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Blaupunkt LW 4000
#41
Hallo Wolfram,

ja, das ist schön von einem Fachmann zu hören. Ja, das Gerät empfängt wie eine 1, gibt wieder wie eine 1. Also, dann ist doch alles klar! Freut mich!!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#42
Hallo Freunde,

jetzt möchte ich Euch noch mal die 3 Bilder vom Radio zeigen. Einmal Anzeige des Multimeters unter Last. Das Gerät spielt ca. 10 Minuten. Dann könnt Ihr sehen, wie die neuen Widerstände auf dem Pertinaxstreifen Platz gefunden haben. Dann könnt Ihr noch den Drahtwiderstand mit Mittelanzapfung sehen, der hier sehr gut seinen Dienst als Entbrummer tut. Technisch bedarf das Gerät einiger weniger Handgriffe. Ein neues Textilkabel muß eingezogen werden. Die Lautsprecherleitung ist sehr porös und muss durch ein 4 poliges Textilkabel ersetzt werden.

   

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#43
(04.07.2014, 11:53)Andreas_P schrieb: .... Die Erzeugung des negativen Gittervorspannung ist wieder so, wie im Schaltbild. Also vom Ende (nicht Chassismasse) des jetzt 820 Ohm-Widerstandes folgt ein 25 Kiloohm-Widerstand, dann ein 1 Megaohm-Widerstand. Der Unterschied, den es jetzt noch zu prüfen gibt, ist, welche Gittervorspannung jetzt tatsächlich am Steuergitter liegt. Die RES 374 hat eine negative Gittervorspannung von -42 Volt und die )RES 964, bzw AL1 hat diese von -15 Volt. Das werde ich heute Abend noch mal nachmessen..... Ich würde mich freuen, dazu etwas von Euch zu hören.

Hallo Andreas,

Das sieht doch alles sehr vielversprechend aus, Gratulation.
Die Gitter2-/Anodenspannung der AL1 (964) ist mit den gezeigten 253 Volt völlig ok. Smiley53 Die RTT von Franzis nennt 260 V als max. Schirmgitterspannung und 300V als max. Anodenspannung. Und wie Wolfram schon sagt: Röhrenschaltungen sind tolerant.

A propos:
Hast Du die Gitter1spannung der Röhre mal nachgemessen, wie nahe sie am Idealwert von -15 Volt liegt?
Kleinere Abweichungen machen da nix, aber nahe den für die RES374 geforderten -42 V dürfte sie sich natürlich nicht bewegen.
Interessiert mich, da die RTT einen Widerstandswert von 350 Ohm empfiehlt.

Außerdem bin ich neugierig,
welchen Widerstand (Ohm) Du denn jetzt letztlich in Reihe zur Feldspule verwendet hast? Den 4k, den Du probeweise eingesetzt hattest, wolltest Du ja noch mal überdenken.

Last but not least: Der Entbrummer, den Du gewählt hast, ist aus meiner Sicht völlig ok. Als grundsätzlichen Anhalt bei der Bemessung eines solchen Teils kann man auch den VE301W gedanklich heranziehen: dort ist der Entbrummer mit 100 Ohm angelegt, zuerst als Drahtfestwiderstand mit Schellenabgriff, später mittels Schraube einstellbar.

Gruß
k.

p.s.: im unteren Foto ist ein zeitgenössischer Widerstand mit Teerhülle zu sehen. Mein Tipp: diese Sorte Widerstände verhält sich mit Alterung ganz unterschiedlich, d.h. manche haben ihren Wert mittlerweile extrem verändert, andere nicht. Da hat man dann mit der Zeit ganz merkwürdige Fehler.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#44
Hallo Klaus,

ja, mit dem Radio das ist schon alles sehr interessant. Ich habe gestern mal die Gittervorspannung gemessen. Sie beträgt -19 Volt. Liegt also völlig im Rahmen. Als Widerstand hinter der Feldspule habe ich 3 der von mir bestellten Drahtwiderstände 8,2 Kiloohm parallel geschaltet. Die werden so geschaltet nur minimal erhitzt. Außerdem sind die nicht so groß, als wenn ich einen dicken Widerstand mit 2,5 Kiloohm verwendet hätte. Aber ein Bild davon liefere ich noch. Eines hat leider etwas Probleme bereitet. Ich habe gestern nach 1 stündigem Probebetrieb den Netztrafo berührt. Der war natürlich recht heiss. Ich habe jetzt doch eine PL 95 als RES964 gesockelt. Wieder Probebetrieb. Der Trafo ist gerade handwarm. Ich gehe nicht davon aus, dass die RES964 einen Trafoschaden verursacht. Aber solche Erhitzung tut ja nicht not. Naja, die RES 964 hat eine 4 fache Heizspannung, wie die RES 374. Ich möchte also nicht wissen, wie sich ein VE-Trafo erhitzt, wenn man dort eine 964 rein würgt. Der Lautsprecher des Radios sieht richtig gammelig aus. Den würde ich auch gerne etwas aufarbeiten. Jemand hat die Membrane schön eingeklebt.Smiley57 Na, schaun wir heute mal. Bilder sende ich! Es gibt noch interessantes. Ach, mit dem Teerkondensator. Ich arbeite mit solch einer Gumimatte, die so dicke Felder hat. Neulich habe ich ein 50 er Jahre Radio überholt. Der liegt da tatsächlich so, als sei er im Chassis. Dem ist nicht so. Ich habe ihn einfach noch nicht entsorgt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#45
(05.07.2014, 19:04)Andreas_P schrieb: Ich arbeite mit solch einer Gumimatte, die so dicke Felder hat. Neulich habe ich ein 50 er Jahre Radio überholt. Der liegt da tatsächlich so, als sei er im Chassis. Dem ist nicht so. Ich habe ihn einfach noch nicht entsorgt.

