10.04.2020, 18:33
Hallo liebe Leute,
Ich habe ihn zwar schon einige Jahre, aber heute möchte ich doch mal meinen russischen UKW-Empfänger "P-323" (Deutsch: R-323) vorstellen.
Es ist militärisches Gerät, oder zumindest ehemaliges militärisches Gerät, denn ich denke, das es nirgendwo mehr kommerziell benutzt wird.
Im Gegensatz zu vielen militärischen Funkgeräten, kann man mit diesem Gerät tatsächlich noch einiges anfangen, da es auch den UKW-Hörrundfunkbereich bis 100 MHz abdeckt.
Aber zuerst mal einige technische Daten:
Hersteller: Aleksandrov Radio Works (ARZ)
Modell: Tsifra P-323
Baujahr: ca. 1970
Röhrenbestückung: 28 (1Ж29Б 1Ж24Б)
Transistorbeastückung: 2 (П216Б)
Stromversorgung: 2,5 Volt
Wellenbereiche: "UKW" 20 - 100 MHz in vier Bereichen
Bedienelemente: Lautstärke, Abstimmung, Wellenbereichsumschaltung, Antennenanpassung, Betriebsart, Verstärkungsregelung, Skalenbeleuchtung, Eichtaste, Skalenkorrektur.
Gehäuse: Aluminiumguss
Besonderheiten: Spritzwassergeschützt.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Stromversorgung 2,5 Volt, Kontrollinstrument Batteriespannung.
Abmessungen: 225 x 270 x 370 mm
Gewicht: 14,5 Kg
Es ist der "große Bruder" von meinem gleichartigen Kurzwellenempfänger R-326 und schließt sich nahtlos an dessen Frequenzbereich an.
Der 323 ist äußerlich baugleich mit dem 326, aber klar, die Frequenzen sind anders und die Bedienelemente teilweise auch.
Aber erstmal Fotos:
Äußerlich nicht so schön erhalten wie mein 326, aber man musste damals wie heute schon froh sein, ein komplettes Gerät zu erwischen. Meist fehlt die Frontabdeckung, auch Geräte ohne Akkufach wurden/werden angeboten.
So ist die Frontabdeckung und das Akkufach auch nicht farblich passend und die Beschreibung in der Abdeckung auch in (ich glaube) Ungarisch, aber naja wie gesagt, besser als nix.
Die Bedienelemente sind ganz links von oben nach unten: Schalter Beleuchtung Feinskala, darunter: Antennbuchse, darunter die hellere Schlitzschraube: Antennenanpassung,
darunter: Ausgangsbuchse 1. Zwischenfrequenz.
Oben Mitte: Feinskala, die Schlitzschrauben links und rechts davon ihre Korrektureinstellungen, einmal elektrisch, einmal mechanisch. Die schwarze Taste unter dem Typenschild: Eichtaste.
Mitte links die Grobskala mit dem legendäre NASTROIKA-Feintrieb zur Abstimmung, das hintere Handrad mit den groben Griffmulden ist zur Skala 2:1 übersetzt und das vordere fein geriffelte, ist mit 60:1 übersetzt. Somit ist eine sehr feinfühlige Abstimmung möglich.
Rechts daneben der Betriebsartenschalter, er stet im Moment auf F3 breit, dann im Uhrzeigersinn: F3 mittel, A3 mittel, A3 schmal, A1 mittel, A1 schmal, A1 schmal mit BFO, Eichen.
Rechts daneben der Schalter für die automatische Verstärkungstregelung: ein/aus.
Der große Knebel neben dem Notitzschildchen ist die Bereichsumschaltung der vier Empfangsbereiche: 20-38, 38-56, 56-84, 84-100 MHz.
Unten von links: NF-Leitungsausgang (oder zweiter Kopfhörer), Erdbuchse, Kopfhöhrer, Lautstärkeregler.
Hier mal ein Foto der Skalen im Betrieb, 100%ig kriege ich die Feinskala nicht korrigiert, mein "Haussender NDR2" mit 98,5 MHz, liegt knapp daneben. Ich könnte das irgendwie ändern, aber mir reicht das eigentlich so.
Da das Gerät russische Antennbuchsen hat und nicht wie viele andere auf PL-Buchsen umgebaut wurde, ist nützliches Antennenzubehör natürlich von Vorteil.
Dieser Adapter stellt die Verbindung von der Antennenbuchse zu den diversen verfügbaren Antennen her.
So wird er mit dem Empfänger verbunden, dann lassen sich alle originalen russischen Antennen anschließen. In meinem Fundes befinden sich auch alle vorgesehenen Antennen, angefangen von der 1,5-Meter Kulikov, 4-Meter Stabantenne und 15 Meter Langdraht. Auch ein 10 Meter HTM-10 Teleskopmast mit aufgesetzter "Sputnik"-Antenne ist in meinem Besitz und wird auch gelegentlich benutzt.
