben.  Im nachfolgenden die Kopie der Technischen Daten der Maschine:

   

Das Gerät stammt aus der Zeit 1966 bis 1969, ist also mindestens 50 Jahre alt, vielleicht sogar etwas älter. Die Transistoren da drin sind der Zeit entsprechend Germaniumtransistoren, was im Falle eines Defektes schon zu Problemen führen dürfte. Die Endstufen sind mit AD 156 bestückt und werden mittels Treibertrafos angesteuert. Daher auch der Klirrfaktor von etwa 5% laut Telefunken Werksangabe. Für die Zeit der ausgehenden 1960iger Jahre und den Konsumerbereich ein guter Wert. Gekostet hat das Gerät damals etwa 770 DM; das entsprach für so manchen Arbeitnehmer einem Monatsnettolohn.
Die Klarsichthaube fehlt, und in Betrieb gesetzt habe ich das Gerät auch noch nicht. Die Antriebsriemen dürften den üblichen Gepflogenheiten folgend brüchig sein oder sie haben sich sogar verflüssigt.

So sieht das Gerät in Natura aus:

   

Eine Klarsichtabdeckung kann ich mir vielleicht noch von einem noch zu erwerbenden Schlachtgerät abnehmen. Da wären dann vielleicht auch noch einige weitere Ersatzteile für dieses Gerät dabei wie Andruckrolle, Tonköpfe, etc. Der Plan stammt aus dem Web und ist abfotografiert. Aber immerhin besser als garkein Plan. Der Tonkopf sieht noch ganz gut aus, nicht so sehr abgeschliffen und auch kein Trapez vor dem Kopfspiegel. Endgültig beurteilen kann ich den Kopf erst, wenn ich mein Mess-und Bezugsband über das Gerät laufen gelassen habe. Wird aber noch ein Weilchen brauchen, wenn das Kriegsbeil, das meine Chefin ob dieses Erwerbes ausgegraben hat, der Friedenspfeife gewichen sein wird. KopfWand 

Gewicht des Gerätes 14 kg. Sprechleistung: 6 Watt pro Kanal; ordentlich also. Die Mechanik dürfte kein allzu großes Problem darstellen. Die Antriebsriemen werde ich aber alle ohne Ausnahme auswechseln. Vorher natürlich alle vermessen. Bremsgummis entweder selbst aus entsprechenden Gummimatten schneiden oder es gibt noch irgendwo etwas Neues.

Mir geht es wieder etwas besser, der Diabetes läßt auch wieder mehr Aktivitäten zu. Die letzten Monate hatte ich so gar keine Lust zu nichts, überhaupt noch irgendetwas zu machen. Das muß sich wieder ändern.

Ich schreibe hier weiter, wenn ich wieder dazu komme. Das Refugium ist überbelegt. Sie sagt, daß ich etwas wegtun soll/muß. Das kommt doch überhaupt nicht in Frage. Smiley64
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#2
Schönes Gerät ..... steht bei mir auch in der Sammlung.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#3
Hallo Peter
So ein Teil habe ich mir Mitte der sechziger Jahre neu gegönnt.
Das war ein tolles Gerät. In der Schule gab es die Grundig- und die Telefunken-Fans. Jeder hatte natürlich das bessere Gerät.  Smiley48

Dein Exemplar sieht sehr gut aus. Sogar die beiden Haltegummis für die Spulen für den Betrieb in senkrechter Stellung sind noch vorhanden und auch der Griff vom Geschwindigkeitsschalter, toll.
Als Abdeckung hatte mein Gerät eine Kunststoff-Abdeckung in dunkelgrau. Die Klangqualität war ganz gut. Was aus meinem geworden ist, weiß ich nicht. Es wohnt auf jeden Fall nicht mehr bei uns.

Bin auf Deine weiteren Beiträge über das 204 gespannt. Viel Spaß und Erfolg beim Aufarbeiten.
Grüße aus Bornheim (Rheinland)
Werner
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#4
Aha, ein 204.