Die Gittermatte ist auch heute noch als Tischauflage bei Bürklin erhältlich. Ich arbeite damit auch. Sehr praktisch!

   
Gruß aus Bremen

Enno
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#46
(05.07.2014, 19:04)Andreas_P schrieb: Ach, mit dem Teerkondensator. Ich arbeite mit solch einer Gumimatte, die so dicke Felder hat. Neulich habe ich ein 50 er Jahre Radio überholt. Der liegt da tatsächlich so, als sei er im Chassis. Dem ist nicht so. Ich habe ihn einfach noch nicht entsorgt.

Hallo Andreas,

da haben wir jetzt aneinander vorbei geschrieben.
Ich meinte mit meinem Tipp nicht den Teerkondensator auf der Matte, sondern den eingelöteten Teerwiderstand im Bild rechts neben dem neuen Entbrummer. Genau diese Dinger werden oft sehr hochohmig, aber nicht durchgängig.
"Teer" bezieht sich bei diesen Widerständen auch nur auf deren Banderole, die aus wachs-/teergetränktem Gewebe besteht. Die Dinger immer auf ihre Werthaltigkeit prüfen.

Was die Trafoerhitzung anbelangt: man darf sich tatsächlich wundern, dass der Apparat die zuletzt in ihn "hineingezwängte" AL4 überlebte.
Aber natürlich hast Du recht, auf Nummer sicher zu gehen und die PL95 einzusetzen.

Hattest Du in diesem Zusammenhang mal das Skalenbirnchen des Geräts auf Stromhaltigkeit überprüft?
Ich hatte schon Apparate, in die eine viel zu starke Birne hineingezwiebelt worden war. Da werden dann schnell unnötig mal 0,3A Heizstrom zusätzlich verheizt.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#47
Hallo Freunde,

ja, Klau, das habe ich etwas mißverstanden mit den Teerwiderständen. Ich wußte nicht, das die Hüllen aus Teer sind. Diese Widerstände haben mich sehr oft gelinkt. Deshalb prüfe ich die immer sehr genau. Leider bekommt man die defekten Widerstände schlecht aus dem Rohr raus und auch neue schlecht hinein. Also, das Problem kenne ich. Die originale Soffitte war übrigens defekt. Ich habe eine aus meinen Beständen dort wieder ein gemacht. Aber das stimmt, ich habe in solchen Radios schon 6 Volt Blinkersoffitten vom Auto gefunden. Ich habe noch einige Bilder vom Chassis und vom Gehäuse gemacht. In der einen Aufnahme seht Ihr die Umsockelung der PL 95. Die läuft problemlos als RES 964 Ersatz. Dann kommen wir noch mal unter das Chassis. Dort sieht man die 3 zusammen gedrehten 8,2 Kiloohm-Widerstände als "Spannungsvernichter". Ich wollte den Lautsprecher neu lackieren. Schaut mal auf seinen Zustand. Hat doch da tatsächlich ein Spitzbube zwischen Membrane und Lautsprecherkorb ein dickeres Stück Watte eingeklebt. Der Lautsprecher hatte wohl etwas geklirrt, so wurde das unterbunden. Der Lautsprecher befindet sich nur grundiert in dem Radio. Keine Silberlackierung o. ä..Ich wollte den Lautsprecher demontieren. Aber das ging nicht. Die Membrane war bomenfest in den Lautsprecherkorb geklebt. Diese Klebung ließ sich auch nicht mit Heißluftfön o. ä. lösen. Ich hatte es versucht und sofort die Membrane angerissen. Der Lautsprecherkorb ist nicht rostig. Er wurde also nur gereinigt und die Membrane schön eingestellt. Ein funktionierendes Teil muss man nicht kaputt reparieren. Das Tragebrett für den Lautsprecher ist total instabil, muss also ersetzt werden. Nun habe ich jede Schrottschallwand auf und seht mal, was ich gefunden habe. Der Durchmesser vom Loch ist völlig identisch. Es sitzt sogar an der identischen Stelle wie beim original. Da waren wohl bei mir die Heinzelmännchen. Das ist ein glücklicher Zufall und eine Arbeitsersparnis. Ich habe auch damit begonnen, das Gehäuse aufzuarbeiten. Der Lack ist noch gut. Auf dem Lack befand sich Nikotin, oh Mann, wer das auf der Lunge hat... . Zum Beseitigen der wenigen Wurmlöcher habe ich vom "blauen Discounter" ein Reparaturset für Laminat. Dort drin sind farblich unterschiedliche Wachse, die mit einer Heizspirale in das Loch gegeben werden. Das Zeug wird steinhart. Man sieht es nicht. Leider ist das Bild mit den Wurmlöchern etwas verschwommen. Ich habe ein Loch verfüllt. Man sieht es nicht mehr. So, dann seht mal die Bilder. Bald ist das Radio fertig.