Hier mal als Beispiel mit der legendären Kulikov-Antenne.
Diese Antenne lässt sich platzsparend aufwickeln, indem ein innerer Spanndraht entlastet wird.
Die Antenne passt an alle möglichen russischen Geräte und Fahrzeuge.
Einige Bilder vom inneren Aufbau, im Prinzip ähnlich zum 326, aber wie oben schon geschrieben hat der 323 sage und schreibe 28 Röhren, da ist dann doch einiges anders.
Einige Röhren...
Trommelkanalwähler mit weiteren Röhren...
Kontaktsatz, sogar mit Röhre durch die Abschirmwand...
Heckbereich mit weiteren Röhren...
Unlängst konne ich nach längerer Suche noch das originale stabilisierte Netzgerät für den 323 und 326 aus der Kleinanzeigenbucht fischen.
Diese Netzteile sind seltener als die Empfänger selbst und dementsprechend teuer. Somit habe ich mich mich sehr gefreut, eins für unter 50 Euro ergattern zu können. Nicht im allerbesten optischen Zustand, aber voll funktionsfähig und mit heilem 2,5 Volt Stecker, der auch meist kaputt ist.
Oben in der Mitte auf dem schwarzen Kühlkörper der Längsregeltransistor, er wird im Betrieb auch merklich warm, obwol die 323 und 326 nur etwa 1,4 Ampere ziehen.
Es scheint eine für die NVA (Nationmale Volks Armee) angepasste oder umgebaute Varinte mit deutscher Beschriftung zu sein, die rein russischen sehen anders aus, haben aufgenietete Schildchen und andere Beschriftung und durchaus auch eine andere Anordnung auf der Frontplatte mit anderer Erdbuchse.
Hier noch ein Bild beider Geräte in trautem Einklang .
Die Empfangsleistung des R-323 ist hervorragend, nicht mit einem "normalen Radio" zu vergleichen. UKW-DX ist mit einer normalen Teleskopantenne kein Problem. Kommerzielle Gerätschaft halt.
Die Audioqualität ist natürlich nicht berauschend, aber dafür ist das Gerät ja auch nicht gemacht.
Viele Grüße und sorry wegen dem "Roman",
Axel
Ich habe ihn zwar schon einige Jahre, aber heute möchte ich doch mal meinen russischen UKW-Empfänger "P-323" (Deutsch: R-323) vorstellen.
Es ist militärisches Gerät, oder zumindest ehemaliges militärisches Gerät, denn ich denke, das es nirgendwo mehr kommerziell benutzt wird.
Im Gegensatz zu vielen militärischen Funkgeräten, kann man mit diesem Gerät tatsächlich noch einiges anfangen, da es auch den UKW-Hörrundfunkbereich bis 100 MHz abdeckt.
Aber zuerst mal einige technische Daten:
Hersteller: Aleksandrov Radio Works (ARZ)
Modell: Tsifra P-323
Baujahr: ca. 1970
Röhrenbestückung: 28 (1Ж29Б 1Ж24Б)
Transistorbeastückung: 2 (П216Б)
Stromversorgung: 2,5 Volt
Wellenbereiche: "UKW" 20 - 100 MHz in vier Bereichen
Bedienelemente: Lautstärke, Abstimmung, Wellenbereichsumschaltung, Antennenanpassung, Betriebsart, Verstärkungsregelung, Skalenbeleuchtung, Eichtaste, Skalenkorrektur.
Gehäuse: Aluminiumguss
Besonderheiten: Spritzwassergeschützt.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Stromversorgung 2,5 Volt, Kontrollinstrument Batteriespannung.
Abmessungen: 225 x 270 x 370 mm
Gewicht: 14,5 Kg
Es ist der "große Bruder" von meinem gleichartigen Kurzwellenempfänger R-326 und schließt sich nahtlos an dessen Frequenzbereich an.
Der 323 ist äußerlich baugleich mit dem 326, aber klar, die Frequenzen sind anders und die Bedienelemente teilweise auch.
Aber erstmal Fotos:
Äußerlich nicht so schön erhalten wie mein 326, aber man musste damals wie heute schon froh sein, ein komplettes Gerät zu erwischen. Meist fehlt die Frontabdeckung, auch Geräte ohne Akkufach wurden/werden angeboten.
So ist die Frontabdeckung und das Akkufach auch nicht farblich passend und die Beschreibung in der Abdeckung auch in (ich glaube) Ungarisch, aber naja wie gesagt, besser als nix.