Das war damals, 1966, das Topmodell der überaus erfolgreichen 200er Reihe. Besonders die Basistypen (Mono) 200 und 201 waren Topseller, denn sie waren äußerlich ansprechend, spielten brav und waren unheimlich preiswert (für damalige Verhältnisse).
Leider ist das 204 im Prinzip nur ein gut ausgestattes 200, d.h. das, nun ja, Dünnblech-Standardklasse-Laufwerk blieb unverändert. Das erklärt die unterdurchschnittlichen Gleichlauf-Werte: armselige 0,2 % bei 19 cm/s und schlechte 0,3 % bei 9,5. Dies war der Grund, warum Telefunken das Gerät mit "Hifi-Eigenschaften bei 19 cm/s" bewarb, bewerben musste, denn bei 9,5 wurde der Grenzwert der damaligen Hifi-Norm DIN 45 500 überschritten (der erlaubte maximal 0,2%)*. Eine solche Einschränkung gab es bei keinem anderen "Hifi"-Tonbandgerät am damaligen dt. Markt. Ein absolutes Armutszeugnis für Telefunken, die zuvor durchweg hochwertige Heimgeräte gebaute hatten. Man denke an das M 85, die 90er Serie...

*Das galt sogar für das 1969 herausgebrachte neue Topmodell M 250.

Soviel Kritik muss sein. Ansonsten:

Peter, dies muss ich alles korrigieren:
"Die Transistoren da drin sind der Zeit entsprechend Germaniumtransistoren, was im Falle eines Defektes schon zu Problemen führen dürfte." Nein, Ersatz ist auch heute kein Problem.

"Die Endstufen sind mit AD 156 bestückt und werden mittels Treibertrafos angesteuert. Daher auch der Klirrfaktor von etwa 5% laut Telefunken Werksangabe. "

Da bist du ganz auf dem Holzweg. Die 5 Prozent Klirr beziehen sich auf den Klirrfaktor der Bandaufzeichnung- und Wiedergabe. Das hat mit den Endstufen nichts zu tun. Der Klirr der Aufzeichnung steigt mit zunehmender Aussteuerung an (das ist bei allen Magnetbandaufzeichnungen physikalisch bedingt und unvermeidbar) Alle Heimtonbandgeräte wurden in punkto Aufzeichnung über ihren Klirrfaktor definiert. Und zwar laut der DIN 45 511 bei 5 Prozent. Dabei war die Prozentangabe der Fixwert, nicht der Messwert. Das heißt: Man definierte die Vollaussteuerung eines Tonbandgerätes als die Aussteuerung, bei der der Klirrgrad 5 ) Prozent Klirrfaktor erreicht. Bei diesem Pegel wurde das Aussteuerungsinstrument auf Null dB (oder den Übergang vom normalen zum roten Bereich) geeicht. Das findet ihr auch so in den Service-Manuals.

(Bei manchen Fabrikaten und Typen gab man die Vollausstattung bei 3 Porzent Klirr an.)

Nun hört sich die Angabe 5 Prozent sehr heftig an. Einen Verstärker mit 5 Prozent Klirr wollte man garnicht anhören. Es ist aber nicht ganz vergleichbar, denn bei der Magnetaufzeichnung wird der Klirr hauptsächlich durch den k3 gebildet, also die zweite Oberwelle. Daran stört sich das Ohr nicht so, als wären alle k's betroffen, also k2,k3,k4,k5 etc wie bei einem übersteuerten Verstärker. Außerdem: Bleibt man beim Aufnehmen geringfügig unter der Vollaussteuerung, ist der k gleich noch viel geringer. Dann fehlen nach unten natürlich ein paar dB Rauschabstand. Magnetbandaufzeichnung war immer ein Kompromiss zwischen Rauschen und Klirren.

Und zu guterletzt:
"Die Endstufen sind mit AD 156 bestückt und werden mittels Treibertrafos angesteuert. Daher auch der Klirrfaktor von etwa 5% laut Telefunken Werksangabe."
Würden sich die 5 % auf die Endstufen beziehen, wäre das gar kein guter Wert, allenfalls auf eine "Musikleistung" bezogen akzeptabel. Auch ließen sich damals ohne weiteres Germaniumendstufen mit Treiberübertrager bauen, die weit unter 1 Prozent Klirr blieben. Spontanes Beispiel: der Grundig SV 50.

Übrigens, 1969 wurde das 204 modernisiert und hieß dann nicht mehr 204E sondern 204 TS (TS stand vermutlich wie beim Hamburger Royal TS für Tomate und Salat). Dabei bekam es Siliziumtransistoren (außer in der Endstufe) und in der Endstufe fielen die Übertrager weg. Äußerlich unterscheidet es sich vom 204E durch Wegfall der Buchsen von der Frontseite.