   

   

   

   

   

   

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#48
Ich meine, der Lautsprecher sieht sehr gut und authentisch auch ohne Neulackierung aus. Die Idee mit den Wachsteilen für Laminat finde ich sehr interessant. Auf dem Foto sieht man wirklich keinen Unterschied zum Holz. Kannst Du die Wachsteile und das Verfahren nochmal mit Fotos darstellen?
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#49
Hallo Anton,

ich habe mir das schon aufgeschrieben. Machen wir Montag?!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#50
Nur keine Eile Andreas! Das rennt ja nicht weg, ist nur eine interssante Möglichkeit, die ich gerne näher kennenlernen würde.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#51
Guten Morgen, Andreas Smile

Ich staune immer wieder, was und wie Du die alten Radios reparieren kannst.
Wegen dem verklebten Lautsprecher:

Wenn einer der Vorbesitzer die Membran fest in den Korb verklebt hatte: Konnte dann überhaupt noch
ein "vernünftiger" Ton rauskommen? Zum Glück konntest Du Abhilfe schaffen.
Trotzdem interessiert mich das einmal.

Und cool, wie gut Du am Gehäuse die Wurm~Löcher wegkriegst Thumbs_up

Viele Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#52
Hallo Peter,

nein, so ist es nicht. Die Membrane wird ja oben am Lautsprecherkorb mit ihrem Ende verklebt. Das ist wichtig, damit die Membrane schon mal grob fixiert ist. Diese Klebestellen sind meist bei Uraltgeräten labil. Meist kann man die Membrane einfach vom Metall abziehen. Dann geht das am Einfachsten. Hier wurde allerdings ein Kleber verwendet, der sich nicht anlösen läßt. Es sei denn, man zerstört die gesamte Membrane.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#53
Hallo Freunde,

nun ist die Technik vom Radio ja fast fertig. Zeit, mal zu schauen, wie das Gehäuse wieder etwas freundlicher aussehen kann. Wie Ihr ja alle gesehen habt, ist es ein Grenzfall für eine Neulackierung. Aber Vorsicht. So schön die Optik dann auch ist. Bei Geräten dieses Baujahrs sollte man immer versuchen die Originallackierung zu erhalten. Man sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass dieses Verfahren nur bei Lackierungen taugt, bei denen der Lack noch komplett ist. Es dürfen also keine Lackabblätterungen vorhanden sein. Der Lackfilm ist hier unterbrochen. Das Ergebnis wäre schlicht weg "Murks". Bei meinem Gehäuse ist der Lack ergraut. Links ist er recht dünn geworden. Auf der mittleren Fläche, links, ist er bereits sehr dünn durch Witterungseinflüsse. Die linke Seite wird mit ganz feiner Stahlwolle etwas stumpf gemacht. Nun nimmt man einen Polierbalen. Füllt Schellack dort rein und gibt etwas (eher wenig!) Bimsmehl auf den Ballen und einige Tropfen Polieröl. Nun wird diese Seite mit dem Ballen immer wieder ab gerieben. Wieder ganz wenig Bimsmehl. Dann nochmal etwas Polieröl und seht, der Glanz ist da. Trotzdem bleibt ein etwas helleres Holz in der Mitte. Das kann man nicht verhindern. Sieht man aber kaum. Hier ist das nur durch die Kamera etwas verstärkt. Nun ist der Ballen fast wieder trocken. Das muss so sein. Jetzt gibt man wieder etwas Polieröl auf den Ballen und poliert so das gesamte Gehäuse ab. Immer wieder und fest dabei aufdrücken! Der alte Lack beginnt wieder zu glänzen. das kann man immer wieder machen, bis das Ergebnis befriedigt. Die ausgebesserten Holzwurmlöcher sind so nicht mehr zu sehen, weil das Wachs auch gleich mit poliert wird. Aber Achtung. Der Ballen darf nun nicht mit Schellack getränkt werden. Sonst jaucht man ja den alten Lack nur über. Das Ergebnis ist Pfusch. Dann muss man neu lackieren. Das geschilderte Verfahren darf man aber nur bei Spirituslacken anwenden. Nicht auf dem 50er Jahre Lack. Dort gibt es bestenfalls einen Schmierfilm. Aber seht mal selber.

   

   

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#54
Lackieren ist ne Wissenschaft für sich.
Hast Du mal wieder fein hinbekommen, Andreas!
Gruß,
Uli
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#55
dito, schließ mich Uli sehr gerne an.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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