Die Bedienelemente sind ganz links von oben nach unten: Schalter Beleuchtung Feinskala, darunter: Antennbuchse, darunter die hellere Schlitzschraube: Antennenanpassung,
darunter: Ausgangsbuchse 1. Zwischenfrequenz.
Oben Mitte: Feinskala, die Schlitzschrauben links und rechts davon ihre Korrektureinstellungen, einmal elektrisch, einmal mechanisch. Die schwarze Taste unter dem Typenschild: Eichtaste.
Mitte links die Grobskala mit dem legendäre NASTROIKA-Feintrieb zur Abstimmung, das hintere Handrad mit den groben Griffmulden ist zur Skala 2:1 übersetzt und das vordere fein geriffelte, ist mit 60:1 übersetzt. Somit ist eine sehr feinfühlige Abstimmung möglich.
Rechts daneben der Betriebsartenschalter, er stet im Moment auf F3 breit, dann im Uhrzeigersinn: F3 mittel, A3 mittel, A3 schmal, A1 mittel, A1 schmal, A1 schmal mit BFO, Eichen.
Rechts daneben der Schalter für die automatische Verstärkungstregelung: ein/aus.
Der große Knebel neben dem Notitzschildchen ist die Bereichsumschaltung der vier Empfangsbereiche: 20-38, 38-56, 56-84, 84-100 MHz.
Unten von links: NF-Leitungsausgang (oder zweiter Kopfhörer), Erdbuchse, Kopfhöhrer, Lautstärkeregler.
Hier mal ein Foto der Skalen im Betrieb, 100%ig kriege ich die Feinskala nicht korrigiert, mein "Haussender NDR2" mit 98,5 MHz, liegt knapp daneben. Ich könnte das irgendwie ändern, aber mir reicht das eigentlich so.
Da das Gerät russische Antennbuchsen hat und nicht wie viele andere auf PL-Buchsen umgebaut wurde, ist nützliches Antennenzubehör natürlich von Vorteil.
Dieser Adapter stellt die Verbindung von der Antennenbuchse zu den diversen verfügbaren Antennen her.
So wird er mit dem Empfänger verbunden, dann lassen sich alle originalen russischen Antennen anschließen. In meinem Fundes befinden sich auch alle vorgesehenen Antennen, angefangen von der 1,5-Meter Kulikov, 4-Meter Stabantenne und 15 Meter Langdraht. Auch ein 10 Meter HTM-10 Teleskopmast mit aufgesetzter "Sputnik"-Antenne ist in meinem Besitz und wird auch gelegentlich benutzt.
Hier mal als Beispiel mit der legendären Kulikov-Antenne.
Diese Antenne lässt sich platzsparend aufwickeln, indem ein innerer Spanndraht entlastet wird.
Die Antenne passt an alle möglichen russischen Geräte und Fahrzeuge.
Einige Bilder vom inneren Aufbau, im Prinzip ähnlich zum 326, aber wie oben schon geschrieben hat der 323 sage und schreibe 28 Röhren, da ist dann doch einiges anders.
Einige Röhren...
Trommelkanalwähler mit weiteren Röhren...
Kontaktsatz, sogar mit Röhre durch die Abschirmwand...
Heckbereich mit weiteren Röhren...
Unlängst konne ich nach längerer Suche noch das originale stabilisierte Netzgerät für den 323 und 326 aus der Kleinanzeigenbucht fischen.
Diese Netzteile sind seltener als die Empfänger selbst und dementsprechend teuer. Somit habe ich mich mich sehr gefreut, eins für unter 50 Euro ergattern zu können. Nicht im allerbesten optischen Zustand, aber voll funktionsfähig und mit heilem 2,5 Volt Stecker, der auch meist kaputt ist.
Oben in der Mitte auf dem schwarzen Kühlkörper der Längsregeltransistor, er wird im Betrieb auch merklich warm, obwol die 323 und 326 nur etwa 1,4 Ampere ziehen.
Es scheint eine für die NVA (Nationmale Volks Armee) angepasste oder umgebaute Varinte mit deutscher Beschriftung zu sein, die rein russischen sehen anders aus, haben aufgenietete Schildchen und andere Beschriftung und durchaus auch eine andere Anordnung auf der Frontplatte mit anderer Erdbuchse.
Hier noch ein Bild beider Geräte in trautem Einklang .
Die Empfangsleistung des R-323 ist hervorragend, nicht mit einem "normalen Radio" zu vergleichen. UKW-DX ist mit einer normalen Teleskopantenne kein Problem. Kommerzielle Gerätschaft halt.
Die Audioqualität ist natürlich nicht berauschend, aber dafür ist das Gerät ja auch nicht gemacht.
Viele Grüße und sorry wegen dem "Roman",
Axel
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta!
...Na mit einem Fjord Siesta!