VG Stefan
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#5
@ Stefan

Ein 204 TS hätte ich auch kaufen können, aber: SELBSTABHOLUNG. Fahrstrecke 600 km einfach. Das ist es mir dann doch nicht wert gewesen. Zu den Leichtgewichten gegört das Telefunken mit 14 kg ja nun auch nicht gerade, was sich bei Verpackung und letztendlich auch Versand bzw Versandkosten auswirkt. Mein 204 war 30 km weit weg von mir/uns. Selbstredend natürlich auch Selbstabholung .. Das ließ sich mit dem kleinen Auto kostengünstiger machen als Verpackung und Versand. Und es war sogar noch ein Besuch in einem Cafe drin. Also doch eine sehr lohnende Fahrt.

Germanium-Transistoren habe ich schon bei E..y gekauft,- angeblich nagelneu. Eingebaut, eingeschaltet und sofort Rauchwolke. Irgendwann ist mir dann ein Schrottgerät mit zufällig denselben Transistoren geschenkt worden. Die habe ich dann dort ausgebaut, in das defekte Gerät (ein Schaub Lorenz Kofferradio Touring International) eingebaut und das Radio spielt noch heute. Seither bin ich bei Chinatransistoren, noch dazu den ganz billigen, sehr vorsichtig. Das waren jetzt keine AD 156, sondern AD 161/AD162, aber eben auch Leistungsendstufen. Auch mit AC 187/188k bin ich reingefallen; also auch wieder ein Schrottgerät gekauft und Transistoren dort ausgebaut. Am Tester sind die schon mal gut. Werde ich also demnächst einbauen und sehen, ob das Philips N3302 dann wieder einen Ton von sich zu geben geruht. Weitere Cassettengeräte sind ein Schaub Lorenz Studio 820 von Dietmar; bei dem Ding sollte ich endlich mal die Antriebsriemen wechseln (die liegen ja auch schon da!), ein UHER CR 124 stereo (=der müßte wieder zusammen gebaut werden!), 1 CR 210 stereo (der spielt wieder) und ein weiterer CR 210*), der als Ersatzteilspender für den ersten fungiert hatte. Ein Philips N 2203 automatic ist auch vorhanden, der bekam neue Antriebsriemen und wurde gründlich gereinigt. Seither spielt er, aber die Rutschkupplung muß noch erneuert werden => da war die Feder nicht mehr drin, weshalb ich diese aus einem Konvolut Federn vorläufig ersetzt habe. Es spielt jetzt zwar, aber mit dem Aufwickeldrehmoment bin ich noch nicht zufrieden. Jetzt habe ich ein Schrottgerät liegen. Daraus entnehme ich die Transistoren für ein Gerät und die Rutschkupplung für mein Gerät.

Ich werde mir ohnehin noch ein Schrottgerät (Magnetophon 204E oder 204 TS) beschaffen, weil ich die Klarsichtabdeckung auch noch haben möchte. Ich habe jetzt 3 UHER Royal, 1 Saba 125 (mit Röhren) und jetzt dieses Telefunken 204 E.  Das dürfte (vorerst) reichen. Weiterhin habe ich noch ein Magnetophon 300 und ein 301 TS; diese beide mit demselben Fehler: das Kunststofflager der Tonwelle ist ausgeschlagen. Eine Drehmaschine habe ich nicht, sonst hätte ich mir diese Lager selbst gedreht. Und bei den Geräten, die auf dem Flohmarkt angeboten werden, liegt stets das gleiche Leiden vor. Auch hier ist das Tonwellenlager ausgeschlagen.

*) Bei dem CR 124 stereo ist der Aufnahme-Wiedergabeschiebeschalter abgebrochen. Den Schieber kann man nur herausziehen, wenn die Hauptplatine komplett ausgebaut ist (was eine ganze Menge Arbeit bedeutet). Mit Kleben ist da nichts zu machen. Vielleicht bekomme ich da ja einmal eine Platine aus einem Schlachtgerät mit funktionierendem Schieber. Dann gehe ich da noch einmal dran und baue die Platine aus- und wieder ein.
CR 124 und CR 210 sind vom Innenleben her ähnlich, aber nicht gleich. Da gibt es schon große Unterschiede. Einzig gleich sind Akku und Netzteil.
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